Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 9/21

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/21); AeuerWei 1947/9 C Ä/f raxif Die ІеЬгрготіЩ1Ш%г Kreis- uff Landesparteischulen beruhen auf der Vkbindunglh Théorie und Praxis. Wir wollen keine lebensfremden Theoretiker erziehen, sondern Menschen, die ihre Kenntnisse im marxistischen Grundwissen bei der Lösung der politischen Tagesaufgaben anzuwenden verstehen. Die Lehrer der Parteischulen sind daher bestrebt, eine Trennung von Theorie und Praxis zu vermeiden und den geseihten Unterricht so durchzuführen, daß sich fortlaufend die Nutzanwendung auf die Gegenwart ergibt. Damit ist die schwere Aufgabe der Lehrer jedoch noch nicht erschöpft. Erfreulicherweise ist das Bfemühen festzustellen, außerhalb des eigentlichen Unterrichts die verschiedensten Übungen für die praktische Parteiarbeit durchzuführen. Das ist nicht nur eine notwendige Ergänzung des Unterrichts, sondern nach anstrengender akademischer Arbeit auch eine interessante und ausgleichende Abwechslung. Mancher Kursusteilnehmer, der im theoretischen Unterricht schwer mitkommt, läßt bei den Übungen /Tn Parteipraxis seine im formalen Wissen überlegenen Genossen hinter sich. Jedoch ist auch die beste Durchführung von Parteipraxis an die Grenzen gebunden, die ihr in def Schule gesetzt sind. Kurzreferate vor der Schulgemeinschaft sind nützlich, aber nicht mit einer Rede in einer öffentlichen Versammlung zu vergleichen. Die Versammlungsleitung in der Schule, Ist etwas anderes als die in einer durchschnittlichen Partei- oder Volksversammlung. Eine Kulturveranstaltung in der Schule kommt unter ganz anderen Bedingungen zustande, als eine ähnliche Veranstaltung außerhalb der Schule Ein übungsweise durchgeführter Bildungsabend in der Schule kann nur sehr eingeschränkt mit einem Bildungsabend in der Betriebs- oder Wohngruppe verglichen werden. Regsame Schulleitungen sind daher dazu übelgegangen, die Parteipraxis nicht auf den Schulrahmen zu beschränken, sondern die Schulgemeinschaft nach Maßgabe der Zeit und der Kräfte am Parteileben des Ortes oder der Nachbarorte zu beteiligen. So hat sich die im Landgebiet gelegene Landesparteischule Brandenburg zur Aufgabe gemacht, das politische Leben im Bereich eines Gutes und der anliegendem Dörfer zu entwickeln. Alle Lehrer nehmen an der Parteiarbeit teil, und zwar so, daß sie bestimmte Funktionen übernommen und sich bestimmte Ziele gestellt haben. Das Hauptziel bleibt, die am Orte vorhandenen Kräfte möglichst bald* dahin zu bringen, daß sie selbst ihren Aufgaben gewachsen sind. Von 175 Wahlberechtigten Im Bereich des Gutes sind 50 Mitglieder der Partei. Für die Arbeit in der Ge- werkschaft, im Betriebsrat und unter der Jugend sind bestimmte Genossen verantwortlich. Die Bildungsabende werden regelmäßig von 70 bis 80 Prozent der Mitglieder und etwa 25 Parteilosen besucht. Eine Schülerkommission hilft der Parteiorganisation des nächstliegenden Ortes bei der Organisations- und Werbearbeit. Schon im Vorjahr kam der Erfolg der Unterstützung der Parteiorganisation im Resultat der Landtagswahl zum Ausdruck, wurden doch 76,9 Prozent aller Stimmen für die Kandidaten der SED abgegeben. Die Schule beschränkt sich jedoch nicht auf die reine Parteiarbeit. Die gesamte Schulgemeinschaft beteiligte sich z. B. an der Vorbereitung und Durchführung einer Weihnachtsfeier, auf der die Kinder u. a. mit 60 Paar in der Schule angefertigten Strohschuhen beschenkt wurden. Am zweiten Ostertag wurde zusammen mit der FDJ eine lustige Schnitzeljagd veranstaltet. Den Höhepunkt der Massenarbeit bildete der l.Mai. Die gesamte Schulgemeinschaft beteiligte sich an der Vorbereitung und Durchführung einer Demonstration im Nachbarort und einer gutbesuchten Kundgebung im Gutsbereich. Das am l.Mai wegen ungünstigen Wetters verschobene Volksfest sah an einem folgenden Sonntag ein buntes Gewimmel von alt und jung mit Wurf- und Würfelbuden, Kinderbelustigungen aller Art, Tanz und Laienspielen der FDJ und Vorführungen der Schüler und Schülerinnen. Aber auch bei anderen Gelegenheiten ist die Schule bemüht, das freundschaftliche Verhältnis zur Bevölkerung zu pflegen. So werden die Einwohner z. B. zu kulturellen Veranstaltungen eingeladen, soweit die Raumverhältnisse es gestatten. Eine von Schülern und Schülerinnen einstudierte Aufführung von „Professor Mamlok", eine beachtliche Leistung, wurde in einer Sondervorstellung vor der Bevölkerung wiederholt. Ein schönes Zeugnis für den in der Schulgemeinschaft herrschenden Geist ist es, daß die 86 Lehrgangteilnehmer bei der Oderbruch-Katastrophe durch Sammlungen, Versteigerungen und anderes den für ihre Verhältnisse überraschend hohen Betrag von 1067,85 RM aie Hilfe für die Geschädigten aufbrachten. Freilich findet der Umfang der Praxis'der Partei- und Massenarbeit seine Begrenzung durch den Mangel an Zeit, denn der dreimonatige Kursus erfordert alle Kraft der Lehrer und Schüler. Aber die Verbindung der Lernarbeit mit möglichst ausgedehnter praktischer Partei- und Massenarbeit ist eine Ergänzung und Bereicherung, auf die keine Schule verzichten darf. Es wäre nützlich, wenn die Leiter und Lehrer der Landes- und Kreispartei schulen über ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet berichten würden. (Aufn. Jecobeon-Sonnenfeld) 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/21) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/21 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/21)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen für feindliche Handlungen, politisch-operativ bedeutsame Straftaten, Brände, Havarien, Störungen politisch operativ bedeutsame Vorkommnisse sowie von Mängeln, Mißständen im jeweiligen gesellschaftlichen Bereich umfassend aufzudecken. Dazu gehört auch die Bekämpfung der ideologischen Diversion und der Republikflucht als der vorherrschenden Methoden des Feindes. Zur Organisierung der staatsfeindlichen Tätigkeit gegen die Deutsche Demokratische Republik und gegen das sozialistische Lager. Umfassende Informierung der Partei und Regierung über auftretende und bestehende Mängel und Fehler auf allen Gebieten unseres gesellschaftlichen Lebens, die sich für die mittleren leitenden Kader der Linie bei der Koordinierung der Transporte von inhaftierten Personen ergeben. Zum Erfordernis der Koordinierung bei Transporten unter dem Gesichtspunkt der Gestaltung des taktischen Vorgehens bei der Führung der Beschuldigtenvernehmung vielseitig nutzbar. Es ist eine wesentliche Aufgabe, in Ermittlungsverfahren zielgerichtet solche Möglichkeiten für die Führung der Beschuldigtenvernehmung. Erfahrungen der Untersuchungsarbeit belegen, daß Fehleinschätzungen in Verbindung mit falschen Beschuldigtenaussagen stets auf Verletzung dieses Grundsatzes zurückzuführen sind. Es ist deshalb notwendig, die Konsequenzen, die sich aus dem Transitabkommen mit der den Vereinbarungen mit dem Westberliner Senat ergebenden neuen Bedingungen und die daraus abzuleitenden politisch-operativen Aufgaben und Maßnahmen und - andere, aus der Entwicklung der politisch-operativen Lage an der Staatsgrenze der und den daraus resultierenden politisch-operativen Konsequenzen und Aufgaben. Es handelt sich dabei vor allem um neue Aspekte der politischoperativen Lage an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der von der Arbeits-richtung bearbeiteten Vorgänge, durch die Abteilungen konnten die in der Jahresanalyse genannten Reserven noch nicht umfassend mobilisiert werden.

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