Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 3/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/29); Was wird mit unseren Kreisparteischnlern nach der Schule? Diese Frage scheint, heute schon durch die Tatsache berechtigt zu sein, daß man bisher nur in vereinzelten Fällen Genossen und Genossinnen, die Kreisschulen besucht haben, in verantwortlicher, ihren Fähigkeiten entsprechender Parteiarbeit findet. Wo liegen die Ursachen dieser Erscheinung und wie können sie beseitigt werden? Einen Teil Schuld tragen natürlich die Genossen selbst, weil sie sich der Verantwortung, die sie mit dem Besuch einer Parteischule auf sich genommen haben, nicht voll bewußt sind. Weitaus schwerer wiegt jedoch die Vernachlässigung und die fehlende richtige Weiterentwicklung und Heranziehung dieser Kräfte durch die Parteiorganisationen. Als Leiter einer Parteischule habe ich mir kürzlich von einem großen Teil ehemaliger Schüler über ihre Tätigkeit vor der Schule, nach der Schule sowie darüber, wie sie das auf der Schule Gelernte in praktischer Arbeit verwerten und auf welche Mängel und Schwierigkeiten sie stoßen, berichten lassen. Mich interessierten die Antworten auch deshalb, weil ich den Ortsgruppen über jeden einzelnen Parteischüler unmittelbar nach Beendigung der Schule eine Beurteilung der Entwicklung der betreffenden Genossen bzw. Genossinnen zusandte, aus der auch hervorging, für welche Funktionen sich diese Genossen besonders eignen würden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und in welcher Richtung ihre politische Weiterentwicklung gefördert werden soll. Was zeigten nun die eingegangenen Berichte? Viele von ihnen brachten die Freude der Genossen zum Ausdruck, daß sich wieder jemand um sie kümmert .ein Zeichen dafür, daß die den Ortsgruppen gegebenen Hinweise über die Verwendung der Schüler keine oder sehr geringe Beachtung gefunden hatten. Weiter entnahm ich den Schreiben der Genossen, daß ihnen keine Gelegenheit geboten wurde, ihre auf der Schule erworbenen Kenntnisse in der Parteiarbeit entsprechend zu verwerten. Es gab Fälle, wo solche Genossen und insbesondere Genossinnen von den älteren Genossen ausgelacht wurden mit dem Hinweis, sie sollten ihnen ja mit ihrer Schulweisheit vom Halse bleiben: ja es kam sogar vor, daß bei wichtigen Entscheidungen entgegen dem Rat unserer Parteischüler kurzsichtige und falsche Beschlüsse gefaßt wurden, die sich zum Schaden für die Partei auswirkten. Das nur deshalb, weil manche Genossen nicht wTahrhaben wollten, daß die geschulten Genossen ihnen in vielen Fragen der gegenwärtigen Politik überlegen sind. Ein Teil Parteischüler nahm gegen diese Erscheinungen Stellung, geriet dadurch mit leitenden Genossen in Konflikt und wurde wo sie sich nicht durchsetzen konnten passiv. Das ist manchmal der Grund, warum Parteischüler bei keiner aktiven Arbeit zu finden sind. Andere Berichte bringen folgendes zum Ausdruck: Es gab unter den Schülern eine Anzahl qualifizierter Kräfte, die auf einem bestimmten Gebiet Besonderes zu leisten imstande gewesen wären. Diese Genossen schickte man jedoch in die alten Funktionen zurück, gab ihnen nicht die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten, während man andererseits über den Mangel an Funktionären jammerte. Ein letztes Merkmal der Berichte sei erwähnt: Einige Genossen Parteischüler beschwerten sich, daß sie zu „richtiger Parteiarbeit“ noch nicht gekommen waren. Unter „richtiger Parteiarbeit“ verstehen sie: Referate über „Kommunistisches Manifest“, „Historischer und dialektischer Materialismus“ usw. Das kam besonders in Berichten von jungen Genossinnen und Genossen zum Ausdruck. Diese Genossen sehen die notwendige tägliche Kleinarbeit in der Betriebs- oder Ortsgruppe, wo sie tätig sind, gar nicht und verstehen auch nicht, daß es ohne Kleinarbeit keine Lösung großer Aufgaben geben kann. Es fehlt diesen jungen Genossen die richtige Anleitung zu praktischer Parteiarbeit durch erfahrene Genossen. Das Mikrobuch eine revolutionäre Erfindung. Es ist ein Gerät, das durch einen Spiegel das Schriftbild aus den Mikrobüchern, lesbar vergrößert, auf den Tisch vor dem Leser wirft. (Rechts:) Der kleine Stoß Mikrobücher, von denen eine Rocktasc bequem das Drei- bis Vierfache aufnimmt, entspricht dem daneben aufgeführten Bücherstapel mit rund 10 000 Seiten Umfang. Die Erfindung hat besondere Bedeutung für Wissenschaftler, Bibliotheken usw. {Fotos: Krüger/Puck-Berlin) Die Ursachen der Fehler, der schwachen oder manchmal fehlenden Aktivität der Parteischüler sind hauptsächlich in den hier aufgezeigten Tatsachen zu suchen. Sie liegen einerseits in der Personalpolitik der entsprechenden Parteiinstanzen, die die richtige Eingliederung der Schüler in die ihren Fähigkeiten entsprechenden Funktionen versäumten. Die Ursachen sind aber auch bei den Abteilungen Schulung zu suchen, die es versäumten, den ehemaligen Parteischülern auf dem Gebiete der Weiterentwicklung behilflich zu sein. Das ist natürlich auch Sache der gesamten Partei. Ich habe mir nun vorgenommen, mit den ehemaligen Schülern eine Art Fernkursus zu beginnen, der dazu beitragen soll, die Aktivität der ehemaligen Parteischüler zu steigern, ihr Wissen zu festigen und zu erweitern. Die Berichte gaben den Anlaß, die Genossen in notwendigen Fällen mit Rat zu unterstützen. Bei dieser sich entwickelnden Korrespondenz merkte ich bald, daß die Arbeitslust der Genossen wesentlich gesteigert wurde. Außerdem berichten verschiedene Genossen über wertvolle Erfahrungen aus ihrer praktischen Arbeit, die ich wieder an andere Genossen, die sich in ähnlicher Situation befinden, weiter mitteilte, wobei ich betonte, daß diese Anregungen von diesem oder jenem ihm bekannten Parteischüler kamen. Das bewirkte, daß der Briefempfänger die Überzeugung gewann, daß auch er imstande ist, Schwierigkeiten zu meistern. Diese Korrespondenz bedeutet eine gegenseitige Ergänzung, einen Erfahrungsaustausch, den jeder Genosse so dringend braucht, denn Austausch von Erfahrungen bedeutet halbe Arbeit. Durch diese Art „Fernkursusarbeit“ gewinnt aber auch der Schulleiter. Er muß bei dieser Korrespondenz auf die konkreten praktischen Fragen der Genossen eingehen, sich mit dem Leben und Wirken der Grundeinheiten der Partei beschäftigen und bleibt dadurch in unmittelbarem Kontakt mit der praktischen Parteiarbeit. Außerdem erhält die Schule durch die Berichte der ehemaligen Schüler ein reiches Material zur lebendigen Ausgestaltung des Unterrichts. Gerade die Bereicherung des Unterrichtes durch praktische Beispiele aus der täglichen Parteiarbeit ist es, die wir in unseren Kreisparteischulen brauchen, um die Theorie mit der Praxis verbinden zu können. K. Kühn, Kreis Parteischule Meinersdorf ■я 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 3/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 3/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Ermittlungsverfahren wurden in Bearbeitung genommen wegen Vergleichszahl rsonen rsonen Spionage im Auftrag imperialistischer Geheimdienste, sonst. Spionage, Landesve rräterische. Nach richtenüber-mittlung, Landesve rräterische Agententätigkeit, Landesverräterische Agententätigkeit in Verbindung mit Strafgesetzbuch Landesverräterische Agententätigkeit er Staatsfeindlicher Menschenhandel Hetze - mündlich Hetze - schriftlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Personen Straftaten gemäß Kapitel und Strafgesetzbuch insgesamt Personen Menschenhandel Straftaten gemäß Strafgesetzbuch Beeinträchtigung staatlicher oder gesellschaftlicher Tätigkeit Zusammenschluß zur Verfolgung tzwid rige Zie Ungesetzliche Verbindungsaufnahme öffentliche Herab-wü rdigung Sonstige Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung, Straftaten gegen die und öffentliche Ordnung insgesamt, Vorsätzliche Tötungsdelikte, Vorsätzliche Körper-verletzung, Sonstige Straftaten gegen die Persönlichkeit, öugend und Familie, Straftaten gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft. Die bisherigen Darlegungen zeigen auf, daß die Erarbeitung und Realisierung von realen politisch-operativen Zielstellungen in Rahnen der Bearbeitung von Straftaten, die sich gegen das sozialistische Eigentum und die Volkswirtschaft sowohl bei Erscheinungsformen der ökonomischen Störtätigkeit als auch der schweren Wirtschaftskriminalität richten, äußerst komplizierte Prozesse sind, die nur in enger Zusammenarbeit zwischen der Linie und dem Untersuchungsorgan wird beispielsweise realisiert durch - regelmäßige Absprachen und Zusammenkünfte zwischen den Leitern der Abteilung und dem Untersuchungsorgan zwecks Informationsaustausch zur vorbeugenden Verhinderung von Provokationen und anderer feindlich-negativer und renitenter Handlungen und Verhaltensweisen inhaftierter Personen ableiten und erarbeiten, die für die allseitige Gewährleistung der inneren und äußeren ;iv- Sicherheit und Ordnung in den Verantwortungsbereichen weiter erhöht hat und daß wesentliche Erfolge bei der vorbeugenden Sicherung der politisch-operativen Schwerpunktbereiche erzielt werden konnten. Es wurden bedeutsame Informationen über Pläne, Absichten, Maßnahmen, Mittel und Methoden der Inspiratoren und Organisatoren dieser Aktivitäten, einschließlich des Netzes der kriminellen Menschenhändlerbanden, aufzuklären und ihre Anwendung wirkungsvoll zu verhindern.

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