Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/6

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/6); der Parteiarbeit drücken will und auf Fragen seiner Wohnbezirksgruppe erklärt er arbeite in der Betriebsgruppe und andererseits seine mangelhafte Mitarbeit in der Betriebsgruppe mit der Arbeitsüberlastung in der Wohnbezirksgruppe begründet dann sollte man mit solchen „vielseitigen" Genossen ein ernstes Wort reden. Auch bei der Einführung der Zehnergruppen ist es nicht ohne Komplikationen abgegangen. Auf einer Fahrt durch die Länder nahmen wir kürzlich einen Invaliden mit der sich im Laufe der Unterhaltung als der Kassierer der im nächsten Dorf befindlichen Ortsgruppe entpuppte. Er hatte diese Funktion seit 40 Jahren inne und war todunglücklich, daß man ihm die Kassierung von 30 bis 40 Genossen genommen hatte, die er doch bisher so gut betreut hatte. Jetzt hätte er nur noch 10 Genossen zu kassieren und das ginge ihm gewissermaßen gegen seine Ehre. Unser Veteran der Arbeiterbewegung gab aber doch zu, er merke die Last der Jahre, und 10. Genossen zu betreuen sei weniger anstrengend für ihn als 30 oder 40. Diese kleine Episode sagt sehr viel. Sie beweist vor allem, mit welcher persönlichen Hingabe und Anteilnahme viele unserer Funktionäre ihre Parteiaufgabe erfüllen. Für die günstige Beurteilung der Zehnergruppen spricht nicht zuletzt auch folgendes Moment: Sie geben den vielen Neuen in unserer Partei die Möglichkeit, sich zu schulen und zu bewähren. Schon heute ergänzt sich aus den Mitarbeitern der Zehnergruppen heraus ein wesentlicher Teil unseres funktionärkörpers. Sehr wünschenswert ist allerdings, daß der Anteil der Frauen und der Jugendlichen bei der Betätigung in der Partei, von ihren Grundeinheiten angefangen, größer wird. Durch die Verlagerung des Schwergewichtes der Parteiarbeit in die Grundeinheiten ist nicht nur eine bessere Kassierung, eine Steigerung des Literaturumsatzes und eine intensivere Mitgliederwerbung erzielt, sondern auch das innere und äußere politische Leben wesentlich befruchtet und von unten auf aktiviert worden. Von den Grundeinheiten ausgehend, kommen wir auch zu einer Vereinfachung des Organisationsapparates selbst und machen ihn gleichzeitig übersichtlicher. Diese Neugestaltung darf sich aber keinesfalls so auswirken, daß der „Instanzenweg" ein an- rüchiges Wort aus bürokratischer Verwaltung, das sich leider in den Parteiapparat eingeschlichen hat zu kompliziert wird. Wir müssen ferner von der bequemen, aber unfruchtbaren Form der Rundschreiben an alle und zu allen Gelegenheiten wegkommen. Möge der „Segen der Rundschreiben" bis zu den Krejsen nötig sein, von da ab bis zu den feinsten Verästelungen des Parteiapparates wird er eine Plage. Es muß erreicht werden, daß der Parteiapparat eine Beweglichkeit erhält, die auf die leisesten Anregungen rasch reagiert und Initiative entfaltet. Welche weittragenden organisatorischen und politischen Folgerungen die restlose Durchführung dieses Organisationsgrundsatzes haben kann, dafür zwei Beispiele aus einer Großstadt. Zwei Stadtbezirke, die in ihrer Organisation vorbildlich waren, setzten, ohne auf die Stadtbezirksleitung zu warten, aus einem bestimmten aktuellen Anlaß je eine Großkundgebung an, die ausgezeichnet verliefen. Es kam zu einer ausgedehnten und fruchtbaren Diskussion mit den Teilnehmern, außerdem wurde eine erhebliche Menge Literatur verkauft. Dieser auf Grund sorgfältigster Vorbereitung erzielte gute Verlauf wirkte geradezu elektrisierend auf das Parteileben in den beiden Stadtteilen. Die internen Versammlungen wiesen Steigerung der Teilnehmerzahlen auf fast 100 Prozent der Mitgliedschaft auf. ln derselben Stadt, in einem anderen Bezirk, wurde Flugblattmateria! verteilt, dessen Aktualität zweieinhalb Monate zurücklag. ln diesem Flugblatt wurden an und für sich hochpolitische Ereignisse behandelt, sie waren jedoch für die Bevölkerung unterdessen „kalter Kaffee" geworden. Die zur Verteilung eingesetzten Funktionäre gingen mit Unlust an die Arbeit. Daß sich in der anschließenden Parteidiskussion die Mißstimmung von den Funktionären auf die Mitglieder übertrug, war die unausbleibliche Folge. Die Lehre, die wir aus diesen Beispielen zu ziehen haben, ist: Der Parteiapparat muß so gut und so schnell spielen, daß wichtige Aktionen, Kampagnen usw. schnell von den unteren Einheiten der Partei aufgegriffen und durchgeführt werden können. Sicherlich sind manche Schwierigkeiten durch rein technische Dinge und Verhältnisse bedingt, auf die wir keinen Einfluß haben, aber gerade deswegen ist es besonders notwendig, die Organisation einsatzfähig zu machen. Das waren nur einige Fragen unseres organisatorischen Lebens, die ich in diesem Rahmen behandeln konnte. Unsere Partei ist im Aufbau; sie wächst, formt und bildet sich mit und an den Aufgaben, die ihr gestellt werden. So muß es auch sein. Jedes Stehenbleiben auf bereits Erreichtem soll wie ein Alarmruf wirken. Stagnation tritt dort auf, wo nicht gearbeitet wird. Wo jedoch gearbeitet wird, kommen auch Fehler vor. Mängel erkennen, sie selbstkritisch beim richtigen Namen nennen und von der Wurzel her beseitigen, ist unsere Aufgabe. Das hat selbstverständlich in der richtigen Form zu geschehen. Bei kleinen Fehlern, die gemacht werden, nun gleich den Betreffenden mit dem Holzhammer in Grund und Boden zu schlagen, ist sicherlich falsch. Solch einen „Unglückswurm" so zu behandeln, bedeutet oft, ihn als bewährten Mitarbeiter zu verlieren. Ein gutes Wort und vor allem der Hinweis, wie es hätte besser gemacht werden können, wirken Wunder. Nicht selbstzerfleischender Fanatismus, sondern überlegte Toleranz, das ist die richtige Formel. Sie gilt auch für die Erwiderung auf ungeschickte Formulierungen in Diskussionen und für Meinungsäußerungen, die kleinere oder größere Unklarheiten erkennen lassen. In diesem Falle sollte derjenige, der es wirklich besser weiß, aufklären und überzeugen und nicht verdammen. Rückblicke über bereits zurückgelegte Teilabschnitte der Bewegung zeigen uns die schwachen, aber auch die starken Seiten. Wir haben Ursache, überzeugt zu sein, daß uns der nächste Zeitabschnitt unseres parteiorganisatorischen Lebens um entscheidende Schritte vorwärts bringen wird. 6 *;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/6) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/6 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/6)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Der Leiter der Hauptabteilung wird von mir persönlich dafür verantwortlich gemacht, daß die gründliche Einarbeitung der neu eingesetzten leitenden und mittleren leitenden Kader in kürzester Frist und in der erforderlichen Qualität erfolgt, sowie dafür, daß die gewissenhafte Auswahl und kontinuierliche Förderung weiterer geeigneter Kader für die Besetzung von Funktionen auf der Ebene der mittleren leitenden Kader und der Mitarbeite: geschaffen gefördert werden, insbesondere durch die Art und Weise, wie sie ihre führen, durch eine klare und konkrete Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen. Die wesentlichen Ziele und Wege der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehving und Befähigung der . Die Durchsetzung einer ständigen Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der unterstellten Leiter führenden Mitarbeiter ihrer Diensteinheiten zu gewährleisten. Die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit den. Durch die Einschätzung der Wirksamkeit der Arbeit mit werden auch die Leiter und mittleren leitenden Kader noch besser in die Lage versetzt, konkrete Ziele und Maßnahmen für eine konstruktive Anleitung und Kontrolle sowie Erziehung und Befähigung der ihm unterstellten Mitarbeiter zur Lösung aller Aufgaben im Raloraen der Linie - die Formung und EntjfidEluhg eines tschekistisehen Kanyko elltive.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X