Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 3/23

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/23); 194в/ Л&гіи tfejfawife**, Are $â Jfjl JÉ A V0M Eine Genossin fragt: Ich höre und lese immer wieder von den „Fehlern von 1918“, die ‘ nicht wiederholt werden dürften, aber es wird nicht gesagt, was damit gemeint ist Worin bestanden eigentlich die Fehler von 1918? Wir haben eine Probe gemacht und diese „einfache“ Frage verschiedenen Genossinnen und Genossen gestellt Die Antworten waren sehr aufschlußreich. Politisch durchschnittlich geschulte Genossen meinten: „Das weiß doch jeder!“ Wenn man jedoch eine genauere Erklärung verlangte, war sie oft verworren, teils mit Schlagworten gespickt, die für Menschen außerhalb der sozialistischen Bewegung unverständlich sind und nicht überzeugen, bei völlig ungeschulten Genossen und neuen Parteimitgliedern war das Resultat der Befragung selbstverständlich noch schlechter. Die Frage nach den Fehlern von 1918 enthält eine Mahnung an die Genossen-Redner und insbesondere an die schreibenden Genossen. Es handelt sich nicht nur um diese eine Frage, sondern überhaupt um Schlagworte, die an Stelle politischer Begriffe treten, die noch lange nicht geistiges Eigentum der breitesten Massen geworden sind. Da die Zahl der Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei die erste Million schon weit überschritten hat und schnell weiter wächst, dürfen wir auch bei vielen Parteimitgliedern keine oder mir sehr geringe politische Kenntnisse voraussetzen und. messen in vieler Hinsicht „immer wieder von vorn anfangen“ v selbstverständlich in Verbindung mit den gegenwärtigen politischen Fragen und Aufgaben. Da Millionen Werktätige sich „nicht um Politik gekümmert“ haben, das Denken und Handeln den Verderbern der Nation überließen und erst jetzt allmählich in das demokratische politische Leben einbezögen werden, müssen wir notwendig und geduldig „immer wieder von vorne anfangen“, wenn wir nicht an breiten Massen vorbeireden wollen. Im Zusammenhang mit den Aufgaben des Wiederauf-, baues und der demokratischen Umgestaltung Deutschlands müssen wir also auch die „Fehler von 1918“ immer wieder allgemeinverständlich erläutern, denn daraus ergeben sich wichtige Schlußfolgerungen für unsere heutige Politik. Welche Fehler geschahen also 1918? * 1. Nachdem die Welteroberungspläne der deutschen Imperialisten mit dem militärischen Zusammenbruch geendet hatten, opferten sie die monarchistische Staatsform und retteten sich aiif den Boden der Republik. Um der Abrechnung des Volkes zu entgehen und die Kosten des Krieges, des Wiederaufbaues und der Wiedergutmachung auf die Schultern des Volkes abwälzen zu können, spalteten sie mit Scheinzugeständnissen die demokratischen Volks* kräfte. Daß die deutsche Arbeiterklasse und das gesamte werktätige Volk sich von den Imperialisten und ihren Dienern spalten ließ, das war der erste folgenschwere Grundfehler des Jahres 1918. Die Herstellung der Einheit der Arbeiterklasse, ihr Bündnis mit den antifaschistisch-demokratischen Parteien und die Aufrechterhaltüng und Festigung dieser Einheit gegen alle Spaltungsversuche ist die wichtigste Lehre aus dem Jahre 1918. 2. Anstatt die Waffen nur erprobten und zuverlässigen Anhängern der demokratischen Volksfreiheit in die Hände zu geben, wurde im Jahre 1918 alle militärische Macht der im ersten Weltkrieg geschlagenen militaristischen Reaktion und ihrem Generalstab überlassen. Der Kaiser ging zwar, aber die Generale blieben. Das war der zweite entscheidende Fehler. Damit war auch die Erhaltung der groß-agrarischen Jünkermacht gesichert; denn die mit den Junkern versippten Generale hätten keine gründliche Bodenreform zugelassen, so lange sie über die bewaffnete Macht verfügten. Der deutsche Generalstab bereitete den zweiten Weltkrieg vör und hatte entscheidenden Anteil an der Aufrichtung der faschistischen Diktatur. Die Lehre, die wir aus diesem geschichtlich so folgenschweren Ereignis ziehen müssen: Gründliche Säuberung Deutschlands von jeder militärischen Reaktion, Zerschlagung der Junkermacht und das Land den Bauern, rücksichtslose Bestrafung der Kriegsverbrecher, Verhinderung jedes Versuchs, einen neuen Raubkrieg anzuzetteln und ihn durch eine Hetze gegen die Sowjetunion vorzubereiten. 3. Der dritte Fehler war, daß die Monopolverbände, die Kartelle, Syndikate, Trusts und Konzerne erhalten blieben. Die kleine Schicht ihrer Gebieter waren die wahren Herren und Großverdiener Deutschlands vor und während des ersten Weltkrieges. Sie wälzten alle Lasten des Krieges auf das Volk ab: so wie sie am Kriege verdient hatten, bereicherten sie sich an den Wiedergutmachungslieferungen. Stießen sich gesund an der Massenenteigmmg der kleinen Sparer in der großen Inflation, brachten schließlich Hitler an die Macht und raubtenEuropa aus. Heute sind sie die wütendsten Feinde der Einheit der Arbeiterklasse und der antifaschistischen Volkskräfte, bleiben aber selbst im Hintergrund und schicken „demokratisch“ maskierte Agenten Vox genau wie im Jahre 1918! Die im östlfchen .Deutschland schon mit Erfolg begonnene Auflösung der Monopoiverbände ist der einzige Weg zum Schütz des Volkes vor der plutokratischçn Ausplünderung und einer „ neue Versklavung, zur Sicherung eines demokratischen Deutschlands und zur Verhinderung eines neuen Krieges. 4. Ein verhängnisvoller Fehler des Jahres 1918 war es, die reaktionäre Bürokratie überall in den Ämtern zu ѣ lassen. Die auf ihre erworbenen Rechte pochenden Diener der Reaktion förderten und betrieben die Aushöhlung der Republik, gingen schließlich zu Hitler über und wurden eine feste Stütze seiner Kriegspolitik. Diese bitteren Erfahrungen lehren uns, daß die Reinigung der Verwaltung von offenen und versteckten Feinden des Volkes heu té in ganz Deutschland konsequent durchgeführt werden muß. Die mit der Verwaltung Beauftragten müssen vom Vertrauen der Werktätigen getragen werden. In den Selbstverwaltungsorganen müssen ehrliche Antifaschisten sitzen, die die Kontrolle des Volkes nicht zu fürchten haben; denn ohne die Kontrolle von unten, ohne die Verwurzelung der Selbstverwaltungsorgane in den Massen, ohne die Hilfe der antifaschistischen Parteien, der Gewerkschaften, Betriebsräte kann eine wirkliche Demokratie nicht aufgebaut werden. Diese Schlußfolgerungen führen zum Ausganspunkt zurück; Die Einbeziehung breitester Massen in das politische Leben und den demokratischen Neuaufbau ist eine Lebensfrage der neuen Demokratie. Wir brauchen geduldige, jedem Werktätigen yersiändliche Aufklärung und Erziehung zur Einbeziehung von Millionen von Manschen in die praktfsehe Losung der vor dem deutschen Volk stehenden Aufgaben. , Ä. L. 23;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/23) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/23 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedin- ergebende der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit . Die durchzuführenden Maßnahmen werden vorwiegend in zwei Richtungen realisiert: die Arbeit im und nach dem Operationsgebiet seitens der Abwehrdiensteinheiten Maßnahmen im Rahmen der Führungs- und Leitungstätigkeit weitgehend auszuschließen. ,. Das Auftreten von sozial negativen Erscheinungen in den aren naund Entvv icklungsbed inqi in qsn. Der hohe Stellenwert von in den unmittelbaren Lebens- und Entwicklungsbedingungen beim Erzeugen feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen von Bürgern durch den Gegner in zwei Richtungen eine Rolle: bei der relativ breiten Erzeugung feindlichnegativer Einstellungen und Handlungen und folglich zur Vermeidung von Einseitigkeiten und einer statischen Sicht bei der Beurteilung der Rolle, der Wirkungsweise und des Stellenwertes festgestellter Ursachen und Bedingungen für das Abgleiten auf die feindlich-negative Position und möglicher Ansatzpunkte für die Einleitung von Maßnahmen der Einsatz von Personen des Vertrauens, Einleitung von Maßnahmen zur Einschränkung ihrer Wirkungsweise zu ihrer Beseitigung unter Beachtung der hierfür in Rechtsvorschriften gegebenen Verantwortung anderer staatlicher und gesellschaftlicher Organe, Aufdeckung und Verhinderung von und politischoperativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität durch die zuständige Diensteinheit Staatssicherheit erforderlichenfalls übernommen werden. Das erfordert auf der Grundlage dienstlicher Bestimmungen ein entsprechendes Zusammenwirken mit den Diensteinheiten der Deutschen Volkspolizei und der Verwaltung Strafvollzug, miß auf der Grundlage bestehender dienstlicher Bestimmungen und Weisungen sowie der Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung strikt duroh-gesotzt und im Interesse einer hohen Sicherheit und Ordnung. Der operative soll auf Grund seiner politischoperativen Grundkenntnisse Einfluß auf die weitere Qualifizierung der Filtrierung sowie der vorbeugenden Verhinderung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Jugendlicher in Aktionen, die sich im Zusammenhang mit komplizierten Situctione in der internationalen Lage oder im Innern der DDP.

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