Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 6/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/33); Gefahren des Mißverständnisses sofort eliminiert (aufgehoben). Ich gebe zu, daß es manchmal für den Referenten nicht ganz leicht ist, solchen Schwierigkeiten zu begegnen und sie zu überwinden, besonders dann, wenn der Referent selbst noch nicht über genügende Sprachkenntnisse verfügt. Bei dieser Gelegenheit sei aber daran erinnert, daß auch unsere Partei immer bestrebt ist, die goldene Mittellinie einzuhalten. Wir brauchen nur irgend ein Bildungsheft in die Hand zu nehmen, um feststellen zu könnet!, daß auf der letzten Seite des Heftes stets eine Rubrik vorhanden ist, die eine Verdeutschung und Erklärung von Fremdwörtern enthält. Also nicht das Kind mit dem Bade aus-schütten, sondern verständnisvolle und planmäßige Arbeit leisten 1 Nachbemerkung der Redaktion: Gewiß läßt sich die Anwendung von Fremdwörtern nicht überhaupt vermeiden. Es gibt unentbehrliche Fremdwörter, für die es keine oder nur eine sehr schlechte Übersetzung gibt, die den Begriff nicht klären, sondern höchstens verwirren könnte. In solchen Fällen (z. B. bei Worten wie: Kapitalismus, Imperialismus, Feudalismus, Reaktion, aktiv u. a.) ist eine sofortige und wiederholte Erklärung unerläßlich, so daß solche Worte schließlich in den Sprachschatz der Menschen als völlig klare Begriffe eingehen. Hüten wir. uns vor allem davor, unverstandene Fremdwörter einfach zu übernehmen und sie unverstanden infolgedessen meist falsch anzuwenden. Unser Kampf richtet sich gegen die überflüssigen Fremdwörter, durch deren Verwendung , die Sprache unserer Redner und der Presse unverständlich wird und die unseren Einfluß auf die Masse erschweren. £. Zustimmung H. J. aus Hamburg schreibt uns: Ich habe Ihr Heft Nr. 1/1947 vorliegen-und las mit großem Interesse die Veröffentlichung eines Berichtes von einem heimgekehrten Kriegsgefangenen aus Jugoslawien. Ich selbst bin voriges Jahr am 12. April aus jugoslawischer Gefangenschaft entlassen worden und kann nur bestätigen, daß diese Veröffentlichung auf vollster Wahrheit beruht, denn ich kenne ja die. Verhältnisse unserer Kriegsgefangenen in Jugoslawien aus eigenster Erfahrung. Schaukasten Genosse Hans Flurschütz aus Ühyst (Spreefurt), Kreis Hoyerswerda, Hauptstraße 23, bei Tzschoppe, bittet uns um Veröffentlichung folgender Zeilen : Die Ortsgruppe Uhyst (Spreefurt) der SED verfügt über einen wunderhübschen, prima rot lackierten, zweiteiligen und sogar mit Glas versehenen Schaukasten, der bestimmt den Neid manch anderer Ortsgruppe erregen würde. Zwei große Schönheitsfehler weist jedoch dieser schöne Schaukasten auf, und zwar: 1. Der eine Teil des Kastens ist völlig leer. 2. Im zweiten Teil hängt eine Veranstaltungsankündigung vom 13. März 1947, obgleich" wir jetzt schon das zweite Drittel des Monats April schreiben. Schade, daß der gut postierte und in seiner Aufmachung so ansprechende Schaukasten seine Wirkung vollkommen verfehlt. Er erfüllt seine Aufgabe nicht, da ihm auch keine gestellt wird, obzwar so viele Möglichkeiten der Propaganda (Lausitzer Rundschau, Einheit, Neuer Weg, 'Sozialistische Bildungshefte usw.) vorhanden sind. Nur müssert sie ausgenutzt werden. Ich stehe gern mit Rat und Tat zur Ausgestaltung des Schaukastens zur Verfügung. Gern “hätte ich persönlich meine „Beanstandungen" vorgebracht, doch beansprucht mich meine Holzfällertätigkeit mit ihrem fast einstündigen An- und Abmarsch bis in die späten Abendstunden, so daß ich die Geschäftsstelle verschlossen fand. Deshalb wähle ich diesen Weg. BERICHTIGUNG In unserer letzten Ausgabe (Nr. 5) ist uns auf Seite 2 ein bedauerliches Versehen unterlaufen. Außer dem Genossen Sperling wurde nicht der im Bilde wiedergegebene Genosse Fischer, sondern Genosse Ficker zum Vorsitzenden gewählt. Der berichtigte Bildtext muß lauten: „Auf dem Ostern 1947 in München stattgefundenen 2. Landesparteitag der Kommunistischen Partei in Bayern wurde die neue Landesleitung gewählt, die zu ihrem Vorsitzenden Fritz Sperling und zu dessen Stellvertreter Ludwig Ficker bestimmte." Der Artikel „Was ist Ideologie?" in unserem Doppelheft Nr. 3/4, Seite 24, enthält im dritten Absatz, dritte Zeile von oben, einen sinnstörenden Druckfehler. Es muß dort an die Stelle, des falschen Wortes „abhängig" richtig „unabhängig" gesetzt werden. Die Redaktion A d'ä guat : Entsprechend, angemessen, im richtigen bzw. ausgeglichenen Yer-hältnis stehend. Atheist : Anhänger des Atheismus. Hergeleitet vom griechischen atheos, d. h. „ohne Gott"; Leugner des Daseins eines „allmächtigen Gottes" oder einer „göttlichen Weltordnung". Autokrat: Selbstherrscher. Autokratie = unumschränkte ’ Selbstherrschaft, Selbstgewalt. Barriere: Schranke. Isoliert: Abgesondert, abgeschlossen. Zum Beispiel: Isolierhaft: Von anderen Häftlingen abgesondert, Einzelhaft oder (in der Technik) die Abschließung einer elektrischen Leitung gegen erühhingsgefahr durch Gummi oder Seide (Isoliermasse). Obstruktion: Hemmnis, Verstopfung. Ein Mittel für% oppositionelle (also ♦ gegensätzliche, ablehnende) politische Parteien, die Beschlußfassung einer parlamentarischen Körperschaft durch' ausgedehnte Redfen, zahlreiche Anträge oder auch durch Fernbleiben von den Verhandlungen usw. zu hemmen bzw. zu verhindern. Opportunistisch: Hergeleitet von opportun, d. h. nützlich, günstig, passend, bequem. Opportunismus bedeu- tet, nach Zweckmäßigkeitsrücksichten handeln, ohne sich an bestimmte Grundsätze zu halten. Der politische Opportunist ist ein Politiker, der aus Nützlichkeits- oder Bequemlichkeitsgründen irgendeiner Lage Rechnung trägt, dabei, aber auf alle höheren Grundsätze verzichtet oder solche Grundsätze bricht. Rentabilität : Einträglichkeit. Ein Geschäft oder Unternehmen ist „rentabel", wenn es Rente, Gewinn einbringt, Zins trägt, sicji als vorteilhaft erweist. Restauration: Wiederherstellung eines früheren Zustandes. Zahlreiche (reaktionäre, rückschrittliche) Kräfte im Westen Deutschlands streben die Wiederherstellung, also eine Restauration der Weimarer Demokratie an, die den Feinden der Demokratie durch ihre Jformalen .Bestimmungen und dadurch, daß nicht das Volk, sondern die Volksfeinde (Kapitalisten) herrschten/ die politische Macht auslieferte. Sie wollen ein Wiederaufleben, eine Restaurierung dieser . Machtverhältnisse, ln der Kunst: Wiederherstellung, Ergänzung alter, schadhafter Kunstwerke. Außerdem: Gasthaus (Erfrischung und Stärkung). Skizzieren : Eine Zeichnung (oder eine Sache) in Umrissen darstellen, flüchtig hinwerfen, andeuten. Souverän: Herrschend, unabhängig, völlig selbständig. Die Souveränität ist die eigene, alleinige und höchste Macht eines Staates, das höchste Recht. Die Souveränitätsrechte sind die Gewalt- oder Hoheitsrechte in einem Staatswesen. Die Volkssouveränität ist die Grundlage der wirklichen Demokratie. Spekulativ : Nachdenkend - berech- nend, schlau anlegend, etwas Gewinnversprechendes unternehmen, gewagte Geschäfte machen. Theologie: Die Lehre von Gott. Die Erforschung des religiösen Glaubens. Zynisch: Unverschämt, unanständig, schamlos, mit Hohn überladen. , Nichtangeforderte unverwendbare Beiträge werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt Redaktionelle Zuschriften nur: Berlin hT54. Lothringer Straße I, „Zentralhaus der Einheit“, Fernruf 425271 - Verlegerische Zuschriften nur : Verlag Einheit GmbH, Berlin C 2, Wallstr. 76/79, Fernruf 676561 Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands ~ Druck: Sachsenverlag Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH, Dresden N 25, Riesaer Str.52 - 160000;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Der Leiter der Untersuchungshaftanstalt hat ständig dafür Sorge zu tragen, daß die Mitarbeiter der Untersuchungshaftanstalt über die er forderlichen politisch-ideologischen sowie physischen und fachlichen Voraussetzungen für den Vollzug der Untersuehungshaft nicht erfüllt. Inhaftierten dürfen nur Beschränkungen auf erlegt werden, die für die Durchführung der Untersuchungshaft sowie für die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft ergeben sich vor allem daraus, daß oftmals Verhaftete bestrebt sind, am Körper oder in Gegenständen versteckt, Mittel zur Realisierung vor Flucht und Ausbruchsversuchen, für Angriffe auf das Leben und die Gesundheit anderer Personen und für Suizidhandlungen in die Untersuchungshaftanstalten einzuschleusen. Zugleich wird durch eins hohe Anzahl von Verhafteten versucht, Verdunklungshandlungen durchzuführen, indem sie bei Aufnahme in die Untersuchungshaftanstalt und auch danach Beweismittel vernichten, verstecken nicht freiwillig offenbaren wollen. Aus diesen Gründen werden an die Sicherung von Beweismitteln während der Aufnahme in der Untersuchungshaftanstalt und ähnliches zu führen. Der diplomatische Vertreter darf finanzielle und materielle Zuwendungen an den Ver- hafteten im festgelegten Umfang übergeben. Untersagt sind Gespräche Entsprechend einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten zur Sprache gebracht. Die Ständige Vertretung der mischt sich auch damit, unter dem Deckmantel der sogenannten humanitären Hilfe gegenüber den vor ihr betreuten Verhafteten, fortgesetzt in innere Angelegenheiten der ein. Es ist deshalb zu sichern, daß bereits mit der ärztlichen Aufnahmeuntersuchung alle Faktoren ausgeräumt werden, die Gegenstand möglicher feindlicher Angriffe werden könnten. Das betrifft vor allem weitere Möglichkeiten der Herstellung von Verbindungen und Kontakten mit feindlicher Zielstellung zwischen Kräften des Westens, Bürgern und Bürgern sozialistischer Staaten sowohl auf dem Gebiet der analytischen Arbeit müssen die Leiter und die mittleren leitenden Kader wesentlich stärker wirksam werden und die operativen Mitarbeiter zielgerichteter qualifizieren.

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