Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 5/22

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/22); Jedes Mitglied ein Mitarbeiter Gen. K. schreibt: Vor allen Dingen sei einmal festgestellt, aus welchen Genossen bzw. Genossinnen sich unsere Partei zusammen-setzt. Da sind zunächst die Genossen, die der Partei, ganz gleich, ob KPD oder SPD, auch unter dem „tausendjährigen“ sogenannten „Dritten Reich“ die Treue hielten und bis zum bitteren Ende für unsere Sache einstanden. Es waren in der Hauptsache die Genossinnen und Genossen, die 1945 als erste wieder die Arbeiterparteien auf bau ten; hatten sie doch am innigsten den Sturz des Hitlerregimes herbeigesehnt. Dazü kamen die Genossen und Genossinnen, die aus Konzentrationslagern und Zuchthäusern befreit wurden. Alle diese Mitglieder sind es auch, für die es eine langersehnte Selbstverständlichkeit war, sich wieder politisch zu betätigen. Diese ältere Generation gehört unzweifelhaft zum aktivsten Teil der SED. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß es keine Jugend gäbe, die aktiv mitarbeitet. Ein weiterer Teil von Mitgliedern besteht aus denjenigen, die zwar vor 1933 gesinnungsgemäß bei uns standen, aber nicht organisatorisch erfaßt waren. Diesen Genossen fehlt vor allen Dingen die Schulung, die die älteren Genossen fast restlos durchgemacht haben. Es soll auch nicht verkannt werden, daß wir wohl einige Mitglieder in unseren Reihen haben, die überwiegend mit dem Wunsche zu uns kamen, lediglich „mit dabei“ zu sein und sich durch Beitritt zur SPD oder KPD eine persönliche Rückendeckung zu verschaffen. Etliche solcher „Genossen“ haben ja auch schon festgestellt, daß es ungefährlich ist, wenn man zur CDU oder LDP hinüberwechselt. Ihnen trauern wir nicht jiach. Ein großer Teil von Genossinnen und Genossen in der SED zählt zu unserer Jugend. Dabei muß man wieder unterscheiden zwischen der Jugend, die durch die sozialistischen Jugendorganisationen gegangen ist und dem Teil, der noch nie eine marxistische Bewegung gekannt hat. Wir haben eine Zahl guter Funktionäre, die aus der Die Kumpels aus dem Kohlenpott fragen . (Foto: *SED-Bildstelle) ersten Gruppe hervorgegangen sind. Der zweite Teil kommt natürlich ebenfalls mit gutem Willen zu uns, 1st aber meist ohne jegliche Kenntnis der sozialen Ziele. Besonders diesen Teil gilt es systematisch zu schulen. Es fehlt hier oft noch sehr an Begeisterungsfähigkeit, ohne die eine Bewegung nicht vorwärtsgetrieben werden kann. Diese Jugend kann z. B. sehr aktiv im Sport sein, zeigt aber manchmal weniger Lust, sich auch politisch zu betätigen. Das sind zweifellos Auswirkungen der hitleristi-schen Erziehungsmethode. Selbstverständlich sind wir nicht gegen die sportliche Betätigung, unser alter Wahlspruch „Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“ gilt auch heute noch. Mit diesem Satz ist das gesagt, was wir wollen: Unsere Jugend braucht einen gesunden Körper, damit die geistige Schulung und Betätigung eine reale Basis hat. Nun kommen wir zu der Frage: Was können wir von einem Mitglied der SED verlangen? Müssen wir all das verlangen, was im Interesse der Partei und für den demokratischen und sozialistischen Aufbau nötig ist? Das scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein. Daß dies aber nicht überall der Fall ist, haben wir bei den beiden Wahlen in Sachsen festgestellt. Es gibt auch dort eine ganze Anzahl von Genossinnen und Genossen, die pflichtbewußt bis zum äußersten sind. Ein anderer Teil Mitglieder wieder ist unlustig zur Parteiarbeit; sie erscheinen nicht, wenn sie bestellt sind, manchmal entschuldigt, oft aber auch unentschuldigt. Das darf es nicht geben. Wir müssen so weit kommen, daß wir weniger von Mitgliedern als von Mitarbeitern sprechen. Jeder Genosse und jede Genossin soll sich zur Mitarbeit zur Verfügung stellen. Wir benötigen keine Nummern, sondern überzeugte Mitarbeiter. Die Glieder der SED, die nicht in diesem Sinne erzogen werden können, verschwinden vielleicht wieder eines Tages aus unseren Reihen, aber alle anderen Genossinnen und Genossen werden unter dem Einfluß unserer sozialistischen Schulung von Mitgliedern zu Mitarbeitern werden. Nachbemerkung der Redaktion: Der Genosse K. hat zweifellos die Lage in seinem Ort geschildert, wie sie allgemein ist. Es ist auch richtig, wenn er die Forderung stellt, wir sollen einen Zustand anstreben, wo jedes Mitglied ein Mitarbeiter für unsere Sache ist. Aber Genosse K. beantwortet die wichtigste Frage nicht: WTie und was ist zu tun, damit wir dieses Ziel erreichen? Wir hoffen, daß Gen. K. und andere Genossen dazu ganz konkret Stellung nehmen und an dieser Stelle Erfahrungen aus ihrer Parteiarbeit zum Nutzen unserer allgemeinen Arbeit berichten. Bessere Kontrolle der Arbeit! In einem Briefe schreibt der Junglehrer H. F. D. aus Körba: In den Monaten, in denen ich hier als Neulehrer bin, hat die Ortsgruppe nur eine Zusammenkunft gehabt, zu der 18 Mitglieder erschienen. Der Zweck war, einen neuen Bürgermeister vorzuschlagen, da der bisherige wegen Alters sein Amt niederlegen wollte. Mitglieder, die ich auf diese Unzulänglichkeit der Tätigkeit der Gruppe hinwies, hatten Gründe, wie „zuviel Arbeit“, „kennen wir schon alles“ usw. Ich glaube, es ist nicht richtig, eine Ortsgruppe ins Leben zu rufen und sie dann ihrem Schicksal zu über* lassen. Ich frage mich, warum führt die Kreisleitung nicht einmal eine persönliche Kontrolle der Gruppen durch? Müßten die übergeordneten Leitungen nicht von dem Satz ausgehen: Papier ist geduldig? Kann man nicht vieles mit schönen Worten umschreiben, die die wahre Lage verschleiern? Die Kontrolle der Tätigkeit der einzelnen Ortsgruppen kann den Kreisabschnittsleitern nicht warm genug ans Herz gelegt werden. Nachbemerkung der Redaktion: Der Gen. H. F. D. hat vollkommen recht! Es ist Pflicht der Kreisleitung, die Arbeit der Ortsgruppen zu leiten.;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/22) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 5/22 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 5/22)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen, Die Aufdeckung und Überprüf ung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucherund Transitverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Siche rung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Der Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen im Rahmen der gesamten politisch-operativen Arbeit zur Sicherung der Staatsgrenze gewinnt weiter an Bedeutung. Daraus resultiert zugleich auch die weitere Erhöhung der Ver antwortung aller Leiter und Mitarbeiter der Grenzgebiet und im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Leiter aller Ebenen der Linie dieses Wissen täglich unter den aktuellen Lagebedingungen im Verantwortungsbereich schöpferisch in die Praxis umzusetzen. Es geht hierbei vor allem um die wissenschaftlich gesicherten Verfahren und Regeln des logisch schlußfolgernden Denkens. Das Erkenntnisobjekt und das Ziel des Erkenntnisprozesses in der Untersuchungsarbeit und im Strafverfahren - wahre Erkenntni resultate über die Straftat und ihre Umstände sowie andere politisch-operativ bedeutungsvolle Zusammenhänge. Er verschafft sich Gewißheit über die Wahrheit der Untersuchungsergebnisse und gelangt auf dieser Grundlage zu der Überzeugung, im Verlauf der Bearbeitung des Ermittlungsverfahrens in den für die Ent Scheidung erforderlichen Umfang die Wahrheit festgestellt zu haben. Spätestens beim Abschluß des Ermittlungsverfahrens muß diese.

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