Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 9/17

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/17); 9 Linie von unseren Betriebsräten in der Industrie verlangt werden, daB sie mit Nachdrude dafür eintreten, ihre Betriebe auf eine den Bedürfnissen der Landwirtschaft entsprechende Produktion einzustellen. Dringend ist die stärkste Förderung eines Produktions-planes für landwirtschaftliche Bedarfsartikel, die Bereitstellung der genügenden Mengen Eisen, Stahl, Kohle, Ol usw. Das. kann und darf natürlich Picht bedeuten, daß dadurch etwa die Selbsthilfe der bäuerlichen Bevölkerung und ihre Unterstützung durch die Arbeiter aus den Städten entbehrlich wird. Gewiß muß die VdgB, müssen die Bürgermeister, die Blockparteien und alle Massenorganisationen, ihnen vöran aber unsere Genossen auf dem Lande, zäh, ja noch eifriger und energischer als bisher alles aulbieten, um die landwirtschaftliche Erzeugung mit den vorhandenen Mitteln unter allen Umständen zu sichern. Dazu gehört auch, daß alle noch vorhandenen Maschinen und Geräte, die bei weitem nicht sämtlich nutzbar gemacht sind, herangezogen und geborgen werden. So mancher Ersatzteil, so manches Stück Eisenbänd läßt sich daraus noch gewinnen. Auch die Wracks gehören zürn Ausschlachten unter Dach Mnd Fach und dürfen nicht unter freiem Himmel verrotten. Auf feine gute Arbeit der Maschinen-Ausleihstationen (MAS) sollte größtes Augenmerk gelegt werden. Unsere ganze Partei muß die Sorge um den landwirtschaftlichen Maschinenpark zu ihrer Sorge machen. Ferner ist es notwendig, ; die gegenseitige Hilfe mit Zugkräften nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern soweit wie möglich öuszubauen. Eine große und schwere Arbeit haben unsere Bauern, die VdgB und alle daran teilnehmenden Organisationen geleistet, um die Ernte trotz der bestehenden Schwierigkeiten zu sichern. Wenn dieses Ziel fast überall erreicht werden konnte, so ist das eben besonders der Entschlossenheit und Tatkraft unserer Bauern und ihrer Helfer zu verdanken. Diese Willenskräfte dürfen nicht nach-lassen. Die VdgB das lehrert die Erntearbeiten aufs neue muß weiterhin überall gestärkt Werden. Die hier am Kopf wiedergegebene Übersicht der Entwicklung der VdgB in Brandenburg beweist auch, daß unsere Genossen auf dem Lande diese Aufgabe als richtig erkannt haben. Die Ablieferung der Ernte, besonders von Getreide, geht gut vonstatten. Das Wetter hat die Erntetermine im allgemeinen um etwa zwei Wochen vorverlegt. Der Drusch ist überall im Gange; vielfach wird bereits aus der Hocke gedroschen und dadurch die Erntearbeit vereinfacht. In Brandenburg war bis zum August schon ein Drittel der gesamten Getreideernte gedroschen. In einem Aufruf, den der Einheitsausschuß der Blockpörteien in der Sowjetzone an die Landbevölkerung erlassen hat, heißt es: erfreulicherweise beginnen viele Gemeinden bereits mit der Erfüllung ihres Ablieferungssolls. Schnelle Ablieferung des Brotgetreides erleichtert nicht nur die allgemeine Versorgungslage unserer Bevölkerung, sondern hilft auch dem bäuerlichen Betrieb über manche Schwierigkeiten hiriweg Dem Aufruf wird allenthalben verständnisvoll und in erfreulichem Umfang entsprochen. Die schnelle Ablieferung liegt auch Im Interesse der Bauern. So manche Wartezeit bei Ablieferung in längeren Zeiträumen fällt fort, viele Transportwege des Ernte-gutes werden eingespart, der Mangel an Säcken wird weniger fühlbar usw. Teilweise ist das Ablieferungssoll schon zu 50 Prozent, in einzelnen Gemeinden sögar zu 100 Prozent erfüllt. Hieraus ergibt sich für unsere Genossen eine sofortige verantwortungsvolle Aufgäbe, nämlich darüber zu wachen, daß eine sorgfältige Lagerung und sachgemäße Behandlung des Getreides bei den Abnahmestellen gewährleistet ist. Von der pünktlichen und den Planmengen entsprechenden Ablieferung der Ernte hängt die Ernährung der gesamten Bevölkerung ab. Eine fortgesetzte urtd überzeugende Aufklärung der Bauern hat sich schon in'der Vergangenheit und auch jetzt wieder als sehr förderlich erwiesen. Kurze Versammlungen, die von den Bürgermeistern, Gemeindevertretungen oder auch von den Landräten in allen Kreisen und Gemeinden angesetzt werden und in denen die Bürgermeister, Landräte,. Kreisräte und Abteilungsleiter aufklärend in der Richtung wirken, daß die Bauern Verständnis für das Liefersoll gewinnen und In dem Worte „Ablieferung" nicht * mehr die Zwangsmaßnahme sehen, die sie unter Hitler gewesen 1st, lösen überall fruchtbare Diskussionen aus. Sie helfen uns, ein besseres Vertrauensverhältnis zwischen den Verwaltungen und Dorfbewohnern zu schaffen. Presse und Rundfunk mögen dieselbe Aufklärung noch stärker unterstützen als bisher es wird nie zuviel sein; denn es ist weit besser, wenn der Bauer sein Liefersoll aus eigener Überzeugung fristgerecht und ehrlich erfüllt, als wenn er es widerwillig oder gar nur unter Strafandrohung tut. AfenggUfeI 1947/9 ** Manche Bauern lassen sich noch immer dazu verleiten, ihre amtlichen Lieferbescheide zu wenig oder gar nicht zu beachten. Sie „vergessen" ganz einfach, die Bescheide näher anzusehen und laufen dadurch Gefahr, die Möglichkeiten eines Einspruchs zu versäumen. Daraus können sich mancherlei grobe Härten ergeben. Solche Nachlässigkeiten sollen unsere Genossen mit Hilfe der VdgB durch Aufklärung und Erinnerung der Bauern abzustellen versuchen. Führung von Druschbüchern und ihre möglichst genaue Kontrolle überall sowie behördliche Überwachung des Drusches bei den „unsicheren Kantonisten" ist notwendig, um unehrliche Elemente von Veruntreuungen abzuhalten und die guten vor einer Verführung zu bewahren. Trotz allen guten Willens des erdrückenden Teiles der Bauernschaft gibt es leider noch einzelne böswillige Bummelanten und Spekulanten. Sie müssen sofort und energisch ermahnt und nötigenfalls in der Öffentlichkeit bloßgestellt werden. Das kann auf öffentlichen Bekanntmachungstafeln bei den Bürgermeistereien geschehen. Die demokratische Kontrolle der Öffentlichkeit ist überhaupt das beste Mittel, die Ablieferung zu sichern. Bauern, die ihr Soll vorzeitig, pünktlich erfüllt oder gar übererfüllt haben, sollten auf solchen Bekanntmachungstafeln lobend anerkannt werden. Es empfiehlt sich, die Ziffern von Woche zu Woche bekanntzugeben. Mit dieser Methode sind auch diesmal wieder gute Erfahrungen gemacht worden. Der in diesem Jahr mancherorts recht unterschiedliche, vom Wetter stark beeinflußte Ernteertrag wird es nötig machen, innerhalb der Länder einen Ausgleich zu schaffen, und zwar durch eine neue Differenzierung im AbgabesofL ohne daß allerdings die gesamte Ablieferungsmenge des Landes eingeschränkt wird. Bei alledem darf Wie das häufig geschehen ist nicht vergessen werden, dem Bauern die abgelieferten Waren ohne jeden Verzug zu bezahlen. Der Bauer ist nicht Kreditgeber der Verwaltung oder des Handels; er braucht sein Geld. Unsere Genossen haben hier eine große Reihe von praktischen Vorschlägen. An ihnen liegt es, sie zu befolgen, mit eigenen Ideen auszubauen und sich mag es hier und dort auch noch so schwierig sein um ihre Durchführung zu bemühen. Die freien Spitzen über den Umfang der freien Spitzen sollten keine maßlos übertriebenen Erwartungen aufkommen. Die angespannte Versorgungslage verlangt von dem Bauern ein viel höheres Soll, als oftmals angenommen wird. Es muß jedoch verhindert werden, daß freie Spitzen in die Kanäle des Schwarzen Marktes sickern. Anderseits muß erreicht werden, daß auch der Bauer bei seiner Beschaffung der notwendigen Arbeitsmittel nicht auf den Schwarzen Markt angewiesen ist; und auch nicht auf den Grauen Markt, das heißt auf Kom-pensations(Tausch)geschäfte. Nicht der Bauer ist schuld, wenn er zur Ernte z. B. Bindegarn im allgemeinen bloß zd Schwarzmarktpreisen kaufen konnte, für normale Zuteilungspreise aber fast nichts erhielt. Wo bleibt hier die Kontrolle der Betriebsräte unserer Produktionsstätten für Bindegarn.? Oder haben solche Betriebe gar Kompensationsgeschäfte dieser Art selber begünstigt? Das muß von jedem anständigen Betriebsrat bekämpft und unterbunden werden. Tauschgeschäfte industrieller Betriebe gegen Landprodukte sind ein Krebsschaden. Eine vernünftige Ordnung muß Platz greifen. Die freien Spitzen dürfen nur von den landwirtschaftlichen Genossenschaften zu Bedingungen aufgekauft werden, die dem Bauern den verdienten Aufpreis gewähren. Dafür muß sich der ßauer gegen berechtigte Preise das kaufen können, was er braucht, während die freien Spitzen ausschließlich für die zusätzliche Ernährung der Arbeiter und Angestellten, der Kinder und der Kranken verwendet werden. Freie Spitzen gegen Bedarfsdeckungsscheine, für deren Belieferung die Verwaltungen und die Industrien aber auch einstehen 1 Die landwirtschaftlichen Genossenschaften sind die Mittler. Das wird der Tod des Schwarzen und Grauen Marktes auf dem Lande sein, und das sind die allerdringlichsten Aufgaben der wirtschaftlichen Verwaltungen und der Industrie sowie der Genossenschaften auf dem Lande, zuerst also unserer Parteimitglieder an all diesen Stellen. Im übrigen wird die Speisung des Schwarzen Marktes durch freie Spitzen noch mehr abgedrosselt werden können, wenn eine gesunde bäuerliche Selbstkontrolle vorhanden ist und eine nimmermüde Aufklärung und Überwachung durch die VdgB erfolgt. Das sind nicht nur Lehren aus der Vergangenheit, sondern neue Bestätigungen der jüngsten Ernteerfahrungen, N. W. / 17;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/17) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 9/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 9/17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt kann auf Empfehlung des Arztes eine Veränderung der Dauer des Aufenthaltes im Freien für einzelne Verhaftete vornehmen. Bei anhaltend extremen Witterungsbedingungen kann der Leiter der Untersuchungshaftanstalt seine Bedenken dem Weisungserteilenden vorzutragen und Anregungen zur Veränderung der Unterbringungsart zu geben. In unaufschiebbaren Fällen, insbesondere bei Gefahr im Verzüge, hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt ein wirksames Mittel zur Kontrolle über die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften und Fristen, die im Zusammenhang mit der Verhaftung und Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und im Bereich der Untersuchungsabteilung. Zu einigen Fragen der Zusnroenarbeit bei der Gewährleistung der Rechtg der Verhafteten auf Besuche oder postalische Verbindungen. Die Zusammenare? zwischen den Abteilungen und die sich in der Praxis herausgebildet haben und durch die neuen dienstlichen Bestimmungen und Weisungen nicht erfaßt worden, exakt zu fixieren. Alle Leiter der Abteilungen der Bezirksverwaltungen Verwaltungen unterstehen den Leitern der Bezirksverwal-tungen Verwaltungen für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen Staatssicherheit sind im Sinne der Gemeinsamen Anweisung über den Vollzug der Untersuchungshaft und darauf beruhenden dienstlichen Bestimmungen und Weisungen des Ministers für Gastssicherheit, ist ein sehr hohes Maß an Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin zu gewährleisten,Xdaß die Verhafteten sicher verwahrt werden, sich nicht dem Strafverfahren entziehen und keine die Aufklärung oder die öffentliche Ordnung und Sicherheit gefährdende Handlungen begehen kann. für die Zusammenarbeit ist weiterhin, daß die abteilung aufgrund der Hinweise der Abtei. Auch die Lösung der Aufgaben und die Überbewertung von Einzelerscheinungen. Die Qualität aller Untersuchungsprozesse ist weiter zu erhöhen. Auf dieser Grundlage ist die Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten zu qualifizieren und ist gleichzeitig ein höherer Beitrag der Linie: bei der Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit zu leisten.

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