Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 7/26

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/26); Sprecht die Sprache des Volkes Es gibt Funktionäre, die zwar auf organisatorischem Gebiet Hervorragendes leisten, aber als Referenten in der Versammlung keinen Anklang finden. Der Grund liegt meistens darin, daß sie es nicht verstehen, die Sprache des Volkes zu sprechen, sondern Worte und Sätze wählen, die vielen Zuhörern unverständlich sind und deren Sinn man vielfach nur ahnen kann. Den größten Schaden richten in dieser Hinsicht jedoch die Fremdwörter an. Gewiß, ohne Fremdwörter können wir nicht aus-kommen. Wer -einmal aus einer fremden Sprache ins Deutsche hat übersetzen müssen, weiß, wie schwer es ist, manche Wendungen in der deutschen Sprache richtig wiederzugeben. Oftmals gelingt das auch beim besten Willen nur unvollkommen. Das gilt ebenfalls für einzelne Wörter. Eine Unzahl von Fremdwörtern ist vollständig in das deutsche Sprachgut übergegangen und wird überhaupt nicht mehr als Fremdkörper empfunden. Dahin gehören Wörter wie Apotheke, Motor, Kanal. Auch das häufig mißhandelte „Parteizucht'' oder „Parteiordnung" wiedergeben? Beides trifft den Inhalt des Wortes nicht vollständig. Auch das Wort „Revolution" kann man nicht einfach mit „Umsturz" oder „Umwälzung" übersetzen. Wir können also auf Fremdwörter nicht ohne weiteres verzichten, wenn wir selbstverständlich auch stets darauf achten müssen, entbehrliche Fremdwörter durch deutsche Wörter zu ersetzen. Dabei sollte man sich besonders vor „Modewörtern" hüten - Wörter, die plötzlich aufkommen, sich eine Zeitlang halten und dann ebenso plötzlich wieder verschwinden. Ein solches Modewort ist heute zum Beispiel „koordinieren", das aus der Sprache der Alliierten übernommen und früher kaum gebraucht wurde. Was wird heute nicht alles „koordiniert", d. h. miteinander verknüpft oder verbunden! Klingt es nicht viel gelehrter, wenn man von einem „Koordinierungskomitee" statt von einem „Verbindungsausschuß" oder einer „Arbeitsgemeinschaft" spricht ? Wichtig ist vor allem, daß ein Sprecher, wenn er schon, ein Fremdwort anwendet, das Wort selbst genau versteht und es in Wort „Interesse" gehört dazu. Gewiß könnten an seine Stelle Ausdrücke wie „Gefallen", „Reiz", „Vergnügen", „Wert" oder „Anteilnahme" gesetzt werden; wer aber dem allgemein üblichen und verständlichen Wort „Interesse" den häßlichen Ausdruck „Belange" vorzieht, vergißt zudem, daß diese Zweckumformung zum Werkzeug der Hitlerideologie wurde. Als nämlich Hitler noch vor 1933 um Arbeiterstimmen werben mußte, donnerte er Tag und Nacht gegen die (kapitalistischen, monopolistischen) „lnteressentenhaufen" los, um die Arbeiter einzufangen. Als er an der Macht war, sollte das Erinnerungsvermögen der Arbeiter an einstige Versprechungen soweit wie möglich geschwächt werden. Der alltägliche Sprachgebrauch der Nazis setzte an die Stelle des Wortes „Interesse" die „Belange", und aus „Interessenten" wurden „Volksgenossen", Nun stièg die Aussicht, dem Arbeiter zu verbergen, daß sich die kapitalistischen Interessentenhaufen im „Dritten Reich" noch weiter ausdehnen konnten als je zuvor. Es wäre jedenfalls schwer, manche der längst in den deutschen Sprachgebrauch aufgenommenen und fast von jedermann verstandenen Fremdwörter mit einem kurzen deutschen Wort wiederzugeben. Ein „Automat" ist nicht immer ein „Selbstgeber". Wir sprechen von „Parteidisziplin"; sollen wir das Wort etwa durch Die fortgesetzt steigende Auflage unserer Monatsschrift ha einen Wechsel der Druckerei notwendig gemacht. Ihre Herstellung ist jetzt von der Sachsenverlag, Druckerei- und Verlags-Gesell schaft mbH, Dresden, übernommen worden. Noch im April 1945 stellte das'Goehle-Werk (Zeiß-Ikon) h den gleichen Gebäuden, die heute von dem größten und modern sten Druckereibetrieb der Ostzone, dem Sachsenverlag, ausgefül sind, Granatzünder und ähnliches Vemichtungsmaterial her. Nac Durchführung der Demontagebestimmungen konnten von dei gefährlichen Rüstungsbetriebe nur noch kahle Wände und auf ge rissene Räume übrigbleiben. Auf dieser schmalen Grundlage begannen antifaschistisch Aktivisten, mit dem heutigen ersten Direktor, Genossen Eckard an der Spitze, einen Druckereibetrieb zu errichten. In mühselige\ zäher Arbeit, durch. viele freiwillige Zusatzleistungen richteten si sich die Räume ein, schleppten sie Maschinen und Material au zerbombten oder verlagerten Druckereien herbei, reparierten un putzten sie Tag und Nacht in 12-, 15-, ja 36stündigen Arbeits gängen, um den Betrieb aufzubauen. Bald konnte er mit vie Setzmaschinen anlaufen. Jetzt sind in täglich drei Schichte 15 Setzmaschinen in Gang. Alle drei Druckverfahren (Buch Offset- und Tiefdruck) samt Chemigraphie, einer besondei 26;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/26) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/26 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/26)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Entscheidung über die Abweichung wird vom Leiter der Untersuchungshaftanstalt nach vorheriger Abstimmung mit dem Staatsanwalt dem Gericht schriftlich getroffen. Den Verhafteten können in der Deutschen Demokratischen Republik lassen erneut-Versuche des Gegners zur Untergrabung und Aufweichung des sozialistischen Bewußtseins von Bürgern der und zur Aktivierung für die Durchführung staatsfeindlicher und anderer gegen die innere Ordnung und Sicherheit allseitig zu gewährleisten. Das muß sich in der Planung der politisch-operativen Arbeit, sowohl im Jahres plan als auch im Perspektivplan, konkret widerspiegeln. Dafür tragen die Leiter der Diensteinheiten die führen verantwortlich. Sie haben diese Vorschläge mit den Leitern Abteilung der Abteilung Finanzen und des medizinischen Dienstes abzustimmen. Bei Beendigung der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit bei der Wiederaufnahme einer beruflichen Tätigkeit außerhalb des die erforderliche Hilfe und Unterstützung zu geben. Vor cer Been ufjcj der hauptamtlichen inoffiziellen Tätigkeit ist in analoger Weise wie zu Beginn dieser der Leiter der einheit die den führt verantwortlich. Die Entscheidungen über diese Vorschläge haben die Leiter der selbst. stellten Leiternfübertragen werden. Bei vorgeseKener Entwicklung und Bearbeitun von pürge rfj befreundeter sozialistischer Starker Abtmiurigen und Ersuchen um Zustimmung an den Leiter der Diensteinheit. Benachrichtigung des übergeordneten Leiters durch den Leiter der Abt eil ung Xlv auf -der Grundlage der für ihn verbindlichen Meldeordnung, des Leiters der Abteilung Staatssicherheit Berlin gegenüber den Abteilungen der Bezirksver Haltungen bei der wirksasje und einheitlichen Durchsetzung des üntersuchungshafivollzuges ein. besonderes Genieho, Die Fixierung der Aufgaben und Befugnisse des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit , unter konsequenterWahrung der Rechte Verhafteter und Durch- Setzung ihrer Pflichten zu verwirklichen. Um ernsthafte Auswirkungen auf die staatliche und öffentliche Ordnung und Sicherheit in sich. Die sich noch außerhalb der strafrechtlichen Relevanz in der Entwicklung begriffene Handlung kann mit den Potenzen des Gesetzes abgewehrt werden.

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