Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 3/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/12 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/12);  sehen Parteien und durch die SM A (Sowjetische Militär-administration) gewährt wurde. Auch die Arbeiter haben den Bauern geholfen. Kein Acker blieb unbestellt. Die gegenseitige Bauernhilfe hat sich besonderes Verdienst erworben durch die rechtzeitige Bekämpfung der Feldschädlinge. Die SMA hat sogar Gewehre zur Verfügung gestellt, damit die Wildschädlinge beseitigt werden können. 140 Güter wurden an Umsiedler verteilt- Auf diesen Wirtschaften fehlt es durchweg an Maschinen und Geräten, und nur durch die Hilfe der Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe,wurde die Bestellung des Bodens ermöglicht. In Thüringen sind überall Kreissekretariate der Bauernhilfe eingerichtet worden, wo sich die Bauern Rat und Hilfe holen können. Die Angestellten Kreissekretäre sollen die Werbung und Aufklärungsarbeit in den Gemeinden organisieren. Gute Erfolge wurden in Thüringen dureh fliegende Reparaturwerkstätten erzielt. über das Land Sachsen folgt ein besonderer Bericht, der uns aus Sachsen zugesehickt wurde und der sich mit dem Bericht auf der Zonenkonferenz deckt. Erfahrungen der Frühjahrsbestellung im Lande Sachsen Der bisherige Ablauf der Frühjahrs-Anbaukampagne in Sachsen hat bewiesen, daß auch große Schwierigkeiten durch gemeinsame Anstrengungen der Werktätigen in Dorf und Stadt überwunden werden können. Vor allem haben die Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe großen Anteil an der Erringung der Erfolge bei der Frühjahrsaussaat Eines der größten Hindernisse für die rechtzeitige Feldbestellung war 'wohl der Mangel an landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten. Deshalb errichteten die Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe in den Dörfern des Landes Sachsen Sammelstellen für Altmaschinen. Die Altbauern stellten beträchtliche Mengen Maschinen und Geräte für die Neubauern zur Verfügung. Allein in drei Gemeinden des Kreises Meißen wurden dadurch fünfzehn Schäl-, Wende- oder Häufelpüüge", vier* Flügel- oder Drillmaschinen, neun Maschinen für Kartoffelanbau bzw. Kartoffelernte, viele Sätze Eggen und andere Geräte und Handwerkzeuge und eine sehr große Zahl instandsetzungsbedürftiger Maschinen und Geräte aufgebracht. Rund dreitausend Handwerksbetriebe und Dorfschmieden hatten bis Mitte' März nicht weniger als 14 700 Reparaturstücke instandgesetzt. Unterstützt wurden diese Instandsetzungs-arbeitep durch Reparaturkolonnen von Facharbeitern aus Industrie und Handw erk. Diese Arbeiter wurden auf Initiative der, antifaschistischen, vor allem der sozialistischen Parteien und Gewerkschaften mobilisiert; sie zogen von Dorf zu Dorf, um die erforderlichen Reparaturen durchzuführen. Dabei hat sich die Übernahme von Dorfpatenschaften dureh Betriebs-Belegschaften größerer Städte sehr gut bewährt. So z. B. begaben sich die Arbeiter vieler Leipziger Betriebe am „Tag der Bereitschaft“ in die ihren Betrieben zugeteHten Patendörfer und überbrachten den Neu- und Kleinbauern eigene Betriebsprodukte, wie Elektromotoren, Farben, Lederfette usw. als Geschenke. Darüber hinaus stellten sie ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Die frühere KPD-Orisgruppe der Stadt Oelsnitz stellte 200 Männer, welche die damals noch zahlreich vorhandenen Schützengräben und sonstige Feldstellungen in freiwilliger Arbeit einebneten und für die landwirtschaftliche Ausnutzung herriebteten. Eine große Hilfe wurde den Bauern zuteil durch einen umfangreichen M a s c h i n e n а u s t а u s c h der Bauern untereinander, und zwar vermittelst der von den Ausschüssen der gegenseitigen Bauernhilfe geschaffenen Ausleihstellen. Um dem großen Mangel an Zugvieh zu steuern, wurde im Lande Sachsen schon im Januar eine Solidaritätsaktion unter der Losung „Bauer, hilf deinem Kollegen!“ eingeleitet, um so die Abgabe von Zug- und auch von Zuchtvieh aus bessergestellten Bezirken an sächsische Notstandsgebiete zu bewerkstelligen. Viele hundert Stück wertvollen Viehes übereigneten so г, В. Bauern des Kreises Zwickau und Grimma den Neu- und Kleinbauern bei Hoyerswerda, Weißwasser und Görlitz. Auch zur Aufbringung des Saatgutes, insbesondere von Kartoffeln, hat die Solidarität der Bauern, unterstützt durch die Aktivität der gegenseitigen Bauernhilfe, wesentlich beigetragen. Zwei Beispiele von vielen: Das kleine Bauerndorf Kreina mit nur 12 Einwohnern stellte 200 Zentner Saatkartoffeln und 120 Zentner Getreide zur Verfügung; die Bauern von Altoschatz steuerten 200 Zentner Kartoffeln und 15 Zentner Getreide bei. Den Vertrieb von Düngemitteln besorgten hauptsächlich die landwirtschaftlichen Genossenschaften. Eine wichtige Voraussetzung des Gelingens war, daß die antifaschistischen Parteien und Gewerkschaften die Bauern nicht allein durch Aufrufe, sondern durch praktische Ar b e i t s h i Pf e unterstützten, in vielen Versammlungen der städtischen Bevölkerung wurde diese zur Solidarität mit dem Dorfe auf gerufen und vorbereitet. Gleichzeitig fanden in den Dö.rfern zahlreiche Versammlungen statt, in denen die Frühjahrsbestellung durchgesprochen wurde. Allein im Kreise Hoyerswerda wurden 76 solcher Versammlungen mit 6665 Besuchern abgehalten. Im Kreise Löbau konnten in zusammen 71 Versammlungen rund 75 Prozent der gesamten Bauernschaft erfaßt werden. Die Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe sorgten in Dorfbesprechungen dafür, daß möglichst genaue Pläne und Einzelheiten der Frühjahrsbestellung festgelegt wurden. Die Ausschüsse überprüften, ob jeder Bauer mit genügendem Saatgut, versorgt ist Arbeitsämter und Gewerkschaften hatten mit Hilfe der Bauernhilfe-Ausschüsse festzustellen, wo noch landwirtschaftliche Arbeitskräfte fehlen und not-„ wendigenfalls hingelenkt werden müssen. ". * Noch ist die Frühjahrsbestellung nicht völlig abgeschlossen, aber aus den bisherigen Erfahrungen können schon heute wichtige Schlußfolgerungen gezogen werden. Die SED gemeinsam mit den anderen antifaschistischen Parteien und Gewerkschaften werden aus diesen Erfahrungen lernen, wie sie künftig noch besser zur Sicherung der Ernährung beitragen können. Eine der wichtigsten Lehren ist die: Der Bauer darf auf keinen Fall sich selbst überlassen werden. So,* wie die Sicherung der Ernährung nicht nur seine persönliche,, sondern die Angelegenheit aller ist, sc müssen auch alle mit besten Kräften dazu beitragen, die Arbeitskraft und Mittel zur Sicherung der Volksernährung herbeizuschaffen. Eine zweite wesentliche Schlußfolgerung ist die: Dte Bodenreform hat sich bereits in der ersten Frühjahrssaat kampagne. bewährt. Wenn die Bauern Zusammenhalten, untereinander Solidarität üben, werden auch scheinbar unüberwindliche Hindernisse überwunden. Die Ausschüsse der gegenseitigen Bauernhilfe bedürfen einer noch viel breiteren Entfaltung und organisatorischen Ausbaus; voi allem aber muß die gegenseitige Bauernhilfe auf der Grundsätzen der Demokratie aufgebaut und tätig sein Nicht befehlen sondern überzeugen! Zum dritten muß die SED, die das Vertrauen vor Millionen-Massen des Volkes genießt, in der Lebensfrag „Sicherung der Volksernährung“ dieses Vertrauen recht fertigen und, wo immer sie nur kann, initiativ und belfern cingreifen. Die Hilfe darf nicht, nur in Worten und guter Ratschlägen bestehen, sondern muß eine Solidarität dei ’Tat sein. Auf einen großen Mangel, der schon rein äußerlich au der Zonenkonferenz der gegenseitigen Bauernhilfe sichtba wurde, sei hier ebenfalls hingewiesen: Nämlich die wirklicl entscheidende Rolle, die heute die Frau, die Bäuerin in de Landwirtschaft spielt, kommt in keiner Weise in ihre Heranziehung in die verschiedenen Organe und Leitungei der Bauern in den* Ausschüssen der gegenseitigen Bauern hilfe zum Ausdruck. Auf der Zonenkonferenz waren nu 2 Delegierte Frauen. Wenn dieser Mangel beseitigt wird werden die Arbeitserfolge in Zukunft noch größer sein, d 12;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/12 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 3/12 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 3/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen Staatssicherheit sind im Sinne der Gemeinsamen Anweisung über den Vollzug der Untersuchungshaft regelt Ziel und Aufgaben des Vollzuges der Untersuchungshaft, die Aufgaben und Befugnisse der Vollzugsorgane sowie Rechte und Pflichten der Verhafteten. Der Vollzug der Untersuchungshaft hat der Feststellung der objektiven Wahrheit im Strafverfahren zu dienen. Die Feststellung der Wahrheit ist ein grundlegendes Prinzip des sozialistischen Strafverfahrens, heißt es in der Richtlinie des Plenums des Obersten Gerichts der zu Fragen der gerichtlichen Beweisaufnahme und Wahrheitsfindung im sozialistischen Strafprozeß. Untersuchungshaftvollzugsordnung -. Ifläh sbafij.ng ; Änderung vom Äderung. Ordnungs- und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Ausübung der Kontrolle ihrer Einhaltung; alle Unregelmäßigkeiten in den Verhaltensweisen der Inhaftierten und Strafgefangenen festzustellen und sofort an den Wachschichtleiter zu melden. Die Aufgaben des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen der Befehle und Weisungen des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes der Abteilung Dem Wachschichtleiter sind die Angehörigen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen ergebenen Aufgabenstellung, Der politisch-operative Wach- und Sicherungsdienst beim Vollzug der Untersuchungshaft Bestimmungen für die operative Durchführung und Organisation des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes in den Abteilungen Grundsätze des Wach- und Sicherungs- dienstes - Aufgaben des Wachschichtleiters, Aufgaben des Stellvertreters des Wachschichtleiters, Aufgaben und Befugnisse des Wach-. und Sicherungsdienstes Einsatzformen des Wach- und Sicherungsdienstes zum Verhalten des Inhaftierten, Stationskartei, Entlassungsanweisung des Staatsanwaltes, Besuchskartei, Aufstellung über gelesene Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie über gewährte Vergünstigungen.

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