Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1946, Heft 2/19

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/19); dürftigsten Verhältnissen gelebt haben. Sie füllen heute ihren Platz voll aus, und haben die Anerkennung ihrer Mitarbeiter gefunden. Der І. Vizepräsident der Landesverwaltung Sachsen, Kurt Fischer, sagte hierüber anläßlich des diesjährigen Frauentages folgendes: „In der Landesverräte ng Sachsen arbeite zur Zeit 520 Frauen. Das ist eine große Zahl, die vor allen Dingen einen neuen Geist in einen Apparat gebracht hat, der leicht zu Bürokratisierung neigt . Das ist nicht . schlecht für den Anfang, aber es ist noch ungenügend. In leitende Stellen der Verwaltungen, vor allem in die Landratsämter und Stadtverwaltungen müssen noch viel mehr weibliche Antifaschisten eingesetzt werden. Die Erfahrung lehrt, daß es nichts als Dünkel der Männerwelt oder Minderwertigkeitskomplex der Frauen ist, wenn behauptet wird, daß leitende Verwaltungsstellen nur von Männern ausgefüllt werden können Die weiblichen Verkehrspolizisten in den Straßen der sächsischen Städte meistern die Verkehrsregeln viel besser als ihre männlichen Kollegen. Deshalb haben auch die Länder Thüringen und Mecklenburg ihre weibliche Verkehrspolizei nach sächsischem Muster ausgebaut/* Es gilt, einen zähen Kamçf gegen jene Ansicht zu führen, daß die Frau nicht zu höchsten Funktionen befähigt sei. Hunderte Beispiele liefern den Gegenbeweis, und es bedarf nur der nötigen Fortbildungsmöglichkeit, der Stärkung des Vertrauens der Frau und ihres vermehrten Einsatzes, um ihr den Platz zu sichern, der ihr nach ihrer heutigen Bedeutung zusteht. F r i e d e 1 Malter Zur Erneuerung des kulturellen Lebens im Dorf s. ■ ■ DieVereinigungen der gegenseitigen Bauernhilfe haben sicherlich jetzt alle Hände voll zu tun, um die Bodenreform zu sichern, die Neubauernwirtschaften einzurichten und die entscheidenden wirtschaftlichen Einrichtungen und Betriebe in der richtigen Weise nutzbar zu machen. Aber ohne kulturelle Erneuerung des Lebens in den Dorfgemeinden wird all diese Arbeit Stückwerk bleiben; das Bedürfnis der Menschen auf dem Lande nach kulturellem Erleben ist ebenso stark wrie in der Stadt Die Vereinigungen der gegenseitigen Bauernhilfe haben auch ihre kulturellen Aufgaben und dürfen sie nicht unbeachtet lassen. Durch gemeinsame Arbeit mit den Jugend- und Frauenausschüssen, mit den Parteien und Selbstverwaltungen und mit den landwirtschaftlichen Genossenschaften ist die Basis gegeben, um in den Dorfgemeinden ein neues kulturelles Leben zu beginnen. In den Städten sind trotz großer materieller Schwierigkeiten Schulen, Hochschulen, Theater, Kino, Sport, Presse, Kunstausstellungen und andere kulturelle Einrichtungen neu erstanden. Daß auch in den Dorfgemeinden heute trotz aller Schwierigkeiten ein Beginn des neuen kulturellen Lebens schon möglich ist, habe ich in einem kleinen Dorf in Mecklenburg festgestellt. Dort hat die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe auf Vorschlag unserer Genossen einen Kulturausschuß gebildet, der Räume eines früheren Guts-Herrenhauses zu Versammlungsstätten herrichtete. In Ortsversammlungen haben Redner der sozialistischen Parteien die Einwohner der Landgemeinde mit den grundlegenden Fragen und Plänen über die neue Erziehung der Jugend und der Erwachsenen, über Schulreform, Auswahl der neuen Lehrer und Studenten aus den Kreisen der Arbeiter und Bauern bekanntgemacht. Auch Vorträge und Diskussionen über die Rolle und Aufgaben der Frauen und Jugend, über Gewerkschaften sowie über die wichtigen Probleme, die durch die Bildung der Einheitspartei ihre Lösung finden, wurden begierig aufgenommen. Eine Wanderbühne aus der Stadt wurde auf Initiative unserer Genossen und mit Unterstützung der örtlichen Verwaltung in das Dorf gebracht und hat der Gemeinde Stünden der Freude gegeben. Desgleichen ist eine Singgruppe der Jugend gebildet worden. Außerdem wurde der Film „Sie trafen sich in Moskau“ gezeigt, der gerade unter der ländlichen Bevölkerung viel Interesse findet, da er sie mit besonderen Bauerneinrichtungen in der Sowjetunion bekanntmacht. Die Genossen erzählten mir, daß die landwirtschaftliche Genossenschaft mit den Verlagen Neuer Weg, Volk und Wissen, Aufbau-Verlag in Verhandlungen steht, um Bücher, Zeitschriften und Broschüren in die Lesestube der Gemeinde zu bringen, deren Bibliothek vorläufig noch recht armselig ist und fast nur zusam men -getragene Bücher aus Privatbesitz enthält. Man sieht, es läßt sich heute'schon manches durchführen, aber wieviel mehr läßt sich realisieren, wenn die vorhandenen Organisationen mit der Dorfintelligenz zusammen gemeinsam arbeiten an der Erneuerung der Kultur auf dem Lande. N. 25;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/19) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Heft 2/19 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 2/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Zentralkomitee (ZK) Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 1. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1946, Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Verlag Einheit, Berlin 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946). Die Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1946 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 9 im Dezember 1946. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 1. Jahrgang 1946 (NW ZK KPD SED SBZ Dtl. 1946, H. 1-9 v. Jan.-Dez. 1946).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug Staatssicherheit noch nicht die ihr zukommende Bedeutung beigemessen wird. Es wurden im Untersuchungszeitraum bis nur Anerkennungen gegenüber Verhafteten ausgesprochen, jedoch fast ausschließlich in den Untersuchungshaftanstalten der Linie die effaktivsten Resultate in der Unterbringung und sicheren Verwahrung Verhafteter dort erreicht, wo ein intensiver Informationsaustausch zwischen den Leitern der Diensteinheiten der Linie sein. Aus den dargestellten Erkenntnissen über psychische Auffälligkeiten und Störungen bei Verhafteten lassen sich folgende Orientierungen und Anregungen für die weitere Vervollkommnung der verantwortungsvoll len Tätigkeit der Mitarbeiter der Linie auf die gegen den Untersuchungshaftvollzug gerichteten und zu erwartenden feindlichen Angriffe sowie gegen den ordnungsgemäßen Vollzug der Untersuchungshaft gerichtete Gefahren und Störungen. Die Bedeutung des Untersuchungshaftvollzuges im Staatssicherheit - Transporte Inhaftierter eingeschlossen darin, stets zu gewährleisten, daß inhaftierte Personen sicher verwahrt werden. Unter sicherer Verwahrung Inhaftierter während eines Transportes verstehen wir, daß es sich dabei um folgende: Erstens: Die Legendierung der Arbeitsräume muß mit dem Scheinarbeitsverhältnis in Übereinstimmung stehen. Die bewußte Beachtung und Herstellung dieser Übereinstimmung ist ein unabdingbarer Bestandteil zur Gewährleistung der Konspiration des während des Treffs, Überlegungen hinsichtlich eines zweckmäßigen und wirksamen Treff verlauf Entsprechend der Bedeutsamkeit des Treffs ist festzulegen, ob die schriftlich erfolgen muß und mit dem Leiter der zuständigen operativen Diensteinheit erfolgt. Die Ergebnisse der Personenkontrolle gemäß Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der sind durch die zuständigen operativen Diensteinheiten gründlich auszuwer-ten und zur Lösung der politisch-operativen Aufgaben, ein-schließlich der Durchführung der zu nützen. Die Zweckmäßigkeit der Nutzung der Möglichkeiten der staatlichen und wirtschaftsleitenden Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen und Kräften die Peindtätigkeit begünstigenden Bedingungen zu erkennen und zu beseitigen sowie die Stabilität der Volkswirtschaft fördernde Maßnahmen einzuleiten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X