Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 6/22

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/22); Hier spricht ein Schutungsteiter Der Auf- und Ausbau der Kreisparteischule des Kreises Liebenwerda im östlichen Zipfel der Provinz Sachsen-Anhalt hat nicht geringe Mühe und Arbeit verursacht. Die erste große Sorge bestand darin, innerhalb des Kreises gute Lehrer ausfindig zu machen. Das war schon deshalb nicht sehr leicht, weil die Entfernungen mancher zugehöriger Orte bis zum Bezirksvorstand über 80 Kilometer betragen. Die erforderlichen Lehrer konnten aber trotzdem aufgebracht werden, und sie haben ihre Aufgabe, wenn sich auch einige von ihnen bei der ersten Lektion etwas in die Breite verloren, gut gelöst. In regelmäßigen Abständen findet eine Besprechung des Schulleiters mit den Lehrern und dem Kreisvorstand statt, in der auch unter den Schülern der verschiedenen Ortsgruppen über die Mängel und Schwächen ihrer Parteiorganisation diskutiert wird. Ein Schulleiter oder Lehrer, der auf diese Weise ständig mit den Genossinnen und Genossen in dem Kreisgebiet Fühlung hat, erhält bald genaueren Einblick in das Leben der kleinsten Ortsgruppe und erfährt Dinge, über die der ICreis-vorstand oft nicht informiert ist. Haben die Schüler z. B. die ersten Lektionen verarbeitet, über das Wesen der SED diskutiert, den Artikel von W. Ulbricht „Strategie und Taktik der SED" studiert, dann wagen sie zumeist schon die erste Attacke, indem sie darauf hinweisen, wie in ihren Orten Theorie und Praxis auseinandergehen. Was in ihren Orten an Politik gemacht werde, sei nicht Strategie und Taktik der SED, sondern des Genossen X oder Y. Hiermit treffe ich auf einen heiklen Punkt, der zum Anlaß genommen wird, den theoretischen Unterricht mit den praktischen Tagesfragen ihrer örtlichen Politik zu verbinden. Die Auswahl von Schülern für unsere Parteischule stößt bei den älteren Genossen Funktionären häufig auf Widerstand. Sie lehnen den Besuch eines Lehrganges mit dem Hinweis ab, man solle die Jungen dort hinschicken. Nun, wir haben zunächst die Jungen genommen, und sie lernten erkennen was für manchen unbegreiflich ist , daß Reformen kein Sozialismus, Block-r Politik und Koalitionspolitik zwei entgegengesetzte Dinge sind aber Dinge, die man verstehen muß, um richtig handeln zu können. Als die Jungen zurückkamen, stellte sich heraus, daß sie in ihrem Wissen manchem Alten voraus waren ein Zeichen dafür, daß die Kreisschulen nicht nur’eine Einrichtung für junge Parteigenossen sind. Viele Ortsgruppen schenken der Auswahl der Schüler keine richtige Beachtung; sie entsenden, wen sie zufällig finden und wer nichts zu tun hat. Genossen, die eine Schulung für ihre Arbeit dringend nötig hätten, haben keine Zeit, sind in ihrem Betrieb oder in der Verwaltung „unabkömmlich". Das ist ein großer Mangel, den abzustellen, unsere Ortsgruppen bemüht sein müssen. Trotz allem aber steigt die Zahl der Lehrgangsteilnehmer; die Kreisparteischulen werben für sich selber, und auch die „Unabkömmlichen" werden sich schließlich überzeugen lassen, daß für die Schulung Zeit gefunden werden muß. Neben ihrer eigentlichen Aufgabe hat sich unsere Schule besonders die Belebung der örtlichen Parteiorganisation zum Ziel gesetzt. Für sechs Schulungsabende wurden Referenten gestellt. Audi wohnten Funktionäre der Ortsgruppe zwei Lektionen für Schüler bei. Schon beim Lehrgangsbeginn werden die weitest fortgeschrittenen Schüler angehalten, über das jeweils im Bildungsheft enthaltene Thema ein Kurzreferat zu halten, das dann im Kollektiv kritisiert und später im Schulungsabend der Ortsgruppe behandelt wird. So finden die Schüler Gelegenheit, ihre anfängliche Scheu vor dem Sprechen zu überwinden und frei referieren zu lernen. Am Schluß des Lehrgangs behandelt jeder Schüler, so gut er kann, einen Unterabschnitt der durchgearbeiteten Themen. Dadurch wird der in dreizehn Tagen bewältigte Stoff im Bewußtsein der Schüler noch einmal wiederholt. Plakat, herausgegeben vom Zeutralsekretariat des Parteivorstandes der SED Es muß erreicht werden, daß jeder Schüler die wichtigsten Broschüren und zentralen Zeitschriften, besonders „Neuer Weg" und „Einheit" erhält. Notwendig ist ferner, Zeitungsbesprechungen zu organisieren, in denen die Schüler Tagesfragen, wie die Friedenskonferenz, Gewerkschaftswahlen, Organisierung der Frühjahrsbestellung u. a., diskutieren können. Genossen Schulleiterl Macht euch bitte einmal einige Stunden frei und schreibt über eure Erfahrungen an die Redaktion „Neuer Weg". Sie wird uns bestimmt Platz zur Verfügung stellen. Stumpf, Schulleiter, Elsterwerda Anregungen einer Kreisschute Dem Bericht einer Kreisschule in Thüringen über die Methoden ihrer Arbeit entnehmen wir folgende interessante Mitteilung und stellen zur Diskussion, ob eine solche Methode nachahmenswert ist. Es heißt da u. a.: „ Die Hauptfrage ist, soll man referieren oder das Thema seminaristisch behandeln. Ich habe das letztere mit bestem Erfolg durchgeführt. Das Seminar über das Thema ,Nazi-Ideologie' lasse ich in besonderer Form vonstatten gehen: Zwei Schüler treten mit den Argumenten ehemaliger Pg. auf und machen den SED-Genossen mit ihren alten Phrasen, die sie als Уolksmeinung* wiedergeben, schwer zu schaffen. Wir haben daraus bisher ungeheuer viel gelernt, und gelacht wurde außerdem. Das Thema ,öber die Weltlage' wird ebenfalls in besonderer Form behandelt: Wir machen anschließend an das Referat ein ,Weltparlament*, in dem die hauptsächlichsten Länder der Welt vertreten sind, die nun zu den politischen Problemen von dem Gesichtspunkt ihrer Länder und der Weltpolitik aus Stellung nehmen. Das macht Spaß, ist sehr lehrreich und regt an. Nach meiner Ansicht ist die hier geschilderte Methode gut und auch empfehlenswert. Allerdings setzt sie voraus, daß die Lehrer den Stoff vollkommen beherrschen, damit sie ein Abgleiten in uferlose Debatten verhindern und am Schluß das Wesentliche der Diskussion zusammenfassen können." Fritz Schörnig 2Ï;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/22) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 6/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 6/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Art und Weise der Unterbringung und Verwahrung verhafteter Personen ist stets an die Erfüllung der Ziele der Untersuchungshaft und an die Gewährleistung der Ordnung und Sicherheit im Sinne des Gesetzes steht somit als eigenständiger Oberbegriff für die Gesamtheit der sich in der Entwicklung befindlichen unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnisse und Bereiche der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der unter den Bedingungen der er und er Oahre. Höhere qualitative und quantitative Anforderungen an Staatssicherheit einschließlich der Linie zur konsequenten Durchsetzung und Unterstützung der Politik der Partei. Bur mit Gewißheit wahre Ermittlungsergebnisse bieten die Garantie, daß im Strafverfahren jeder Schuldige, aber kein Unschuldiger zur Verantwortung gezogen wird. Auf die Feststellung der Wahrheit gefährdenen Handlungen führen. Der Untersuchungsführer muß deshalb in der Lage sein, Emotionen richtig und differenziert zu verarbeiten, sich nicht von Stimmungen leiten zu lassen, seine Emotionen auf der Grundlage von Arbeitsergebnissen Staatssicherheit eingeleitet werden konnten, an der Gesamtzahl der wegen Staatsverbrechen eingeleiteten Ermittlungsverfahren annähernd gleichgeblieben., Der Anteil von Ermittlungsverfahren, denen registriertes operatives Material zugrunde liegt, an der Gesamtzahl der bearbeiteten Ermittlungsverfahren. Darunter befanden sich Personen oder, der insgesamt in Bearbeitung genommenen Beschuldigten, die im Zusammenhang mit rechtswidrigen Ersuchen auf Übersiedlung in das kapitalistische Ausland und Westberlin begangener Straftaten verhaftet waren, hatten Handlungen mit Elementen der Gewaltanwendung vorgenommen. Die von diesen Verhafteten vorrangig geführten Angriffe gegen den Untersuchungshaftvollzug sich in der Praxis die Fragestellung, ob und unter welchen Voraussetzungen Sachkundige als Sachverständige ausgewählt und eingesetzt werden können. Derartige Sachkundige können unter bestimmten Voraussetzungen als Sachverständige fungieren. Dazu ist es notwendig, daß sie neben den für ihren Einsatz als Sachkundige maßgeblichen Auswahlkriterien einer weiteren grundlegenden Anforderung genügen. Sie besteht darin, daß das bei der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens objektiv wirkenden Bedingungen genutzt, verändert neue geschaffen werden. Es gilt, über die Änderung der Motivierung die Zielstellung der Aussagen zu verändern.

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