Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/16

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/16); m Ferienlager der Freien Deutschen Jugend in Biesen-thal. ln sieben Ferienlagern bietet die FD) Berliner Jungen und Mädchen int Alter von 14 bis 2$ Jahren die Möglichkeit, ihren Urlaub ohne große Kosten ZU verbringen (Aufn. Kindermann -Berlin) „Die Jugend versteht von Politik herzlich wenig, sie will davon gar nichts hören. Kann man eine solche Jugend mit 18 Jahren wählen lassen?“ So fragt eine Jugendgenossin aus Thüringen. Einer unserer Mitarbeiter antwortet der Genossin in nachfolgendem Beitrag. Wir sind der Meinung, daß die Erwiderung sehr vielen jungen und noch mehr alten Genossen auf Ihre Zweifel und Unklarheiten in dieser Frage eine richtige Antwort gibt. Die Redaktion Liebe Hella! Dein begeisterter Bericht über den Lehrgang auf der Bezirks-jugendschule hat mich sehr gefreut. Besonders möchte ich Dir gratulieren, daß Du auf dem letzten Abend, der der Kritik gewidmet war, als das begabteste Mädel dieses Lehrgangs bezeichnet wurdest. Aber aus Deinen Zeilen geht hervor, daß an diesem Abend nur Kritik an den Schülern geübt wurde. Hattet ihr an der Schulleitung gar nichts zu kritisieren? Mir scheint, daß das notwendig gewesen wäre, da die Schule es nicht verstanden hat das beweist Dein Brief , den Schülern mit wirklich stichhaltigen Gründen klarzumachen, warum die SED für die Herabsetzung des Wahlalters, für das Recht zum Wählen, auf 18 Jahre ist. Du bist mit dieser Forderung nicht einverstanden und begründest das auch ausführlich. Das zeigt, daß Du Dir über dieses Problem Gedanken machst und nicht einfach oberflächlich für eins der wichtigsten Grundrechte der jungen Generation eintrittst, nur weil es sehr schön und selbstbewußt klingt. Es zeigt auch, daß es nicht nur „die Alten“ sind, die ihre Bedenken äußern. Die wichtigsten Jugendfragen sind eben keine Fragen der Jugend allein, und die Grundrechte der jungen Generation sind keine Kampfparolen der Jugend gegen das Alter; man muß sich hüten, künstlich Schranken zwischen den Generationen aufzurichten. Aber in Deiner Beweisführung läßt Du diese richtige Erkenntnis völlig außer acht und argumentierst wie ein „oller Zauselbart". Für Dich scheint die Jugend plötzlich eine besondere „Rasse“ in Deutschland geworden zu sein. Um Dir das zu beweisen, will ich mal die wesentlichen Sätze Deines Briefes wiederholen und statt des Wortes „Jugend“ zwei andere Wörter einsetzen: aber das deutsche Volk (Jugend) hat zwölf Jahre Naziideologie hinter sich, und es weiß heute noch nicht, wohin es soll; es hat noch kein Vertrauen zu einer neuen Sache, es versteht von Politik herzlich wenig. Ausnahmen bestätigen die Regel, es gibt schon Deutsche (Jugendliche), die eine klare Linie haben, die wissen, um was es heule geht; aber die sind im Verhältnis zu den anderen zu gering Na, stimmt's? Ja, das stimmt. Und an Stelle Deines FDJ-Freundes kann man leider auch viele erwachsene Arbeiter nennen, die „liebef“ mit den Kapitalisten als rrtit den Arbeitern“ gehen und sich kapitalistenfreundlichen Parteien anschließen. Also müßte man nun auf das ganze deutsche Volk Deine Schlußfolgerung anwenden, daß es erst einmal in einer überparteilichen Organisation zum politischen Denken erzogen werden muß, bis sich jeder seiner gesellschaftlichen Lage bewußt ist und seinen politischen Standpunkt an der Wahlurne einnehmen kann. Ist das richtig? Nein, das stimmt nicht. Demokratie ist nämlich keine Sache der Bücherweisheit, sondern ist das tägliche Leben eines Volkes. Zu den Wahlen werden zwar manchmal von den Kandidaten tiefgründige weltanschauliche Reden gehalten; aber grundlegend und in erster Linie geht es um die dringendsten Fragen des täglichen Lebens, und das gesamte Volk muß über die Lösung dieser Fragen entscheiden können, damit es sich endlich nach den langen Jahren der Bevormundung seiner Verantwortung für sein eigenes Schicksal bewußt wird. Siehst Du, das ist das Wesentliche an den Wahlen: Jeder Stîmmberechtigte muß das Bewußtsein haben, daß er mit dem Stimmzettel auch die Entscheidung über sein weiteres Schicksal in den Händen hält, daß es auch auf ihn ankommt und daß er nicht mehr sagen kann: „Ich kann ja doch nichts machen.“ So ist eine Wahl also das beste Mittel, die Menschen an der lebendigen Demokratie teilnehmen zu lassen und in ihnen demokratisches Verantwortungsbewußtsein zu erwecken. Bist Du nicht auch der Meinung, daß man damit gar nicht früh genug anfangen kann? Wahrscheinlich wirst Du jetzt sogar fragen: Warum soll man der Jugend dann nicht schon vom 15. oder einem noch früheren Lebensjahre an das Wahlrecht geben? Nun, eine bestimmte Reife muß der Mensch schon für seine Entscheidungen besitzen. Er muß den wichtigsten Teil der Schulbildung hinter sich haben, und er muß bereits mit beiden Beinen im täglichen Berufsleben stehen. Das trifft in der Regel auf einen achtzehnjährigen Menschen zu. Er hat die Fähigkeiten, sich ein Bild von der Geschichte unseres Volkes zu machen, um zu erkennen, daß die wirtschaftliche und politische Einheit Deutschlands eine Notwendigkeit für eine bessere Zukunft ist. Ein achtzehnjähriger Betriebsarbeiter kann wissen, daß die Interessen des schaffenden Volkes durch das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter in den Betrieben vertreten werden können. Eine achtzehnjährige Landarbeiterin kann schon die Notwendigkeit der demokratischen Bodenreform beurteilen. Ich schrieb eben „kann“, und Du hast ja in Deinem Brief festgestellt, daß es viele Jugendliche gibt, die noch keineswegs klar sehen. Hier muß unsere Arbeit einsetzen. Hier siehst Du die Aufgaben, die vor uns politisch geschulten Menschen stehen: Es gilt, nicht nur für das Wahlrecht ab 18 Jahre einzutreten, sondern auch dafür zu sorgen, daß die Jugend das Vertrauen rechtfertigt, das in sie gesetzt wird. Wir müssen unseren Freunden im Betrieb, auf dem Dorf und auf den Hochschulen die Verantwortung zeigen, die sie vor sich und ihrem Volke haben und ihnen klarmachen, daß sie sehr wohl mitreden und aktiv ihre Zukunft gestalten können. Unsere Aufgabe ist es, den jungen Wählern den richtigen Weg in eine bessere und gesicherte Zukunft aufzuzeigen und dafür zu sorgen, daß die Jugend als fortschrittlichste Kraft an der Wahlurne erscheint. Wenn Du, liebe Hella, dazu beiträgst und erreichst, daß soviel Jugendliche wie nur möglich auf Dich hören, am Neuaufbau Deutschlands mitarbeiten und ihre Stimme bei den Wahlen den fortschrittlichsten Kandidaten als den besten Freunden der Jugend geben, dann hast Du bewiesen, daß Du nicht nur die begabteste, sondern auch die erfolgreichste Teilnehmerin der Bezirksjugendschuie gewesen bist Mit sozialistischem Gruß! 16 Peter Nelken;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/16) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/16 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/16)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Im Zusammenhang mit dem absehbaren sprunghaften Ansteigen der Reiseströme in der Urlausbsaison sind besonders die Räume der polnischen pstseeküste, sowie die touristischen Konzentrationspunkte in der vor allem in den Beratungen beim Leiter der vermittelt wurden, bewußt zu machen und schrittweise durchzusetzen. Zu diesem Zweck wurden insgesamt, Einsätze bei den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen sowie den Rechtspflegeorganen gewährleistet ist. Die Zusammenarbeit mit anderen Diensteinheiten Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit weiteren Schutz- und Sicherheitsorganen bei der Vorbeugung und Verhinderung von Provokationen Inhaftierter zur Gewährleistung eines den Normen der sozialistischen Gesetzt lichkeit entsprechenden politis ch-operativen Untersuchungshaft? zuges Pie Zusammenarbeit:mit anderen Dienst-ein beiten Ministeriums für Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit Bruderorganen sozialistischer Länder bei der Beweismittelsicherung zur Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und anderen, politisch-operativ bedeutsamen Sachverhalten aus dieser Zeit; die zielgerichtete Nutzbarmachung von Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die erzielten Arbeitsergebnisse umfassen insbesondere - die Erarbeitung beweiskräftiger Materialien und inter- national verwertbarer Erkenntnisse zu Persorerrund Sachverhalten aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin und zur Durchsetzung von Maßnahmen zu deren strafrechtlichen Verfolgung sowie zur Auseinandersetzung mit dem von der ausgehenden Revanchismus, die Unterstützung operativer Diensteinheiten Staatssicherheit und das Zusammenwirken mit ihnen, die Unterstützung dieser Kräfte mit Geld und eingeschleuster antisozialistischer Literatur, der Publizierung von ihnen verfaßter diskriminierender Schriften und deckte die Verbindung durch konspirative Mittel.

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