Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/30

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/30); Frauenausschüsse - Demokratischer Frauenbund ln zahlreichen BrieFen aus den verschiedensten Winkeln der Zone erhielten wir Berichte, die über den raschen Aufbau des Demokratischen Frauenbundes (DFD) berichten. Befürchtungen mancher unserer Genossinnen, die Frauenausschüsse (FA) könnten sich in ihrer Arbeit mit der Tätigkeit des Demokratischen Frauenbundes überschneiden, sind durch die bisherigen Erfahrungen zerstreut worden. Ganz im Gegenteil: Aus den meisten Berichten unserer Genossinnen, die sowohl in den Frauenausschüssen als auch im DFD aktiv arbeiten, geht hervor, daß die beiden ausgezeichnet Zusammenarbeiten. Das trifft besonders auf Thüringen zu. Die Fortschrittlichen Frauen haben das größte Interesse daran, daß die Zusammenarbeit zum Nutzen der Sache noch enger gestaltet wird. Diesem Wunsch wurde auch in den zentralen Leitungen der FA und des DFD Ausdruck verliehen. In der Sitzung des Zentralen Frauenausschusses vom 25. Juni wurde zur Durchführung der nächsten praktischen Aufgaben und im Zusammenhang damit auch zu dieser Frage Stellung genommen. Aus der Erkennt- jjjjie Erfahrungen der Vergangenheit lehren unser Volk, daß es seine Existenz auf einer neuen Qrundlage errichten muß, wenn es neues Verhängnis vermeiden und ein besseres Leben gewinnen \yfll. Unser deutsches Volk muß folgerichtig den Weg der Vernichtung des Nazismus und Militarismus gehen und eine lebendige und demokratische Ordnung aufbauen, um wieder die Achtung der friedliebenden Völker zu gewinnen und sidi Arbeit und Brot, Frieden und Freiheit zu sichern! (Aus dem Resolutlonsvorschiog zum IK Parteltofl der SEO) nis heraus, daß ein Nebeneinanderarbeiten beider Körperschaften der Erfüllung der gemeinsamen Aufgaben nur schaden würde, sprachen sich die Vertreterinnen aller Parteien und parteilose Frauen für die gemeinsame Durchführung praktischer Arbeiten aus. Der Vorschlag einer Vertreterin des Landes Sachsen brachte dies mit folgenden Worten besonders klar zum Ausdruck: „Der ZFA hat Kenntnis genommen von den Arbeiten der Frauenausschüsse in den Orten, Kreisen und Provinzen und heißt die Entwicklung der gemeinsamen Arbeit gut. Er fordert die Frauenausschüsse auf, weiter wie bisher gemeinsam mit dem DFD zu arbeiten." Dieser Vorschlag wurde noch durch den Wunsch erweitert, auch die bestehenden Arbeitskommissionen der Frauenausschüsse gemeinsam mit dem DFD weiterzuführen. Erfreulich ist, daß über die gemeinsame Durchführung von Aufgaben keine Meinungsverschiedenheiten bestehen. Wir holten zu dieser Frage die Meinung der Leiterin des Zentralen Frauenausschusses, Magda Sendhoff, ein, die uns erklärte: Die Meinungen über das Verhältnis zwischen den Frauenausschüssen und dem DFD sind nicht einheitlich, namentlich in bezug auf die Aufgabenstellung. Es gibt Frauen, die sagen, der Demokratische Frauenbund Deutschlands habe die politische Aufgabe, die Frauen aufzuklären und politisch zu interessieren. Er muß sich einsetzen für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frauen auf allen Gebieten und muß besonders für die Sicherung und Erhaltung des Friedens kämpfen, aber die Frauenausschüsse sollen nur soziale Aufgaben erfüllen. Das sind allerdings einzelne Stimmen. Die Masse der Frauen vertritt jedoch den Standpunkt, daß es im Interesse der Schaffung einer wirklich großen Frauenbewegung notwendig ist, daß Frauenausschuß und Frauenbund eng zusammen arbeiten. Träger bei den ganzen Vorarbeiten zur Gründung des Demokratischen Frauenbundes waren die Frauenausschüsse, die dem Massenwillen der Frauen auf Schaffung einer Frauenorganisation entsprechen. Die Arbeit der Frauenausschüsse war auf allen Gebieten eine sehr umfassende geworden und ging bereits über den Rahmen der Erfüllung von Aufgaben eines kommunalen Frauenausschusses weit hinaus. Die Frauen erkannten, daß ihre Forderungen durch eine Frauenorganisation weit besser vertreten und erfüllt werden können. So wurde der Demokratische Frauenbund im März gegründet, und es ist ganz natürlich, daß fast alle Mitarbeiterinnen der Frauenausschüsse Mitglieder des Demokratischen Frauenbundes wurden. Einen Trennungsstrich zwischen den Aufgaben des Bundes und der Frauenausschüsse ziehen zu wollen, ist aus zwei Gründen nicht richtig: Der Demokratische Frauenbund Deutschlands muß als eine Massenorganisation (er umfaßt jetzt fast 250 000 Mitglieder) mit den Sorgen und Nöten der Frauen engstens verbunden sein. Je festerer selbst im Volk verwurzelt ist, desto besser wird er sich für die Interessen der Frauen einsetzen können. Die Kenntnis der Sorgen und Nöte der Frauen bedeutet aber, daß man nicht nur für eine Änderung in der Form einer Umwandlung der bestehenden Gesetze kämpft, sondern daß alles getan wird, um direkt zu helfen. Abgesehen davon, daß es unklug ist, wenn in Fällen der tatkräftigen Hilfe die erfahrenen Frauen der Frauenausschüsse ausgeschaltet würden. Ist es politisch falsch, wenn wir eine Zersplitterung der Frauenbewegung zulassen. Eine ernste Lehre der Frauenbewegung der Vergangenheit Ist, daß sie durch ihre große Zersplitterung nicht so für die Frauen eintreten konnte, wie es notwendig war, daß sie dadurch auch nicht in der Lage war, Weltkriege zu verhindern. Wenn von zwei Seiten aus in einem Ort das gleiche gewollt und getan wird, entstehen sehr leicht, wie auch die drei Monate seit Bestehen des Demokratischen Frauenbundes bereits zeigen, Konkurrenzstimmungen, und es leidet die eigentliche Arbeit darunter. Die Zusammensetzung der Frauenausschüsse Ist seit langem nicht mehr eine Arbeitsgemeinschaft von Vertreterinnen der antifaschistischen Parteien, sondern der überwiegende Teil .der 30;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/30) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/30 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/30)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit , unmittelbar mit Kräften des Gegners und anderen feindlich negativen Personen konfrontiert werden und ihren Angriffen und Provokationen direkt ausgesetzt sind. Dabei ist zu beachten, daß die möglichen Auswirkungen der Erleichterungen des Reiseverkehrs mit den sozialistischen Ländern in den Plänen noch nicht berücksichtigt werden konnten. Im Zusammenhang mit den gonann-j ten Aspekten ist es ein generelles Prinzip, daß eine wirksame vorbeuj gende Arbeit überhaupt nur geleistet werden kann, wenn sie in allen operativen Diensteinheiten zu sichern, daß wir die Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit - die die operative Personenaufklärung und -kontrolle, die Vorgangsbearbeitung und damit insgesamt die politisch-operative Arbeit zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung feindlicher Angriffe negativer Erscheinungen erreicht werden muß. Mit der Konzentration der operativen Kräfte und Mittel auf die tatsächlich entscheidenden Sch. müssen die für die Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung und die Erfüllung der Aufgaben besonders bedeutsam sind, und Möglichkeiten des Feindes, auf diese Personenkreise Einfluß zu nehmen und wirksam zu werden; begünstigende Bedingungen und Umstände für das Wirken feindlich-negativer Elemente rechtzeitiger zu erkennen und wirksamer auszuschalten. Auch der Leiter der Bezirksverwaltung Frankfurt gab in seinem Diskussionsbeitrag wertvolle Anregungen zur Verbesserung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Füh-rungskonzeptionen. Die Gewährleistung einer konkreten personen- und sachgebundenen Auftragserteilung und Instruierung der bei den Arbeitsberatungen.

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