Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/32); Ein Nachtrag zur faschistischen Lüge vom Lebensraum** Von einem Leser aus Bottrop erhielten wir einen für das Denken breiter Kreise unserer Jugend sehr aufschlußreichen Brief. Er betont, daß er mit dem Artikel „Die faschistische Lüge vom Lebensraum“ vollkommen einverstanden sei mit Ausnahme von 12 Zeilen, die sich auf die Ostgrenzen beziehen. Gleichzeitig gibt er die besonders im Westen mancherorts verbreitete Meinung wieder, daß die SED keine unabhängige Partei sei, daß wir „erst Deutsche und dann Liberale, Sozialisten, Christen oder Kommunisten sein müßtenWir sind leider aus Raummangel nicht in der Lage, den Brief vollinhaltlich zu veröffentlichen. Weil wir aber wissen, wie tief solche Gedankengange im deutschen Volk verwurzelt sind und wie unerläßlich ihre Überwindung für Deutschlands Wohl ist, gehen wir auf die von unserem Leser angeführten Fragen ein. Nachstehend nehmen wir zu der ersten Fragengruppe Stellung, auf die zweite werden wir in der nächsten Nummer zurückkommen. Die Redaktion. Der Leser schreibt u. a.: „ Hätten wir die Grenzen von 1937, so wäre der Hunger nicht so groß Wir wollen ja gar nicht fremde Länder, sondern nur urdeutschen Boden zurückhaben “ Gewiß wäre „der Hunger nicht so groß“, wenn wir die Grenzen von 1937 hätten, und wir hätten diese alten Grenzen, wenn Hitler und sein Naziregime nicht den furchtbarsten aller Kriege heraufbeschworen hätte! Die deutschen Städte lägen nicht in Trümmern und die Blüte unseres Volkes läge nicht unter der Erde, wenn ja, wenn das deutsche Volk Hitler und den Nazis nicht zur Macht verholfen hätte. Mit „Wenn“ und „Aber“ macht man jedoch keine Politik und schafft man nicht Tatsachen aus der Weit Eine grundlegende Tatsache müssen wir alle zur Kenntnis nehmen: Deutschland hat diesen Krieg ver- loren, der von den Nazis im Aufträge, im Sold und im Interesse der deutschen Imperialisten vorbereitet und geführt wurde, und wir müssen nun die Folgen tragen. Das ist ebenso eine Tatsache wie die, daß den größten Schaden davon die breiten Volksmassen haben, die laut oder stillschweigend diesen Weg mitgegangen sind, gegen die Stimmen von wirklichen deutschen Patrioten, die vor und nach 1933 gegen die Nazis und ihre Geldgeber gekämpft haben und von denen viele zehntausende in Zuchthäusern und Konzentrationslagern litten und ihr Leben für ihre Überzeugung ließen. Der verlorene Krieg hat unserem Volk* ungeheure Verluste gehracht, darunter auch große Verluste an Land. Was wir heute an Leid und Elend erdulden müssen, gehört zur Erbschaft, die uns Hitler und die Naziführer hinterlassen haben, die wir nicht durch „Wenn** und „Aber** und nicht durch bloße Proteste und Spekulationen aus der Welt schaffen können. Wir ’dürfen auch nicht die Augen vor der Tatsache verschließen, daß in vielen Ländern Europas Hunger und Not herrschen, in solchen. Ländern, die zwar keine „KornkaÄamer“ verloren, wohl aber im Kriege ausgeplündert wurden und deren Landwirtschaft und Industrie durch den Krieg arg zerstört wurden. Die Ernährungskataßtrophe im Westen Deutschlands ißt darüber hinaus noch eine direkte Folge einer falschen Agrarpolitik sowie eines ungenügenden Erfassung- und Verteilungsapparates. Wenn dort der Boden in die Hände der Bauern käme und mit Liebe und Sorgfalt bebaut würde, wenn der Großteil der Erzeugnisse nicht in die Vorratskammern der Großgrundbesitzer verschwände, die mit ihren fremden, aus dem Osten geflohenen Junkern auch heute noch in Saus und Braus leben und die Ablieferung zur Sicherung der Volksernährung sabotieren, dann könnte die Ernährung schon jetzt bedeutend verbessert werden. Machen wir also erst einmal Ordnung, wo die Alliierten einen Beweis unserer Umkehr zur demokratischen Neugestaltung des Lebens erwarten. Ob wir mit der „Kornkammer“ oder ohne sie besser leben würden, ist eine müßige Streitfrage, weil wir heute gar keine Möglichkeit haben, darüber zu entscheiden. Es steht vielmehr die Frage, wie wir, ausgehend von dem Zustand, den uns die Nazis und die deutschen Imperialisten durch ihren verbrecherischen Krieg hinterlassen haben, für unser Volk ein neues Lehen und in absehbarer Zeit auch einen durchschnittlichen europäischen Wohlstand aufbauen können. Den nach unserer sozialistischen Überzeugung dafür einzig gangbaren Weg haben wir im Artikel „Die faschistische Lüge vom Lebensraum“ Umrissen. Welchen Sinn hat die Hetze gegen den Osten? Es gibt Deutsche und, in Verbindung mit ihnen, Kreise der internationalen Reaktion, die dem deutschen Volk einen anderen Weg einreden wollen, einen Weg, der durch eine Agitation für die Zurückeroberung des „urdeutschen Bodens“ gekennzeichnet ist Das sind die Leute, die nicht zugeben wollen, daß die Schuld für den Verlust des Ostens Deutschlands bei den Nazis und Imperialisten zu suchen ist. Diese Kreise fordern im Namen der „Menschlichkeit“, im Namen der Flüchtlinge, im Namen der Hungernden die „Kornkammer“ zurück. Bemerkenswert ist dabei, daß es sich um „Menschenfreunde“ handelt, die kein Wort des Protestes und der Menschlichkeit fanden, als deutsche Armeen Polen und Rußland verwüsteten, Millionen Menschen durch Konzentrationslager, Sklavenarbeit, Gasöfen und Hinrichtungskommandos ausrotteten. Es sind die gleichen Kreise* die heute auch im Westen und Süden Deutschlands nichts von einer Bestrafung der Kriegsverbrecher und Kriegsgewinnler wissen wollen. Sie wollen, unter Spekulation auf die Uneinigkeit der Alliierten, durch ihre Hetze gegen die Russen und Polen die Zurückeroberung „urdeutschen Bodens“, also einen neuen Krieg vorbereiten. So werden der Hunger und die Not, für die#in erster Linie die Nazis und Imperialisten verantwortlich sind, zur Vöiker-verhetzung ausgenutzt, ohne daß breite Volksmassen erkennen, daß sich hinter der scheinheiligen Maske dieser „Freunde des Volkes“ das brutale Gesicht des deutschen Imperialismus verbirgt Die Welt hat nicht vergessen* daß der imperialistische Raubzug durch die Nazis ebenfalls mit Phrasen vom Kampf um „deutschen Boden“, „deutsches Kulturgut“ usw. getarnt war. Aus diesen Gründen haben wir in unserem Artikel auch von der Notwendigkeit der ideologischen Abrüstung, der Ausrottung der imperialistischen Gedankengänge ge- Berichtigung In unserer Nummer 8 (1946) ist in dem Artikel über die faschistische Lüge vom „Lebensraum“ auf Seite 18, zweite Spalte in der 9. Zeile von unten die Jahreszahl „1934“ enthalten. Richtig muß es heißen: „1935/36“. Die Red. Nirhtangekrderte Beiträge und Zusendungen werden, wenn Mt verwendungsiähig, nur zuröckgessndt, wenn Rückporto beiliegt Redaktionell Zuschriften nur: Berlin К 54, Lothringer Strafte 1, „Zentralhaus der Einheit*4, Fernruf 425271 Veriegerisdhe Zuschriften nur: Verlag Einheit GmbH, Berlin C 2, WaUetr. 76/79, Fernruf 676361 Herausgeber: Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands Drude: Mitteldeutsche Druckerei und Verlagsansfatt GmbH, Halle (Saale) 33 15CC0C 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen haben zu gewährleisten, daß die Aufgaben- und Maßnahmerikom-plere zur abgestimmten und koordinierten Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlas-sens und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Instruktion zum Befehl des Ministers für Staatssicherheit zur Vorbeugung, Aufklärung und Verhinderung des ungesetzlichen Verlassens der und der Bekämpfung des staatsfeindlichen Menschenhandels. Im engen Zusammenhang damit ergibt sich die Notwendigkeit der allseitigen Klärung der Frage er ist wer? besonders unter den Personen, die in der Vergangenheit bereits mit disziplinwidrigen Verhaltens weisen in der Öffentlichkeit in Erscheinung traten und hierfür zum Teil mit Ordnungsstrafen durch die belegt worden waren. Aus Mißachtung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit einhergeht. Fünftens ist in begründeten Ausnahmefällen eine Abweichung von diesen Grundsätzen aus politischen oder politisch-operativen, einschließlich untersuchungstaktischen Gründen möglich, wenn die jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen für die konkret bilanzierten Maßnahmen gegeben sind und den betreffenden Personen ein, diese Maßnahmen begründender informationsstand glaubhaft vorgewiesen werden kann. Diese und andere Probleme bei der Gewährleistung der territorialen Integrität der sowie der Unverletzlichkeit ihrer Staatsgrenze zur und zu Westberlin und ihrer Seegrenze Vertrauliche Verschlußsache Staatssicherheit Dienstanweisung zur vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung des subversiven Mißbrauchs Ougend-licher durch den Genner. Das sozialistische Strafrecht enthält umfassende Möglichkeiten zur konsequenten, wirksamen unc differenzierten vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung der Versuche des Gegners zum subversiven Mißbrauch Ougendlicher sowie aus der Berücksichtigung jugendtypischen Persönlichkeitseigenschaften ergeben, konsequent durchzusetzen. Stets sind die Dugendpolitik der Partei und die nächsten Aufgaben der Partei in der Innen- und Außenpolitik, Dietz Verlag Berlin. Aus dem Bericht des Politbüros an die Tagung des der Partei , Genossen Erich Honecker, wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde. Darüber hinaus beschränkt sich unser Traditionsbild nicht nur einseitig auf die durch den Kampf der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei geführten sozialistischen Staates. Ausgangspunkt unserer Betrachtung kann demzufolge nur das Verhältnis der Arbeiterklasse zur Wahrheit, zur Erkenntnis sein.

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