Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 4/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/30); Aus der praktischen Arbeit hat sich ergeben, daß der kommunale Frauenausschuß allein nicht genügt, um auch die Interessen der arbeitenden Frauen in genügendem Maße wahrzunehmen. Hierfür können wir uns am besten an Ort und Stelle, nämlich im Betrieb durch die Gewerkschaft einsetzen. So wurden Betriebsfrauenkommissionen in den Betrieben, auf den Baustellen usw. ins Leben gerufen. Die Betriebsfrauenkommissionen können mit Recht als der verlängerte Arm des Betriebsrates bezeichnet werden, denn sie üben ihre Tätigkeit im ständigen Einvernehmen zusammen mit dem Betriebsrat aus. Wenn auf den Betriebsversammlungen jene Kolleginnen in die Frauenkommission gewählt werden, die das Vertrauen der Belegschaft haben und gern mithelfen möchten, wird die Betriebsfrauenkommission am erfolgreichsten arbeiten. Sie soll möglichst regelmäßig alle 14 Tage Zusammenkommen. Hier wird über die Stimmung berichtet, es werden Vorschläge gemacht, Aufgaben gestellt und erfüllt. Es wird ein Arbeitsplan festgelegt, nicht mehr als 1 bis 2 Aufgaben, die auch erfüllt werden. Die Betriebsfrauenkommissionen müssen natürlich laufen lernen und dabei bedürfen sie stärkster Unterstützung des FDGB und Betriebsrates. Die Betriebsfrauenkommissionen können außerordentlich helfen bei der Hebung der Arbeitsmoral. Und wodurch? Indem sie alles tun, um die Sorgen und Nöte der Frauen soweit wie möglich zu lösen. Ich denke z. B. an unsere Forderung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, gerechte Frauenlöhne. Als die Betriebsfrauenkommission in einem Betrieb diese Forderung stellte, wollte der Unternehmer ganz pfiffig sein und sagte: „Bitte, ich zahle, wüe es die Tarifsätze vorschreiben.“ Die Betriebsfrauenkommission war auch nicht auf den Kopf gefallen und bewies, daß die Kollegin im Schichtwechsel mit dem Kollegen an derselben Maschine und sogar besser arbeitet; für die Arbeit gilt der Tarif, nicht für das Geschlecht. Die Betriebsfrauen-kommission erreichte die Erfüllung ihrer Forderung. Die Betriebsfrauenkommission bringt auch Vorschläge und kümmert sich um Einrichtungen zur Entlastung der arbeitenden Frauen. In verschiedenen Betrieben haben wir Nähstuben, Schubmacherwerkstätten, Kindertagesstätten eingerichtet Das ist ein großer Erfolg. Ist im Betrieb keine Möglichkeit vorhanden, so wird der kommunale Frauenausschuß sicher helfen. Es gibt bereits verschiedene Frauenausschüsse, die für die berufstätigen Frauen gegen geringes Entgelt nähen und ausbessem lassen. Eine Betriebsfrauenkommissiön richtete einen Sanitätsraum und einen Sanitätskursus ein und viele Kolleginnen meldeten sich für diesen Erste-Hilfe-Kursus. Die Frauen forderten die Instandsetzung von Toiletten und Duschräumen und setzten das auch durch. Die Betriebsfrauenkommissionen sollen sich auch schulen: Was ist und will der FDGB? Was ist Sozialpolitik? Ein Arzt spricht über Hygiene. Es wird über die internationale Frauenbewegung gesprochen, über die Jugend, über das Theater. Unser Mangel an Mitarbeiterinnen soll uns nicht hindern. Kluge und ehrliche Frauen gibt es genug. Es liegt an uns, sie zu finden und zur Arbeit heranzuziehen. Es ist ganz falsch, wenn man uns vorwirft, die SED wrolie alle Funktionen und so auch die Betriebsfrauenkommissionen besetzen. Ganz umgekehrt: Die SED will, daß recht viele Arbeiterinnen, die besten und fähigste# herangezogen werden zur Mitarbeit. Je breiter der Kreis der Mitarbeiterinnen wird, um so erfolgreicher die Arbeit. Die SED will nur alles dafür einsetzen, daß bei der Überfülle von Arbeit auch an die Lösung der jeweils wichtigsten Aufgaben geschritten wird. H. Ache Die Rolle der Frau im heutigen Deutschland hat sich infolge der Auswirkung des Hitlerkrieges grundlegend verändert, das ist bekannt. Aber trotzdem begegnet man nur allzu oft einer Auffassung, die die Bedeutung der Frau in der heutigen Gesellschaft negiert, und die Tatsache, daß die Frau heute im Produktionsprozeß so stark vertreten ist, wird lediglich als eine Nachkriegserscheinung bezeichnet, die sich bald überleben werde, wenn erst alle Kriegsgefangenen zurückgekehrt sind. Wie irrig diese Annahme ist, zeigt allein schon ein Hinweis auf die Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland. Zur Illustration nehmen wir Berlin: Auf 1000 männliche Einwohner entfallen rund 1600 weibliche. Bei den Jugendlichen ist das Verhältnis folgendes: 18 19 Jahre 8 350 männlich 17 210 weiblich 19 20 Jahre 6 657 männlich 18517 wreiblich 20 21 Jahre 6323 männlich 19187 weiblich Zeigen nicht schon diese wenigen Zahlen die ganze Bedeutung des Problems? Welche Schlußfolgerungen ergeben sich daraus für unsere Partei bezüglich der Werbearbeit? Stärkste Konzentrierung unserer Propa- dnàéùft du JUdaktiöH Berichte, Artikel, BUdmeteriel, kritische Bemerkungen und VorsditSge für Ausgestaltung und Verbesserung unserer Zeitschrift sind zu richten an: RcMfelttio „Never We8“ Berlin H 54 Lothringer Strebe 1 ganda- und Werbearbeit unter den Frauen ist unbedingt erforderlich. Was zeigen die bisherigen Ergebnisse dieser Arbeit? Untersuchen wir die Zusammensetzung unserer Parteimitgliedschaft nach Geschlechtern, so müssen wir feststellen, daß das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in der Partei in keinem Vergleich zur Zusammensetzung der Bevölkerung steht. Es gibt Kreise, wo der Anteil der Frau zur Mitgliedschaft 25 % beträgt. Das sind aber Ausnahmen. Die meisten Kreise weisen einen Prozentsatz auf, der unter 20, ja nicht selten unter 15 % liegt. Ausgehend von der Bedeutung der Frau in der Gesellschaft ist selbst der günstigste Prozentsatz bei weitem nicht befriedigend. Hier zeigt sich eine große Schwäche unserer Partei, die nur überwunden werden kann, wenn die gesamte Parteimitgliedschaft die Bedeutung dieser Frage erkannt hat und die gesamte Parteiorganisation eingesetzt wrird zu ihrer Lösung. In jüngster Zeit sehen w ir, daß überall dort, wo unsere Parteiorganisationen die Werbearbeit mit der Aufklärungsarbeit und dem Kampfe für die Durchsetzung der Rechte der Frauen verbunden haben, die Resultate ihrer Anstrengungen von Erfolg waren. So konnte ein Kreis in Thüringen berichten, daß die bei dem „Gotha-Aufgebot“ neu gewonnenen Mitglieder sich zu 48% aus Frauen zu-zusammensetzen. Dieses Ergebnis wurde erreicht, weil in fünf Betrieben, in denen hauptsächlich Frauen beschäftigt sind, durch unsere Betriebsgruppen und die Gewerkschaftsfunktionäre die Losung „Gleiche Arbeit gleicher Lohn! verwirklicht wurde. Dieses letzte Beispiel zeigt, welche Möglichkeiten vorhanden sind. Wenn in allen Parteiorganisationen in der täglichen Arbeit auf die Gewinnung der Frauen und ihre Einbeziehung in die politische und Aufbauarbeit geachtet wird, dann werden auch gute Resultate bei der Werbung unter den Frauen erzielt werden. Stöcker 30;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/30 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und dem Untersuchungsorgan wird beispielsweise realisiert durch - regelmäßige Absprachen und Zusammenkünfte zwischen den Leitern der Abteilung und dem Untersuchungsorgan zwecks Informationsaustausch zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden politisch-operativen Untersuchungshaftvollzug durchzusetzen und insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben gemäß der vorliegenden Instruktion und den von der den zu überlebenden Informationsanforderungen, die ständig zu präzisieren und zu ergänzen sind.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X