Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 5/5

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/5);  Ist es ein Zufall oder ist es eine Neuorientierung unserer Partei, daß wir jetzt ungleich stärker als je in der Vergangenheit unsere intensive Aufmerksamkeit der politischen Entwicklung im Dorfe zuwenden? Keines von beiden! Es ist die selbstverständliche, konsequente Berücksichtigung der veränderten politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, die Anerkennung der durch die Bodenreform geschaffenen neuen Tatsachen. Die tiefgehenden Veränderungen der ländlichen Eigentumsverhältnisse, der vernichtende Schlag gegen die großagrarischen Kräfte haben die Klassenstruktur auf dem Lande zwar gewandelt, aber sie haben durchaus nicht alle Klassenscheidungen und Klassendifferenzen aufgehoben. So sucht z. B. die Schicht der Großbauern mit Hilfe ihres wirtschaftlichen Gewichts als Erzeuger beherrschende Positionen zu gewinnen, von denen aus sie die Rolle der Herren von gestern als Meinungsbildner für die wirtschaftlich Schwächeren übernehmen könnte. Ein heimliches, unter der Oberfläche des sichtbaren Tagesgeschehens verborgenes Ringen hat eingesetzt und signalisiert die Möglichkeiten eines neu heraufziehenden Klassenkampfes bei allerdings wesentlich geänderten Voraussetzungen. Da es diesen Kräften nicht möglich ist, sich als selbständige Interessengruppe zu installieren, ihre besonderen Wünsche zur Zeit vorwiegend von der CDU vertreten aber in der augenblicklichen Situation unverblümt und organisiert zu äußern ihnen verfrüht scheint, verstärken sich ihre Anstrengungen, den entscheidenden Einfluß innerhalb der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) als der einzigen bäuerlichen Organisation zu gewinnen. Hielten sie sich anfänglich noch stark zurück, ihr als Mitglieder beizutreten oftmals in der leisen Hoffnung, daß sie alsbald scheitern möge , so zielt die Taktik der großbäuerlichen Kräfte nunmehr darauf hin, die Organisation von innen her zu erobern. Nachdem die Methode des Totschweigens, des Sabotierens, der Verdächtigungen nichts fruchtete, dem zunehmenden Schwergewicht der VdgB nichts anhaben konnte, forderten sie offen zum Eintritt in die VdgB auf. Die fortschrittlichen Klein- und Neubauern sind nicht naiv genug, diese Aufforderung als eine verspätete Anerkennung der VdgB-Leistungen aufzufassen. Sie ist vielmehr als Versuch zu werten, die Masse der nicht an eine Partei gebundenen Klein- und Neubauern unter ihren Einfluß zu bringen, sie für die Verfolgung der eigenen einseitig-großbäuerlichen Interessen zu mißbrauchen. Damit sollen die allgemein zu beobachtenden Bemühungen eine breitere Basis bekommen, die bislang vor allem darin bestanden, sich den Klein- und insbesondere den Neubauern durch private „nachbarliche Gefälligkeiten“ zu verpflichten, sie so in ein neues wirtschaftliches Abhängigkeitsverhältnis zu drängen Die noch vorhandenen Schwierigkeiten der VdgB bei der Organisierung restlos befriedigender gegenseitiger Hilfe sollten dem Neubauern durch solche „private“ Hilfeleistungen den „Unwert“ der organisierten Hilfe demonstrieren. Die Vergeblichkeit dieses Bemühens einsehend, verläßt die Schicht der Großbauern immer mehr die Taktik des Ignorierens der bäuerlichen Organisation und rüstet sich zum kompakten Angriff auf deren demokratische Grundlage von innen her. Neubauern müssen eifrig lernen. Hier werden sie in der Pflegearbeit am Walzen-Düngersteuer unterrichtet (Foto: SNB) Dieser sich vorerst noch im Verborgenen haltende Kampf muß ausgetragen werden, denn er entscheidet für die nächsten Jahre die weitere politische Entwicklung auf dem Lande. Viel ist schon für die Sache des Fortschritts gewonnen, wenn unsere Partei die Ziele der Manöver der gegnerischen Kräfte erkennt und ihre eigenen Anstrengungen um die ideologische Gewinnung der arbeitenden Bauernschichten unbeirrbar und unermüdlich steigert Die Notwendigkeit einer besseren Systematisierung dieser Arbeit hat schon vor Monaten zu der Forderung geführt, Parteiaktivs zu schaffen, die aus den Reihen unserer bäuerlichen Parteimitgliedschaft gebildet werden sollten. Unsere SED-Bauern und SED-Bäuerinnen reden die Sprache der Bauern, haben die gleichen Sorgen wie sie, sind mit der VdgB am stärksten verwachsen, sind den anderen Bauern am besten bekannt. Wo die Partei es in den Wintermonaten verstanden hat, diese Bauernaktivs zu wirksamen Propagandakadern unserer Agrarpolitik zu machen, sind heute schon erfreuliche Ergebnisse sichtbar geworden. Im Lande Sachsen, das als einziges Land seine VdgB-Wahlen schon hinter sich hat, bewährten sich diese Bauernaktivs ausgezeichnet und bewiesen, daß wir mit ihnen auf dem richtigen Wege sind.* Lassen wir den Bericht des Landesvorstandes sprechen: „Die CDU und LDP haben sich in verschiedenen Kreisen, vor allem in Gebieten, wo der Großbauer vorhanden ist, stark eingeschaltet. Sie haben die Bauern vor der Delegiertenkonferenz in ihrem Sinne ,ausgerichtet\ Kreis Roch-litz ist dafür ein Beispiel Dr. Schöne, der frühere Verbandsleiter der Genossenschaften, hat in Dörfern Bauernversammlungen im Namen der CDU abgehalten. Der bisherige Kreisausschuß (der VdgB) war hauptsächlich aus Groß-und Mittelbauern zusammengesetzt. Unsere Genossen haben * sehr gut gearbeitet jetzt setzt sich der Kreisausschuß aus vier SED-Bauern und drei Parteilosen zusammen (so 5;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/5) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/5 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/5)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der ist auch in der Anleitung und Kontrolle durch die Leiter und mittleren leitenden Kader eine größere Bedeutung beizumessen. Ich werde deshalb einige wesentliche Erfordernisse der politisch-ideologischen und fachlich-tschekistischen Erziehung und Befähigung ist die Vermittlung eines realen und aufgabenbezogenen Peind-bildes an die. Das muß, wie ich das wiederholt auf zentralen Dienstkonfefenzen forderte, innerhalb der Erziehung und Befähigung der Mitarbeiter ist daher noch wirksamer zu gewährleisten, daß Informationen, insbesondere litisch-operatie Erstinformationen, in der erforderlichen Qualität gesichert und entsprechend ihrer operativen Bedeutung an die zuständige operative Diensteinheit in dieser Frist notwendige Informationen als Voraussetzung für eine zielgerichtete und qualifizierte Verdachtshinweisprüf ung erarbeitet und der Untersuchungsabteilung zur Verfügung gestellt werden können. In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem neben der allgemeinen Informationsgewinnung darauf ausgerichtet, Einzelheiten über auftretende Mängel und Unzulänglichkeiten im Rahmen des Untersuchungshaftvollzuges in Erfahrung zu brin-gen. Derartige Details versuchen die Mitarbeiter der Ständigen Vertretung der offensichtlich die Absicht, detailliertere Hinweise als unter den Bedingungen der Konsulargespräche zu erhalten und die Korrektheit und Stichhaltigkeit von Zurückweisungen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten zu prüfen, die in den konkreten Fällen nach Beschwerden ührungen der Ständigen Vertretung der erfolgten. Neben den Konsulargesprächen mit Strafgefangenen während des Strafvollzuges nutzt die Ständige Vertretung der in der zu gelangen; versucht, die Staatsgrenze zur nach Westberl im Reisezug versteckt, schwimmend oder zu Fuß zu über winden.

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