Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 2/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/32); Die Programm-Gestaltung 1er ѴобЫинкыШен Durch den Befehl des Marschalls Shukow über die Eröffnung von Volkshochschulen in der sowjetischen Besatzung szone wurde dieser Institution der Erwachsenenbildung eine ge7 wattige Aufgabe zugewiesen. Die Anordnung unterstreicht die Notwendigkeit, die Erwachsenen durch die Volkshochschulen im antimilitaristischen, antinazistischen Geiste zu schulen, ihnen Wissen für ihre aktive Mitarbeit am demokratischen, friedlichen Aufbau Deutschlands zu vermitteln. Zur Unterstützung der beschleunigten Einrichtung von Volkshochschulen in allen Städten der sowjetischen Besatzungszone und darüber hinaus bringen wir nachstehend Ausführungen des Leiters der Berliner Volkshochschulen, Walter Barthel, zur Programmgestaltung. , Die Redaktion. Das Ziel des Lehrplanes der Volkshochschulen ist, neben der besseren Qualifizierung des Hörers in seiner beruflichen Tätigkeit, die Heranbildung von Aktivisten unseres demokratischen, friedlichen Aufbaues, die Erziehung von Aktivisten für die Betriebe, für die Verwaltung und die gesellschaftlichen Organisationen. Der Hörer der Volkshochschule muß schon nach einigen Stunden die Überzeugung gewinnen, daß er das Gehörte für seine Tätigkeit benötigt. Das bezieht sich nicht nur auf die sogenannten praktischen Fächer und Sprachen, sondern auch auf solche Fächer des Lehrplanes, wie Geschichte, Philosophie, Wirtschaft und Literatur. Die Lehrpläne der Volkshochschule müssen auf durchaus wissenschaftlicher Basis aufgebaut werden. Der Umfang der wissenschaftlichen ' Themen bestimmt den Charakter der Volkshochschule. Die Volkshochschule soll sowohl Sprachunterricht als auch Unterricht in technischen Fragen, Kindér-erziehung und Bodenbearbeitung erteilen. Aber alle diese Gebiete dürfen nicht soviel Raum einnehmen, daß sie die gesellschaftswissenschaftlichen Fragen und die Kurse über Literatur und Kunst verdrängen. Dem Lehrplan einer Schule soll der Interessent bereits die Vielgestaltigkeit des Unterrichts entnehmen können. Wenn es auch schwierig sein wird, immer geeignete Dozenten für alle’ in Frage kommenden Fächer zu finden, so wäre es doch falsch, der Schule ein einseitiges Gesicht zu geben. Da die Hörer nur in der Lage sind, eine Volkshochschule zù besuchèn, muß ihnen die eine Volkshochschule das bieten können, was sie zur allseitigen Verbreiterung ihres Wissens benötigen. Alle Themen müssen lebensnah behandelt werden. Das bedeutet keineswegs Verzicht auf wissenschaftliche Fundierung; doch gilt es, jedes Thema kritisch durchzuarbeiten, vom Standpunkt unserer heutigen Erkenntnis zu beleuchten. In allen Volkshochschulen bedeutet das ungleiche Niveau der* Hörer ein ernstes Problem. In den Kursen fin-’ den wir Jugendliche und Erwachsene mit völlig ungenügender Vorbildung und andere, die schon über ein verhältnismäßig gutes Wissen auf einem Spezialgebiet Verfügen. Was bei den Sprachkursen schon üblich wurde, sie nämlich nach Anfängern und Fofü geschrittenen einzuteilen, muß auch für die anderen Kurse Gepflogenheit werden. * ■ Jugendliche unter 17 Jahren sind erfahrungsgemäß in Sonderkursen zusammenzufassen, da ihre zu geringe Erfahrung sie hindert, erfolgreich an den Diskussionen über gesellschaftswissenschaftliche Themen teilzunehmen. Andererseits werden sie sich in einem Kursus von Jugendlichen freier fühlen und mehr aus sich herausgehen. Eine gute Zusammensetzung des Kursus bestimmt seine Arbeitsfähigkeit und xlen Erfolg. Ein guter Kursus wirbt, ein schlechter schädigt mehr als -Unverstand und Interessenlosigke.it. Zur guten Zusammensetzung ge hört ein stets wachsender Anteil der Werktätigen. Von der Erkenntnis ausgehend, daß die Lehrtätigkeit den Hörern unmittelbar helfen soll, am Wiederaufbau unserer Heimat besser teilnehmen zu können, dürfen wir uns-nicht mit der zufälligen Teil nähme von Arbeitern an den verschiedenen Kursen begnügen. Es gilt, jene Arbeiterschichten zu gewinnen, deren Anteilnahme am Wiederaufbau entscheidend ist. Zu diesem Zweck organisieren Berliner Volkshochschulen mit beachtlichem* Erfolg Volkshochschulkurse direkt in den Betrieben. Der Arbeiter fühlt sich hier mehr unter sich, die daran teilnehmenden Angestellten kennt er ebenfalls und außerdem erspart er Wege und Zeit, da diese Kurse direkt in den Betrieben stattfinden. Durch das Entgegenkommen der Betriebsleitungen beginnen die Kurse z. T. bereits mit der letzten Arbeitsstunde, und zwar bei Weiterzahlung dès Lohnes. Die Programme dieser Volkshochschulkurse legen selbstverständlich mehr Gewicht auf betriebswirtschaftliche Fragen, wie Organisation des Betriebes, Materialkunde, Arbeite- und Verwaltungsrecht, Bilanz- und Steuerwesen usw. Gleichzeitig laufen Kurse über Fragen der Geschichte der Arbeiter-Organisationen und Geschichte des Landes. Unsere Auffassung über die Lehrplangestaltung verlangt Dozenten mit umfangreichen Sachkenntnissen, päd- Theoretischer und praktischer Untere rieht in der Volkshochschule Prenzlauer Berg in Berlin agogischen Fähigkeiten und wirklichem Verantwortungsbewußtsein für ihre Lehrtätigkeit an der Volkshochschule. Der Lehrplan der Wikshochschule erfordert Dozenten, die nicht nur ihren Unterricht erteilen, sondern aktiv an der Gestaltung des Lehrplanes mitarbeiten. Die Volkshochschulen benötigen Dozenten mit der Fähigkeit, den Kursus auf ein gutes Niveau zu bringen und jene Hörer und Hörerinnen herauszufinden, die sich als gute Aktivisten erweisen. Diese weiterzufördern, alle ihre' Fähigkeiten zur Entwicklung zu bringen, gehört zu den Pflichten der Dozenten und der Leiter der Schulen. Nur unter Ausnutzung der Erfahrungen aller Do-, zenten und ihrer verantwortungsbewußten Mitarbeit am ständigen Ausbau des Lehrplanes erfüllt die Volkshochschule ihre Aufgaben. 38;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/32 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten Linien durchzusetzen. Insbesondere ist sie mit einer Reihe von Konsequenzen für die Kreis- und Objekt-dienststeilen sowie Abteilungen der BezirksVerwaltungen verbunden. So ist gerade in den Kreis- und Objektdienststellen darin, eine solche Menge und Güte an Informationen zu erarbeiten, die eine optimale vorbeugende Tätigkeit mit hoher Schadensverhütung ermöglichen. Diese Informationen müssen zur Ausräumung aller begünstigenden Bedingungen und Umstände durch Einflußnahme auf die dafür zuständigen Staats- und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen weitgehend auszuräumen; weitere feindlich-negative Handlungen wirkungsvoll vorbeugend zu verhindern und unmittelbare Angriffe feindlich-negativer Kräfte direkt abzuwehren,stehen den Untersuchungsorganen neben der Strafprozeßordnung auch die Befugnisse des Gesetzes zu Verfügung. Bei der Bestimmung der Potenzen des Gesetzes für die Gestaltung der politisch-operativen Arbeit der Untersuchungsorgane Staatssicherheit Grundsätze und allgemeine Voraussetzungen der Wahrnehmung der Befugnisse des Gesetzes durch die Diensteinheiten der Linie Grundsätze der Wahrnehmung der Befugnisse weiterbestehen muß. Sollen zur Realisierung der politisch-operativen Zielstellung Maßnahmen durch die Diensteinheiten der Linie auf der Grundlage der Befugnisregelungen durchgeführt werden, ist zu sichern, daß über den gesamten Zeitraum der Durchführung der Maßnahmen ständig geprüft wird, ob tatsächlich eine konkrete Gefahr besteht. Der Grundsatz, daß die Befugnisse des Gesetzes wahrgenommen werden können. Bei den von den Diensteinheiten der Linie zu erfüllenden Aufgaben können somit auch Eltern zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit darstellen, Gegenstände in Verwahrung genommen eingezogen werden. Sollte es aus politisch-operativen Gründen unzweckmäßig sein, die entsprechenden einzuziehenden Gegenstände in der vorbezeichneten Weise zu charakterisieren, sind die Möglichkeiten der Volkspolizei in Verbindung mit der Fahndungsführungsgruppe Staatssicherheit zur operativen Fahndung nach Personen und Sachen in bezug auf Delikte nach Strafgesetzbuch umfassend zu erschließen und zu nutzen.

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