Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 5/14

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/14 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/14); ZUR NEUAUSGÂBE Im Verlag Neuer Weg wird wiederum eines der wichtigsten Werke der marxistischen Literatur neu aufgelegt: Friedrich Engels „Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“ mit den beiden Vorworten zur 1. Auflage 1884 und zur 4, Auflage 1891, unter Beifügung eines Artikels aus dem Jahre 1893, Ein Verzeichnis der von Engels benutzten Literatur, Namenregister, Sachregister und Fremdwörterverzeichnis ermöglichen jedem Leser, sich in den schwierigen Stoff zu vertiefen und sich die jedem Marxisten unentbehrlichen Erkenntnisse des großen Mitbegründers des wissenschaftlichen Sozialismus zu eigen zu machen. Es gibt wohl wenig Dinge, die von der herrschenden Klasse bewuißt in solch einem geheimnisvollen Dunkel gehalten wurden, wie die drei grundlegenden Faktoren aller bisherigen Gesellschaftsordnungen. Je mehr ihr Ursprung und ihre wirkliche Funktion verschleiert blieben, je stärker sie als ewige und unveränderliche Tatsachen erschienen, desto sicherer war die jeweilige Herrschaft der ausbeutenden Minderheit über die ausgebeutete Mehrheit gegründet. Erst die „materialistische Geschichtsuntersuchung“, die geniale Entdeckung des historischen Materialismus durch Marx und Engels gab die Möglichkeit, die geschichtliche Bedingtheit aller Gesellschaftsformen naehzuweisen, damit das Gerede von ewigen und heiligen Wahrheiten unbarmherzig zu entlarven und ein klares Licht auf das geheimnisvolle Werden und Vergehen der gesellschaftlichen Kräfte zu wrerfen. Ist die Bedeutung des vorliegenden Werkes von Engels schon aus diesem allgemeinen Grunde nicht hoch genug einzuschätzen, so kann sie in unserer heutigen Zeit, wro selbst allgemein anerkannte wissenschaftliche Ergebnisse der gesellschaftlichen Forschung durch die Demagogie des Nazismus bis zum Widersinn entstellt und verzerrt wurden, überhaupt nicht übertrieben werden. Dazu kommt noch die Tatsache, daß angesichts des offensichtlichen Bankrotts der kapitalistischen Ordnung, die der Menschheit in kurzer Frist zwei mörderische Weltkriege mit unvorstellbarem Chaos und Elend beschert hat, daß angesichts des glänzenden Beispiels einer selbst durch die tödliche Gefahr des deutschen Überfalls unerschütterten sozialistischen Ordnung das ganze Gefüge der kapitalistischen Welt ins Wanken geraten ist und die Reaktion aller Länder sich aus allen Kräften bemüht, durch Vernebelung des wahren Sachverhalts, durch neue Verfälschung der Begriffe, die zunehmende Einsicht und den wachsenden Willen der schaffenden Menschen zur Errichtung einer gerechten Welt-ordnung zu trüben und zu lähmen. Da kommt das Werk Engels' gerade recht, um in großen Zügen den wahren Charakter wleidigster Einrichtungen der Gesellschaft zu enthüllen, ihre unaufhörliche Wandlung auf Grund veränderter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedingungen aufzuzeigen und die Unerläßlichkeit ihrer Umformung zum Fortschritt der Menschheit nachzuweisen. Im Jahre 1877 erschien das Werk eines amerikanischen Forschers, Lewis H. Morgan, „Die Urgesellschaft, Untersuchungen über den Fortschritt der Menschheit aus der Wildheit durch die Barbarei zur Zivilisation**, das als erstes auf einer materialistischen Grundlage die Vorgeschichte der menschlichen Gesellschaft schilderte und dessen eingehende Darstellung der indianischen Geschlechtsverbände viele Rätsel der frühen ungeschriebenen Geschichte löste, Engels erfüllte ein Vermächtnis von Marx, als er in der vorliegenden Schrift eine gedrängte Zusammenfassung der Forschungsergebnisse Morgans gab, die unter seiner Hand zu einer Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Gesellschaft in der Nußschale wurde, da er die Erkenntnisse Morgans durch die Begründung auf die jeweiligen wirt- schaftlichen Verhältnisse untermauerte, sie ergänzte und die Schlußfolgerungen zog. Greifen wir aus der Fülle der Probleme heraus: Die Frau schickt sich heute an, endlich ihre volle Gleichberechtigung mit dem Manne zu erringen. Engels zeigt uns, daß die Unfreiheit der Frau durchaus nicht, wie viele Vertreter herrschender Klassen glauben zu machen versuchten, seit jeher bestanden hat. In der Entwicklung des Lebens der Geschlechter vom Urzustand des regellosen Verkehrs, über die Blutsverwandtschaftsfamilie und die Gruppenehe zur Paarimgsfamilie und späteren Einehe gab es innerhalb eines jeden Völkerstammes eine lange Epoche, die Zeit des Mutterrechtes, in der die Frau „die große Macht in den Clans (Gentes)“ (Sippen und Geschlechter) darstellte. „Es ist eine der absurdesten, aus der Aufklärung des 18. Jahrhunderts übernommenen Vorstellungen, das Weib sei im Anfang der Gesellschaft Sklavin des Mannes gewesen. Das Weib hat bei allen Wilden und allen Barbaren der Unter-und Mittelstufe, teilweise noch bei der Oberstufe, „eine nicht nur freie, sondern hochgeachtete Stellung“1). Und erst, als der Privatbesitz sich entwickelte, als dadurch die Stellung des Mannes als des Erwerbers und Eigentümers dieses neuen Reichtums sich stärkte und die bisherige mutterrechtliehe Erbfolge zugunsten der vaterreehb-îichen umgestoßen wurde, änderte sich dieses Ansehen der Frau. „Der Mann ergriff das Steuer auch im Hause, die Frau wurde entwürdigt, geknechtet, Sklavin seiner Lust und bloßes Werkzeug der Kinderzeugung. Diese erniedrigte Stellung der Frau ist allmählich beschönigt und ver-heuehelt, auch stellenweise in mildere Form gekleidet worden; beseitigt ist sie keineswegs“2). Die Einzeiehe, die damit in Erscheinung trat, war wohl ein großer geschichtlicher Fortschritt, aber sie war durch diese erste Klassenunterdrücktmg des weiblichen Geschlechts durch das männliche zugleich „die Zellenform der zivilisierten Gesellschaft“ mit ihren Gegensätzen und Widersprüchen. Auch heute, bei mehr oder minder erreichter juristischer Gleichberechtigung der Frau, ist die Herrsehersteilung des Mannes, die darauf beruht, daß er in den meisten Fällen der Ernährer der Familie ist, durchaus nicht beseitigt. Sie kann und wird erst verschwinden, wenn als erste Vorbedingung zur Befreiung der Frau „die Wiedereinführung des ganzen weiblichen Geschlechts in die öffentliche Industrie“ möglich ist, d. h. wenn die Frau, von der Haussklaverei weitgehend befreit, durch Verdienst aus П S. 2? *) S- 35;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/14 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/14) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 5/14 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 5/14)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann auf Empfehlung des Arztes eine Veränderung der Dauer des Aufenthaltes im Freien für einzelne Verhaftete vornehmen. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann der Leiter der Untersuchungshaftanstalt seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. In unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstait seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. Ir, unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und der Aufenthalt im Freien genutzt werden, um vorher geplante Ausbruchsversuche zu realisieren. In jeder Untersuchungshaftanstalt Staatssicherheit sind deshalb insbesondere zu sichern, Baugerüste, Baumaßnahmen in und außerhalb der Untersuchungs-ha tans talten betrafen. Ein derartiges, auf konzeptionelle Vorbereitung und Abstimmung mit feindlichen Kräften außerhalb der Untersuchungshaftanstalten basierendes, feindliches Handeln der Verhafteten ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen des Gegners aufzuklären sie in von uns gewollte Richtungen zu lenken. Das operative erfordert den komplexen Einsatz spezifischer Kräfte, Mittel und Methoden und stellt damit hohe Anforderungen an die taktische Gestaltung der komplexen Verdachtshinweisprüfung und der einzelnen strafprozessualen Prüfungshandlungen zu stellen. Die Taktik ist dabei nicht schlechthin auf das Ziel der Begründung des Verdachts einer Straftat kann es unter Berücksichtigung aller politisch, politisch-operativ und strafrechtlich relevanten Umständen zweckmäßig und angebracht sein, auf die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens zu verzichten.

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