Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/29); So kommen die Genossen einander näher 19478 In den Betriebsgruppen sind die Genossen durch ihre gemein-same Arbeit im Betriebe meist miteinander mehr vertraut als in den Wohnbezirksgruppen. Bei richtiger Arbeit werden unsere Mitglieder aber auch dort von der sozialistischen Idee intensiver als bisher erfaßt werden, sich näher kennenlernen und in gemeinsamer Arbeit sich auch persönlich näherkommen. So zeigt sich zum Beispiel, daß die Blldungs- und Diskussionsabende über aktuelle oder grundsätzliche Themen auch insofern von Erfolg sind, weil die Menschen einander näherkommen als bei größeren Veranstaltungen der weitläufigen Ortsgruppe, Hemmungen und Trennungen, die sich bisher nachteilig auswirkten, verschwinden. Wenn die Genossen aus den Ortsgruppenversammlungen zurückkamen, war vieles, was sie dort aufgenommen hatten, bald verflogen. Vielleicht hätten sie auch in diesen Versammlungen Fragen zu stellen gehabt, aber sie getrauten sich in dem großen Kreis nicht aus sich heraus; es ist nicht jedermanns Sache, in einer größeren Versammlung das Wort zu ergreifen, und sei es auch nur, um eine Anfrage zu stellen. Hier aber, in dem engeren Kreis der Teilnehmer an den Bildungsabenden, fällt es ihnen leichter, Hemmungen zu überwinden und ihre Meinungen auszutauschen. Und wenn nun gar der Lehrer auch kein „Fremder" ist, sondern einer von den örtlichen Genossen, so wird ihre Scheu noch leichter gebrochen. Hier befürchten sie auch nicht, wegen einer vielleicht naiven Frage oder einer falschen Meinung was in größeren Versammlungen leider manchmal geschieht im Schlußwort von oben herab abgetan und abgekanzelt zu werden. Hier kann der Referent viel persönlicher und eindringlicher auf die gestellten Fragen, ja selbst auf die kleinsten örtlichen Unstimmigkeiten und Unklarheiten eingehen, auf die Nöte, die gerade auf den Nägeln brennen, auch wenn sie nur in losem Zusammenhang mit dem Thema stehen. Wenn ein Referent geschickt genug ist, kann er seinen Vortrag sogar zu einem sehr fruchtbaren Zwiegespräch gestalten oder Aussprachen mit vielen Genossen, die mit seinem Referat in Verbindung stehen, herbeiführen, indem er selbst Zwischenfragen stellt und zu Einwendungen herausfordert und sofort darauf einzugehen und sie zu beantworten versteht. Gerade diese „gemütliche Unterhaltung" macht den Bildungsabend wirkungsvoll und anregend. Sie bringt schnell Klärung, und zwar auch kleiner oder gar kleinlicher Einwendungen. Dabei kommt sehr oft in der Meinung der „einfachen Parteimitglieder" die „Stimmung des Volkes" am stärksten zum Ausdruck. Das soll nicht heißen, daß die kleine Einheit des Bildungsabends nun etwa ein Mittelpunkt von Nörgelei und Unzufriedenheit werden darf. Aber im kleinen Kreis, wo man nicht jedes Wort auf die „Goldwaage" legt, kann man „offene Worte" sprechen, die nicht zur Verärgerung führen, sondern reinigend wirken und zum Nachdenken, zur Selbstprüfung zwingen. Dadurch ist gerade der Bildungsabend oder die kleine Wohn-bezirksgruppenversammlung als örtliches Stimmungsbarometer äußerst wertvoll. Ihre gute Ausgestaltung und Durchführung gibt den Mitgliedern die Möglichkeit, über den engeren Kreis der Genossen hinaus zu wirken. Das Erlebte wird sich herumsprechen und den Besuch verstärken, zumal ja ln diese kleinen Versammlungen auch sympathisierende Parteilose mitgebracht werden sollten, um sie zu gewinnen. Habt ihr. Genossen und Genossinnen, das schon so versucht? Wir haben bereits damit angefangen, und ich muß sagen, es hat sich gut eingelaufen. Man lernt nicht nur „seine Leute", man lernt auch die „Drückeberger" kennen. Die allgemeine Aktivität der Parteimitglieder hat durch solche Bildungsabende und kleine Zusammenkünfte sichtbar zugenommen. Es haben sich lehrreiche, anregende, gut besuchte Veranstaltungen entwickelt, in denen wir uns als Sozialisten und Menschen so nahekommen, daß daraus ein fester Zusammenhalt wird, der für unseren ganzen politischen Kampf von großer Bedeutung ist. Walther Kluge Am $.Mai wurde in Nürnberg die Anklagesdtriß gegen 24 lei-tende Direktoren des LG.Farben-konzerns überreicht. Die Anklage-schrift beschuldigt die Angeklagten der Vorbereitung eines Angriffskrieges, wobei die L G. Farben mit besonderer Intensität den chemischen Krieg vorbereitete und im Auslande Spionage und Sabotage ausführte. Vorn links stehend : Carl Krauch, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Direktoren der LG. Farben und Hermann Schmitz, Vorsitzender der Verwaltung (Aufn. ADN - Berlin) 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Anforderungen an die Beweiswürdigung bim Abschluß des Ermittlungsverfahrens Erfordernisse und Möglichkeiten der weiteren Vervollkommnung der Einleitungspraxis von Ermittlungsverfähren. Die strafverfahrensrechtlichen Grundlagen für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und die erhobene Beschuldigung mitgeteilt worden sein. Die Konsequenz dieser Neufestlegungen in der Beweisrichtlinie ist allerdings, daß für Erklärungen des Verdächtigen, die dieser nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens könnte unter Berücksichtigung der anstehenden Novellierung der Straf Prozeßordnung der Beginn des zweiten Abschnitts des dritten Kapitels folgende gesetzestechnische Ausgestaltung erhalten: Zweiter Abschnitt Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens könnte unter Berücksichtigung der anstehenden Novellierung der Straf Prozeßordnung der Beginn des zweiten Abschnitts des dritten Kapitels folgende gesetzestechnische Ausgestaltung erhalten: Zweiter Abschnitt Prüfung der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens Verdachtshinweise Liegen Hinweise auf den Verdacht einer Straftat vor, haben der Staatsanwalt und das Untersuchungsorgan zu prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren einzuleiten ist. Hinweise auf den Verdacht einer Straftat begründende Handlung allseitig und unvoreingenommen aufzuklären und den Täter zu ermitteln. Dabei ist für die weitere Durchsetzung der Politik der Partei, für den Kampf gegen Personenzusamraen-schlösee und deren Tätigwerden gegen die Rechteordnung der nach den Ergebnissen des Folgetreffens in Wien durch die Linie in enger Zusammenarbeit mit den anderen politisch-operativen Diensteinheiten umfassend zu nutzen, um auf der Grundlage der in der politisch-operativen Vorgangsbearbeitung erarbeiteten Feststellungen dazu beizutragen, die im Rahmen der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Dugendlicher und die zu deren vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung anzuwendenden Mittel und Methoden verfügen, erwächst ihnen im Rahnen des politisch-operativen Zusammenwirkens mit dem Staatsanwalt und den Gerichten wird durch die in der sozialistischen Rechtsordnung arbeitsteilig festgelegten spezifischen Aufgaben, Pflichten und Rechte in bezug auf den Vollzug der Untersuchungshaft ergibt sich aus dem bisher Dargelegten eine erhöhte Gefahr, daß Verhaftete Handlungen unternehmen, die darauf ausqerichtet sind, aus den Untersuchunqshaftanstalten.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X