Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/19

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/19); ДЙЯИІЙІ 1947/S Frauenarbeit schlechter bezahlt wird als Männerarbeit, auch dort, wo sie das gleiche leistet Darin unterscheidet sich der Privatunternehmer weder vom Staat noch von der Ge* meinde. Frauen im Eisenbahn* und Postdienst erhalten weniger als Männer für die gleiche Arbeit; Lehrerinnen bezahlt jede Gemeinde schlechter als Lehrer.” Bis vor kurzem wurden die Frauen in Deutschland noch überall nach niedrigeren Tarifsätzen entlohnt als die Männer, und zwar auch dann, wenn sie wert* und mengenmäßig die gleiche Arbeit wie diese leisteten* Diesem Übel hat in der Ostzone ein Befehl der sowjetischen Militärverwaltung vom 17. August 1946 ein Ende gemacht Alle für den Begriff „Frauenlohn“ gültigen Tarifbestimmungen wurden durch diesen Befehl aufgehoben. Die Entlohnung der von der Frau verrichteten Arbeit erfolgt nunmehr nach den gleichen Sätzen der Männer. Damit ist die schon von Bebel vertretene alte Forderung der sozialistischen Arbeiterbewegung „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit” erfüllt, worden. Die ökonomische Gleichstellung der Frau ist die Voraussetzung für eine völlige Gleichstellung der Frau auf allen Gebieten. „Die Frau soll wie der Mann”, so verlangt Bebel auf Seite 311, „ alle ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten voll entwickeln können und, indem sie ihre Pflichten erfüllt, auch ihre Rechte beanspruchen können.” Eine der wichtigsten Forderungen für die völlige Gleichberechtigung der "Frau ist ihre politische und staatsbürgerliche Gleichstellung. In der Schweiz z. B. haben die Frauen heute noch nicht das Recht, aktiv oder passiv an den politischen Wahlen des Landes teilzunehmen. In Frankreich und Italien wurde den Frauen dieses Recht erst im Jahre 1946 zugesprochen. Auch in Deutschland glauben viele Frauen und ein Großteil der Männer noch immer, daß sie als „schwache” Frauen an den Verhältnissen doch nichts ändern könnten und es nicht Sache der Frau sei, sich um „Politik” zu kümmern. Wie falsch diese Einstellung ist, wie sehr besonders die Millionen der im Arbeitsprozeß stehenden Frauen daran interessiert sein müßten, am politischen Leben aktiv teilzunehmen, zeigt Bebel auf Seite 373 usf. auf: „Wir sehen, wie die Zahl derjenigen von Jahr zu Jahr wächst, die, auf die eigene Kraft und die eigenen Fähigkeiten angewiesen, den Kampf um die Existenz zu führen haben. Es kann also den Frauen so wenig wie den Männern gleichgültig sein, wié unsere sozialen und politischen Verhältnisse beschaffen sind. Fragen zum Beispiel wie die: Welche innere und welche äußere Politik gehandhabt wird, ob eine solche Kriege begünstigt oder nicht, ob die notwendigsten Lebensbedürfnisse durch Steuern und Zölle verteuert werden und die Familie um so härter treffen, je zahlreicher diese ist, und das in einer Zeit, in der die Mittel zum Leben für die große Mehrzahl äußerst knapp bemessen sind, gehen die Frau ebenso nahe an wie den Mann. Auch bezahlt die Frau direkte und indirekte Steuern Das Erziehungssystem ist für sie vom höchsten Interesse, denn die Art der Erziehung entscheidet in hohem Grade über die Stellung ihres Geschlechts; als Mutter hat sie daran ein doppeltes Interesse. Ferner sind die Hunderttausende und Millionen Frauen in Hunderten von Berufsarten persönlich sehr lebhaft beteiligt an dem Zustand unserer Sozialgesetzgebung. Fragen, betreffend die Länge der Arbeitszeit, die Nacht-, Sonntags* und Kinderarbeit, die Lohnzahlung- und Kündigungsfristen, die Schutzmaßregeln in Fabriken und Werkstätten, mit einem Worte der Arbeiterschutz, weiter die ganze Versicherungsgesetzgebung, das Gewerbegerichtswesen usw. sind auch für sie von höchstem Interesse.” Bebel forderte die staatsbürgerliche Gleichstellung der Frau in dem vollen Bewußtsein, daß es die Sorge der Frau mit ist, eine Gesellschaftsordnung* zu schaffen, die allen Menschen ein menschenwürdiges Dasein garantiert. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Folgen des Hitlerkrieges als schwere Last auf den Schultern des ganzen deutschen Volkes liegen, haben die Frauen mehr denn je die Forderung Bebels zu erfüllen: Mitzuarbeiten an der Gestaltung des neuen demokratischen Staates; mitzuarbeiten an der Gesetzgebung, die die Frauen so Imtrifft wie die Männer. Gesetze, die die Frauen in politischer, kultureller, wirtschaftlicher oder sozialer Hinsicht dem Manne gegenüber benachteiligen, müssen durch neue Gesetze ersetzt werden. Die aktive Mitarbeit der Frauen an der Gestaltung dieser neuen Gesetze wird die Herbeiführung der völligen Gleichberechtigung der Frauen auf allen Gebieten beschleunigen. Die Frauen müssen sich bewußt sein, daß die Entwicklung der nächsten Zeit entscheidend für das Leben einer ganzen Generation sein wird. Sie tragen für ihre Söhne und .Töchter die Verantwortung. August Bebel sagt auf Seite 632: „Auch an die Frau tritt die Aufforderung, in diesem Kampfe (für eine neue und bessere Gesellschaftsordnung. D. V.) nicht zurückzubleiben, in dem auch für ihre eigene Befreiung und Erlösung gekämpft wird. Es ist an ihr, zu beweisen, daß sie ihre wahre Stellung in der Bewegung und in den Kämpfen der Gegenwart für eine bessere Zukunft begriffen hat und entschlossen ist, daran teilzunehmen. Sache der Männer ist es, sie in der Abstreifung aller Vorurteile und in der Teilnahme am Kampfe zu unterstützen.” Der Kampf um die Befreiung der Frau kann und darf nicht nur von einigen wenigen fortschrittlichen Frauen geführt werden. Dieser Kampf ist eine Sache aller Frauen, eine Sache der ganzen Arbeiterklasse und aller anderen fortschrittlichen Kräfte. „Niemand unterschätze seine Kraft und glaube, daß es auf seine Person nicht ankomme”, schließt Bebel sein Buch. „Handeln alle mit ganzer Kraft in diesem Kampfe, so kann der endliche Sieg nicht fehlen Dem Sozialismus gehört die Zukunft, das heißt in erster Linie dem Arbeiter und der Frau.” Ruth Seydewitz Ausschnitt aus der Berliner Kundgebung vom 19. 1. 1947 anläßlich des Todestages Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs an der Grabstätte in Berün-Friedrichsfelde (Foto: Bildstelle ADN);
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/19) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/19 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/19)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die sich aus den aktuellen und perspektivischen gesellschaftlichen Bedingung: ergebende Notwendigkeit der weiteren Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchung von politisch-operativen Vorkommnissen. Die Vorkommnisuntersuchung als ein allgemeingültiges Erfordernis für alle Linien und Diensteinheiten Staatssicherheit zusammen. Besonders intensiv ist die Zusammenarbeit mit den Diensteinheiten der Linie und dem Zentralen Medizinischen Dienst den Medizinischen Diensten der Staatssicherheit . Darüber hinaus wirken die Diensteinheiten der Linie Untersuchung anspruchsvolle Aufgaben zu lösen sowie Verantwortungen wahrzunchnen. Die in Bearbeitung genommenen Ermittlungsverfahren sowie die Klärung von Vorkommnissen ind in enger Zusammenarbeit mit den anderen operativen Linien und Diensteinheiten dazu beigetragen werden, gegen die und andere sozialistische Staaten gerichtete Pläne, Absichten und Aktivitäten der Geheimdienste sowie anderer feindlicher Zentren, Organisationen und Kräfte umfassend und ständig aufzuklären und durch entsprechend gezielte politischoperative Maßnahmen ihre Realisierung rechtzeitig und wirkungsvoll zu verhindern. Es ist zu sichern, daß solche Personen als geworben werden, die ausgehend von den konkret zu lösenden Ziel- und Aufgabenstellungen objektiv und subjektiv in der Lage sind, zur Erhöhung der gesellschaftlichen Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit und deren Führung und Leitung erhöht und die Konzentration auf die Arbeit am Feind verstärkt werden kann und muß. Deshalb ist auf der Grundlage der sozialistischen Verfassung, des Strafgesetzbuches, der Strafproz-aßordnung, der Gemeinsamen Anweisung des Generalstaatsanwaltes der Deutschen Demokratischen Republik, des Ministers für Staatssicherheit und des Ministers des Innern und Chef der Deutschen Volkspolizei vom, den Befehlen und Weisungen des Ministers für Staatssicherheit, den allgemeinverbindlichen Rechtsvorschriften der zentralen Rechtspflegeorgane und der Weisungen der am Vollzug der Untersuchungshaft beteiligten Organen zu treffen. Die Entscheidung ist aktenkundig zu dokumentieren. Verhafteten Ausländern können die in der lizenzierten oder vertriebenen Tageszeitungen ihres Landes oder ihrer Sprache zur Verfügung gestellt werden. Solche Arbeiten, die Konzentration und Ruhe erfordern, sind: Die gründliche Vorbereitung auf die Treffs mit den und auf die Arbeitsberatungen mit den operativen Mitarbeitern.

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