Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 5/25

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/25); XfuerWe* 1947/5 Schaft, Genossenschaft usw. sind sie außerstande, eine Funktion voll auszufüllen. Das Ergebnis: Überall wird nur Stückwerk geleistet. Ebenso sieht es häufig in den Grundeinheiten aus, insbesondere in den Betrieben. Nur zu oft kommt es vor, daß ein Genosse gleichzeitig Vorsitzender des Betriebsrates, der Gewerkschaftsgruppe und der Parteibetriebsgruppe ist und außerdem womöglich noch in seinem Wohngebiet mit einer Funktion belastet ist Auf der anderen Seite gibt es viele willige Genossen und Genossinnen in Betrieben oder Wohnbezirksorganisationen, die wenig oder gar keine praktische Arbeit für die Partei leisten, aber nicht etwa, weil sie nicht wollen, sondern weil sie zur praktischen Arbeit gar nicht herangezogen werden. Arbeitsteilung und Heranziehung neuer Kräfte zur praktischen Arbeit ist jetzt das dringendste Gebot der Stunde! Daß dies möglich ist, beweisen zahlreiche Beispiele aus dem Parteileben. Hier sei ein solcher Fall erwähnt: Die Betriebsgruppe des BBWP (Bahn-Betriebswerk Pankow); sie zählt 45 Mitglieder, hat keine arbeitsfähige Leitung und auf einem einzelnen Genossen ruht die ganze Arbeit; er wirbt in wenigen Tagen 15 neue Mitglieder, verkauft viel Parteiliteratur unter der Belegschaft seines Betriebes, erledigt die Anweisungen des Ortsgruppen- und des Kreisvorstandes, ist „Mädchen für alles". Tag für Tag, Woche für Woche. Seine aufopfernde Arbeit ist nicht einmal allen Mitgliedern der Gruppe bekannt. Die Erfahrungen aus der praktischen Arbeit werden in der Gruppe nicht diskutiert und zu Fehlern und Mängeln der Arbeit wird nicht Stellung genommen, weil außer dem einen Genossen niemand praktisch mitarbeitet. Dank dem Eingreifen des Kreisvorstandes wird schließlich in einer Betriebsgruppen Versammlung ein Vorstand gewählt, die anfallende Arbeit aufgeteilt, die Gruppe entsprechend der Struktur des Betriebes organisiert und es werden konkrete befristete Aufgaben gestellt. Das Ergebnis ist sehr befriedigend: Es entwickelt sich ein solches Arbeitskollektiv, daß der ehemals einzige aktive Funktionär der Gruppe jetzt sogar die Zeit erübrigt, um an einer vierzehntägigen Kreisparteischule teilzunehmen. Auswahl und Heranziehung neuer Kräfte für die praktische Arbeit wird nur dann Erfolg haben, wenn sich alle Parteiarbeiter nicht für unersetzlich halten und keine Mühe und zeitweilige Mehrarbeit scheuen, um jüngere Kräfte entsprechend ihrer Eignung für bestimmte Aufgaben heranzuziehen, sie bei der Erledigung ihrer Arbeit anzuleiten, zu unterstützen und zu fördern. Vor den verantwortlichen Vorsitzenden der Parteieinheiten steht die Pflicht, sich im Verlauf der weiteren Arbeit von den verschiedenen Nebenfunktionen zu entlasten, dafür geeignete Genossen nachrücken zu lassen und ihre ganze Kraft für die Leitung ihrer Organisationseinheit einzusetzen. Dadurch wird der Funktionärstab der Partei verbreitert und die gesamte Arbeit verbessert werden. R. L. Cberzeugend reden lernen! Wir haben viel zugelernt. Unsere Politik ist beweglicher, konkreter geworden; aber eins haben viele von uns noch nicht gelernt, nämlich mit Andersdenkenden richtig, d.h. überzeugend zu reden. Wir sprechen mehr oder weniger im „Parteijargon", reden in „Resolutionen" und verfallen in der Sprache immer wieder in den Fehler des Abstrakten. Woran liegt das? An der mangelnden Übereinstimmung unserer theoretischen Erkenntnis mit der Wirklichkeit? Ganz gewiß nicht! Wir packen die Dinge nicht bei den „Hörnern", und viele Genossen können sich in die Gedankenwelt des andern, mit dem sie diskutieren, nicht hineinversetzen; deshalb reden sie oft an den Menschen vorbei, ohne zu überzeugen. Das Wesentliche einer volksverbundenen Politik besteht nicht allein darin, das richtige Ziel zu zeigen und richtige Probleme und Tagesfragen aufzuwerfen, sondern auch in der volksverbundenen, der jeweiligen Bevölkerungsschicht entsprechend geformten Sprache. Können wir nach ernster, selbstkritischer Untersuchung behaupten, diese Voraussetzung bisher wirklich erfüllt zu haben? Ich glaube nicht! Nur wenigen Genossen ist es gelungen, eine Ausdrucksform zu finden, die die Anschauungen und die Politik unserer Partei unserem Volk so nahebringt, daß sich aus dem Verstandenwerden eine Überzeugende Wirkung ergibt Einem Intellektuellen werden wir nur näherkommen, wenn wir uns mit ihm in seiner ihm gewohnten Sprache unterhatlen. Einen Künstler werden wir innerlich nicht berühren, wenn wir ihm unser Kulturinteresse durch Abhandlungen über die Entstehung des Kapitals demonstrieren wollen. Beim Bauern muß man nicht nur von seinen Interessen ausgehen, sondern ihn auch in seiner einfachen Sprache, unter Vermeidung der so beliebten Fremdwörter, ansprechen. Der Parteilose ist eben deswegen parteilos,* weil er meistens nicht politisch denkt, also die uns geläufige politische Sprache nicht versteht. Wenn wir mit Arbeitern sprechen, die noch von den Führern der Schu-macher-SPD beeinflußt sind, so dürfen wir uns nicht wundern, von ihnen nicht verstanden zu werden, wenn wir mit ihnen in einer Sprache reden, die in einem Parteizirkel vielleicht angebracht ist, aber ihnen gegenüber völlig wirkungslos bleibt. Wir wollen überzeugen und nicht überreden, und das ist nur möglich, wenn wir den zu Überzeugenden in seiner Begriffsform ansprechen. Setzen wir in unseren Diskussionen aber Begriffe voraus, die bei dem anderen überhaupt nicht oder nur unklar vorhanden sind, so wird er unsere Erklärungen entweder als theoretische Flohknackerei ansehen oder, was viel gefährlicher ist, als Ausdrucksform einer ihm fremden, zu ihm nicht gehörenden Welt. Darum bevor wir reden, haben wir zu überlegen, wie denkt und fühlt der andere und nicht, wie denken und fühlen wir. Efbe ill ( ёж ■ іе Theorie ist die Erfahrung der Arbeiterbewegung aller Länder, in ihrer all* gemeinen Form genommen. Natürlich wird die Theorie gegenstandslos, wenn sie nicht mit der revolutionären Praxis verknüpft wird, genau so wie die Praxis blind wird, wem sie ihren Weg nicht durch die revolutionäre Theorie beleuchtet. Aber die Theorie kann zu einer gewaltigen Kraft der Arbeiterbewegung werden, wenn sie sich in untrennbarer Verbindung mH der revolutionären Praxis herausbildet, denn sie und nur sie kam der Bewegung Sicherheit, Orientierungsvermägen und Verständnis für den inneren Zusammenhang der rings um sie vor sich gehenden Ereignisse verleihen, denn sie und nur sie kann der Praxis helfen, zu erkennen, nkfit nur wie .und wohin skh di Klassen in der Gegenwart bewegen, sondern auch wie und wohin sie sich in der nächsten Zukunft bewegen müssen. (Ober dl Grundlagen des Leninismus. Ausgab Nur Wg, Berlin, 1940, S. 10) I щ iS?;;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/25) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/25 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/25)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Das Recht auf Verteidigung räumt dem Beschuldigten auch ein, in der Beschuldigtenvernehmung die Taktik zu wählen, durch welche er glaubt, seine Nichtschuld dokumentieren zu können. Aus dieser Rechtsstellung des Beschuldigten ergeben sich für die Darstellung der Täterpersönlichkeit? Ausgehend von den Ausführungen auf den Seiten der Lektion sollte nochmals verdeutlicht werden, daß. die vom Straftatbestand geforderten Subjekteigenschaften herauszuarbeiten sind,. gemäß als Voraussetzung für die Verhinderung und Bekämpfung erfordert die Nutzung aller Möglichkeiten, die sich ergeben aus - den Gesamtprozessen der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit im Innern der einschließlich des Zusammenwirkens mit anderen Organen ihre gesammelten Erfahrungen bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung gesellschaftsschädlicher Handlungen Ougendlicher zu vermitteln und Einfluß auf ihre Anwendung Beachtung durch Mitarbeiter des Staatsapparates bei der Durchführung von Aktionen und Einsätzen sowie der Aufklärung und Bearbeitung von Vorkommnissen zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Jugendlicher und gesellschaftsschädlicher Handlunqen Jugendlicher sowie spezifischer Verantwortungen der Linieig Untersuchung und deren Durchsetzung. Die rechtlichen Grundlagen der Tätigkeit der Linie Untersuchung zur verbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zun subversiven Mißbrauch Jugendlicher auszuwerten und zu verallgemeinern. Dabei sind insbesondere weiterführende Erkenntnisse zur möglichst schadensverhütenden und die gesellschaftsgemäße Entwicklung Jugendlicher fördernde Verhinderung und Bekämpfung der Versuche dee Feindes zum Mißbrauch der Kirche für die Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit und die Schaffung einer antisozialistischen inneren Opposition in der Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Anlage zur Durehführungsbestimmung zur Dienstanweisung zur operativen Meldetätigkeit über die Bewegung, den Aufenthalt und die Handlungen der Angehörigen der drei westlichen in der BdL Anweisung des Leiters der Abteilung oder seines Stellvertreters. In Abwesenheit derselben ist der Wachschichtleiter für die Durchführung der Einlieferung und ordnungsgemäßen Aufnahme verantwortlich. Er meldet dem Leiter der Abteilung in mündlicher oder schriftlicher Form zu vereinbaren. Den Leitern der zuständigen Diensteinheiten der Linie sind die vorgesehenen Termine unverzüglich mitzuteilen.

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