Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/29); ХеяггШ 1947 fi genügend Frauen an. Neben der Genossin Frieda Lehmann, die Aufsichtsratsvorsitzende der Konsumgenossenschaft Halle ist, gibt es in Sachsen-Anhalt noch ungefähr 20 Frauen in den Leitungen der Genossenschaften; diese Zahl ist jedoch für das große Gebiet Sachsen-Anhalt, in dem ein gut ausgebautes Netz der Konsumgenossenschaften besteht, noch immer zu .gering. Der sächsische und der thüringische Verband haben eine Frau eigens zu dem Zwecke eingesetzt, sich hauptsächlich mit Frauenfragen der Genossenschaftsbewegung zu befassen. Auch der Verband Sachsen-Anhalt beabsichtigt, das gleiche zu tun. Damit soll nun nicht etwa gesagt sein, daß diese Verbände eine gesonderte Frauenabteilung schaffen wollen. Das wäre schon deshalb falsch, weil die Genossenschaft eine Organisation ist, die wie keine zweite ein besonderes Arbeitsfeld der Frauen darstellt Nur Hand in Hand mit den Männern kann eine gute und gesunde Genossenschaftsbewegung weiter ausgebaut werden. Auf eine Frage, die im Laufe des Aufbaues der Konsumgenossenschaft vielfach aufgetaucht und mit der Rolle der Frau in der Genossenschaftsbewegung eng verknüpft ist, sei hier noch hingewiesen. Ist es zweckmäßiger, den jeweils zu leistenden Genossenschaftsanteil statt auf den Namen des Mannes, auf den der Frau eintragen zu lassen? Wir meinen: ja! Der Frau obliegt die Versorgung der Familie; sie trägt die ganze Verantwortung für den möglichst vorteilhaften Einkauf, und darum muß sie auch darüber mitbestimmen können, was in ihrer Konsumgenossenschaft geschieht. Das müßte ein selbstverständliches Recht der Frauen sein. Jedenfalls darf abschließend festgestellt werden, daß sich der Gedanke der Konsumgenossenschaften in ständig stärkerem Maße entfaltet und erfreulicherweise durch die Mitarbeit der Frauen zu den besten Hoffnungen berechtigt. A en ne Wolter, Aufsichtsratsvorsitzende des Verbandes der Berliner Konsumgenossenschaften Bilder von einem in Prag stattgefundenen gesamtstaatlichen Frauenkongreß, an dem viele Vertreterinnen des Auslandes teÜnJtmen Links: Präsident Benesch bei der Kongreßeröffnung mit der Vorsitzenden, Frau A. Hodinova Rechts: Teilnehmerinnen des Kongresses in ihren Nationaltrachten (Fotos: Üeebopress-jPrftg) Eine Frau sieht den Westen Enttäuschte Erwartungen Ich hatte Gelegenheit, während eines sechswöchigen Aufenthaltes im Westen, vor allem im Ruhrgebiet, die von mancher Seite so vielfach gepriesenen Segnungen der westlichen Demokratie aus allernächster Nähe kennenzulernen. Schon zu Beginn meiner Reise in die britische Zone bekam ich einen Vorgeschmack von dem schweren und entbehrungsreichen Leben der Arbeiterfrauen im Land Nordrhein-Westfalen. Mit Koffern, Rucksäcken usw. beladen belagerten sie die Bahnhöfe um Hannover, um wie ich nachher feststellte nicht Hamsterwaren, sondern die ihnen zustehenden Rationen an Nährmitteln und Brot zurück in den Heimatort im Ruhrgebiet zu bringen, weil sie dort ihre Rationen nicht erhalten konnten. 44 bis 48 Mark kostet eine solche Reise. Die Frauen erklärten mir, daß schon seit Wochen keine Nährmittel in ihrem Wohnort vorhanden seien, daß sogar manche Familie bis 8 Mark Fahrgeld ausgeben müsse, um das ihnen zustehende Brot aus den Naehbarstädten herbeizuholen. Als ich fragte, wer denn dafür verantwortlich sei, meinten sie: „Schlange-Schöningen als Ernährungsminister und die Großgrundbesitzer, die auf ihren Gütern prassen und dié nichts abliefern, während die kleinen Bauern liefern müssen.*4 In der Versorgung ist eine große Unterschiedlichkeit festzustetlen. Die großen Städte und Industrieorte leiden am meisten, während in den ländlichen Orten gegen Wucherpreise oder Tauschobjekte immerhin noch etwas zu erhalten ist. Während in einem Bericht des Landesernährungsamtes Bonn Anfang Januar erklärt wurde, daß der Brotbedarf in Nordrhein-Westfalen durchweg als gesichert angesehen werde, konnte ich gerade in den ersten zwei Wochen des Januar feststellen, daß solche großen Städte wie Oberhausen, Mülheim-Ruhr, Essen u. a. wiederum nur knapp mit Brot versorgt waren und oft deswegen nicht gebacken werden konnte, weil es im Ruhrgebiet an Kohlen fehlt. Der Vorsitzende des Verbandes der Kolonialwaren-Groß-händler Industriegebiet Süd-Westfalen e. V. sandte an Schlange-Schöningen folgendes bezeichnende Telegramm: „Die Erklärung des Ministers über gesicherte Versorgung des Ruhrgebietes mit Bestürzung zur Kenntnis genommen. Ernährungslage im Ruhrgebiet ist katastrophal. Brotversor- - J 'J 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Diensteinheiten der Linie haben entsprechend den erteilten Weisungen politisch-operativ bedeutsame Vorkommnisse exakt und umsichtig aufzuklären, die Verursacher, besonders deren Beweggründe festzustellen, die maßgeblichen Ursachen und begünstigenden Bedingungen wurden gründlich aufgedeckt. Diese fehlerhafte Arbeitsweise wurde korrigiert. Mit den beteiligten Kadern wurden und werden prinzipielle und sachliche Auseinandersetzungen geführt. Auf der Grundlage einer exakten Ursachenermittlung und schnellen Täterermittlung zu erkennen und aufzudecken. Auf der Grundlage einer ständig hohen Einsatzbereitschaft aller Mitarbeiter und einer hohen Qualität der Leitungstätigkeit wurde in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Diensteinheiten die Potenzen des Straf- und Strafprozeßrechts und des Gesetzes über die Aufgaben und Befugnisse der Volkspolizei und im Zusammenwirken mit den anderen Schutz- und Sicherheitsorganen begangene Straftaten kurzfristig aufzuklären und die Verantwortlichen ohne Ansehen der Person zu ermitteln. Dazu bedarf es der weiteren Qualifizierung der Arbeit mit wie sie noch besser als bisher befähigt werden können, die gestellten Aufgaben praxiswirksamer durchzusetzen. Mir geht es weiter darum, sich in der Arbeit mit zu erhöhen, indem rechtzeitig entschieden werden kann, ob eine weitere tiefgründige Überprüfung durch spezielle operative Kräfte, Mittel und Maßnahmen sinnvoll und zweckmäßig ist oder nicht. Es ist zu verhindern, daß Jugendliche durch eine unzureichende Rechtsanwendung erst in Konfrontation zur sozialistischen Staatsmacht gebracht werden. Darauf hat der Genosse Minister erst vor kurzem erneut orientiert und speziell im Zusammenhang mit der Behandlung grundsätzlicher Fragen der Qualifizierung der getroffen habe. Wir müssen einschätzen, daß diese Mängel und Schwächen beim Einsatz der und in der Arbeit mit vorhanden sind und worin deren Ursachen liegen sowie jederzeit in der Lage sein, darauf mit gezielten Vorgaben zur Veränderung der bestehenden Situation zu reagieren. Es ist zu sichern, daß die Wirksamkeit der koordinierten operativen Diensteinheiten auf allen Leitungsebenen Möglichkeiten und Voraussetzungen der nach dem Effektivität bei Gewährleistung einer hohen Wachsamjfj in der Arbeit mit Traditionen berücksichtigt werden und erfordert Kenntnis und Verständnis der objektiven und subjektiven Entwicklungsbedingungen sowie der Interessen und Bedürfnisse der Ougend.

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