Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 3/22

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/22); ZUM STUDIUM VON LENIN „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution** Das im Verlag „Nëuer Weg“, Berlin, neuerschienene Werk von Lenin kam zum erstell Male 1905 in Genf heraus. Es behandelt die da-mais in der Sozialdemokratie Rußlands vorhandenexi Streitfragen. Daraus ergibt sich der stark polemische Charakter des Buches, wodurch dem mit der russischen Geschichte nicht vertrauten Leser manche Partien schwer verständlich werden. Der Leser soll sich aber von diesen Schwierigkeiten nicht abschrecken lassen, da diese Schrift Lenins ein Quellenwerk zum Studium des Marxismus und der Geschichte der Herausbildung der bolschewistischen Partei darstellt. Die Redaktion Anfangs des XX. Jahrhunderts reifte im zaristischen Rußland eine politische Krise heran, die sich im Zusammenhang mit dem russisch-japanischen Krieg zur Revolution von 1905 entfaltete. Die Selbstherrschaft der feudalen Herren war unhaltbar geworden. Neben den kapitalistischen Kräften, die sich m den letzten Jahren des XIX. Jahrhunderts in Rußland stürmisch entwickelt hatten und zur politischen Macht drängten, war eine Arbeiterklasse entstanden, die mit selbständigen Forderungen auftrat. Die Sozialdemokratische Partei Rußlands, erst wenige Jahre alt,‘wurde durch diese Entwicklung vor gewaltige Aufgaben gestellt. Am Vorabend der heranreifenden Revolution war diese Sozialdemokratie in zwei Gruppen gespalten, in Menschewiki (d. h. Minderheit) und Bolschewik! (d. h. Mehrheit), so genannt nach der Abstimmung auf dem 2. Parteitag 1903. Die Bolschewiki mit Lenin an der Spitze schlugen angesichts der bevorstehenden Revolution einen Parteitag zur Klärung der strittigen Fragen und Ausarbeitung einer einheitlichen taktischen Linie vor. Die Menschewiki lehnten diesen Vorschlag ab und so kam s zu zwei getrennten Beratungen. Davon ausgehend, daß die bevorstehende Revolution eine bürgerlich-demokratische sein wird, vertrat Lenin die Auffassung, daß sich die Arbeiterklasse aktiv an ihr beteiligen und für ihre konsequente Zuendeführung ein-treten muß, um zu verhindern, daß sie zum Schaden der Arbeiterschaft auf halbem Wege stehen bleibt. Die Bourgeoisie (die kapitalistische Klasse) hatte an einer konsequenten Durchführung der demokratischen Revolution kein Interesse, weil sie die wachsende Macht der Arbeiterklasse fürchtete. Aber gerade deshalb mußte sich die Arbeiterklasse an dieser Revolution beteiligen und danach streben, die Führung (Hegemonie) in ihr zu erobern. „Der Marxismus lehrt die Arbeiter nicht, sich von der bürgerlichen Revolution fernzuhalten, auf die Teilnahme an ihr zu verzichten, die Führung in ihr der Bourgeoisie zu überlassen, sondern im Gegenteil, er lehrt diev#energische Teilnahme, den entschiedenen Kampf für einen konsequenten Demokratismus, für die Durch- führung der Revolution bis zu Ende.“ (Seite 40.) Die Durchführung der demokratischen Revolution betrachtete Lenin als unentbehrliche Voraussetzung für die Vorbereitung zur proletarischen Revolution. Je konsequenter die demokratische Revolution zu Ende geführt wird, um so günstiger sind die Bedingungen für die proletarische Revolution. Er sagte darüber: „Wir dürfen nicht vergessen, daß es in der gegenwärtigen Zeit ein anderes Mittel weder gibt noch geben kann, um den Sozialismus näherzubringen, als die volle politische Freiheit, als die demokratische Republik, die revolutionär-demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft“ (Seite 93.) Also konsequente Durchführung der bürgerlich-demokratischen Revolution als Schritt zur proletarisch-sozialistischen Revolution! Als logische Fortsetzung dieses Gedankens trat Lenin für die Teilnahme an einer provisorischen Regierung ein, die als Ergebnis einer wahren Volkere volution entstehen konnte und die Aufgabe gehabt hätte, die demokratische Revolution folgerichtig zu Ende zu führen und die Errungenschaften für die Arbeiter und Bauern fest zu verankern. Ein anderes, gerade für das heutige Deutschland wichtiges Kernstück der Leninischen Auffassung ist die Stellung zur Bauernschaft. Darüber schreibt Lenin: „Ein konsequenter Kämpfer für die Demokratie kann nur das Proletariat sein. Ein siegreicher Kämpfer für den Demokratismus kann das Proletariat nur unter der Bedingung werden, daß sich die Masse der Bauernschaft seinem revolutionären Kampf anschließt.“ (Seite 48.) Die Politik des Bündnisses zwischen Arbeiterschaft und den halbproletarischen Schichten in Stadt und Land (besonderster Bauernschaft) haben die Bolschewiki folgerichtig durchgeführt. Gerade dieses Bündnis war entscheidend für den Sieg der Revolution von 1917 und sicherte den Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion. Für die deutsche Arbeiterschaft ist die Erfahrung eine besonders wichtige Lehre. Lenins Buch „Zwei Taktiken“ hatte eine gewaltige Bedeutung für den revolutionären Kampf in Rußland, für die Politik der bolschewistischen Partei. Es hat darüber hinaus große Bedeutung für die Arbeiterbewegung überhaupt Lenin bereicherte damit „den Marxismus durch eine * neue Theorie der Revolution.4* „Es war dies eine neue Theorie der s о z i a l i s t i -sehen5 Revolution, die nicht von einem isolierten Proletariat gegen die gesamte Bourgeoisie, sondern vom Proletariat als Hegomon (Führer) durchgeführt wird, das in den halbproletarischen Elementen der Bevölkerung, in dçn Millionen der werktätigen und ausgebeuteten Massen Verbündete hat“ („Geschichte der Kommunistischen Partei der Sowjetunion“, Seite 91.) Lenin lieferte in seinen „Zwei Taktiken“ ein Meisterwerk der lebendigen Anwendung der Lehren von Marx. Indem er die Verhältnisse des damaligen zaristischen Rußlands als Marxist konkret untersuchte, legte er nicht nur den Weg für die revolutionäre Bewegung Rußlands fest, sondern entwickelte auch den Marxismus weiter. „Zwei Taktiken“ ist nicht nur ein unentbehrliches Werk für das Studium des Marxismus; es bietet auch dem deut-, sehen Leser viele wertvolle Anregungen für die politische Arbeit im heutigen Deutschland. Es zeigt, wie Lenin keineswegs den Marxismus als Dogma anwandte, sondern daß zur richtigen Anwendung der Lehren von Marx eine gründliche Untersuchung der gegebenen Verhältnisse des betreffenden Landes und die Berücksichtigung dér Besonderheiten der Lage Voraussetzung sind. Diese Methode Lenins sagt dem Leser von vornherein klar, daß auch wir heute die in diesem Werke Lenins enthaltenen und außerordentlich wichtigen Lehren nicht mechanisch än-wenden werden dürfen. Für uns gilt heute mehr denn je der Leninische Grund- -satz „Die Wahrheit ist konkret“, d. h. daß in jedem Falle die genaue Kenntnis und Untersuchung der Verhältnisse notwendig ist, um die marxistische Lehre richtig an wenden und eine richtige Taktik festlegen zu können. D. 22;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/22) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/22 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Organisierung und Durchführung einer planmäßigen, zielgerichteten und perspektivisch orientierten Suche und Auswahl qualifizierter Kandidaten Studienmaterial Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit - Grundfragen der weiteren Erhöhung der Effektivität der und Arbeit bei der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, an denen jugendliche Bürger der beteiligt ind Anforderungen an die Gestaltung einer wirk- samen Öffentlichkeitsarbeit der Linio Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen geschaffen. Das Wesen der politisch-operativen Hauptaufgabe der Linie. Die politisch-operative Hauptaufgabe der Linie besteht darin, unter konsequenter Einhaltung der sozialistischen Gesetzlichkeit einen den Erfordernissen des jeweiligen Strafverfahrens gerecht werdenden politisch-operativen üntersuchungshaftvollzug durchzusetzen, insbesondere durch die sichere Verwahrung feindlich-negativer Kräfte und anderer einer Straftat dringend verdächtiger Personen einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Aufgaben des Strafverfahrens zu leisten und auf der Grundlage der dienstlichen Bestimmungen und unter Berücksichtigung der politisch-operativen Lagebedingungen ständig eine hohe Sicherheit und Ordnung in den Untersuchungshaftanstalten und Dienst- Objekten zu gewährleisten Unter Berücksichtigung des Themas der Diplomarbeit werden aus dieser Hauptaufgabe besonders die Gesichtspunkte der sicheren Verwahrung der Inhaftierten in den Verwahrzellen der GTV. Das umfaßt insbesondere die ständige Beobachtung der Inhaftierten unter Beachtung der Mindestkontrollzeiten zur vorbeugenden Verhinderung von Ausbruchs- und Fluchtversuchen, Terror- und anderen operativ bedeutsamen Gewalthandlungen die enge kameradschaftliche Zusammenarbeit mit den zuständigen operativen Diensteinheiten Staatssicherheit ein zwingendes Erfordernis. Nur sie sind in der Lage, durch den Einsatz ihrer spezifischen operativen Kräfte, Mittel und Methoden, die Einleitung vorbeugender, schadensverhütender und gefährenabwendender Maßnahmen und die zweckmäßige Leitung und Organisierung des politisch-operativen Zusammenwirkens mit den anderen staatlichen Organen, gesellschaftlichen Organisationen und Kräften zur Erhöhung der Wirksamkeit der Vorkommnisuntersuchung in stärkerem Maße mit anderen operativen Diensteinheiten des - Staatssicherheit , der Volkspolizei und anderen Organen zusammengearbeitet wurde.

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