Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/33); Teil nur darauf bedacht ist, sich ohne Arbeit recht viele Genußmittel zu beschaffen. Warum wird und kann das nicht der Allgemeinheit zugeführt werden? Worin liegt hier der Fehler? Da ich seit fast 50 Jahren Gewerkschafter bin, habe ich mich mit Kollegen des öfteren über „Sozialismus'' unterhalten wollen. Es ist zwecklos, denn man stößt auf Granit. Es scheint, als gelte nur noch die Parole: „Gut essen und trinken und wenig arbeiten." Nachbemerkung der Redaktion: Die vom Kollegen F. B. aufgeworfenen Fragen sind nur allzu berechtigt. Falsch wäre es jedoch, wollte er sich als Arbeiter mit dieser Lage dadurch abfinden, daß er sie als „unabänderlich" hinnimmt. Kollege B. fügt ja selbst hinzu: „Ich glaube, es kommt auch mal anders!" Das ist. zweifellos richtig; aber es ist nur eine halbe Erkenntnis, denn es wird nicht von selbst anders. Wie es für den Sozialisten nicht darauf ankommt, die Welt zu interpretieren (zu erklären oder auszulegen), sondern zu verändern, so ist es auch seine Pflicht, sich im kleinen Maßstabe, in seiner engeren Umwelt mit seiner Tat dafür einzusetzen, daß die heutige Lage geändert wird. Die Lehren der Vergangenheit zeigen, daß dies nur auf dem Wege des Zusammenschlusses aller fortschrittlichen Kräfte in der großen einheitlichen Arbeiterpartei möglich ist. Diese Partei kann damit die Kraft schaffen, die den un- Absolvent: Teilnehmer an einem Schulungsgang, der die Schulung be* endet (absolviert) hat. Aktualisierung und Konkretisierung eines Lehrthemas: Die Behandlung des Themas anpassen an oder anwenden auf augenblicklich bedeutsame (aktuelle) wirtschaftliche und politische Vorgänge im Orte, in Deutschland bzw. im Ausland, so daß sich der Schulungsteilnehtner daraus ein faßliches, sinngemäß „körperlich festes" (konkretes) und beispielhaftes Bild über den Gegenstand des Lehrthemas machen kann. Autorität: Ansehen; auf eine Person erstreckt, kann sie Obrigkeit, Gewährsmann, auch Machthaber bedeuten; autoritativ - auf Autorität Anspruch erheben. „Jemand hat große Autorität" bedeutet, daß der Betreffende großes Ansehen genießt, daß man auf seine Worte, auf seine Ansichten und seinen Rat hört bzw. seiner Machtanordnung Folge leistet. Exekutiv: Ausführend; die Exekutive = die ausführende, ausübende, vollziehende Gewalt im Staate; Exekutivausschuß (komitee) = ein Ausschuß, der gefaßte Beschlüsse durchführen bzw. die Durchführung organisieren und überwachen soll. Interessent: Derjenige, der sich für eine bestimmte Sache interessiert, d. h. * daran Anteil nimmt; z. B. Interessent für die Landesschule ist derjenige, der sich für die Landesschulen besonders interessiert, daran Anteil nimmt; auch: erträglichen Verhältnissen auch in Westdeutschland ein Ende machen wird darin liegt die ganze Erkenntnist die aus den Schilderungen des Kollegen F. B. gewonnen werden muß. Lehrer lernen Genosse Ha., Berlin: Im Mai 1947 fanden sich 50 Genossinnen und Genossen aus allen Teilen der sowjetischen Besatzungszone in der Karl-Marx-Hochschute zusammen, um sich in 14-tägiger ernsthafter Arbeit eine Grundausbildung als Kreisschullehrer anzueignen. Ihre theoretische marxistische Ausbildung, die sich der größte Teil der Lehrgangsteilnehmer ‘schon in den Kursen der Landesparteischulen erworben hat, war die Grundlage des Unterrichts. Neben der intensiven Durcharbeitung des vom Zentralsekretariat des Parteivorstandes herausgegebenen Kreisschuliehrplanes, nach dem an allen 105 Kreisschulen der sowjetischen Besatzungszone einheitlich unterrichtet wird, wurde im Anschluß an einen voraufgegangenen Vortrag über „Die Methode der Arbeit an den Kreisparteischulen" in breitem Rahmen diskutiert. Nicht nur das Wissen allein befähigt einen Menschen zum Lehrer; das Erlernte in einfacher, verständlicher Form den Lernenden zu übermitteln, zeichnet ihn erst dazu aus. Der Vortrag „Ober Methodologie bei der Erwachsenen- der an einem ihm werten Geschäft oder Unternehmen Beteiligte. Kapazität: Fassungs- oder Leistungsr vermögen, Aufnahmefähigkeit, geistige Befähigung. Als Kapazitäten bezeichnet man auch große Fachleute, Forscher, Wissenschaftler und andere besonders befähigte Menschen. Kontingent: Pflichtteil, schuldiger Beitrag; kontingentieren = den schuldigen Beitrag abgeben, einen bestimmten Betrag oder Teil festsetzen, den pflichtmäßigen Anteil auferlegen. Kalkulation : Berechnung, Rech- nungsbestand; kalkulieren = berechnen; z. B. die Kosten richtig kalkulieren = richtig im voraus beredinen. Monstrum: Ungeheuer, eine Ungeheuerlichkeit (Mißgeburt), etwas ganz Danebengeratenes Operativ: In der Medizin das wundärztliche Operieren betreffend; Im ausbildung" gab den Kreisparteischullehrern dafür wichtige Hinweise, die ihnen in der weiteren Praxis als Lehrer sehr nützlich sein werden. Ein Leser fragt den Redakteur Genosse F. D„ Potsdam, schreibt uns: Friedrich Engels und Lenin waren gegen überflüssige Fremdwörter in Reden, in Flugblättern und in der Volkspresse, weil unverständliche Fremdwörter unseren Einfluß auf die breiten Massen abschwächen. Das ist klar verständlich, und men sollte meinen, daß sich alle Redakteure danach richten. Sind sie vielleicht der Meinung, das deutsche Volk sei unter Hitler so „gebildet" worden, daß die Meinung Engels' und Lenins als „veraltet" gelten kann? Was denkt ein Redakteur, wenn er „fait accompli" hinschreibt? Mindestens 95 Prozent der Leser wissen nicht, was das heißt. Was ist „Konformismus"? Was heißt „mutatis mutandis"? Was sind „Slogans"? Was heißt „dossier confidentiel"? Was mag es bedeuten, wenn in der Zeitung die geheimnisvollen Worte stehen: „Cest le ton qui fait la musique"? Soll der Leser immer ein Fremdwörterbuch benutzen, um zu ver* stehen, was in unserer Volkspresse steht? Sollen wir besondere FremdwÖrterbÜdungs-abende für Leser veranstalten, damit der Redakteur sich nicht mehr die „Mühe" zu machen braucht, verständlich zu schreiben? täglichen Leben angewandt bedeutet es: tätig eingreifend. Ein operativer Genosse = ein Genosse, der nicht nur redet, sondern sofort praktische Schlußfolgerungen zieht, tätig eingreift. Operative Leitung *= die nicht nur Beschlüsse faßt, sondern rasch auf alle Ereignisse antwortet und handelt; operative Zeitschrift = die nicht nur die politische Linie aufzeigt, sondern Anweisungen gibt, wie und was getan, gearbeitet werden soll, um die Politik dieser Linie praktisch zu verwirklichen. Personalpolftik: Bedeutet die Steuerung, Lenkung von personellen (Personen-) Kräften zur Erreichung eines gemeinsamen Arbeitszieles; die planmäßige sorgfältige Beachtung, Erziehung und den richtigen Einsatz unserer Genossen. Prinzip: Grundsatz, Grundbegriff, auch Anfang oder Ursprung. Beweggrund der Handlungen eines Menschen. Jemand handelt nach Prinzipien = er handelt nach bestimmten Grundsätzen. Prinzipielle Bedeutung = grundsätzliche Bedeutung. Qualifikation: Besitz einer zu einer bestimmten Tätigkeit befähigenden Eigenschaft, Tauglichkeit, Befähigung; jemand hat z. B. die Qualifikation eines Lehrers, d. h. er hat die Ausbildung, die ihn zur Ausübung des Lehrerberufs befähigt; qualifizieren = tauglich, fähig, geeignet machen; höher ' qualifizieren = bessere Ausbildung geben; qualifiziert - geeignet, tauglich, fähig. Niétangeforderte unverwendbare Beiträge werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto belllegt Redaktionell Zuschriften nur: Berlin N И Lothringer Straße 1 Zentralhaus der Einheit", Fernruf 4*57! - Verlegerlsdte Zuschriften nur t Verlag Einheit GmbH. Berlin C . Wallstr. 76/7®. Fernruf 67 S3 61 - Verantwortlicher Redakteur : Dölling. E. - Herausgeber t Parteivorstand Ser Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Druck: Sachsenverlag Drudcerei- und Verlags-Gesellschaft mbH. Dresden N 2X Riesaer Str.Sf - D 01 747 160 943Q;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind in erzieherisch wirksamer Form in der Öffentlichkeit zu verbreiten, eine hohe revolutionäre Wachsamkeit zu erzeugen, das Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein für die Einhaltung und Verbesserung der Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt gesichert und weitestgehend gewährleistet, daß der Verhaftete sich nicht seiner strafrechtlichen Verantwortung entzieht, Verdunklungshandlungen durchführt, erneut Straftaten begeht oder in anderer Art und vVeise die Ordnung und Sicherheit des Untersuchungshaftvollzuges gefährdet. Auch im Staatssicherheit mit seinen humanistischen, flexiblen und die Persönlichkeit des Verhafteten achtenden Festlegungen über die Grundsätze der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Untersuchungshaftvollzug gebunden. Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der spezifisch-operativen Mobilmachungsarbeit im Ministerium für Staatssicherheit und in den nachgeordneten Diensteinheiten ergeben, wird festgelegt: Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen haben auf der Grundlage der Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik und unter Wahrung der sozialistischen Gesetzlichkeit zu erfolgen. Diese spezifisch-operativen Mobilmachungsmaßnahmen dienen dem Ziel: schnellste Herstellung der Einsatzbereitschaft aller operativen Kräfte und Mittel stehen für die weitere Bearbeitung zur Verfügung, werden benötigt sind zu schaffen? Mit welchen anderen Diensteinheiten Staatssicherheit und welchen staatlichen und wirtschaftsleitenden Organen, Betrieben, Kombinaten und Einrichtungen sowie gesellschaftlichen Organisationen, die zur Herausarbeitung und Durchsetzung bedeutsamer Sicherheitserfordernisse, zum Erarbeiten operativ bedeutsamer Informationen über die Lage im Verantwortungsbereich sowie zur Legendicrung operativer Kräfte, Mittel und Methoden Staatssicherheit ; die Bestimmung und Realisierung solcher Abschlußvarianten der Bearbeitung Operativer Vorgänge, die die Sicherung strafprozessual verwendbarer Beweismittel ermöglichen.

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