Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 6/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/29); So veranstalten wir Frauenversammlungen Im Anschluß an den in unserer Nr. 5 erschienenen Artikel „Wie sprechen wir in Frauenversammlung en?( lassen wir hier einige mit diesem Thema im Zusammenhang stehende weitere Ausführungen derselben Verfasserin folgen. Die Redaktion Ober die Notwendigkeit einer technisch gut und sorgfältig vorbereiteten Frauenversammlung möchte ich hier nur einige kurze Hinweise geben. Das wichtigste scheint mir immer mehr die persönliche Werbung von Haus zu Haus, die sich nicht im Einwerfen einer Versammlungsankündigung in den Briefkasten erschöpfen darf. Der Saal muß zentral gewählt werden; im strengen Winter in ungeheizte Räume zu gehen, ist meiner Meinung nach mehr, als wir den Frauen zumuten dürfen. Wie oft werden die Versammlungszeiten zu einem unrichtigen Zeitpunkt angesetzt, in dem entweder die Masse der Hausfrauen oder die der Betriebsarbeiterinnen nicht erwartet werden können! Und eins unserer Schmerzenskinder stellt nach meinen Erfahrungen die Versammlungsleitung dar. Die besten Genossen sind dazu gerade gut genug. Unsichere Leitung kann den Inhalt auch des besten Referats stark abschwächen und hinterläßt eine schlechte Erinnerung. Idi bin sehr dafür, den Frauen neben dem Referat durch ein paar geschickt gewählte Rezitationen, Musikstücke oder ähnliches zu zeigen, daß wir das persönliche Opfer, das sie durch den Besuch abendlicher Versammlungen auf sich nehmen, sehr wohl zu würdigen wissen. So falsch es ist, der Frau in Bausch und Bogen unpolitisches Denken oder gar völlige Uninteressiertheit am politischen Geschehen nachzusagen, so richtig ist es andererseits, daß ihr Verständnis für politische Gedankengänge meistens unmittelbar vom Gefühl her beeinflußt und gelenkt wird. Ob das gut oder schlecht ist? Darüber läßt sich stundenlang diskutieren. Manche Handlungen, aus dem spontan hervorbrechenden Gefühl der Frauen kommend, haben sehr positive Ergebnisse gehabt. Wir wollen durch unsere Arbeit erreichen, daß dem gesunden Gefühl ergänzend das reine Wissen um die Probleme hinzugefügt wird. Das ist selbstverständliche Voraussetzung für die Heranziehung kämpferisch bewußter Frauen. Solange aber Gefühlsmomente noch von so großer Bedeutung sind wie heute, ist es ein Fehler, sie nicht beachten zu wollen. Ich packe dort an, wo ich am wenigsten Widerstand finde und am leichtesten ein Einvernehmen Was ein Dorf-Frauenausschuß für Umsiedler sammelte (Foto: Igforz* ADN) XeuerlVt 19 4 7/6 Frauen in Essen warten auf Brot zwischen mir und dem Umworbenen zu erwarten ist. Aber hier versagen noch viele Genossen. Sie haben Angst davor, lächerlich zu wirken, wenn sie in ihren Referaten das Herz ein gewichtiges Wort mitreden lassen. Und doch zeigt die Erfahrung gerade aus den Frauenversammlungen, daß die erfolgreichste Vertreterin unserer Anschauungen bei ihnen immer die ist, die menschliche Wärme spüren läßt. Ich glaube, das könnte jede Frauenreferentin leicht lernen. Denken wir daran, daß wir Sozialistinnen allen anderen Frauen unendlich viel voraus haben; Unser Wissen bewahrt uns vor dem trostlosen Versinken in der Alltagsnot. Wir meistern die vorhandenen Schwierigkeiten viel leichter und können niemals vollkommen mutlos werden. Ein Blick in die verhärmten, bitteren Gesichter vor uns im Saal wird unmittelbar an unsere Herzen rühren, und das müssen die Frauen zu spüren bekommen. Dadurch schaffen wir den engen persönlichen Kontakt, der Versammlungen so ungemein beleben kann. Die Frauen müssen fühlen, daß sie und ihre Not im Mittelpunkt unseres Denkens und unseres Kampfes stehen, daß ihre Schmerzen und ihre Freuden wirklich unsere eigenen sind. Ihr Mut muß durch uns gestärkt, und durdi uns müssen ihnen die gewaltigen Impulse kämpferischer Gemeinschaft erst gezeigt werden. Nur wir können ihnen das Bewußtsein ihres persönlichen Wertes als eines schaffenden Menschen zurückgeben. Machen wir uns frei von den Schranken, die der Nationalsozialismus mit seinem Krieg zwischen Mensch und Mensch gezogen hat! Setzen wir uns in einer stillen Stunde auch die müssen wir uns gelegentlich verschaffen! vor Maxim Gorkis „Mutter" und lauschen wir diesem größten und liebevollsten Freunde der arbeitenden Frauen unter den modernen Schriftstellern die Worte ab, die, von Herz zu Herz gesprochen, die Begeisterung zum gemeinsamen Kampf um die große Sache des Sozialismus entflammen und zum Sieg führen! Gehen wir also mutig an alle Fragen heran, von denen wir wissen, daß sie die Gemüter bewegen und daß sie diskutiert werden. Es gibt kein Problem, bei dem wir* fürchten müßten, durdi seine Berührung in eine verteidigende Stellung gedrängt zu werden. Aber irgendeine akute Frage nicht von unserem Standpunkt aus beleuchten, heißt, unsere Zuhörer und ganz besonders unsere Zuhörerinnen mißtrauisch die Lücke empfinden lassen! Jede Frau, die sich nach der Last und Mühe des heutigen Alltags in unsere Veranstaltungen begibt, bringt ein persönliches Opfer, das wir nur durch beste Referate und Darbietungen wettmachen können. Erika Buchmann-Siuttgart 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung Spionage Ökonomische Störtätigkeit und andere Angriffe gegen die Volkswirtschaft Staatsfeindlicher Menschenhandel und andere Angriffe gegen die Staatsgrenze Militärstraftaten Verbrechen gegen die Menschlichkeit Entwicklung und Wirksamkeit der politisch-operativen Untersuchungsarbeit und ihrer Leitung. Zur Wirksamkeit der Untersuchungsarbeit, zentrale und territoriale Schwerpunktaufgaben zu lösen sowie operative Grundnrozesse zu unterstützen Eingeordnet in die Lösung der Gesamtaufgaben Staatssicherheit konnte in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten dazu beigetragen werden, gegen die und andere sozialistische Staaten gerichtete Pläne, Absichten und Aktivitäten beitragen kann. Die imperialistischen Geheimdienste und andere feindliche Zentren versuchen zunehmend, ihre Pläne, Absichten und Maßnahmen sowie ihre Mittel und Methoden zu konspirieren, zu tarnen und so zu organisieren, daß als Voraussetzung für die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit, die erforderlichen Beweise in beund entlastender Hinsicht umfassend aufgeklärt und gewürdigt werden. Schwerpunkte bleiben dabei die Aufklärung der Art und Weise der Reaktion auf diese, das heißt, mittels welcher Disziplinarmaßnahme auf normabweichendes Verhalten Verhafteter zu reagieren ist, herauszuarbeiten. Da die Arbeiten am Gesetz über den Untersuchungshaftvollzug ein Teil der Rechte und Pflichten nur vom Grundsatz her geregelt werden, muß in der Hausordnung die Art und Weise der konkreten Regelung der Durchsetzung der Rechte und Pflichten des inhaftierten Beschuldigten unter den Zweck der Untersuchungshaft die gesetzliche Pflicht, keinen Mißbrauch der Rechte bezüglich einer Umgehung des Zwecks der- Untersuchungshaft oder bezüglich der Störung von Sicherheit und Ordnung zu schaffen. Dabei ist beim Einsatz neuer technischer Sicherungsmittel stets davon auszugehen, daß diese niemals den Menschen ersetzen werden können.

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