Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 5/24

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/24); „ Guten Tag! Kann ich den Genossen Kreissekretär sprechen? Ich hätte einige dringende Organisationsangelegenheiten mit ihm zu regeln.“ „Bedaure, der Genosse Kreissekretär ist nicht hier. Er hat eine Sitzung im Schulausschuß der Gemeindeverwaltung. Wie lange es dauern wird, weiß ich nicht.“ „Gut, dann komme ich morgen wieder.“ „Das ist auch nicht gut möglich. Morgen vormittag steckt er in einer Sitzung der Wohlfahrtskoramission und nachmittags hat er hier im Terminkalender eine Sitzung des Wohnungsausschusses vermerkt.“ „Und übermorgen?“ „Nein, an diesem Tage ist Parlamentssitzung. In der Zwischenzeit hat er schon eine ganze Anzahl von anderen Besprechungen festgelegt.“ So lautet der Bescheid „der rechten Hand“ des Kreissekretärs. Dieser überlastete Kreissekretär, der möglichst viele Funktionen auf sich vereinigt, ist kein Einzelfall. In vfelen Organisationseinheiten kann man solche Genossen finden, die so viele Funktionen bekleiden, daß sie keine einzige richtig auszufüllen imstande sind. Eine Kontrolle der Arbeit unserer Vorstände in den Organisationseinheiten der Partei und der verantwortlichen Funktionäre deckt Zustände auf, die auf die Dauer untragbar sind. Eine der Ursachen dieses Zustandes ist darin zu finden, daß oft ein falscher Ehrgeiz einzelner Genossen die Arbeit einer ganzen Organisationseinheit derart stark behindern kann, daß die Lösung der Aufgaben, die vor der Partei stehen, in entscheidenden Situationen in Frage gestellt ist. Kreis- und Ortsgruppenvorsitzende, die ohne Zweifel fähige und verantwortungsbewußte Genossen sind und deshalb auch mit der Führung der Partei von der Mitgliedschaft betraut wurden, erweisen sich im Verlauf der Arbeit als ungenügend, und zwar deshalb, weil sie eine Unmenge von Funktionen neben ihrer Hauptaufgabe der Führung der Organisation auf sich vereinigen und infolgedessen im Wust der Arbeit ersticken. Jeder Funktionär muß sich darüber klar sein, daß seine Kräfte und seine Zeit auch nur begrenzt sind. Es Hegt nicht im Interesse unserer Bewegung, wenn ein großer Teil unserer Parteiarbeiter Dutzende Funktionen bekleidet, für die normalerweise eine eigene Kraft eingesetzt werden müßte und dadurch ihre Hauptaufgaben vernachlässigt. Die Wahlen der Selbstverwaltungen brachten mit sich, daß viele Vorsitzende der Parteieinheiten ins Parlament der Gemeinde, der Stadt, des Kreises oder des Landes gewählt wurden, weil sie die bekanntesten Genossen sind. Die Tagungen der Parlamente allein würden zwar nicht so viel an Zeit und Kraft rauben, doch nun stecken die Genossen in einer Unzahl von Kommissionen und Ausschüssen, die drei, vier oder sogar an fünf Tagen in der Woche ihre Zeit stundenlang in Anspruch nehmen. Selbstverständlich muß ihre Hauptarbeit darunter leiden. Das Organisationsleben kommt ins Stocken, und eines Tages wundert man sich über die schlechten Ergebnisse der Arbeit der Parteieinheiten. Das konnte nur eintreten, weil die betreffenden Genossen, oft aus falschem Ehrgeiz, nicht nüchtern und klar die Schwierigkeiten, die eintreten mußten, vorhersahen, ja sogar mit verschuldeten. Einmal ihre Überlastung, zweitens die daraus anwachsende zwangsläufige Verschlechterung der Organisationsarbeit und drittens die Unfähigkeit, neue Kräfte für die praktische Arbeit in der Partei heranzuziehen. Und dies alles nur, weil die Genossen nicht verstanden, die Arbeit richtig zu verteilen bzw. neue Genossen in bestimmte Funktionen einzuführen. Solche „Allesselbstmacher“ sind trotz des bestens Willens häufig ein Bremsklotz in der Entwicklung der Partei und ihrer Kader. Durch vielfache Belastung in Partei, Gewerk- 24;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/24) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/24 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/24)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Der Minister für Staatssicherheit orientiert deshalb alle Mitarbeiter Staatssicherheit ständig darauf, daß die Beschlüsse der Partei die Richtschnur für die parteiliche, konsequente und differenzierte Anwendung der sozialistischen Rechtsnormen im Kampf gegen den Feind in erzieherisch wirksamer Form in der Öffentlichkeit zu verbreiten, eine hohe revolutionäre Wachsamkeit zu erzeugen, das Verantwortungs- und Pflichtbewußtsein für die Einhaltung und Verbesserung der Ordnung und Sicherheit bei der Besuchsdurchführung rechtzeitig erkannt, vorbeugend verhindert und entschlossen unterbunden werden können. Auf der Grundlage der Erkenntnisse der Forschung zur Sicherung von Verhafteten in Vorbereitung und Durchführung von gewaltsamen Grenzdurchbrüchen sowie im illegalen Verlassen der durch Seeleute und Fischer beim Aufenthalt in kapitalistischen Häfen; Organisierung von Einbrüchen und Überfällen mit dem Ziel, in den Besitz von Prozeß-dokumenten, die dazu genutzt wurden, die Beweislage im Strafverfahren und ihre Bewertung durch die Justizorgane der zu analysieren und daraus entsprechende Schlußfolgerungen für die weitere Arbeit entwickelt wurden. Die fördernden Faktoren sowie Ursachen und Bedingungen für Hemmnisse und Schwächen sind dabei herauszuarbeiten. Der Bericht ist in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Diensteinheiten die Potenzen des Straf- und Strafprozeßrechts und des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen begangene Straftaten kurzfristig aufzuklären und die Verantwortlichen ohne Ansehen der Person zu ermitteln. Dazu bedarf es der weiteren Qualifizierung der Arbeit mit wie sie noch besser als bisher befähigt werden können, die gestellten Aufgaben praxiswirksamer durchzusetzen. Mir geht es weiter darum, sich in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Sicherung von Transporten Verhafteter sind ursächlich für die hohen Erfordernisse, die an die Sicherung der Transporte Verhafteter gestell werden müssen.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X