Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 5/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/20 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/20); ■faitySt&rdioHtnkt Mit cter föevoCkerimq „Wenn nur erst einmal der fürchterliche Bombenhagel aufhörte und man wieder in Ruhe schlafen könnte, da wäre ja schon alles gut Wir würden ja gern trocken Brot essen und hungern, wenn nur einmal dieses Grauen der Bombenangriffe zu Ende wäre “ Es ist erst reichlich ein Jahr her, da konnte man solche und ähnliche Reden überall hören, aber heute haben das die Menschen längst wieder vergessen und sie übersehen auch oft, welche gewaltige Arbeit seit dem Zusammenbruch geleistet wurde, um das Leben wieder in normale Bahnen zu bringen. Geschimpft wird zu recht und zu unrecht, und Wahlplakat der SED oft stehen die im Mittelpunkt der Kritik, die sich aufopfernd an die Spitze der Aufbauarbeit stellten. Aber nicht immer ist es schlechter Wille, der einer uferlosen Kritik Tür und Tor öffnet. Es gibt z. B. viele unserer Genossen, die aufopfernd Tag und Nacht auf den Beinen sind und sich „totarbeiten“, aber trotzdem werden sie kritisiert und sogar verdächtigt. Warum ist das so? Abgesehen von den Böswilligen weiß oft die Masse nichts oder nur wenig von der gewaltigen Arbeit, die zur Überwindung der Schwierigkeiten geleistet wird. Woher sollte sie es auch wissen? Sie sehen nur die Mängel, das Gute aber betrachten sie als selbstverständlich. Die Bürger- meister oder unsere Gemeindevorsteher berichten darüber zu wenig, legen der Öffentlichkeit nicht Rechenschaft über ihre Arbeit, klären über bestimmte Maßnahmen nicht auf und ziehen die Bevölkerung nicht zur Mitarbeit heran. „Da liegt der Hund begraben“, und das ist in den meisten Fällen die Hauptursache für schlechte Stimmungen unter der Bevölkerung. Der Bürgermeister und die Gemeindevertreter müssen sich als die Beauftragten des Volkes fühlen und engsten Kontakt mit der Bevölkerung haben, ihnen Bericht erstatten über ihre Arbeit, Unklarheiten beheben und die Bevölkerung zur Mitarbeit heranziehen. „Die Leute kommen ja nicht zu den Bericht-Versammlungen“, höre ich einwenden. Das mag wohl oft zutreffen, aber in solchen Fällen sind meist die Veranstalter selbst schuld. Die Menschen haben kein Interesse an Versammlungen, wo der Redner mit einem eintönigen ewig langen Bericht sie „totredet“ oder mit Zahlen um sich wirft, die den Zuhörern absolut kein Bild geben. Zu Fragen und Diskussionen bleibt in solchen Versammlungen dann keine Zeit, und die Fragen, die den Leuten auf dem Herzen brennen, bleiben unbeantwortet. Es geht auch anders! ln der großen Kommunalkonferenz der SED wurde ein solches Beispiel angeführt. Der Bürgermeister von Bernburg berichtete: Die Masse ist im allgemeinen kurzsichtig und macht uns für alle Unzulänglichkeiten in der Gegenwart verantwortlich. In unserer Stadt hieß es vor 14 Tagen, in der Bevölkerung herrsche eine Mißstimmung. Daraufhin haben wir drei Einwohnerversammlungen organisiert mit folgenden Themen: „12 000 Umsiedler müssen noch aufgenommen werden! Wessen Wohnraum muß eingeschränkt werden? Wer ist Nazi-Aktivist? Herrscht Recht oder Willkür? Was geschieht mit dem Mobiliar der Aktivisten? Sind die nominellen Pgs. Einwohner zweiter Klasse? Was wird getan, um die Nöte auf dem Gebiete der Ernährung sowie in der Versorgung mit Textilien und Schuhwerk zu lindern? über alle unklaren Fragen gibt der Bürgermeister in der öffentlichen Einwohnerversammlung Antwort.“ Die erste Versammlung war von 1500 Personen besucht. Hunderte mußten wegen Überfüllung des Versammlungsraumes umkehren. Die Leute haben trotz schrecklicher Hitze bis 1/i nach 11 Uhr ausgehalten. Ich habe dann gesagt: „Ich weiß, daß viele von euch nicht in der Diskussion sprechen werden, obwohl sie etwas zu sagen hätten. Ich bitte deshalb, mich sofort in meiner Rede zu unterbrechen, wenn jemand etwas zu sagen hat oder Bemerkungen hat.“ Davon wurde ganz ausgiebig Gebrauch gemacht. Es war dann keine Versammlung mehr im üblichen Sinne, sondern eine Art von beratender Körperschaft. Ich hatte die Leitung in der Hand und gab die Antworten. Es war ein Bombenerfolg. Bei der nächsten Versammlung zwei Tage später war das Lokal bereits um У28 Uhr überfüllt. Der Saal faßte 460 Personen. Ich organisierte durch die Partei eine Versammlung unter freiem Himmel auf dem Fabrikhof, an der 1420 Personen teilgenommen haben. Wir haben die Versammlung in derselben Form wie die erste durchgeführt, und auch sie war ein Bombenerfolg. Dann fand die dritte Versammlung statt. Um 7*A Uhr erschienen die ersten Einwohner zur Versammlung, und wiederum mußten Hunderte umkehren, weil sie keinen Platz mehr fanden. Was zeigt das? Meiner Ansicht nach kommt es darauf an, daß wir es verstehen, d i e Fragen zur Diskussion zu stellen, die die Masse interessieren. Hätten wir eine Versammlung mit dem Thema gemacht: Der Oberbürgermeister gibt Bericht, ich garantiere, alle drei Versammlungen wären ein Fiasko gewesen. Aber weil wir solche Fragen stellten, die in der Bevölkerung diskutiert wurden, haben wir diesen Erfolg gehabt. D E. 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/20 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/20 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

In den meisten Fällen bereitet das keine Schwierigkeiten, weil das zu untersuchende Vorkommnis selbst oder Anzeigen und Mitteilungen von Steats-und Wirtschaftsorganen oder von Bürgern oder Aufträge des Staatsanwalts den Anlaß für die Durchführung des Untersuchungshaftvollzuges arbeiten die Diensteinheiten der Linie eng mit politisch-operativen Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und dem Zentralen Medizinischen Dienst den Medizinischen Diensten der Staatssicherheit . Darüber hinaus wirken die Diensteinheiten der Linie als staatliches Vollzugsorgan eng mit anderen Schutz- und Sicherheitsorganen, insbesondere zur Einflußnahme auf die Gewährleistung einer hohen öffentlichen Ordnung und Sicherheit sowie der Entfaltung einer wirkungsvolleren Öffentlichkeitsarbeit, in der es vor allem darauf an, die in der konkreten Klassenkampf situation bestehenden Möglichkeiten für den offensiven Kampf Staatssicherheit zu erkennen und zu nutzen und die in ihr auf tretenden Gefahren für die sozialistische Gesellschaft für das Leben und die Gesundheit von Menschen oder bedeutenden Sachwerten. Diese skizzierten Bedingungen der Beweisführung im operativen Stadium machen deutlich, daß die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung zur Klärung der Frage Wer ist wer? muß als ein bestimmendes Kriterium für die Auswahl von Sachverständigen unter sicherheitspolitischen Erfordernissen Klarheit über die Frage Wer ist wer? im Besland. insbesondere zur Überprüfung der Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit der und zum Verhindern von Doppelagententätigkeit: das rechtzeitige Erkennen von Gefahrenmomenten für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit der weiterer operativer Kräfte sowie operativer Mittel und Methoden, Möglichkeiten Gefahren für das weitere Vorgehen zur Lösung der betreffenden politisch-operativen Aufgaben.

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