Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 4/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/32);  Leider verstehen viele unserer Organisationen nicht, welche Waffe im Kampfe gegen die Reaktion das gute Buch, die marxistische Literatur, demokratische Zeitungen und Zeitschriften sind. Es ist eine politische Aufgabe, diese unsere Literatur an die Massen zu bringen. Wenn das vielerorts noch nicht gelingt, so ist in den wenigsten Fällen der Mangel an Literatur, sondern vielmehr die schlechte Organisation des Vertriebs daran schuld. Nachstehend ein Bericht über den Literaturvertrieb in Sachsen, der viele Anregungen gibt. Das Arbeitsgebiet der SED im Bundesland Sachsen ist in 30 Kreisleitungen aufgeteilt, und etwa die Hälfte dieser Kreisleitungen liegen 100 und mehr Kilometer von Dresden entfernt Mit einer absoluten Sicherheit im Expreßgutverkehr, dem Speditionswesen usw. konnte zu Beginn dieses Jahres nicht gerechnet weiten, so daß jede sich bietende Möglichkeit ausgenutzt werden mußte, um die Literatur schnell und sicher in die Kreise zu befördern. (Jetzt sind wir endlich soweit, daß ein eigener Lieferwagen die Kreisvorstände regelmäßig beliefert) Während in der Zeit vom September bis Ende 1945 sechs Massenbroschüren mit einer Gesamtauflage von rund 600 000 Stück vertrieben wurden, sind seit dem Herbst vorigen Jahres rund 1500 000 Stück Exemplare der verschiedensten Art umgesetzt worden. Hieraus ergab sich nicht nur für den Literatur-Vertrieb eine beträchtliche Steigerung in der Arbeit, vielmehr kam es jetzt darauf an, ob bei den Kreisleitungen der Partei der Apparat darauf eingestellt war, die erhöhten Aufgaben zu bewältigen. Nicht in jedem Falle gelang es, die verantwortlichen Kreisleitungen davon zu überzeugen, daß ein Lik-Obmann notwendig ist, der genügend politisches Verständnis für den Literatur-Vertrieb hat. Unsere Aufgabe darf sich ja nicht nur darauf beschränken, die Literatur überhaupt zu verkaufen, sondern der Absatz muß so organisiert wrerden, daß die Partei sowie die werktätige Bevölkerung den möglichst größten politischen Nutzen davon habend Durch einen gut organisierten Literatur-Vertrieb müssen wir erreichen, daß unser geistiges Rüstzeug bis in die untersten Parteieinheiten dringt und dort planmäßig verteilt wird. Stellen wir am besten an einem Beispiel dar, wie sich eine schlechte, planlose Verteilung auswirken muß. Am begehrtesten war bisher die gebundene Sonderausgabe des Mani- festes der Kommunistischen Partei. Davon standen der Partei in Sachsen rund 12 000 Stück zur Verfügung. Diese waren natürlich sofort verkauft und die Nachfrage nach weiterer Belieferung war sehr stark. Von diesen 12 000 Stück sind aber nach grober Schätzung mindestens weit über die Hälfte in die Bücherschränke gewandert, ohne daß sie gelesen wurden, während Tausende von Funktionären heute noch keine erhalten konnten. Wäre es nicht zweckmäßiger gewesen, den größten Teil davon in die Leihbüchereien bei allen Parteieinheiten einzureihen, damit die Masse der Mitglieder davon profitieren konnte?! Und so geht es leider noch mit dem größten Teil der wertvollsten Bücher. Der Heißhunger nach guter, politischer Literatur hatte zur Folge, daß ein Teil der bekanntesten und wertvollsten Neuerscheinungen in der Mitte des Apparats aufgekauft wurde und die unteren Einheiten der Partei gar nicht oder nur einen sehr geringen Teil davon erhielten. Die Funktionäre dieser Betriebs- und Straßen* gruppen lehnten sich mit Recht dagegen auf. Alle Literatur, die Mas-senbrosehüren und die marxistischen und leninistischen Bücher müssen nach einem sorgfältig ausgearbeiteten Verteilerschlüssel so aufgeteilt werden, daß sie in jede untere Einheit der Partei, die Betriebs- und Straßeng ru ppe geleitet werden. Man darf vor den Schwierigkeiten des Transportes nicht einfach zurückweichen. Wie oft hörte man von Kreisleitungen die Klage, daß sie von den Massenbroschüren zu viel bekämen, während weiter entfernte Organisationen der Partei die Massenbroschüren auch dann kaum kannten, als schon Wochen nach ihrer Auslieferung vergangen waren. Und doch kann gerade die stärkste Unterstützung der schwächsten und am weitesten abgelegenen Einheiten nicht genug unterstrichen werden. Da wir von den Handbüchern marxistischen Wissens noch nicht so viel bekommen können, um alle Interessenten damit zu beliefern, müssen sie nach einem sorgfältigen Plan dorthin geleitet werden, wo sie für die Schulung am notwendigsten gebraucht werden. Und auch dort sollten sie, da ja immernur eine geringe Zahl in Frage kommen kann, in erster Linie in die Leihbüchereien der unteren Parteieinheiten eingereiht und damit allen Funktionären und Mitgliedern zugänglich gemachtwerden. Die Diskussion auf einer Literatur-Obleute-Konferenz brachte ein krasses Beispiel falscher Verteilungsmethoden. Ein sehr aktiver Genosse aus einem kleinen Ort beklagte sich darüber, daß er zu viel Material bekomme und rechnete vor, daß fast jeder Einwohner seines Ortes eine Broschüre kaufen müsse, wenn er sie alle umsetzen solle. Zugleich ergab sich aber, daß große Betriebsgruppen in der Stadt verhältnismäßig wenig Literatur erhalten hatten. Hier hatte also der Lit.-Obmann dem Genossen, der sich bereitwilligst, die Literatur selbst abholte, immer mehr zugeteilt, während wichtige Großbetriebe fast leer ausgingen. Wir können uns heute gar nicht leisten, unsere Literatur zu verschleudern und aufzudrängen, denn auf allen Schulen der Partei und den ihr nahestehenden Organisationen herrscht noch heute eine wahre Gier danach. Es strömen zur Sozialistischen Einheitspartei immer neue Massen; alte Funktionäre kommen aus, der Gefangenschaft. Auf den Schulen und in den unteren Einheiten der Partei hungern die neuen Mitglieder, besonders die Jugend und die Frauen, nach Aufklärungs- und Schulungsmaterial. Entweder können wir sje aus der Reserve, die wir vorausschauend zurückgehalten haben, beliefern, oder wir steilen sie ihnen aus den Beständen unserer Leihbüchereien zur Verfügung. Diese nur in groben Umrissen aufgeführten Aufgaben können nur gelöst werden, wenn wir einen Literaturvertrieb aufbauen, der bis in die untersten Parteieinheiten organisiert ist. Wie kann das geschehen? In jeder Einheit der Partei muß ein Genosse oder eine Genossin für den Vertrieb der Literatur verantwortlich sein. Der Lit-Obmann beim Kreisvorstand muß mit diesen Genossen in engster Verbindung stehen, sie in ihrer Arbeit dauernd unterstützen, ihnen helfen. Diese Arbeit wird wesentlich erleichtert werden, wenn in gewissen Zeitabständen Konferenzen mit den Lit.-Obleuten abgehalten werden. Darüber hinaus sollte man auch auf Funktionärkonferenzen einiges zum Literatur-Vertrieb sagen. Die alten Funktionäre werden den neuen aus ihrer Praxis vor 1933 ihre Erfahrungen vermitteln können. Mittels dieser und der aus der laufenden Arbeit gewonnenen Erfahrungen wird sich eine wesentliche Verbesserung unserer Arbeit ermöglichen. Alfred Werner, Leiter des Literatur-Vertriebes der SED Sachsen Heraufgageben vom PrtivoriUnd der Sozialistischen Einheitspartei? Deutschlands. Redaktion: Berlin N 54, Lothringer Strafe I ; Telephon 425271. Verlag Einheit GmbH., Berlin C 2, Waiistralfe 74/79. Druck: Halle (Seale) 23 G-24 048 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Organisierung und Durchführung von Besuchen verhafteter Ausländer mit Diplomaten obliegt dem Leiter der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen dem aufsichtsführenden Staatsanwalt und mit dem Gericht zusammenzuarbeiten zusammenzuwirken. Durch die Leiter der zuständigen Diensteinheiten der Linie ist mit dem Leiter der zuständigen Abteilung der Hauptabteilung ist der Termin unverzüglich mitzuteilen. Die Genehmigung für Besuche von Strafgefangenen ein- schließlich der Besuchstermine erteilen die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung der Staatssicherheit ; sein Stellvertreter. Anleitung und Kontrolle - Anleitungs-, Kontroll- und Weisungsrecht haben die DienstVorgesetzten, Zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gesichert und weitestgehend gewährleistet, daß der Verhaftete sich nicht seiner strafrechtlichen Verantwortung entzieht, Verdunklungshandlungen durchführt, erneut Straftaten begeht oder in anderer Art und vVeise die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug gebunden. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Perspektivplanung sind systematisch zu sammeln und gründlich auszuwerten. Das ist eine Aufgabe aller Diensteinheiten und zugleich eine zentrale Aufgabe. Im Rahmen der weiteren Vervollkommnung der operativ-technischen Mittel zu, um insbesondere die Fahnung zur Feststellung von Personen, die geschleust werden sollen, zu Kopie erleichtern und zu unterstützen.

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