Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 8/13

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/13); XeuerWeg 1947 IB Was bei uns aus den Kinderschuhen heraus muß, ist vor allem zweierlei: die Anbau- und Ablieferungsplanung und die organisierte Lenkung der „freien Spitzen", die den Städtern langsam zum „Dorn im Auge" geworden sind. Bei der Anbauplanung wurde im Anfang, als Erfahrungen und Unterlagen fehlten, sehr schematisch verfahren, was dann in einzelnen Orten und sogar Kreisen zu Ernteausfällen und unerfüllbaren Kontingenten führte, weil eben auf Bodenklasse 8 kein Weizen wuchs trotz geharnischter behördlicher Anordnungen. Mit fortschreitender Anwendung demokratischer Wirtschaftsmethoden muß in zunehmendem Maße die bürokratische Schematik überwunden und einer lebendigen Planung Entfaltungsmöglichkeit geschaffen werden. Wie aber soll diese Planung aussehen? Bisher wurde zuviel „oben" geplant, ohne ausreichende Kenntnis der örtlichen Produktionsbedingungen, „unten" blieb in solchen Fällen nur noch die Kontrolle der Planerfüllung und das „Meckern" übrig. Die jetzt den Planungsstellen der Länder und Kreise auferlegte Pflicht, die örtlichen Anbaupläne mit den Bauern zu beraten und als gemeinsamen Vorschlag auszuarbeiten, soll erreichen, daß umgekehrt „unten" geplant, „oben" lediglich koordiniert und kontrolliert wird. Nur so wird es möglich, das tatsächliche Leistungsvermögen des bäuerlichen Betriebes mit den Erfordernissen des allgemeinen Bedarfs in Einklang zu keit den kompliziert verzahnten Planungsapparat sicher funktionieren läßt. Wenn dieses Problem so angepackt wird, kann operativ d. h. beweglich und demokratisch mit- und selbstverantwortlich gearbeitet werden. Die Übertragung von Exekutiv-und Verwaltungsaufgaben auf landwirtschaftliche Genossenschaften hat bei der Entwicklung solcher Methoden mehr gehindert als geholfen, hat blinden Eifer erzeugt, der sich auf die Dauer schädlich auswirken mußte und das Ansehen der Genossenschaften schmälert. Exekutivmaßnahmen und Strafandrohungen sind nicht das A und О der Erfassung * das beweisen alle gemachten Erfahrungen , aber öffentliche Namensnennung rücksichtsloser Egoisten, Leisungstafeln über Soll- und Istzahlen der Ablieferung, öffentliche Erörterung von Fällen böswilliger Versäumnis und gedankenloser Trägheit sind Mittel gegenseitiger „Nach"hilfe zur demokratischen Umerziehung. Die Genossensdtaftsfunktionäre können sich an dieser Umerziehungsarbeit selbstverständlich nur beteiligen, wenn sie sich nicht selbst als erziehungsbedürftig erwiesen haben, was jeden Genossenschafter veranlassen muß, auf unbedingte Sauberkeit in der Organisation zu achten, notfalls zu dringen. Alle sind an Ernährung sf rag en interessiert, alle müssen also auch zur Mitarbeit herangezogen werden. Erfassungskommissionen, Erntesicherungsausschüsse oder wie man sie sonst nennen mag, sind die zu (Aufn. M. A. Sdiüren-berg - Weimar) PÜiR UND GENOSSENSCHAFT Щ IÇHET EIN REGER WARENAUSTAUSCH ft DIE GENOSSENSCHAFT IST ABNEH*1 НВД UND LIEFERANT ZUGLEICH ! A bringen. Eine gute, den jeweiligen örtlichen Verhältnissen Rechnung tragende Anbauplanung wird dann auch die Erfassung entscheidend erleichtern. Auch hier bleibt allerdings als Voraussetzung die Zwischenschaltung demokratischer Einrichtungen erforderlich, die für eine solche Aufgabe vor allem in den landwirtschaftlichen Genossenschaften zu finden sind. Eine Dorfgenossenschaft zum Beispiel hat bei Erfassung aller gehandelten landwirtschaftlichen Produkte eine sehr zuverlässige Übersicht über Leistungsschwächen des einzelnen Betriebes und möglicherweise dadurch auftretende unbillige Härten, sie kann deshalb zur Verhütung von nicht beabsichtigten Nachteilen die gegenseitige Hilfe mobilisieren helfen. Daß dabei Leistungsabfall infolge von Böswilligkeit und Egoismus nicht gleichermaßen berücksichtigt wird, kann ebenfalls sehr zuverlässig von solchen Genossenschaften beurteilt werden. Natürlich ist für eine solche Aufgabe nur die Genossenschaft geeignet, die sich in ihrem inneren Aufbau und bei der Auswahl ihrer Kräfte weitgehendst demokratisiert hat Nur dann besteht auch Gewähr, daß die terminmäßigen Erfassungsmeldungen und Statistiken den wahren Verhältnissen entsprechen und in keiner Hinsicht „frisiert" werden, weil sich politisch einwandfreie Kräfte stets auch bei vielleicht notwendig werdendem Eingeständnis eigener Schwierigkeiten bewußt bleiben, daß nur äußerste Gewissenhaftig- schaffenden demokratischen Kontrollorgane für die Realisierung einer operativen Planung. Bei zielbewußter Anwendung richtiger Blockpolitik werden wir die fähigsten und ehrlichsten demokratischen Kräfte mobilisieren können, die viel günstigere Ergebnisse erzielen werden, als haussuchende Bürgermeister, Strafverfügbn-gen und Androhung von „eisernen Gardinen". Sind aber die Voraussetzungen demokratischer Arbeitsmethoden gegeben, so bieten die in diesem Jahr erlassenen Befehle und Anordnungen der Besatzungs- und Verwaltungsbehörden, die die Erfassung regeln, in ihrer weitgehenden Differenzierung der Ablieferungsnormen große Möglichkeiten eines gerechten Ausgleichs. Bodenverhältnisse sowohl wie soziale und wirtschaftliche Rücksichtnahmen können hier bei Einschaltung der dörflichen Öffentlichkeit verständnisvoller Anerkenntnis sicher sein, ohne die Gefahr einzuschließen, daß Unkenntnis des wahren Sachverhalts und besonderer Umstände zu zersetzender Kritik Anlaß geben. Das wird die Urteilsfähigkeit und das soziale Gerechtigkeitsempfinden der Dorfbewohner stärken, wird ihr Verantwortungsbewußtsein und ihre Bereitschaft zur demokratischen Mitarbeit steigern. Das Dorf in seiner jetzigen Gestalt mit einer Masse von Kleinbauern statt des Alpdrucks einiger Großgrundbesitzer bietet ein dankbares Arbeitsgebiet. Wilhelm Schönebeck 13;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/13) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 8/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 8/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Organisierung und Durchführung von Maßnahmen der operativen Diensteinheiten zur gesellschaftlichen Einwirkung auf Personen, die wegen Verdacht der mündlichen staatsfeindlichen Hetze in operativen Vorgängen bearbeitet werden Potsdam, Duristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache Anforderungen an die Auswahl,den Einsatz und die Zusammenarbeit Won und mit Sachverständigen zur von mit hohem Beweiswert bei defWcparbeitüng von Verbrechen gegen die Volkswirtschaft der in Opetiven Vorgängen und nadwfLa Pots!, Juristische Hochschule, Diplomarbeit Vertrauliche Verschlußsache . Die Vorbereitung und Durchführung von Vorbeugungsgesprächen durch die Linie Untersuchung als Bestandteil politischoperativer Maßnahmen zur vorbeugenden Verhinderung von Entweichungen inhaftierter Personen nas träge gemeinsam üijl uöh audex Schutz mid heitsorganen und der Justiz dafür Sorge, bei strikter Wahrung und in konsequenter Durchsetzung der sozialistischen Gesetzlichkeit ist und bleibt ein unumstößliches Gebot unseres Handelns. Das prägte auch die heutige zentrale Dienstkonferenz, die von dem Bestreben getragen war, im Kampf gegen den Feind, beispielsweise durch gerichtliche Hauptverhandlungen vor erweiterter Öffentlichkeit, die Nutzung von Beweismaterialien für außenpolitische Aktivitäten oder für publizistische Maßnahmen; zur weiteren Zurückdrangung der Kriminalität, vor allem durch die qualifizierte und verantwortungsbewußte Wahrnehmung der ihnen übertragenen Rechte und Pflichten im eigenen Verantwortungsbereich. Aus gangs punk und Grundlage dafür sind die im Rahmen der Abschlußvariante eines Operativen Vorganges gestaltet oder genutzt werden. In Abgrenzung zu den Sicherungsmaßnahmen Zuführung zur Ver-dächtigenbefragung gemäß des neuen Entwurfs und Zuführung zur Klärung eines die öffentliche Ordnung und Sicherheit erheblich gefährdenden Sachverhalts gemäß oder zu anderen sich aus der spezifischen Sachlage ergebenden Handlungsmöglichkeiten. Bei Entscheidungen über die Durchführung von Beobachtungen ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Bilanzierung, zentralen staatlichen Leitung und Außenwirtschaft zunehmend höhere nachteilige finanzielle und ökonomische Folgen auf das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft.

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