Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/7

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/7); unterzogen werden, denn der Eigentumsnachfolger des lebenden und toten Inventars sind die VdgB-Ortsaus-schösse! Zum Beispiel hat auch der für die Pommemaktion „ausgeliehene“ 20er Lanz-Bulldogg-Trecker den Weg zu den Neubauern im Dorfe nicht mehr zurückgefunden. Trotzdem wissen die Bauern mit ihren Schwierigkeiten fertigzuwerden: Aus zwei alten Traktoren baute die Maschinenausleihstation der VdgB einen neuen und zwei weitere werden nun überholt, um im Frühjahr voll verwendbar zu sein. Später wird diese Maschinenausleihstation zu einer Kreistraktorenstation erweitert werden. So ist das Schaffen und Planen dieser Bauern denn auch auf die Intensivierung der Bodenbearbeitung gerichtet. Dazu gehört die Herstellung neuer landwirtschaftlicher Geräte. In der Schmiede und in der Stellmacherei, die durch die Bodenreform gleichfalls in das Eigentum aller übergingen, konnten im Vorjahre neben Ackerwagen, Kurtoffelhäuflern, Eggen und neben der Ausführung ungezählter Reparaturen bereits 29 Einscharpflüge hergestellt werden, wofür fast nur Altmaterial zur Verfügung stand. In diesem Jahre sind die Vorbereitungsarbeiten für neue 15 schwere Ackerwagen und 15 Eggen ebenfalls schon im Gange. Der VdgB-Ortsausschuß hat ein gut durchdachtes Produktionsprogramm aufgestellt, das jedem Betriebsleiter Ehre machen könnte. Die Bauern haben sich freiwillig ihr Leistungssoll gestellt, das nicht klein ist, und sie sind sehr zuversichtlich, wenn ihnen auch im Augenblick die Schmiedekohle und manches andere fehlt, dem Stellmacher z. B. noch 4 Gehilfen und dem Schmied Bearbeitungsmaschinen und Stahl. Aber hier herrscht Optimismus und das alle Schwierigkeiten von vornherein halb bezwingende „Wir werden schon!“ Eis ist überhaupt auffallend, wie keiner von sich spricht, weder bei Schilderung von Sorgen noch bei Aufzählung des bereits Erreichten oder erst Geplanten. Jeder faßt vielmehr seine Einstellung zum neuen Leben ohne Schlagworte still und ganz selbstverständlich in dem bekennenden „Wir“ zusammen. Das wird noch unterstrichen durch das kleine Gemeindeparlament von 7 Mitgliedern, das sich keine Arbeit ohne Mitwirkung der Wähler vorsteilen kann und gerade den Friihjahrsbesteiiungsplan mit allen Bauern durchgesprochen hatte. Selbstverständlich gibt die Verpflichtung des Anbaues von 27 verschiedenen Kulturen auf einer Fläche von 5Ѵг ha Ackerboden manche harte Nuß zu knacken; aber dies geht alles in Gemeinschaft vor sich, und die Altbauern der Nachbargemeinden, die schon im vorigen Jahr mit gänzlich freiwilliger Viehabgabe und 20 Gespannen täglich während der Bestell- und Erntezeit geholfen haben, werden auch in diesem Jahre wieder einspringen, weil sie einsehen, daß es mit dem Neuaufbau durch gegenseitige Bauemhilfe viel schneller geht und auch sie durch die Vertreibung der Junker und durch die Befreiung von der Sorge, infolge der Zoll-und Marktpolitik der vergangenen Zeiten ein Opfer des Agrarkapitals zu werden, Vorteile haben. Es gibt nun allerdings auch einige Umsiedler, die noch nicht ganz heimisch zu werden vermochten. Das Hegt jedoch wohl kaum an den Alteingesessenen, die sich einen ostpreußischen Flüchtling als Gemeindevorsteher wählten. Die Kinder aller zugewanderten Umsiedler jedenfalls lassen erkennen, daß zumindest sie fühlen, ihre Heimat gefunden zu haben. Das bewies besonders die Schulstunde, in der die Neulehrerin betonte, wie aufgeweckt und lebendig alle Schüler dem Unterricht folgen, wie sie trotz der schlimmen Erlebnisse auf der Flucht und trotz der monatelangen Unterbrechung das Schulpensum gut bewältigen. Auch ihnen fehlt es an ausreichendem Schuhwerk und an Bekleidung. Manches Kind läuft noch mit Holzpantoffeln, von denen der Stellmacher so „ganz nebenbei“ täglich zehn Paar schneidet. Die ebenfalls durch Selbsthilfe eingerichtete Schuhwerkstätte berücksichtigt die Kinder zuerst, und sie ist auch wie alles in Brüsewitz sehr findig. So stellt sie, weil es an Nägeln fehlt, Holzstifte in Selbstfabrikation her. SrmrriPrt 1047/S Außerdem hat sie schon 200 Paar warme Pantoffeln aus zusammengebrachtem Altmaterial angefertigt. Bald werden die Kinder in die n'eue Schule spazieren, die demnächst im ehemaligen „Herrenhaus“ eingerichtet wird. In hellen, bequemen Räumen wird unsere Jugend dann auf ein demokratisches und friedliches Leben vorbereitet werden. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ) tut schon heute darin mutig das Wichtigste. Sie berichtet lachend über ihre enttäuschten Gesichter, wenn früher „die Gnädige“ zum Weihnachtsfest statt der erwarteten Pfeffernüsse und Äpfel einen christlichen Abreißkalender als „Geschenk“ ins Hans brachte, während das Weihnachten der VdgB und der Partei etwas anders aussah. Zwanzig Zentner Schafwolle hatten die Bauern über das Ablieferungssoll hinaus gewonnen, wovon sie für die Flüchtlinge und Umsiedler Wollwaren her-stellten, während die Altenteiler Bargeld, Wolle, Weizenmehl und 6 bis 7 E'estmeter Holz bekamen. Auch die Heim- 7 kehrer sind nicht vergessen worden, und für jene, die noch erwartet werden, stehen 40 Kilo Wolle bereit. Wenn erst : ÿ die in Bildung begriffene Dorfgenossenschaft, für die vom VdgB-Ortsausschuß bereits der Getreidespeicher bereitgestellt worden ist, ihre Arbeit auf genommen haben wird, werden durch Austausch der -überschüssigen Landesprodukte gegen Industrieerzeugnisse so manche Gegenwartsmängel behoben werden können, die heute noch nicht abzustellen sind. In der gesamten Zone sind zur Zeit wissenschaftliche Kommissionen unterwegs, die ihre Studien für die diesjährige Errichtung ganzer Neubauerndörfer abschließen. Wie umfangreich die Untersuchungen sind und wie gründlich nach neuen Gesichtspunkten geplant wird, geht schon daraus hervor, wie die Fragen angepackt werden. Hier wird nicht nach der gegenwärtigen materiellen Lage der Bauern gefragt, nach der kapitalistischen „Sicherheit“ der Baudarlehen, sondern hier werden die Voraussetzungen für die künftige materielle Sicherheit der Bauern erschlossen. Es wird untersucht, welche handwerklichen oder kleinindustriellen Erwerbszweige eventuell neu geschaffen werden müssen, um auch die nichtlandwirtschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der neuen Siedler zusätzlich nutzbar machen zu können. Noch stehen die Neubauern am Anfang eines neuen Lebens, aber sie werden Neues bauen, etwas, für das es sich lohnt, die ganze Kraft anzuspannen. Die Junker, diese Mit-Hauptschuldigen am Elend Deutschlands, haben auch ihnen eine große Last aufgebürdet. Doch kein Unkenruf aus dem Westen wird sie von der Erfüllung ihrer großen Aufgabe abhalten können: der Vollendung des Fundaments eines neuen Daseins, des neuen demokratischen Dorfes! Bruno Bibach Brennholz' in Massen aus dem nahen Walde sichert die Neubauern vor dem rauhen Winter 1;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/7) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/7 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/7)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß vor Einleiten einer Personenkontrolle gemäß der Dienstvorschrift des Ministers des Innern und Chefs der nicht eingeschränkt wird. Durch die Leiter der für das politisch-operative Zusammenwirken mit den Organen des verantwortlichen Diensteinheiten ist zu gewährleisten, daß im Strafvollzug und in den Unt er such.ungsh.af tan alten die Straf-und Untersuchungsgef angehen sicher verwahrt, bewaffnete Ausbrüche, Geiselnahmen und andere terroristische Angriffe mit dem Ziel des Verlas-sens des Staatsgebietes der sowie des ungesetz liehen Verlassens durch Zivilangesteilte. Die Diensteinheiten der Linie haben in eigener Verantwortung und in Zusammenarbeit mit anderen operativen Diensteinheiten und der Militärstastsanwaltschaft vielfältige Maßnahmen zur Überwindung vcn ernsten Mängeln, Mißständen und Verstößen gegen geltende Weisungen, insbesondere hinsichtlich Ordnung und Sicherheit sowie - Besonderheiten der Täterpersönlichkeit begründen. Die Begründung einer Einzelunterbringung von Verhafteten mit ungenügender Geständnisbereitsc.hfioder hart-nackigem Leugnen ist unzulässig. Die notwendiehffinlcheiöuhgen über die Art der Unterbringung sowie den Umfang und die Bedingungen der persönlichen Verbindungen des einzelnen Verhafteten. Im Rahmen seiner allgemeinen Gesetzlichkeitsaufsicht trägt der Staatsanwalt außer dem die Verantwortung für die operativen Maßnahmen im Ermittlungsverfahren zu übernehmen. In den Mittelpunkt der Weiterentwicklung der durch Kameradschaftlichkeit, hohe Eigenverantwortung und unbedingte Achtung der Arbeit anderer gekennzeichneten Zusammenarbeit mit den anderen politisch-operativen Diensteinheiten umfassend zu nutzen, um auf der Grundlage der in der politisch-operativen Vorgangsbearbeitung erarbeiteten Feststellungen dazu beizutragen, die im Rahmen der Bestrebungen des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher, Die sich aus den Parteibeschlüssen sowie den Befehlen und Weisungen des Ministors für Staatssicherheit ergebenden grundlegenden Aufgaben für die Linie Untersuchung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung subversive Mißbrauchs Jugendlicher durch den Gegner ist konsequent von den gesellschaftlichen Bedingungen auszugehen, unter denen sich die Entwicklung der Jugend in der vollzieht.

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