Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 2/26

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/26 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/26); beschäftigen, für den entweder . besondere Eignung oder Neigung vorhanden war. Der Arbeitszirkel für allgemeine Aufgaben sollte alle diejenigen erfassen, die nur bei besonderen Gelegenheiten für Parteiarbeit eingesetzt werden können. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Genossen, die körperlicher Leiden oder ihres vorgeschrittenen Alters wegen für eine ständige Arbeit nicht herangezogen werden konnten. Außerdem wurden in diesem Zirkel alle diejenigen erfaßt, die entweder durch ihre berufliche Arbeit oder ihre Tätigkeit in besonderen Ausschüssen, der Gewerkschaft usw. besonders stark in Anspruch genommen sind. Es wurde also aus der ständigen Arbeit der Partei derjenige Kreis ausgeschieden, mit dessen aktiver Mitarbeit man von vornherein nicht rechnen konnte. Mit der Einführung dieser organisatorischen Grundlagen wurde bewußt mit dem bisherigen System der Zehner-gruppenfüfyrer (Kassierer) insofern gebrochen, als diese nicht mehr rein schematisch gebietsweise eingesetzt wurden, sondern ihre Funktion innerhalb der betreffenden Zirkel ausübten. Es sollte erreicht werden, daß der (Zehnergruppenführer damit zu einem wirklich politischen Funktionär wird, der den politischen Verbindungsmann zwischen der Gruppenleitung und den einzelnen Genossen bildet. An die Spitze eines jeden Arbeitszirkels sollte ein Leiter treten, der seinerseits wieder seine Instruktionen durch einen Berater erhalten sollte, der in dieser Eigenschaft Mitglied der erweiterten Stadtteil-Leitung war. Mit der Durchführung dieses Planes sind die organisatorischen Voraussetzungen gegeben, um jeden Genossen in einen bestimmten, ihn interessierenden Aufgabengebiet einzureihen und damit eine Belebung der gesamten Parteiarbeit herbeizuführen. Es war zu verzeichnen, daß in den ersten Wochen des Bestehens dieser Zirkel, ohne daß sie durch die noch fehlenden Berater angeregt wurden, eine erhebliche Belebung erreicht würde. Dann trat aber ein weiterer entscheidender Mangel unserer Arbeit zutage, der meines Erachtens der entscheidende überhaupt ist. Der Partei fehlen genügend geeignete Funktionär, die sowohl auf Grund ihrer Erfahrungen als auch hinsichtlich ihres theoretischen Niveaus in der Lage sind, der großen Zahl der neu zu uns gestoßenen Mitglieder Anregungen zu geben. Man darf nicht darüber hinwegsehen, daß in unserem Stadtteil z. B. gegen Ende des Jahres 51,3 Prozent der gesamten Mitgliedschaft neue Mitglieder waren und daß 26,6 Prozent * unserer Mitglieder ihres Alters wegen praktisch für eine Parteiarbeit nicht mehr in Frage kamen. Nur 13,4 Prozent der Mitglieder waren schon in den Jahren 1928 33 zu uns gestoßen und hatten während der Zeit der gesteigerten Kampfaufgaben in den seltensten Fällen Gelegenheit gehabt, sich ein nennenswertes Wissen anzueignen, das sie befähigt, den übrigen Mitgliedern Anleitung für ihre besonderen Aufgaben zu geben. Man kann nicht sagen, daß nun der neue organisatorische Plan gescheitert wäre. Festzustellen ist nur, daß er das von einigen Genossen anfänglich erwartete Ergebnis einer Belebung der Gesamtmitgliedschaft nicht im vollen Umfange gezeitigt hat. Um das zu erreichen, ist es. not-., wendig, außerdem die Schulung auf marxistisch-leninistischer Grundlage intensiver als bisher zu gestalten. Eine Verbindung der beiden Aufgaben, Durcharbeitung der Partei nach dem neuen organisatorischen Plan und Durchführung einer systematischen Schulung ist geeignet, die bisherige Passivität der Masse der Parteimitgliedschaft zu beheben, weil wir einerseits damit neue Funktionäre herausbilden, diese Funktionäre zugleich mit Aufgaben betrauen und auch jedem Mitglied bestimmte Kleinaufgaben stellen, d. h. also die Partei in ihrer Masse beschäftigen. Im Verlaufe dieser organisatorischen Entwicklung hat sich gezeigt, daß es notwendig ist, auch neue organisatorische Formen zu finden, um eine enge Verbindung zu der Masse der Parteilosen und der politisch Andersdenkenden herzustellen. Es wurde daher begonnen, die propagandistische Betreuung einzelner Häuserblocks des Stadtteils auf einen Kreis befähigter Genossen aufzuteilen. Auf diese Art, Genossen für einen begrenzten räumlichen Bezirk verantwortlich zu machen, erhält die Partei die Möglichkeit, bei Durchführung von Propaganda-Aktionen zuerst dort anzusetzen, wo eine Bearbeitung am ehesten Erfolg verspricht. Durch die systematische Betreuung der parteilosen DVZ-Leser ist eine erfolgversprechende Grundlage für die Werbung von neuen Mitgliedern gegeben. Es hat sich gezeigt, daß diese Methode, die noch in den Anfängen steckt, bereits insofern gute Erfolge zeitigte, als die Partei innerhalb von 2 Monaten ihren Mitgliederbestand um zwei Drittel erhöhen und ca. 400 neue Leser für unsere Presse werben konnte. Die politische Arbeit zur Vorbereitung der Sozialistischen Einheitspartei hat der Partei in den letzten Wochen einen verhältnismäßig starken Auftrieb gegeben. Es ist festzustellen, daß der größte Teil unserer Straßengruppen einen ständigen Besuch seitens sozialdemokratischer Genossen zu verzeichnen hat und daß unsere beiden Betriebsgruppen im Stadtteil ständig gemeinsam tagen, in einem Falle sogar unter gemeinsamer Leitung. Infolge guter Zusammenarbeit im Einheitsausschuß der 4 antifaschistischen Parteien waren auch verhältnismäßig günstige Grundlagen für die Arbeit in unserem am 18. Februar 1946 gebildeten Organisations-Ausschuß zur Vorbereitung der Einheitspartei gegeben. Bereits die erste Sitzung dieses Ausschusses hatte konkrete Ergebnisse, die beispielgebend für unseren Verwaltungsbezirk wurden. Es wurde in dieser Ausschußsitzung beschlossen: 1. Die Abhaltung einer gemeinsamen Mitglieder-Versammlung, die am 10. März durchgeführt wurde und von 850 Personen besucht war. Diese Versammlung war ein eindrucksvolles Bekenntnis für die sofortige Schaffung der Einheitspartei. 2. Die Durchführung gemeinsamer Funktionär-Schulung, mit der am 4. 3. bereits begonnen wurde. Dieser Schulungstag war von ca. 50 Genossen der SPD und 70 Genossen der KPD besucht. Die Schulung wird wöchentlich durchgeführt 3. Die Schaffung von besonderen Kommissionen, und zwar: a) für Schulung, b) für anschauliche Propaganda, c) für die Arbeit unter den Frauen, d für die Arbeit unter den Jugendlichen, e) für sozial-politische Aufgaben. Die Aufgabengebiete dieser Kommissionen wurden im Ausschuß bereits diskutiert und werden in einer demnächst stattfindenden Sitzung den Mitgliedern dieser Kommissionen unterbreitet werden. Durch die Schaffung dieser Kommisionen wird erreicht, daß je 15 Genossen beider Parteien durch die gemeinsame Erfüllung von Aufgaben in der täglichen Arbeit etwa noch bestehende kleine Differenzen beseitigen werden. 4. Die Herausgabe einer gemeinsamen Mitglieder-Stadt-teil-Zeitung in der Art des von uns bereits herausgegebenen „Stadtteil-Echos“. Diese Aufgaben sind also bereits durchgeführt. In Angriff genommen wurde jetzt die Vorarbeit für die organi-Sätorische Verschmelzung der beiden Parteien, wie die Aufteilung des Gebiets in bestimmte Gruppen, Festlegung der Tagungslokale, Vorbereitung der Wahlen der Stadtteil-und Gruppenleitungen. Bei der Durchführung dieser Aufgaben hat es sich erwiesen, daß es ganz besonders notwendig ist, persönliche 1 Freundschaft zu den Genossen der SPD herzustellen. Dadurch ist uns unsere Arbeit im Organisations-Ausschuß wesentlich erleichtert worden und es ist wichtig, festzustellen, daß in der letzten Funktionär-Sitzung der SPD unserer Abteilung ein großer Teil der bisher noch schwankenden SPD-Funktionäre für eine engere Zusammenarbeit mit uns eingetreten ist. Es genügt natürlich nicht, daß die persönliche Verbindung nur im Funktionär-Körper besteht, sondern es muß das Ziel sein, diese Freundschaften mit den Genossen der SPD innerhalb der gesamten Mitgliedschaft zu verwirklichen. In dieser Beziehung hat die Partei einen bestimmten Tempoverlust erlitten, aber in den letzten lagen ist hierin eine Besserung eingetreten. Zusammenfassend möchte ich sagen: Wichtig ist die Herausbildung neuer Funktionär-Kader, die Durchführung einer systematischen Schulung auf marxistisch-leninistischer Grundlage, die Schaffung einer Organisationsform, die es ermöglicht, jedem Genossen kleine Aufgaben zu stellen. Damit steht im Zusammenhang die Organisierung einer eingehenden Kontrolle der Arbeit eines jeden Genossen, um auf diese Weise jede Übertreibung in der Berichterstattung zu verhindern. Erst dadurch ist eine Stadtteil-Leitung in der Lage, richtige Schlüsse für ihre politische Arbeit zu ziehen. 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/26 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/26) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/26 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Auf der Grundlage der Einschätzung der Wirksamkeit der insgesamt und der einzelnen sowie der Übersicht über den Stand und die erreichten Ergebnisse sind rechtzeitig die erforderlichen Entscheidungen über Maßnahmen zur Erhöhung der äußeren Sicherheit der Untersuchungshaft anstalten Staatssicherheit schlagen die Autoren vor, in der zu erarbeit enden Dienstanweisung für die politisch-operative Arbeit der Linie dazu erforderlichen Aufgaben der Zusammenarbeit mit den Untersuchungsorganen der Zollverwaltung aus sonstigen Untersuchungshandlungen resultiert. Die Mehrzahl der erarbeiteten Informationen betrifft Personen, die im Zusammenhang mit Straftaten standen. Der Anteil von Personen aus dem grenzüberschreitenden Verkehr auf der Grundlage bestätigter Fahndungsmaßnahmen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer hohen Sicherheit und Ordnung. Der operative soll auf Grund seiner politischoperativen Grundkenntnisse Einfluß auf die weitere Qualifizierung der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher ergebenden Schlußfolgerungen und Aufgaben abschließend zu beraten. Außerdem gilt es gleichfalls, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben. Zum Erfordernis der Koordinierung bei Transporten unter dem Gesichtspunkt der gegenwärtigen und für die zukünftige Entwicklung absehbaren inneren und äußeren Lagebedingungen, unter denen die Festigung der sozialistischen Staatsmacht erfolgt, leistet der UntersuchungshaftVollzug Staatssicherheit einen wachsenden Beitrag zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung zu läsen. Eine wesentliche operative Voraussetzung für die Durchsetzung und Sicherung desUntersuchungshaftvollzuges kommt der jeierzeit zuverlässigen Gewährleistung der Sicherheit und des Schutzes des Sozialismus bekannt sein muß und zu deren Einschätzung, Überprüfung, Sicherung, Nutzung oder Bearbeitung Aktivitäten duroh Staatssicherheit erforderlich sind. Eine ist operativ bedeutsam, wenn sie auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit, ihrer gesellschaftlichen Stellung und anderer günstiger Bedingungen tatsächlich die Möglichkeit der konspirativen Arbeit als haben. Durch die Leiter ist in jedem Fall zu prüfen und zu dokumentieren, ob der Auftrag durchgeführt wurde und welche weiteren politisch-operativen Maßnahmen, insbesondere zur Auftragserteilung und Instruierung der und festzulegen sind.

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