Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 3/33

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/33); Am Anfang stand die Tat! Genosse Rothhaupt, Berlin-Reinickendorf, schildert, nachstehend, wie Berliner Arbeiter den Bauern im Oderbruch zu Hüfe eilten. Wir bringen diesen sehr verspäteten Bericht - er ist aus der Zeit der Ernte 1946 , weil er zeigt, wie erfolgreich die Arbeiter den Bauern helfen können, und weü er ein Beispiel wirklicher Verbundenheit mit dem Dorf gibt, das unsere Genossen besonders jetzt während der Frühjahrsaussaat zur Nachahmung anspornen soll. Die Redaktion Die Vorbereitungen waren kurz. Ein Genosse schilderte in der Stadtteilleitung der SED, welche Not er im Oderbruch gesehen hatte und rief zur Hilfe auf. Kurze Diskussion. Der Entschluß stand fest: Wir helfen! Die Aktion wurde organisiert: Einige aktive Genossen entzündeten die Bereitschaft zur Mithilfe; Werkzeug, Hausgerät, Geld wurde gesammelt; landwirtschaftliches Gerät, die benötigten Fahrzeuge und Papiere wurden beschafft Das nächste Wochenende brachte das erste Auftreten im Ort der übernommenen Patenschaft: Gorgaet im Oderbruch. Die Begrüßung dort ließ ein gewisses Mißtrauen der ländlichen Bevölkerung erkennen. „Die räumen heute nacht die Felder ab und sind morgen verschwunden“, raunte ein Einheimischer seinem Nachbarn zu. Nun, es kam anders. Der erste Anblick des Dorfes ließ jeden frohen Sang verstummen. Es war fast nicht zu glauben, daß in diesen zerschossenen Brandruinen überhaupt noch Leben von Mensch und Tier möglich sei. Alle Vorstellungen von gemütlicher abendlicher Plauderstunde in Dorfkrug oder Bauernstube waren dahin. Hier konnte man fast daran zweifeln, ob unsere „Hilfe“ einen Sinn hätte. Und erst die Äcker! Schützengräben, Geschütz- und Bunkerstellungen zogen sich kreuz und quer darüber hin und sperrten Pflug und Egge den Weg. Mannshohes Unkraut auf bestem Weizenboden. 20 40 Mauselöcher auf jedem Quadratmeter Acker. Mit Verbissenheit wurde zugepackt. Bunker, Schützengräben und Granatwerferstellungen wurden eingeebnet. Das darin verbaute Holz wurde geborgen. Gemüsepflanzen wurden gehackt, gejätet, Rüben verzogen, Kartoffeln geerntet. Die Bauern und Neusiedler machten runde Augen. Bald war das Eis gebrochen und Sonnabend für Sonnabend wurde ungeduldig das Transportauto erwartet, das die Genossen der SED aus der Stadt heranbrachte. Die Gor-gaster hatten Vertrauen gewonnen zu den Berlinern, die, selbst in Not, nach einer Woche Fabrikarbeit ihre freien Stunden dafür opferten, um den Bauern zu helfen, den Mangel an Gerät, Zugmaschinen und Bespannung wenigstens teilweise wettzumachen. Immer neuen Bitten und Anregungen wurde nachgegeben. Zimmerer- und Maurer-kolonnen wurden zusammengestellt und zur Reparatur und zum Neuaufbau von Wohngebäuden und Stallungen eingesetzt. Einige der Berliner Helfer blieben in ihren Er-holunge- bzw. in dafür besonders erwirktem Urlaub wochenlang in Gorgaet. Der Erfolg wurde allenthalben spürbar. Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe hatte die Vermittlerrole übernommen, um den vielen Hilfsanträgen der Dringlichkeit entsprechend nachzukommen. Als der einbrechende Winter der Arbeit ein Ende setzte, schieden die Genossen des Berliner Stadtteils Reinickep-dorf-Ost, von dem die Patenschaft getragen wurde, von den Gorgastern als Freunde. Für beide Teile stand es fest: Was bisher geschehen war, war nur ein Auftakt. Im neuen Jahr wird die Zusammenarbeit vertieft und auf breiterer Basis fortgesetzt Es gibt viele Orte wie Gorgast! Es gibt viele Stadtteile wie Reinickendorf-Ost! Es gibt eine gemeinsame Not und eine gemeinsame Verpflichtung: die Not gemeinsam zu bekämpfen! Am Anfang stan%d die Tat! Berliner Arbeiter fahren aufs Land, um den Bauern zu helfen (Fotos: Pieareck-Berlia) f Kommunalpolitik gebt auch die Betriebe an Der verhältnismäßig breite Stamm unserer Funktionäre ist im Verlauf der Arbeit in den letzten zwei Jahren aus Pj den besten und aktivsten Elementen der Werktätigen her-auskristallisiert worden. Nicht überall wird dieser Apparat der Partei auch wirklich zu einer breiten Mobilisierungsund Aufklärungsarbeit unter den Werktätigen eingesetzt. Ein Teil unserer Organisationseinheiten, insbesondere von den Kreisvorständen abwärts, kennt die Struktur ihres Wirkungsbereiches gar nicht oder sehr schlecht und kann infolgedessen auch dieses Gebiet gar nicht planmäßig bearbeiten. Es gibt Kreisvorstände, in deren Wirkungskreis eine große Anzahl von Betrieben vorhanden ist, in denen es keine Betriebsgruppen der Partei, ja oft nicht einmal einzelne Parteimitglieder gibt Sind wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden, um in diesen Betrieben organisatorisch vorzustoßen und sich dort zu verankern? Zweifellos nein! Es muß in dieser Richtung viel nachgeholt werden. Um die vorhandenen Betriebsgruppen zu stärken und zu festigen, wird es notwendig sein, erfahrene Genossen aus den verschiedenen Parteivorständen und Verwaltungsstellen den schwachen Betriebsgruppen als Helfer anzugliedern, damit sie ihre Erfahrungen und ihr Wissen den zum übergroßen Teil erst neu zur Arbeiterbewegung gestoßenen Mitgliedern und Funktionären übermitteln. Die bestehenden Wohnbezirksgruppen aber sollten es sich zur Pflicht machen, eine planmäßige Werbung von neuen Mitgliedern und parteilosen Betriebsräten in den bisher noch nicht erfaßten Betrieben von außen durchzuführen. Doch diese organisatorischen Maßnahmen werden nur dann dauernden Erfolg haben, wenn sie von einer wirklichen Massenarbeit getragen sind. Ein wiehtiger Hebel zur Durchführung einer solchen Mae8enpolitik in den Betrieben kann neben einer richtigen 33;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/33) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/33 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/33)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Mitarbeiter der Linie haben zur Realisie rung dieser Zielstellung einen wachsenden eigenen Beitrag zu leisten. Sie sind zu befähigen, über die festgestellten, gegen die Ordnung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt. Im Interesse der konsequenten einheitlichen Verfahrensweise bei der Sicherung persönlicher Kontakte Verhafteter ist deshalb eine für alle Diensteinheiten der Linie und im Zusammenwirken mit den verantwortlichen Kräften der Deutschen Volkspolizei -und der Zollverwaltung der DDR; qualifizierte politisch-operative Abwehrarbeit in Einrichtungen auf den Transitwegen zur Klärung der Frage Wer ist wer? unter den Strafgefangenen und zur Einleitung der operativen Personenicontrolle bei operati genen. In Realisierung der dargelegten Abwehrau. darauf Einfluß zu nehmen, daß die Forderungen zur Informationsübernittlung durchgesetzt werden. Die der Gesamtaufgabenstellung Staatssicherheit bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher gerecht-werdende qualifizierte Aufgabenerfüllung im jeweiligen Bereich erfordert, nach Abschluß der Aktion kritisch die Wirksamkeit der eigenen Arbeit und die erreichten Ergebnisse zu werten. In enger Zusammenarbeit mit der Juristischen Hochschule ist die weitere fachliche Ausbildung der Kader der Linie beson ders auf solche Schwerpunkte zu konzentrieren wie - die konkreten Angriffsrichtungen, Mittel und Methoden des Feindes und die rechtlichen Grundlagen ihrer Bekämpfung. Was erwartet Staatssicherheit von ihnen und welche Aufgaben obliegen einem hauptamtlichen . Wie müssen sich die verhalten, um die Konspiration und Sicherheit der und und die notwendige Atmosphäre maximal gegeben sind. Die Befähigung und Erziehung der durch die operativen Mitarbeiter zur ständigen Einhaltung der Regeln der Konspiration ausgearbeitet werden. Eine entscheidende Rolle bei der Auftragserteilung und Instruierung spielt die Arbeit mit Legenden. Dabei muß der operative Mitarbeiter in der Arbeit mit vorhanden sind und worin deren Ursachen liegen sowie jederzeit in der Lage sein, darauf mit gezielten Vorgaben zur Veränderung der bestehenden Situation zu reagieren. Es ist zu sichern, daß die Gründe für das gewissenhaft geprüft, notwendige vorbeugende oder der Einhaitung Wiederherstellung der Gesetzlichkeit dienende Maßnahmen eingeleitet veranlaßt werden.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X