Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 6/23

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/23 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/23); Xeuerjffag 1947/6 Jede Periode der sozialistischen Bewegung hat Lieder hervorgebracht die den jeweiligen Bedingungen des Kampfes der Arbeiterklasse und dem Entwicklungsgrad des sozialistischen Bewußtseins entsprachen. Zur Zeit der I. internationale und der Pariser Kommune entstand so und als Frucht der revolutionären Tradition Frankreichs das Sturmlied der Arbeiter aller Länder, die „Internationale". Als sich um die Jahrhundertwende das revolutionäre Zentrum nach Rußland verlagert hatte, wurden in den opferreichen Kämpfen die Massenlieder geboren, die uns noch heute ergreifen und erheben. („Brüder, zur Sonne, zur Frei-heit",„Warschawjanka", Trauermarsch „Unsterbliche Opfer" u. a.) Dazwischen liegt jene Periode, in der sich das Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung in Deutschland befand. Es war die Periode der Sammlung der Kräfte der Arbeiterklasse für herannahende entscheidungsvolle Kämpfe, aber eine bei allen Opfern verhältnismäßig friedliche Periode. Davon zeugen auch die in jenen Jahrzehnten in der Arbeiterklasse verbreiteten Massenlieder. Es hat keine geringe Bedeutung, daß sich bestimmte Massenlieder mit ihrem starken Einfluß auf das Denken der’ Arbeiter am Leben erhielten (und am Leben erhalten wurden), obwohl ihr Bewußtseinsinhalt durch die Veränderungen der geschichtlichen Bedingungen, durch die Erfahrungen der Arbeiterbewegung und die ideologische Entwicklung der weitest fortgeschrittenen Teile der Arbeiterklasse überholt war. Was Jakob Audorf anläßlich der Hamburger Totenfeier für Lassalle im Jahre 1864 als „Arbeiter-Marseillaise" („Wohlan, wer Recht und Wahrheit achtet ") gedichtet hatte, war édités Gedankengut der Lassalleaner*). Wir begegnen ihm mit Achtung als einem Stück Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, jedoch nicht unkritisch. Wenn wir dort lesen: „Nicht predigen wir Haß den Reichen, nur gleiches Redit für jedermann", so wissen wirdaß das schon damals zu der lodernden Leidenschaft, mit der Marx und Engels auf die Ausbeuter und Unterdrücker ein-F-rtlugen, rm schroffen Gegensatz stand und daß Bebel und Wilhelm Liebknecht keine Prediger des Klassenfriedens waren, sondern „von Rechts wegen" der „Aufreizung zum Kiassenhaß" beschuldigt und mehr als einmal verfolgt wurden. Wenn E. J. in „Nêuer Weg" Nr. 3/4 aus demselben Lied als „bittere Wahrheit" zitiert: „Der Feind, den wir am tiefsten hassen das ist der Unverstand der Massen", so darf man mit Recht erstaunt sein. Inzwischen nach immerhin 83 Jahren ist es doch wohl geistiges Eigentum der klassenbewußten Arbeiter- schaft geworden, daß „der Feind, den wir am tiefsten hassen", jene kleine, ihrem Wesen nach grundreaktionäre Oberschicht ist, die ihre ganze wirtschaftliche und politische Macht gebraucht, um den „Unverstand der Massen" zu erhalten, und daß dieser Unverstand am schnellsten und gründlichsten beseitigt wird, wenn wir die Massen des werktätigen Volkes in Anknüpfung an ihre gemeinsamen Interessen gegen diese Oberschicht in den Kampf führen. Das nebenbei. Die Periode der Spaltung der deutschen Arbeiterklasse hat kaum Massenlieder hervorgebracht, deren politischer Inhalt heute nicht überholt wäre. Es ist vielmehr zu wünschen, daß die liedermäßigen Spaltungsprodukte in eine finstere Ecke des Museums der Geschichte der Arbeiterbewegung verbannt werden, um vielleicht später einmal als mahnende Zeugnisse und Lehrgegenstände zu dienen. Diese vielfach vom Ungeist des Sektierertums erfüllten und von der Gedankenlosigkeit immer mal wieder hervorgeholten Dokumente einer überwundenen Zeit werden um so schneller verschwinden, wenn wir Massenlieder haben, die den mächtigen Drang zur Einheit zum Inhalt haben und der Rolle der Arbeiterklasse als Trägerin der Zukunft des deutschen Volkes gerecht werden. Hier gilt mit vollem Recht das Wort von Marx im „Achtzehnten Brumaire": Die Bewegung der Arbeiterklasse „kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft". Man begegnet mitunter der Auffassung, daß Massenlieder bloß aus der Zeit „von selbst" geboren werden. Galt das bedingt für Zeiten, die von revolutionären Bewegungen erfüllt waren, so entspricht diese Auffassung von der spontanen geistigen Produktion keineswegs den gegenwärtigen Bedingungen und der organisierenden und führenden Rolle der Sozialistischen Einheitspartei. In dem beachtenswerten Aufsatz des Genossen К. K. in „Neuer Weg" Nr. 3/4 wird an die Dichter und Komponisten appelliert. Aber sie leben und arbeiten auch unter dem Druck der Zeitumstände. Warum können wir nicht ohne Verzug helfend und organisierend eingreifen? Was meinen die Genossen dazu, wenn eine hierfür berufene Stelle unserer Partei durch ein Preisausschreiben einen genügend breit bekanntgemachten Wettbewerb für die Schaffung zeitgemäßer Massenlieder veranstaltet, die den heutigen Anforderungen entsprechen? R. L „Um den Sieg der letzteren (der Lassalleaner) zu vervollständigen, habt Ihr die gereimte moralisierende Phrase, worin Herr Audorf den Lassalle feiert, zu Eurem Parteilied übernommen.“ Engels an Bebel, Kritik des Gothaer Programms, Ausgabe des Verlages JHW Dietz Nachf., 1946, S. 63. (Foto: Pisarek-Berlin ) Die russische Frage ”, ein Werk des russisdien Dichters Simonow, erlebte im „Deutschen Theater" zu Berlin die Uraufführung in deutscher Sprache. Das Stü(k war in der Öffentlichkeit wegen seiner treffenden Kritik an manchen sowjetfeindlichen Propagandamethoden des reaktionären Teils der amerikanischen Presse Gegenstand einer sehr bewegten Diskussion 23;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/23 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/23) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/23 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/23)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl Personen Personen -Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesverräterische Nachricht enüb ermi lung, Land rrät sche Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Personen Personen Personen Personen Staatsfeindlicher Menschenhandel Personen Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die staatl und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-ve rle tzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, Jugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und der Hauptabteilung anzustreben, das persönliche Eigentum des Beschuldigten auf jedem Fall in versiegelte Tüten an die Untersuchungsabteilung zu übergeben. In diesem Zusammenhang ist durch die Hauptabteilung darauf zu achten, daß der Sachverständige zu optimalen, für die Untersuchungsarbeit brauchbaren Aussagen gelangt, die insofern den Sicherheitserfordernissen und -bedürfnissen der sowie der Realisierung der davon abgeleiteten Aufgabe zur Vorbeugung, Aufdeckung und Bekämpfung von außen gegen die Untersuchungshaftanstalt gerich- teter Terrorhandlungen Entsprechend der spezifischen Aufgabenstellung arbeitet die Linie nicht nach außen mit inoffiziellen Kräften.

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