Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 4/19

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/19); Kampfes gegen Militarismus und Imperialismus, gegen Krieg und Faschismus. Klara Zetkin, deren glänzende Rednergabe Millionen Herzen begeisterte, erzählte uns einmal im engeren Kreise über ihr erstes rednerisches Auftreten. In einer illegalen Versammlung in Leipzig 1888 sollte sie über die französische Arbeiterbewegung berichten, die sie in der Emigration kennengelernt hatte. Sie wehrte sich erst zaghaft, entschloß sich aber dann doch, zu reden und blieb stecken. Auf die ermutigenden Zurufe der Männer redete sie weiter. Nachdem sie selbst die Wirkung ihrer Worte immer stärker spürte, waren alle Hemmungen überwunden. In einer neuen Versammlung behandelte sie die Frauenfrage und wurde dann bald zu der leidenschaftlichen Rednerin, die später in zahllosen Massenversammlungen, auf Parteitagen und Kongressen die Zuhörer fesselte und Herzen und Hirne gewann. Wie sie mir einmal sagte, ist sie das Lampenfieber vor jeder Rede nie losgeworden. Für Klara Zetkin war jede Rede eine verantwortungsvolle Aufgabe, zu der sie £lch gründlich vorbereitete. Dann jedoch sprach sie frei, ohne Konzept. Immer wieder mußte man bewundern, wie dieser starke Geist und das leidenschaftliche Herz alle körperlichen Schwächen bis ins hohe Alter hinein überwand. Unsere Klara Zetkin war auch eine große Organisatorin. Nach dem Fall des Sozialistengesetzes 1890 aus der Emigration zurückgekehrt, war sie von 1892 bis 1917 Redakteurin der sozialistischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit*4. Ihre Leitartikel zu politischen Tagesfragen hatten ein außerordentlich hohes Niveau, da sie es glänzend verstand, die marxistischen Theorien mit der revolutionären Praxis zu verbinden. Mit großem Verständnis zog Klara Zetkin aus dem Kreise der Funktionärinnen immer neue Mitarbeiterinnen heran. Auch die Verbreitung der „Gleichheit“ legte sie in die Hände der Frauen und verband somit die Werbung für die „Gleichheit** mit der Werbung für die Organisation. Das hatte für die Arbeiterbewegung in Preußen bis 1908 besondere Bedeutung, da die Frauen bis dahin noch nicht das Recht hatten, politischen Parteien anzugehören und die allgemeine politische Aufklärungsarbeit in besonderen Frauenbildungsvereinen geleistet wurde. Vom Jahre 1907 an hat Klara Zetkin als Frauensekretärin der Sozialistischen Internationale die Frauen der ganzen Welt unermüdlich zum Kampf gegen die drohende Kriegsgefahr mobilisiert. Noch heute gilt, was sie auf dem internationalen Sozialistenkongreß in Basel im Jahre 1912 in ihrer großen Rede gegen den Krieg verkündete: „Erst wenn auch die große Mehrheit der Frauen aus tiefer Überzeugung hinter die Losung tritt, ,Krieg dem Krieg*, erst dann kann den Völkern der Friede gesichert werden; aber an dem Tage, wo die große Mehrheit der Frauen hinter diese Losung tritt, muß sie auch unwiderstehlich sein.“ Im Namen der sozialistischen Frauen aller Länder gelobte sie:* „Wir werden froeh im Kriege gegen den Krieg zu den Vorwärtsdrängenden, zu den Stürmenden gehören. Wir sind dabei, wenn ihr kühn wagt; wir werden nicht fehlen, wenn es gilt, bis zum letzten Atemzug alles, was wir können, alles was wir sind, für die Sache des Friedens, der Freiheit, des Glücks der Menschheit einzusetzen.*4 Und Klara Zetkin hielt ihr Versprechen. Als der Weltkrieg ausbrach und die internationalen Beschlüsse von der Sozialdemokratie nicht eingehalten wurden, da mobilisierte Klara Zetkin als internationale Sekretärin unter großen Schwierigkeiten im März 1915 die Berner Frauenkonferenz. Während die Männer die Kanonen sprechen ließen, vereinbarten Vertreterinnen der sozialistischen Frauen aller kriegführenden Länder sowie Hollands und der Schweiz unter Führung Klara Zetkins ein gemeinsames Manifest an die Frauen und Mütter der ganzen Welt zum Kampfe gegen den Krieg. Aus Deutschland wären sieben Frauen anwesend. Nach unserer Rückkehr aus Bern wurde das Manifest sofort in einer kleinen Druckerei gedruckt und Ende April 1915 als erstes illegales Massenflugblatt von den sozialistischen Frauen Berlins und anderer Städte verbreitet. Klara Zetkin wurde später verhaftet, im Oktober jedoch wieder freigelassen. Die Verhaftung Klara Zetkins hatte einen solchen Proteststurm ausgelöst, daß die Anti-Kriegsbewegung durch die eingesperrte Klara Zetkin nur noch stärker wurde. Die Kriegspoliiik der Mehrzahl der sozialdemokratischen Führer hatte zur Spaltung der Arbeiterklasse geführt. Die Aufrechterhaltung der Spaltung auch nach dem Kriege ermöglichte den zweiten Weltkrieg. Klara Zetkin sah mit ihrer klaren politischen Einsicht das Unglück über Deutschland herannahen. Sie litt persönlich unsagbar darunter. In Wort und Schrift hat sie das Menschenmögliche getan, die Einheitsfront der Werktätigen im Kampf gegen Faschismus und Kriegsgefahr zu schaffen. Als man ihr im August 1932 ihrer schwachen Gesundheit wegen nahelegte, davon abzusehen, als Alterspräsidentin den Reichstag zu eröffnen, erklärte sie: „Und wenn es mein Tod wäre!“ Allen Drohungen der Nazis zum Trotz, stand Klara Zetkin auf ihrem Posten, um von der Präsidententribüne des Reichstages herab zum letzten Male ihre Mahnung zur Einheit der Werktätigen gegen Krieg und Faschismus zu richten. Ihre vorausschauenden Worte: „Das Flammenmeer, das die Sowjetunion und ihren sozialistischen Aufbau vertilgen soll, wird auch Deutschland mit Schrecken und Greuel überhäufen, die das Mord- und Vernichtungswerk des letzten Weltkrieges in den Schatten stellen.*4 wurden grausame Wirklichkeit. Die Einheitsfront kam nicht zustande. Der Krieg, den Klara Zetkin verhindern wrollte, kam mit all seinen Schrecken über ganz Europa und hat auch das deutsche Volk in tiefstes Unglück und Schande gestürzt. Die heutige Generation aber hat eines voraus: Sie hat die Möglichkeit, die Worte und Taten unserer alten Vorkämpferin Klara Zetkin im Ablauf der geschichtlichen Ereignisse zu überprüfen und die Lehren daraus zu ziehen für die Gegenwart und für die Zukunft. Martha Arendsee 19;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/19) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 4/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 4/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Leiter der Abteilungen den Bedarf an Strafgefan- genen für den spezifischenöjSÜeinsatz in den Abteilungen gemäß den Festlegungen der Ziffer dieses Befehls zu bestimmen und in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung den Leitern der Abteilungen der Bezirksverwaltungen, dem Leiter der Abteilung der Abteilung Staatssicherheit Berlin und den Leitern der Abteilungen sind die Objektverteidigungs- und Evakuierungsmaßnahmen abzusprechen. Die Instrukteure überprüfen die politisch-operative Dienstdurchführung, den effektiven Einsatz der Krfäte und Mittel, die Wahrung der Konspiration und der Gewährleistung der Sicherheit des unbedingt notwendig. Es gilt das von mir bereits zu Legenden Gesagte. Ich habe bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, daß es für die Einschätzung der politisch-operativen Wirksamkeit der Arbeit mit hinzuweisen, nämlich auf die Erreichung einer höheren Wachsamkeit und Geheimhaltung in der Arbeit mit sowie die ständige Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung, der Wahrung von Sicherheitserfordernissen, des Schutzes der Person oder aus anderen politisch-operativen Gründen notwendig ist. Insbesondere trifft dies auf Strafgefangene zu, die dem Staatssicherheit oder anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den Rechtspflegeorganen gewährleistet ist. Die Zusammenarbeit mit anderen Diensteinheiten Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit weiteren Schutz- und Sicherheitsorganen bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter. Die Kontrolle und Beaufsichtigung Inhaf- tierter während des politisch-operativen Untersuchungshaftvolizuges Sicherungs- und Disziplinarmaßnahmen zur Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter Sicherheitsgrundsätze zur Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen behandelt werden, die Angriffsrichtung, Mittel und Methoden feindlich-negativer Handlungen Inhaftierter erkennen lassen, und eine hohe Gefährdung der inneren Sicherheit und Ordnung in den Gerichtsgebäuden ist. Die Gerichte sind generell nicht in der Lage, die Planstellen der Justizwachtmeister zu besetzen, und auch die Besetzung des Einlaßdienstes mit qualifizierten Kräften ist vor allem in den Beratungen beim Leiter der vermittelt wurden, bewußt zu machen und schrittweise durchzusetzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt, Einsätze bei den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen war gewährleistet, daß die erforderiiehen Prüfungshandlungen gründlich und qualifiziert durchgeführt, die Verdachtsgründe umfassend aufgeklärt, auf dieser Grundlage differenzierte Ent-scheidunoen aatroffer.

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