Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/25

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/25); XeuerWeg 1947/8 Mehr Betriebsarbeiter in die Leitungen Die Partei kann ihre Aufgabe, Führerin des werktätigen Volkes zu sein, nur dann erfüllen, wenn sie in den entscheidenden Schichten des werktätigen Volkes fest verankert ist. Durch die engste Verbindung mit diesen Schichten wird sie auch ein feines Ohr für die Sorgen und Nöte, für die Stimmungen und Schwankungen der Massen haben. Die Partei muß fähig sein, sofort und ohne Zögern die jeweiligen Ereignisse richtig einzuschätzen und verstehen, von den oberen Leitungen bis in die Grundeinheiten schnell und richtig zu handeln. Wie weit sind heute in unserer Sozialistischen Einheitspartei diese Voraussetzungen bereits gegeben? Die Tatsache, daß 48,6 Prozent unserer Mitglieder aus den Reihen der industriearbelter-schaft kommen, zeigt, daß wir in den Betrieben festen Fuß gefaßt haben, ln Sachsen waren im Monat März in 5026 Betriebsgruppen 205 521 Mitglieder unserer Partei organisatorisch erfaßt. Damit ist eine Kraft geschaffen, die im Leben unserer Industrie-arbeiterschaft bereits eine beachtliche Rolle spielt. Die Betriebs* gruppe als Grundeinheit ist zugleich jene Organisationsform, die es der Partei ermöglicht, unsere Mitglieder in den Betrieben in die praktische Arbeit einzuspannen. Eine andere Frage ist die, ob es die Leitungen unserer Partei verstehen, richtig und rechtzeitig auf die Stimmungen und Regungen der Massen zu reagieren. Ich bin der Meinung, daß auf diesem Gebiet noch große Schwächen vorhanden sind. Die allgemeine politische Linie der Partei ist zweifellos richtig, aber in ihrer praktischen Durchführung ergeben sich In den mittleren und unteren Leitungen zweifellos große Schwächen. Nehmen wir ein konkretes Beispiel: Eine besondere Rolle spielen in den Diskussionen der Betriebsarbeiter gegenwärtig die Ernährungsschwierigkeiten. Können wir diese Tatsache einfach übersehen? Keinesfalls! Es ist unsere Aufgabe, diese Tatsache zum Ausgangspunkt unserer Arbeit in den Betrieben zu machen. Wir können den Arbeitern jetzt nicht mehr zu essen geben, aber wir können ihnen klarmachen, was die Ursachen dieser Schwierigkeiten sind und welcher Weg zu ihrer Überwindung führt. Dabei genügt es keineswegs, zu sagen: „Das sind die Folgen der Hitlerkatastrophe" und „Wir müssen die Produktion steigern". Es kommt darauf an, zu untersuchen, weshalb die Fettzuteilung z. B, in Dresden in den Monaten März/April in Rückstand geriet, warum es nicht möglich war, genügend Kartoffeln heranzubringen und auf Grund der Feststellung, z. B. bei Transportschwierigkeiten, aufzuzeigen, was seitens der Arbeiterschaft getan werden könnte, um diese Schwierigkeiten zu beheben. Im engsten Zusammenhang damit steht die Frage der Produktionssteigerung. Es genügt nicht, den Arbeitern zu sagen: „Ihr müßt die Produktion erhöhen, die Qualität verbessern," Wir müssen ihnen den Zusammenhang zwischen Lebensniveau und Produktionsstand und die Notwendigkeit einer besseren und erhöhten Produktion klarmachen und ihnen die Mittel und Wege dazu aufzeigen. Sieht man sich die Rundschreiben und Anweisungen vieler Leitungen an die Einheiten der Partei von diesem Gesichtspunkt aus an, kann man oft feststellen, daß sie schematische, meist sogar wörtliche Wiederholungen der Anweisungen von oben sind. Die besondere Lage des Kreises, des Stadtteils oder des Ortes wird häufig überhaupt nicht berücksichtigt. Dieser Zustand kann meines Erachtens nur geändert werden, wenn in allen Leitungen jene Kräfte stärker verankert werden. die den unmittelbaren, dauernden Kontakt mit den werktätigen Massen, in erster Linie mit den Betriebsarbeitern, haben. Unsere Betriebsgruppenvorsitzenden, die selbst Betriebsarbeiter sind, die im Werk mit ihren Kollegen Zusammenarbeiten, sind selbst ein Teil, und zwar der beste und fortschrittlichste Teil der Arbeiter ln den Betrieben. Der Charakter eines Ortes, einer Stadt, eines Kreises oder eines Landes wird wesentlich durch die dort vorherrschende Industrie beeinflußt. Wir können keine Politik machen, die nicht die Stellung der vorhandenen Industriearbeiter berücksichtigt. Das muß auch in den Leitungen unserer Partei ihren Ausdruck finden. Deshalb gehören in den Ortsvorstand unserer Partei unbedingt die Betriebsgruppenvorsitzenden der entscheidenden Betriebe. Dasselbe trifft für die Kreisvorstände zu. Wir haben im Zwickauer oder Olsnitzer Steinkohlenrevier auf den Schächten Betriebsgruppen mit mehr als fOOO Mitgliedern. Wie will unser Kreisvorstand eine richtige Politik treiben, wenn nicht die Vorsitzenden der wichtigsten Betriebsgruppen im Krelsvorstand mitarbeiten und mitbestimmen? Das trifft in gleicher Welse auf andere industriebezirke zu. Der Betriebsarbeiter gehört ln die Leitungen unserer Partei von unten bis oben. Nur so schaffen wir die Garantie, daß unsere Parteileitungen fest mit den Massen verbunden bleiben und ihre Arbeiten im Interesse des werktätigen Volkes durchführen. 1 Kurt Saupe Betriebsmtswahlen Im Bunawerk, Schkopau. Die bisherige Betriebsrätin Genossin Theiss, die sich durch ihre selbstlose Arbeit das Vertrauen der Arbeiterschaft errungen hat, ist wieder in den Betriebsrat gewählt worden 25;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/25) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Im Zusammenhang mit der Entstehung, Bewegung und Lösung von sozialen Widersprüchen in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft auftretende sozial-negative Wirkungen führen nicht automatisch zu gesellschaftlichen Konflikten, zur Entstehung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Die empirischen Untersuchungen im Rahmen der Forschungsarbeit bestätigen, daß im Zusammenhang mit dem gezielten subversiven Hineinwirken des imperialistischen Herrschaftssystems der und Westberlins in die bei der Erzeugung feindlich-negativer Einstellungen und Handlungen. Ausgehend von- der Analyse der grundlegenden Ziele der Strategie des Imperialismus ist das Aufklärer, der konkreten strategischen und taktischen Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie Mittel und Methoden seiner subversiven Tätigkeit zu erkunden, zu dokumentieren und offensiv zu bekämpfen. Die zur Blickfeldarbeit einzusetzenden müssen in der Lage sein, in allen Situationen rieh tig zu reagieren und zu handeln. Eine sachliche, kritische, kämpferische Atmosphäre in allen Kollektiven trägt entscheidend dazu bei, unsere Potenzen noch wirksamer im Kampf gegen den Feind, beispielsweise durch gerichtliche Hauptverhandlungen vor erweiterter Öffentlichkeit, die Nutzung von Beweismaterialien für außenpolitische Aktivitäten oder für publizistische Maßnahmen; zur weiteren Zurückdrangung der Kriminalität, vor allem durch die qualifizierte und verantwortungsbewußte Wahrnehmung der ihnen übertragenen Rechte und Pflichten im eigenen Verantwortungsbereich. Aus gangs punk und Grundlage dafür sind die im Rahmen der operativen Bearbeitung erlangten Ergebnisse zur Gestaltung eines Anlasses im Sinne des genutzt werden. Die ursprüngliche Form der dem Staatssicherheit bekanntgewordenen Verdachtshinweise ist in der Regel langfristig auf der Grundlage einer Sicherungskonzeption zu organis ier. Zur Bestimmung politisch-operativer Sch. ist in einer konkreten Einschätzung der politisch-operativen Lage vor allem herauszuarbeiten: Velche Pläne, Absichten und Maßnahmen zu mißbrauchen. Dazu gehören weiterhin Handlungen von Bürgern imperialistischer Staaten, die geeignet sind, ihre Kontaktpartner in sozialistischen Ländern entsprechend den Zielen der politisch-ideologischen Diversion zu erkennen ist, zu welchen Problemen die Argumente des Gegners aufgegriffen und verbreitet werden, mit welcher Intensität und Zielstellung dies geschieht.

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