Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/8

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/8 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/8); der neuen Volksdemokratie mitzuarbeiten. Es war ferner falsch, daB kein Verantwortlicher (zu den Verantwortlichen gehören auch die Gemeindevertreter) zu den aufgeworfenen Fragen Stellung nahm und Wege zur Überwindung der Schwierigkeiten aufzeigte. Denkt daran, daß der Bürokrat sich nur dann wohlfühlt wenn er keine Überraschung fürchtet. Sollten die Einwohnerversammlungen und die anderen neuen demokratischen Mittel nicht geeignet sein, den Staub des Büros aufzuwirbeln, den Amtsschimmel bloßzustellen und den frischen Wind des Volkswillens in die Amtsstuben hineinzulassen? Zweite Frage: Habt ihr Parteifunktionäre an den Fraktionssitzungen der Gemeindevertretung und des Kreistages teilgenommen? überall da, wo seit der jetzt dreivierte! Jahr geltenden Inkraftsetzung der Gemeindeordnung und Kreisordnung alle kommunalen Fragen von Mitgliedern der Gemeindevertretung, den parteigenössischen Mitgliedern des Gemeinderats, den Mitgliedern der erweiterten Ausschüsse, den Mitgliedern des Parteivorstandes gemeinsam besprochen worden sind, überall da hat sich gezeigt, daß die kommunale Arbeit die Grundlage der ganzen parteilichen Arbeit in dem betreffenden Ort und im weiten Umkreis des Ortes gewesen ist Es wurden uferlose Debatten vermieden, und es sind überflüssige Agitationsanträge unterblieben; es ist praktische Arbeit geleistet worden. Dieser Weg muß weiter beschritten werden. Dritte Frage: Habt ihr Kommunaifunktionäre das parlamentarische Leben aus der Zeit vor 1933 wieder aufleben lassen? Worin bestand das? ln geschlossenen Fraktionssitzungen, öffentlichen Sitzungen der Stadtvertretung (mit recht bescheidenem Zuhörerkreis), kurzen Presseberichten, Schluß 1? Mit diesem zur alten Demokratie gehörenden „parlamentarischen Leben" muß aufgeräumt werden. Die Fraktionssitzungen müssen erweiterte Sitzungen aller Parteifunktionäre sein. Nach Schluß der öffentlichen Gemeindevertretersitzung sollte man den anwesenden Einwohnern Ge- Die Ausschöpfung der an vielen Stellen vorhandenen Torflager kann die Brennstoffnot im kommenden Winter wesentlich mildern helfen. In jedemKrels sollen unverzüglich Brennstoff- kommissionen gebildet werden, die aus Vertretern der Wirtschaftsorganeder Gewerkschaften, der drei Parteien und demokratischen Organisationen bestehen und die alle Kräfte für Beschaffung von Brennstoffen für den Winter mobilisieren (Aufn. ScJii'mer-Berlin) legenheit geben, Fragen zu stellen, die von den zuständigen Stellen möglichst sofort beantwortet werden. Ein Mitglied der Gemeindevertretung sollte dieser großen Öffentlichkeit den Inhalt und das Ergebnis der eben vorangegangenen Beratungen in übersichtlicher Form mitteilen und erklären. Und nun müßten die SED-Funktionäre in die Funktionärversammlungen, in die Wohnbezirksgruppenversammlungen und in die Betriebsgruppen hineingehen und mit ihnen die wichtigsten Fragen des örtlichen kommunalen Lebens an Hand der Beratungen und Beschlüsse der Gemeindevertretung besprechen. Vierte Frage: Ist euch die Bedeutung der Blockpolitik klargeworden? Habt ihr dafür gesorgt, daß in allen wichtigen kommunalen Fragen, auch bei personellen Angelegenheiten, mit den Vertretern der anderen Parteien regelmäßige Besprechungen stattfinden? Warum wollt ihr immer allein die Verantwortung übernehmen, den Buckel hinhalten, wenn die allgemeine große Not und das Schwere des Aufbaues das Volk unzufrieden, mürrisch und müde macht? Auch in den anderen Parteien gibt es fortschrittliche Menschen in nicht immer geringer Zahl, die überall dann zur Abwehr mit bereit sein wollen, wenn sich nazistische, militaristische oder andere undemokratische Kräfte bemerkbar machen. Sie warten auf euch. Das Maß ihrer Mitarbeit und die Kraft ihrer Hilfe hängt davon ab, wie ihr mit ihnen umgeht. Vermutet ihr aber in ihren Reihen volksfeindliche Elemente, so entdeckt, entlarvt und überwindet ihr sie nicht, wenn ihr euch abseits stellt und die fortschrittlichen Kräfte in den anderen Parteien sich selbst überlaßt. Fünfte Frage: 1st es richtig, wenn Gemeindevertretungen oder Kreistage mit absoluter Mehrheit der SED alle Posten der Verwaltung nur durch Mitglieder der SED besetzen? Neinl Auch die anderen Parteien haben fähige, fortschrittliche und aufbauwillige Kräfte. Auch sie sollen mitarbeiten, sollen mit uns die Verantwortung gemeinsam tragen, denn wir haben unser Volk aus dem Eiend gemeinsam herauszubringen, an dem ja auch so manche Mitglieder der anderen Parteien nicht ganz unschuldig sind. Ist es richtig, in den Orten, in denen aus irgendeinem Grunde Wählerlisten anderer Parteien nicht zugelassen waren, diese anders denkenden Menschen aus der kommunalen Arbeit auszuschalten? Neinl Auch Vertreter der anderen zugelassenen politischen Richtungen, vor allem aber der Massenorganisationen, müssen in irgendeiner Form in die Arbeit des Gemeinderats, ln die Ausschüsse der Gemeindevertretung hinzugezogen werden. Dabei sollten die SED-Vertreter nicht kleinlich verfahren und bei der Zuwahl von sonstigen Einwohnern in die Ausschüsse der Gemeindevertretung und des Kreistages eine zu beschränkende Zahl solcher Einwohner zulassen. Zieht die Bevölkerung in weitestem Maße in solchen Ausschüssen zur Mitarbeit heran 1 Sorgt durch einen Geschäftsordnungsbeschluß dafür, daß alle Mitglieder der Ausschüsse Stimmrecht haben, daß aber die Abgeordneten auf Verlangen einer Anzahl von ihnen notfalls eine Beratung und Beschlußfassung durch die Gemeindevertretung selber verlangen können. Sechste Frage: Habt ihr erkannt, daß Anbauplan, Erntesicherung, Versorgung mit Bedarfsgütern, Versorgung mit Brennstoffen usw. ohne Mitarbeit der ganzen Bevölkerung auf ein totes Gleis geraten und daß dann Unzufriedenheit und Widerstand hervorgerufen und die sogenannten übergeordneten Behörden am ehesten dazu verleitet werden, lustig wie früher zu befehlen, zu bestrafen und den Amtsschimmel zu reiten? Ihr SED-Funktionäre seid die Träger der neuen Volksdemokratie. Wie ihr diese Volksdemokratie versteht, anpackt und durchführt, nur davon hängt der Erfolg aller Planung, jeder Erfassung und der Versorgung ab. Wehrt euch gegen die bürokratische Paragraphenwirtschaft, gegen starre Abgrenzung der sogenannten Auftragsangelegenheiten und setzt an deren Stelle die Freiwilligkeit, den Willen zum Aufbau, die Freude am solidarischen Schaffen für das leidende Volk. Denkt daran, daß ihr Funktionäre der Partei dèr Sozialisten seid, daß der Aufbau der neuen, der volksdemokratischen Ordnung im neuen Deutschland in der gemeindlichen Arbeit beginnt. Die Vertretungen der Gemeinden sind die Triebkraft und Lenker der ganzen schöpferischen Aufbauarbeit. Die schöpferischen Kräfte aber liegen im Volk. Hugo-Otto Zimmer 8;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/8 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/8) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/8 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/8)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Im Zusammenhang mit der Aufklärung straftatverdächtiger Handlungen und Vorkommnisse wurden darüber hinaus weitere Personen zugeführt und Befragungen unterzogen. Gegen diese Personen, von denen ein erheblicher Teil unter dem Einfluß der politisch-ideologischen Diversion und verstärkter Eontaktaktivitäten des Gegners standen, unter denen sich oft entscheidend ihre politisch-ideologische Position, Motivation und Entschluß-, fassung zur Antragstellung auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der gestellt hatten und im Zusammenhang mit der darin dokumentierten Zielsetzung Straftaten begingen, Ermittlungsverfahren eingeleitet. ff:; Personen wirkten mit den bereits genannten feindlichen Organisationen und Einrichtungen in der bei der Organisierung der von diesen betriebenen Hetzkampagne zusammen. dieser Personen waren zur Bildung von Gruppen, zur politischen Untergrundtätigkeit, zun organisierten und formierten Auftreten gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsorönung der verwertet worden. Bei nachweislich der in Bearbeitung genommenen Personen sind derartige Veröffentlichungen in westlichen Massenmedien erfolgt. Von den in Bearbeitung genommenen Personen zeigt sich die Wirksamkeit der vom Gegner betriebenen politisch-ideologischen Diversion und Kontaktpolitik Kontakttätigkeit in der Herausbildung ihrer feindlich-negativen Einstellungen zur sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung und ihrer weltanschaulichen Grund- läge, dem Marxismus-Leninismuse Feindliche Einstellungen bringen die innere Bereitschaft zu einem Handeln zum Ausdruck, das offen oder verdeckt dem Ziel dient, die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Positionen herausgebildet, gesellschaftswidrige Verhaltensweisen hervorgerufen oder verstärkt und feindliche Handlungen ausgelöst werden können, um langfristig Jugendliche im Sinne konterrevolutionärer Veränderungen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung der vor Angriffen zu gewährleisten. Deshalb ist in unverminderter Schärfe das subversive Wirken des Gegners sozialistischen Staat und seine Machtorgane, gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der oder gegen verbündete Staaten gerichtete Angriffe zu propagieren; dem demonstrativen Ablehnen von gesellschaftlichen Normen und Positionen sowie Maßnahmen des sozialistischen Staates und der Sicherheit der Rechte Verhafteter macht es sich erforderlich, eine für alle Diensteinheiten der Linie einheitlich geltende Effektenordnunq zu erlassen.

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