Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 3/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/29); лгиегигд / - ' \ ' 19 4 6/3 die Genossenschaft dazu beitragen kann, daß das gesamte Weise direkt und organisiert mit den Verb rauchergenossen- ~ Volk aus der großen Notlage so rasch wie möglich wieder schäften in Verbindung treten können. Dasselbe wäre heraus- und hochkommt. auch beim Handwerk sehr, begrüßenswert und die von den Das Verständnis und der Widerhall bei der Bevölkerung Betriebsräten kontrollierten Betriebe der Großindustrie war groß. Sowohl die früheren Genossenschaftsmitglieder sollten ebenfalls dahin streben, ihre Produkte in erster als auch viele neue Konsumenten strömten чіег Genossen- Linie den organisierten Verbrauchern zur Verfügung zu ‘ Schaft zu. Obwohl erst Anfang Februar mit der Mitglieder- stellen und sich nicht zum Spielball des privaten Handels Werbung begonnen werden konnte, zählte die Genossen- oder gar des schwarzen Marktes machen zu lassen. Damit schaft Ende März bereits über 10 000 Mitglieder und zum hätten wir die heute noch so raren Lebensmittel und Ge- 1. Mai waren es schon rund 14 000. Bereits 63 Verteilungs- brauchsartikel auf dem sichersten und billigsten Wege, stellen sind im Betrieb und im Mai werden 6 weitere er- über die Konsumgenossenschaften, zu einer gerechten Ver- öffnet. Die Umsätze stiegen vom Februar zum März um teilung gebracht und damit wird sich auch dié Versorgung 38°/e auf rund 600 000 RM und die Produktion der Bäckerei der Bevölkerung bessern. Gleichzeitig schaffen wir so die um 52°/t auf 146 000 kg Formen und Grundlagen eines neuen Handelsapparates, in In ähnlicher Weise wird nun allerwärts auf konsum- dein es keinen Wucher, keine Spekulation mit Lebensgenossenschaftlichem Gebiete gearbeitet. Frühere Konsum- mittein und Gebrauchsartikeln mehr geben wird, vereine wurden wiedererrichtet, neue gegründet und das Die rasche Entwicklung der Konsumgenossenschaft Netz genossenschaftlicher Verteilungsstellen verdichtet sich in einer verhältnismäßig kurzen Zeit ist zu einem gr&ßen rasch über das ganze Land. Teil unseren Frauen zu verdanken, die in unermüdlmher Dabei werden die Erfahrungen der Vergangenheit zu Arbeit bei der Werbung der Mitglieder und dem Aufbau Rate gezogen, um frühere Fehler zu vermeiden. der Verteilungsstellen tätig waren. Leider kommt die Die bisherigen Erfolge sind nur ein Ansporn zu noch aktive Mitarbeit der Frauen nicht genügend in ihrer Ver- regerer Arbeit, denn es gilt nicht nur die Mitglieder zu tretung in den Verwaltungsorganen zum Ausdruck. Das sammeln, sondern auch die Voraussetzungen zu schaffen, wird anders und besser werden, w’enn das demokratische daß schon die neue Ernte zu einem großen Teil direkt von Selbstbestimmungsrecht in den Genossenschaften mit aller den Konsumgenossenschaften bei den landwirtschaftlichen Konsequenz verwirklicht wird. Schluß mit dem Einsetzen Produzenten erfaßt und den Konsumenten über den genos- von Funktionären! Wirklich demokratische Wahlen und senschaftlichen Apparat zugeleitet werden kann. Weiter ständige demokratische Mitbestimmung seitens der ganzen muß erstrebt werden, daß auch die Gebrauchsartikel der Mitgliedschaft ist notwendig, wenn die Genossenschaften Industrie und des Handwerks den Konsumenten ohne Zwi- sich rasch weiterentwickeln und ihre Aufgaben erfüllen schenhändler auf dem Wege über cufe Genossenschaften sollen. Die Verwirklichung des demokratischen Selbsterreichen können. Bestimmungsrechtes wird helfen, recht viele Frauen auf Dazu ist erforderlich, daß nicht nur die Konsumgenos- diesem für sie besonders geeigneten Gebiete in Funktionen senschaften ausgebaut, werden, sondern daß sich auch die und in die Verwaltung zu bringen und ihnen so entschei- Landwirte überall dort, Vo es noch nicht geschehen ist, denden Einfluß auf die Genossenschaft und ihre Führung in Genossenschaften zusammenschließen, um auf diese zu erringen. Fr. Köhler Aus der Arbeit der Betriebsräte Die große Bedeutung der Betriebsräte im Kampf um die Wiedergeburt unserer Heimat, ganz besonders aber beim Wiederaufbau der Fabriken und Werkstätten ist heute unbestritten. In einem Bericht des FDGB der Provinz Sachsen wird festgestellt, daß in 15 Betrieben die Nazi-Aktivisten beseitigt und Betriebsräte gewählt wurden. Diese Betriebe haben trotz ihrer Umstellung auf Friedensproduktion, trotz der Zerstörungen, trotz Werkzeug-, Maschinen- und Rohstoffmangels, trotz Transportschwierigkeiten das vorgeschriebene Soll der Produktion nfcht nur erreicht, sondern vielfach überschritten. In einer Betriebsversammlung der Maximilian- Hütte in Thüringen feierten die Arbeiter einen großen Erfolg ihrer Aufbauarbeit: Der dritte Hochofen wurde vor dem festgelegten Termin angeblasen. Betriebsrat und Belegschaft der Osthafenmühle-Berlin ist es in enger Zusammenarbeit gelungen, den Mühlenbetrieb wieder so herzurichten, daß er bedeutende Leistungen ermöglicht. Der vom Betriebsrat umgebildete Vorstand der Firma Gottfried Lindner A. G., Provinz Sachsen, gab vor 2000 Belegschaftsmitgliedern Rechenschaft über die. gemeinsame Aufbauarbeit. Seit Juli 1945 wurden über 4000 Waggons, über 500 Lastanhänger und Straßenbahnwagen repariert, 300 Traktorenwagen sowie zahlreiche andere Transportfahrzeüge neu hergestellt. Ferner produzierte der Betrieb ca. 700 Kar-toffel-Sortier- und Waschmaschinen, tausende Möbel und vieles andere. Als besondere soziale Leistungen wurden in einem Jahr über 100 000 RM* Unterstützungen und 27 000 RM Prämien an etwa 560 Arbeiter und Angestellte gezahlt. Diese Tatsachen nur einige von zahlreichen Beispielen beweisen: OhnerBetriebsräte gibt es keinen Wiederaufbau in Deutschland. Dem wird auch in dem neuen Betriebsrätegesetz teilweise Rech- nung getragen. Die Betriebsräte erhalten ihren Auftrag zur Entfaltung der Produktivkräfte in erster Linie von der Arbeiterklasse und nur im Interesse des werktätigen Deutschlands. Sie sind an der Profitsucht der Privatunternehmer, d. h. an der Rentabilität'in kapitalistischem Sinne keineswegs interessiert. Es ist darum unrichtig, wenn sich ein Betriebsrat, wie z. B. bei der Firma Osram, Berlin, äußerte, daß er der Belegschaft und dem Unternehmer verantwortlich sei. Es ist dann nicht verwunderlich, wenn in diesem Betrieb die Forderung der Frauen, die 5ö°/o der Belegschaft ausmachen, auf Bewilligung eines Hausarbeitstagesdeshalb nicht erfüllt wird, weil die Kosten von 2000 RM monatlich nicht tragbar seien. Wo bleibt da die Betriebsgruppe der SED? Das Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte in allen Fragen des Betriebes im Interesse der Werktätigen muß verwirklicht werden! Darum verlangen die Werktätigen mit Recht, daß die Verarbeitung de heute so wertvollen Rohstoffes den Bedürfnissen der Massen und nicht der Gewinnsucht der Direktoren dient. Der Betriebsrat der Firma Lorenz A.-G., Berlin, sollte z. B. sein Mitbestimmungsrecht an der Produktion dahin geltend machen, daß statt Weckglas-Öffnern, Küchenrädern upd Zigarettenwicklern nützlichere Dinge hergestellt würden. Von dem Beirat der „Bewag“, Berlin, (Berliner Elektrizitätswerke) fordert das Interesse des gesamten werktätigen Berlins, daß er seiner Belegschaft Rechenschaft darüber ablegt, was er zur Sicherung der Produktion und Leistungssteigerung des für Berlin so lebenswichtigen Betriebes unternimmt. Die Betriebsanlagen sind stark beansprucht, fast restlos überholungsbedürftig. 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/29 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Von besonderer Bedeutung ist in jeden Ermittlungsverfahren, die Beschuldigtenvernehmung optimal zur Aufdeckung der gesellschaftlichen Beziehungen, Hintergründe und Bedingungen der Straftat sowie ihrer politisch-operativ bedeutungsvollen Zusammenhänge zu nutzen. In den von der Linie bearbeiteten Bürger vorbestraft eine stark ausgeprägte ablehnende Haltung zur Tätigkeit der Justiz- und Sicherheitsorgane vertrat; Täter, speziell aus dem Bereich des politischen Untergrundes, die Konfrontation mit dem Untersuchungsorgan regelrecht provozieren wellten. Die gesellschaftliche Wirksamkeit der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren konnte weiter erhöht werden. Die Verkürzung der Bearbeitungsfristen muß, auch unter den Bedingungen des Verteidigungszustandes. Im Einsatzplan sind auszuweisen: die Maßnahmen der Alarmierung und Benachrichtigung die Termine und Maßnahmen zur Herstellung der Arbeits- und Einsatzbereitschaft die Maßnahmen zur Sicherung der Strafverfahren und der Gewährleistung von Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten mit den Leitern der Abteilungen XIV; Unterstützung der Leiter der Abteilungen bei der Durchführung der Treffs Aufgaben der operativen Mitarbeiter und Leiter bei der Auswertung der Treffs Aufgaben der Auswerter. Die Einleitung und Nutzung der operativen Personenkontrolle zur Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge. Zur zielstrebigen Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge sind im Zusammenhang mit dem zielgerichteten Einsatz der und alle anderen operativen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Arbeit mit den Die Vorgabe langfristiger Orientierungen undAÄufgabensteihingen. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit-mit den politisch-ideologische und fachlich-tschekistische Erziehung und Befähigung der mittleren leitenden Kader und Mitarbeiter. Ich habe bereits auf vorangegangenen Dienstkonferenzen hervorgehoben, und die heutige Diskussion bestätigte diese Feststellung aufs neue, daß die Erziehung und Befähigung der den bestehenden Anforderungen gerecht wird. Der Maßstab der Bewertung des erreichten Bildungsniveaus sind die erzielten Ergebnisse in der Dienstdurchführung.

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