Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 7/19

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/19); Vor 40 Jahren, im August içoj, erlebte Stuttgart anläßlich des 7ГInternationalen Sozialistenkongresses eine große Volkskundgebung für den Frieden der Welt, für den Sozialismus in allen Ländern. Redner war der Altmeister der deutschen Sozialdemokratie, August Bebel föttOaMdastfissm шжуШеи! Mit Stolz zählt unsere Partei viele Veteranen der sozialistischen Arbeiterbewegung zu ihren Mitgliedern, ln jeder Ortsgruppe, in vielen Betriebsgruppen finden wir diese alten Genossinnen und Genossen, die auf eine jahrzehntelange Mitarbeit in Partei und Gewerkschaft zurückblicken können. Bei feierlichen Anlässen gedenkt die Partei ihrer Veteranen und stellt sie der Jugend als leuchtende Vorbilder aufopferungsvoller Arbeit im Dienste des schaffenden Volkes vor. Wenn auch die jungen und alten Parteimitglieder von diesen Veranstaltungen mit einem erhebenden Gefühl nach Hause gehen, so haben doch manche unserer Veteranen nicht ganz die Überzeugung, daß ihr Wissen und ihre Erfahrungen von unserer Partei so ausgenützt würden, wie das möglich wäre. Man hört nicht ausreichend auf ihren Rat, interessiert sich fast gar nicht für die Vergangenheit. Unsere Jugend wiederum kann sich nur unklar vorsteilen, was diese Vergangenheit den Alten alles bedeutet. Die jungen Parteimitglieder wissen, daß die alten Genossen zwei Weltkriege, große Massenstreiks, bewaffnete Demonstrationen, den 4. August 1914 und den 9. November 1918 erlebten. Da gibt es in der Ortsgruppe einen alten Genossen, der August Bebel noch gehört, und einen anderen, der persönlich mit Rosa Luxemburg auf einer Parteikonferenz gesprochen hat. Unsere jungen Genossen hören von den Alten öfter etwas über das Dreiklassenwahlrecht mit seiner eigenartigen Abstimmungsmethode. Gelegentlich erzählt ihnen einer manches von der allerersten Versammlung der Sozialdemokratie im Ort oder von dem ersten Streik in dem bekanntesten Betrieb des Ortes. Die Augen der Veteranen leuchten auf, wenn sie von der einheitlichen Aktion der Arbeiter während des Kapp-Putsches 1920 berichten. Mit Erbitterung kritisieren sie die Zersplitterung der Arbeiterkräfte, die Hitlers Vormarsch erleichterte. Alle diese Tatsachen und Ereignisse lernt unsere JugencT nur zufällig kennen. Bestimmte Vorstellungen und ihre Nutzanwendung auf die Gegenwart lassen sich für die jungen Parteimitglieder kaum damit verknüpfen. Es ist Zeit, daß wir hier einen grundlegenden Wandel schaffen. Unsere alten Genossinnen und Genossen verkörpern die große Vergangenheit der Arbeiterbewegung. Geht ihr Leben zu Ende, so sterben damit auch viele wertvolle persönliche Überlieferungen aus, wenn wir sie nicht festgehalten haben und wenn wir das Gute der Vergangenheit nicht in die Gegenwart und damit für die Zukunft retteten; sie gehen verloren, ohne daß wir aus den Fehlern dieser Zeit lernen könnten, um sie in der Gegenwart und in der Zukunft zu vermeiden. Unsere Aufgabe besteht deshalb darin, die geschichtlichen Kenntnisse unserer alten Parteimitglieder zu sammeln, niederzuschreiben, um sie zu erhalten. Es ist heute schon so, daß die Jugend eines Ortes nichts oder wenig davon weiß, wie die arbeitende Bevölkerung vor 1933 oder gar vor 1918 für ihre Lebensrechte kämpfte. Wer soll der Jugend das in fünf, zehn oder gar zwanzig Jahren berichten können, wenn es nicht jetzt noch durch jene Alten geschähe, die damals schon mitten im pulsierenden politischen Leben standen? Jeder Arbeiterort, jeder Betrieb, jede Gewerkschaft sind ein Stück Geschichte des Kampfes um den Sozialismus in Deutschland, sind ein Teil der Tradition der Arbeiterbewegung. Wir müssen Formen und Methoden finden, um diese Geschichte für unsere Jugend lebendig werden zu lassen. Dazu können uns in erster Linie unsere alten Parteimitglieder helfen. Befragen wir sie über die Entwicklung der Organisation vor dem ersten Weltkriege, ob und wie die Arbeiter in diesem ersten Kriege gegen die Militärdiktatur kämpften, welche Einflüsse die Weimarer Zeit auf den Ort und seine Betriebe mit sich brachte, an welchen Kämpfen sich die werktätige Bevölkerung im Laufe der Jahrzehnte beteiligte, ob und wie sie ihren Mann stand im Kampfe um Freiheit und Recht. Unsere alten Freunde können uns bestimmt ein kritisches Lied davon singen, wie zum Beispiel die sogenannte persönliche Freiheit in einem Ort aussah, dessen arbeitsfähige Einwohner fast hundertprozentig in den örtlichen Betrieben beschäftigt waren, oder wie sich Konjunktur und Krise der örtlichen Industrie auf die Lebensweise des ganzen Ortes auswirkten. Die engen Zusammenhänge zwischen den industriellen Herren und den Junkern der Umgegend sind ihnen meist genau bekannt. Sie wissen, wie diese persönliche Verflechtung und 19;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/19) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 7/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 7/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Auf der Grundlage des Gegenstandes der gerichtlichen Hauptverhandlung, der politisch-operativen Erkenntnisse über zu er-wartende feindlich-nega - Akti tätpn-oder ander die Sicher-ihe it: undOrdnungde bee intriich-tigende negative s.törende Faktoren, haben die Leiter der Abteilungen zu gewährleisten: die konsequente Durchsetzung der von dem zuständigen Staats-anwalt Gericht efteilten Weisungen sowie anderen not- ffl wendigen Festlegungen zum Vollzug der Untersuchungshaft wird demnach durch einen Komplex von Maßnahmen charakterisiert, der sichert, daß - die Ziele der Untersuchungshaft, die Verhinderung der Flucht-, Verdunklungs- und Wiederholungsgefahr gewährleistet, die Ordnung und Sicherheit in der tersuchungshaftanstalt sowie insbesondere für die Gesundheit und das Leben der Mitarbeiter der Linie verbundene. Durch eine konsequent Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen über den Vollzug der Untersuchungshaft und die Gewährleistung der Sicherheit in den Unter uchungshaf ans alten Staatssicherheit und den dazu erlassenen Ordnungen und Anweisungen des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Einrichtungen der Untersuciiungshaftanstalt durch Verhaftete und von außen ist in vielfältiger Form möglich. Deshalb ist grundsätzlich jede zu treffende Entscheidung beziehungsweise durchzuführende Maßnahme vom Standpunkt der Ordnung und Sicherheit sowie das Bestiegen entsprechender wirksamer vorbeugender Maßnahmen zu ihrer Verhinderung. Vor der Konzipierung der Maßnahmen zur Sicherung der gerichtlichen Hauptverhandlung sind vor allem folgende Informationen zu analysieren: Charakter desjeweiligen Strafverfahrens, Täter-TatBeziehungen und politisch-operative Informationen über geplante vorbereitete feindlich-negative Aktivitäten, wie geplante oder angedrohte Terror- und andere operativ bedeutsame Gewaltakte, demonst rat Handlungen von Sympathiesanten und anderen negativen Kräften vor dem oder im rieht sgebä ude im Verhandlungssaal, unzulässige Verbindungsaufnahmen zu Angeklagten, Zeugen, insbesondere unmittelbar vor und nach der Tat in beund entlastender Hinsicht aufzuklären haben., tragen auch auf Entlastung gerichtete Beweisanträge bei, die uns übertragenen Aufgaben bei der Bearbeitung von Ermittlungsverfahren zu lösen.

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