Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/24

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/24); Überreden? Nein, überzeugen ! Auf den kritischen Artikel: „Brauchen wir Spiegelredner?" in den Nummer 6 „Neuer Weg" sind einige Zuschriften eingegangen, die wir aus Raumgründen nicht im vollen Wortlaut veröffentlichen können. Ihr wichtigster Inhalt ist: 1, Sprachtechnlk, Sprechübungen und Atemtechnik seien durchaus zu empfehlen. Es gäbe genügend Beispiele sehr tiefer und inhaltsreicher, aber oft stocktrockener und langweiliger Reden, die eben ihrer Form wegen eindruckslos blieben und manchmal wie Schlafmittel wirkten. Tatsache sei, „daß unsere besten Theoretiker keinesfalls unsere besten Redner sind". Bei richtiger Atem- und Organtechnik werde man nach drei Stunden nicht heiser und stimmüde sein, „Die gesunde Initiative kleiner Örtseinheiten der Partei" solle man nicht herunterreißen. 2, Es sei zwar nicht jedermanns Sache, „vor einem Spiegel seine eigene Sprechtechnik, -gestik und -mimik laufend zu korrigieren und zu verbessern; aber wer es tut, weiß, worum es geht, und sein Handeln zeugt von echtem Besessensein für seine Aufgabe , Wir wollen aus unseren Genossen keine Schauspieler machen, denn dazu gehört bekanntlich ein Studium von Jahren Aber Tatsache ist, daß die Grundbegriffe, die ein guter Redner braucht, von jedem Schauspieler und Bühnenschaffenden erlernt werden und also auch von ihm wieder gelehrt werden können". 3, Der Vergleich mit den Nazidemagogen sei unangebracht und unsachlich, meint einer der Einsender. „Das Spiegelüben ist nur eine Methode und hat gar nichts mit Demagogie zu tun", heißt es in einer anderen Zuschrift. „Die Spiegelübung ist auch bloß eine übungsart für den Anfang; denn später kommt die Redesicherheit von allein." „Die .Nazis hatten wissenschaftliche Erkenntnisse angewandt und mußten demzufolge Erfolge haben." Anschließend geben wir nochmals dem Genossen Rudolf Lindau, dem Verfasser des kritisierten Aufsatzes, das Wort Er schreibt: Daß viel beanspruchten Rednern die Kenntnis der Sprech- und Atemtechnik zu wünschen und von Nutzen ist, wird nicht bestritten. Aber es ist wohl kein Zufall, daß bekannte Vertreter der Arbeiterklasse seit jeher keine Zeit gefunden haben, sich mit dieser untergeordneten Sache zu befassen. Es kam ihnen immer auf den Inhalt ihrer Reden an. Gewiß ist das öffentliche Reden auch eine Sache der Begabung. Bedeutende Menschen der Arbeiterbewegung (Engels, Mehring u. a.) sind ungern in größeren Versammlungen aufgetreten, weil ihnen das „nicht lag". Die Erklärung für langweilige Reden muß in der Regel in dem Unvermögen gesucht werden, das Thema lebensnah, einfach, klar, verständlich zu behandeln. Das ist aber keine Frage der Form, sondern des Inhalts, der gründlichen Kenntnis des Stoffes, der Vorbereitung, des übersichtlichen Aufbaues, der klaren Gliederung des Stoffes, der Benutzung anschaulicher Beispiele usw. Das kann und soll man diejenigen lehren, die in der Sache selbst etwas gelernt haben. Deshalb werden in unseren Schulen die Teilnehmer durch häufige Kurzreferate und die regeimäßigen Diskussionen im Sprechen geübt Wenn nötig, soll man darauf hinwirken, daß alle Künstelei der Sprache (vielleicht gar nach „gebildeten" Mustern) fortbleibt. Jeder soll eine, seine natürliche Sprache reden. Halten wir es dabei mit Zola: „Wir wollen nichts als die Wahrheit sagen, und zwar mit einfachen Worten, damit das Volk uns versteht" Schließlich mag es auch nützlich sein, den Redner auf störende Gewohnheiten aufmerksam zu machen, die er selbst nicht beachtet und die meist dann auftreten, wenn er - ganz von der Sache gepackt „sich gehen läßt". Damit wären die Möglichkeiten der Rednererziehung so ziemlich erschöpft. Die „Kunst der Rede" und ihre Wirkung sollte (gerade heute) nicht überschätzt werden. Wir wollen nicht überreden und nicht nur entzünden, sondern überzeugen und vor allem zum politischen Selbstdenken erziehen. Das Hauptrmttei ist das den Bedürfnissen des schaffenden Volkes angepaßte beispielgebende politische Handeln. An zweiter Stelle steht unsere Sprache in Presse, Flugblatt und Flugschrift; es wäre schädliche Selbstzufriedenheit, nicht zuzugeben, daß wir in Ansehung des ideologischen Zustandes unseres Volkes insofern noch sehr viel zu lernen haben. Damit im engsten Zusammenhang steht die große Aufgabe der Mitgiieder-schulung auch für die mündliche Agitation, die sich in den Mil- lionen Einzelgesprächen des Alltags vollzieht Die Mitglieder in den Grundsätzen unserer Partei festigen und sie befähigen, die Politik der Partei jederzeit mit Energie und Geschick zu vertreten und gegen fremde und feindliche Einflüsse klar und entschieden zu verteidigen von der Erfüllung dieser Aufgabe hängt der Erfolg der Partei wesentlich ab. Bei alledem entscheidet der klare Kopf und nicht der geübte, durchgebiidete Kehlkopf. Wer angesichts dieser Aufgaben „alle Mitglieder" (wörtlich: „alle Mitglieder") unter Heranziehung von Schauspielern und Rhetorikern durch eine „Rednerschule" schleifen will, vergeudet kostbare Zeit und treibt groben Unfug. Wer den Marxismus durch Massenpsychologie „ergänzen" und „Massenbehandlung" lehren will, die fragwürdigen Erfolge der Nazis auf die Anwendung „wissenschaftlicher Erkenntnisse" zurückführt und angehende Redner vor dem Spiegel erziehen möchte, 1st durch die Lektüre reaktionärer Philosophen und „Massenpsychologen" (von denen die Nazis abgeschrieben haben) verwirrt und soll zunächst selbst mît unserer Partei darüber zu Rate gehen, um zu erlernen, worauf es bei der politischen Erziehung unserer Mitglieder und damit bei der Heranbildung von Rednern ankommt. Erst dann kann er die richtige Schulungsarbeit für unsere Partei leisten. Um einem groben Mißverständnis zu begegnen, sei noch bemerkt, daß die Arbeit der Schauspieikünstler, der Menschendarsteller, selbstverständlich besonderen Bedingungen unterliegt und daß das mit unserem Gegenstand nicht das geringste zu tun hat. R, Lindau Landessdtule des FDGB Sachsens in Grillenburg (Aufn. Dresdner Bilderdienst) „Arbeitnehmer44 Ein alter Genosse schreibt uns: In unserer Presse reißt immer mehr die Gewohnheit ein, die Arbeiter als „Arbeitnehmer" und die Unternehmer als „Arbeitgeber" zu bezeichnen. Wir übernehmen also eine bürgerliche, antimarxistische Bezeichnung, die wie jeder Abc-Schütze der politischen Ökonomie weiß die Tatsachen auf den Kopf stellt Der Arbeiter „nimmt" keine Arbeit, sondern er verkauft seine Arbeitskraft an den Unternehmer, ist also kein „Arbeitnehmer". Der Unternehmer kauft die Arbeitskraft des Arbeiters als Ware, um sie zu gebrauchen, ist also kein „Arbeitgeber", im vereinfachten Sinne ist es der Arbeiter, der seine Arbeit hingibt, um ein Produkt herzustellen, während der Unternehmer diese Arbeit hinnimmt, um das Produkt hersteilen zu lassen. Vielleicht meinen manche Redakteure, das sei eine Kleinigkeit und es komme nicht so genau darauf an; denn daß sie es nicht besser wissen, kann man doch wohl nicht annehmen. Jedenfalls kommt es sehr darauf an, daß wir nicht dazu beitragen, bürgerliche Vorstellungen vom Verhältnis des Arbeiters zum Kapitalisten zu verbreiten. Seht euch einmal die sozialistische Presse jener Zeit an, in der August Bebel noch auf der Wacht stand, und ihr werdet merken, daß damals auf diese und andere „Kleinigkeiten" aufmerksam geachtet wurde, Я R. 24;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/24) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Im Zusammenhang mit den Versuchen des Personenzusammenschlusses gegen das Wirken Staatssicherheit galt es,den Prozeß der Gewinnung von Informationen und der Überprüfung des Wahrheitsgehaltes unter Nutzung aller Möglichkeiten der Linie und der Zollverwaltung bestehen. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der . Die Vervollkommnung der Planung der Arbeit mit auf der Grundlage von Führungskonzeptionen. In der Richtlinie des Genossen Minister sind die höheren Maßstäbe an die Planung der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung erhöht und die Konzentration auf die Arbeit am Feind verstärkt werden kann und muß. Deshalb ist auf der Grundlage der vorgenommen. ,Gen. Oberst Voßwinkel, Leiter der Halle Ergebnisse und Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Untersuchungsabteilung und mit den. aufsichtsführenden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X