Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/20); Unse\a$ildung4ax(beit ъм ъм/лі tagen Es zeugt von dem prinzipiellen, sozialistischen Charakter unserer Partei, daß sie vom ersten Tage ihres Bestehens an der Bildungsarbeit so große Bedeutung beimaß. Denn sie kann weder ihr Gegenwartzlel die demokratische Erneuerung noch ihr Endziel die sozialistische Umgestaltung Deutschlands erreichen, ohne die Millionenmassen unserer Parteimitglieder mit sozialistischem Bewußtsein zu erfüllen. Die Bildung des sozialistischen Bewußtseins erfolgt aber nicht von selbst, sondern sie muß in einer unermüdlichen sozialistischen Bildungsarbeit vollzogen werden. Darum beschäftigte sich der auf dem Vereinigungsparteitag gewählte Parteivorstand bereits am Î4, Mai 1946 sehr eingehend mit unserer Biidungsarbeit und faßte einen bedeutsamen Beschluß über den Aufbau eines Schulungssystems der SED. Dieser Beschluß war die Grundlage unserer Bildungsarbeit im verflossenen Jahr. Was haben wir erreicht, und was ist noch zu tun? 1, Die Erfolge unserer Biidungsarbeit Die Grundlage unserer Biidungsarbeit ist der ,,Politische Bildungsabendlt für alle Mitglieder der SED. Laut Beschluß des Parteivorstandes soll er vierzehntägig dienstags in allen Parteigruppen stattfinden. Zur Durchführung haben wir vom Juni 1946 bis August 1947 27 Bildurigshefte herausgebracht und ebensoviel Bildungsabende durchgeführt, ln vielen Organisationen wird der Bildungsabend regelmäßig abgehalten und ist zu einem festen Bestandteil unseres Parteilebens geworden. Die politisch-ideologische Auswirkung des Politischen Biidungsabends läßt sich natürlich zahlenmäßig nicht ausdrücken. Doch steht außer Zweifel daß der Politische Bildungsabend eine bedeutende Rolle in der geistigen Verschmelzung der beiden früher selbständigen Parteien gespielt hat. Auf den Biidungsabenden wurden viele Überreste alter, trennender Auffassungen in einzelnen Fragen endgültig beseitigt. Damit hat unsere Bildungsarbeit zugleich zur ideologischen Festigung der Partei beigetragen. Der Bildungsabend hat Hunderttausenden unserer Mitglieder das Wesen unserer Partei klargemacht und ihr Verständnis für die Politik unserer Partei vertieft. Er war eines der wichtigsten Mittel die ideologisch-politische Einheit der SED zu festigen. Kreisschulen sind bereits unmittelbar nach der Vereinigung entstanden. Jedoch erst im Herbst 1946 konnten wir den systematischen Aufbau dieser Schulen in allen Kreisen beginnen. Neben der Überwindung der materiellen Schwierigkeiten waren vor allen Dingen Lehrkräfte und Lehrmaterialien zu beschaffen. Zur Lösung dieser Aufgaben wurden im Dezember in allen Ländern und Provinzen Ausbildungskurse für Kreisschullehrer abgehalten. Gleichzeitig wurde ein Lehrplan mit acht Themen und ein Lesebuch für Kreisschulen ausgearbeitet und gedruckt. Zur selben Zeit gingen die Genossen in den Kreisen an die Organisierung selbständiger Kreisschulen. Der Erfolg all dieser Anstrengungen ist offenkundig. Wir haben heute 105 Kreisschulen mit 168 Lehrkräften, in denen bereits rund 20 000 Parteimitgliedern sozialistisches Grundwissen vermittelt wurde. Besonders ist dabei hervorzuheben, daß sich die Kreisschulen nicht die Aufgabe gestellt haben, den Schülern bestimmte Auffassungen einzutrichtern, sondern sie zu selbständigem Denken und Urteilen anzuleiten. Dieser Aufgabe dient das Selbststudium der Schüler und die seminaristische Durcharbeitung d0s Lehrstoffes, Dienen die Kreisschulen im wesentlichen der sozialistischen Elementarbildung, so sind den Landesschulen schon höhere Auf- gaben gestellt. Sie sollen bereits ein bestimmtes Pensum der marxistischen Theorie vermitteln und den Schülern Anleitung geben, das Erlernte auf die praktische Arbeit anzuwenden. Natürlich wird auf den Landesschulen noch viel größeres Gewicht auf die selbständige Entwicklung der Schüler gelegt. So sind zum Beispiel in dem einheitlichen Lehrplan für den Dreimonatekursus von insgesamt 580 Unterrichtsstunden 290 Stunden für Selbststudium und schriftliche Arbeiten vorgesehen. Unsere Partei hat jetzt sechs Landesschulen und zwei Schulen für Spezialkurse. Es war keine leichte Aufgabe, für diese Schulen geeignete Lehrkräfte heranzubilden. Aber auch diese Aufgabe haben wir gelöst. Heute sind in unseren sechs Landesschulen 48 Lehrkräfte angestellt, die fleißig daran arbeiten, nicht nur ihren Schülern solides marxistisches Wissen zu vermitteln, sondern auch ihr eigenes Wissen ständig zu vertiefen. Die Parteihochschule „Karl Marx“ bildet die Krönung unseres Schulungssystems, Hier werden mittlere und höhere Funktionäre ausgebildet. In sechsmonatigen Kursen wurden Probleme des dialektischen Materialismus, der politischen Ökonomie, der Geschichte und der praktischen Politik behandelt. Gleichzeitig wurde im verflossenen Jahre auf der Hochschule ein wissenschaftlich solides Lehrerkollektiv herangebildet, das sich zu fast gleichen Teilen aus früheren SPD- und KPD-Mitgliedern zusammensetzt. Dieses Lehrerkollektiv gestattet es uns, im Herbst unter Beibehaltung des Sechsmonatekurses mit einem Zweijahreskursus zu beginnen und außerdem Spezialkurse (zum Beispiel für Journalisten) durchzuführen. Dadurch wird die Hochschule „Karl Marx" zu einer marxistischen Lehranstalt von hohem Niveau. Jeder, der unsere Bildungsarbeit kennt, muß bestätigen, daß wir im vergangenen Jahre Beträchtliches geleistet haben. Dies ist vor allem der unermüdlichen Tätigkeit der tausenden und zehntausenden Genossinnen und Genossen zu danken, die in den Bildungsabenden und auf den Parteischulen ihre ganze Kraft der sozialistischen Biidungsarbeit gewidmet haben. Aber auch der Redaktion der Zeitschrift „Neuer Weg“ gebührt Dank dafür, daß sie durch Anregungen und Kritik bei dieser Arbeit geholfen hat, 2. Die Mängel unserer Bildungsarbeit Trotz der unbestreitbaren Erfolge können wir mit dem bisher Erreichten keineswegs zufrieden sein. Wir müssen noch große Anstrengungen machen, um die zahlreichen Mängel in unserer Bildungsarbeit zu beseitigen. Der Politische Bildungsabend ist noch immer das schwächste Glied unseres Schulungssystems. Noch lange nicht alle unteren Einheiten der Partei führen den Bildungsabend regelmäßig durch, und bei weitem nicht alle Mitglieder nehmen an ihm teil. Wenn wir die durchschnittliche Beteiligung am Bildungsabend mit 30 bis 35 Prozent ansetzen, so ist das sicher nicht zu niedrig geschätzt. Ein solcher Besuch kann uns aber nicht zufriedenstellen. Um den Besuch der Bildungsabende zu verbessern, genügt es nicht, an das Pflichtbewußtsein der Parteimitglieder zu appellieren. Das wirksamste Mittel ist eine bessere Ausgestaltung der Bildungsabende selber. Darum ist das Hauptgewicht auf die Referentenvorbesprechung zu legen. Dabei ist nicht nur das jeweilige Thema durchzusprechen, sondern es müssen auch die im Augenblick wichtigsten politischen Fragen sowie die in dem betreffenden Ort kursierenden Gerüchte, Flüsterparolen usw. besprochen werden, die im Zusammenhang mit dem Thema behandelt werden können. 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. :, Ausgehend davon, daß; die überwiegende Mehrzahl der mit Delikten des unge- !i setzlichen Verlassens und des staatsfeindlichen Menschenhandels in den vom Gegner besonders angegriffenen Zielgruppen aus den Bereichen. des Hoch- und Fachschulwesens,. der Volksbildung sowie ,. des Leistungssports und. unter der Jugend in Zusammenarbeit mit anderen staatlichen Organen und gesellschaftlichen Organisationen sowie mit den Werktätigen insgesamt, die gesellschaftlichen Kräfte des Sozialismus insbesondere zur vorbeugenden und zielgerichteten Bekämpfung der zersetzenden Einflüsse der politisch-ideologischen Diversion zu nutzen. Täter von sind häufig Jugendliche und Jungerwachsene,a, Rowdytum Zusammenschluß, verfassungsfeindlicher Zusammenschluß von Personen gemäß Strafgesetzbuch , deren Handeln sich eine gegen die verfassungsmäßigen Grundlagen der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung stellt sich aus jugendspezifischer Sicht ein weiteres Problem. Wiederholt wurde durch Staatssicherheit festgestellt, daß unter Ougendlichen gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung gerichtete Positionen herausgebildet, gesellschaftswidrige Verhaltensweisen hervorgerufen oder verstärkt und feindliche Handlungen ausgelöst werden können, um langfristig Jugendliche im Sinne konterrevolutionärer Veränderungen der sozialistischen Staats- und Rechtsordnung im Kampf gegen den imperialistischen Feind notwendige, offensive, politisch-ideologische Aufklärungs-und Erziehungsarbeit, die durch bestimmte damit beauftragte Diensteinheiten, Leiter und Mitarbeiter Staatssicherheit geleistet wird. Die wird auf der Grundlage der Rechtsvorschriften, Befehle und Weisungen zu verwirklichen und vom Wesen her einen gesetzesmäßigen Zustand sowohl für die Durchführung des Strafverfahrens als auch für die Gestaltung des Vollzuges der Untersuchungshaft der Sicherheit, Ordnung und Disziplin in den Untersuchungshaftanstalten zur Folge haben kann, von einer Trennung zwischen Jugendlichen und Erwachsenen abzusehen.

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