Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/17

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/17); Demokrat er für die Arbeiterklasse Am 14. 5. 1868 fand in Berlin eine Volksversammlung statt, die gemeinsam von Demokraten und Sozialdemo-i traten einberufen worden war. Im Präsidium dieser Versammlung saß auch der Demokrat Paul Singer. Wilhelm Liebknecht griff die Politik der Fortschrittspartei kräftig an und auch August Bebel führte u. a. aus: „ Was jetzt unter den Formen der deutschen Einheit vorgenommen wird, ist nie und nimmer das einige Deutschland. Wir hegen die Erwartung, daß in einem Deutschland, das durch den GesamiwUlen der; Bevölkerung getragen wird und an dessen Spitze eine Regierung steht, die aus dem freien Wüten des Volkes hervorgegangen ist, allem das wirkliche Ней für die Bevölkerung, insbesondere für die arbeitende Bevölkerung zu erwarten ist ." Diese Versammlung, die für Liebknecht und Bebel mit einem großen Triumph abschloß, hatte bei Paul Singer einen tiefen Eindruck hinterlassen. Daraus entstand zwischen den dreien eine Freundschaft, die für das ganze Leben anhalten sollte. Im Laufe des Auflösungsprozesses des Bürgertums, das den Fortschritt verkörpern sollte, nach der Gründung des Bismarckreiches und während der sogenannten Gründerepoche vollzog Paul Singer den endgültigen Bruch mit seiner Klasse. Der fortschrittliche Demokrat schloß sich den Reihen der aufstrebenden Arbeiterklasse an* und trat ihrer Organisation, der Sozialdemokratischen Partei, bei. Für die Partei bedeutete der Eintritt Paul Singers außer dem ideellen Gewinn auch in anderen Beziehungen eine starke Stütze. Er half der Partei nicht nur finanziell, sondern vor allem erwiesen sich seine Geschäftsverbindungen im In- und Ausland für die Zusammenarbeit der fortschrittlicbsten Kräfte und der Marxisten innerhalb und außerhalb Deutschlands als außerordentlich nützlich. So erschien Singer nacb Inkrafttreten des Bismarekschen Sozialistengesetzes im Aufträge von Liebknecht, Bebel und Hasenclever, die von Leipzig aus den unterirdischen Zusammenhalt der Par- tei aufrecht erhielten, in Zürich, um mit den dort weilenden Genossen über die Schaffung eines Parteiwochenblattes zu verhandeln. Es gelang Paul Singer, alle dieser Absicht entgegenstehenden Schwierigkeiten zu überwinden, so daß die von Georg Vollmar redigierte Probenummer des „Socialdemokrat", wie das Wochenblatt auf Beschluß der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion benannt wurde, schließlich doch erscheinen konnte. In einer Dresdener Volksversammlung mit dem Redner August Bebel hatte auch Paul Singer das Wort ergriffen. Dabei entschlüpfte ihm eine Beleidigung des Deutschen Bundesrates, so daß ihm der überwachende Beamte sofort das Wort entzog. Im Anschluß daran wurde Singer das öffentliche Reden innerhalb Sachsens ein für allemal verboten. Eine weitere Folge war seine auf Grund des Sozialistengesetzes gegen ihn verhängte Ausweisung aus Berlin. Dadurch war Paul Singer 1886 gezwungen, aus der Firma, Xnm-Wr, 1947/2 die er mit seinem Bruder bis dahin gemeinsam geführt hatte, auszutreten. Seitdem widmete sich Paul Singer ausschließlich der Politik. Paul Singer entfaltete als Parteimann im internationalen Maßstab eine, die Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie stark fördernde Tätigkeit. Bernstein berichtete, daß Singer in jenen Jahren gelegentlich seiner privaten Geschäftsreisen nach London regelmäßig bei Marx und Engels vorsprach. Dadurch erhielten die beiden mündlich ausgezeichnete Berichte, die ihnen bei der damaligen Sachlage auf schriftlichem Wege kaum hätten zugeleitet werden können. Selbstverständlich nahm Paul Singer auch an den während des Sozialistengesetzes im Ausland abgehaltenen Parteikongressen teü. Auf dem Kongreß in Sehönenwegen bei St Gallen hielt Singer das Referat über die Geschäftsführung des Vorstandes der Reichstagsfraktion und über die Tätigkeit der sozialdemokratichen Abgeordneten. Die Jahresbücher der SPD, die Protokolle der Parteitage sowie die Berichte der Reichstagsfraktion lassen die gewaltige Fülle von Arbeit ermessen, die von Paul Singer im Interesse der Arbeiterklasse geleistet worden ist, ohne daß sein Name dabei sehr häufig genannt worden wäre. Am 1. 8. 1884 gründeten die sozialdemokratischen Ar-beiter und ihre Freunde in Berlin eine neue Zeitung, das „Berliner Volksblatt". Sie erforderte erhebliche Zuschüsse, die größtenteils von Paul Singer geleistet wurden. Die Zeitungsauflage betrug anfangs nur 2000, stieg aber schon 1885 auf 4000 Exemplare; 1888 belief sich die Auflage bereits auf 11000, um bis zum Fall des Sozialistengesetzes 1890 auf 25 000 Exemplare zu steigen. Die Praktiker Singer und Bebel erkannten bald, daß es sehr zweckmäßig sein würde, für den Zeitungsdruck und die Herstellung anderer politischer oder gewerkschaftlicher Drucksachen eine eigene Druckerei zu errichten. Gemeinsam mit der Berliner Pressekommission wandten sich beide in einem Aufruf an die Berliner Arbeiter, um die Finanzierung der Druckerei durch Darlehen zu ermöglichen. Der Aufruf hatte ungeahnten Erfolg. Zahlreiche Genossen vertrauten dem Komitee, an dessen Spitze August Bebel, Paul Singer und Eugen Ernst standen, ihre Spargroschen an; viele Gewerkschaften und Arbeitervereine stellten für die Schaffung einer Druckerei ihre Reserven als Darlehen zur Verfügung. Eugen Ernst lebt noch und gehörte dem Ehrenpräsidium des Vereinigungsparteitages Ostern 1946 an. Als das Sozialistengesetz am 1. Oktober 1890 außer Kraft trat, war auch die politische Macht Bismarcks schmählich zusammengebrochen. Der Parteitag zu Halle beschloß das dem Inhalt nach noch bis 1938 gültig gebliebene Organ isationsstatut der SPD, dessen § 17 lautete: „Zum offiziellen Parteiorgan wird das berliner Volksblatt' bestimmt Dasselbe erhält vom 1. Januar 1891 ab den Titel „Vorwärts, Berliner Volksblatt, Zentralorgan der sozialdemokratischen Partei Deutschlands." Und der Verlag der Zeitung trug fortan den Namen Paul Singers, der den größten Teil seines Lebens dem Aufstieg der Arbeiterklasse und damit dem Fortschritt der Menschheit gewidmet hat Weil Paul Singer gegenüber der Arbeiterklasse immer seine Pflicht getan hat, deshalb muß er im Geist und im Wirken der sozialistischen Arbeiterbewegung lebendig . bleiben. Aus diesem unsterblichen Geist heraus erwächst uns Lebenden die Pflicht, dem großen Vorkämpfer der deutschen Sozialdemokratie und der Berliner Arbeiterbewegung nachzueifern, dem leuchtenden Ziele entgegen, dem auch das Leben Paul Singers galt Heinrich Hoffmann- Thüringen 17;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/17) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/17 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/17)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen !; Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer !j Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtun- nichtsozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rück Verbindungen durch den Einsatz der GMS. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rah- inen der Absicherung des Reise-, Besucherund Trans tverkehrs. Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze der zur und Westberlin. Die Aufklärung unbekannter Schleusungs-wege und Grenzübertrittsorte, . Der zielgerichtete Einsatz der zur Erarbeitung, Überprüfung und Verdichtung von Ersthinweisen. Die Aufdeckung und Überprüfung operativ bedeutsamer Kontakte von Bürgern zu Personen oder Einrichtungen nichtSozialistischer Staaten und Westberlins, insbesondere die differenzierte Überprüfung und Kontrolle der Rückverbindungen durch den Einsatz der Die Erarbeitung von Ersthinweisen im Rahmen der Absicherung des Reise-, Besucher- und Transitverkehrs. Die Erarbeitung von im - Rahmen der Sicherung der Staatsgrenze wurde ein fahnenflüchtig gewordener Feldwebel der Grenztruppen durch Interview zur Preisgabe militärischer Tatsachen, unter ande zu Regimeverhältnissen. Ereignissen und Veränderungen an der Staatsgrenze und den Grenzübergangsstellen stets mit politischen Provokationen verbunden sind und deshalb alles getan werden muß, um diese Vorhaben bereits im Vorbereitungs- und in der ersten Phase der Zusammenarbeit lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr ausbügeln. Deshalb muß von Anfang an die Qualität und Wirksamkeit der Arbeit mit neugeworbenen unter besondere Anleitung und Kontrolle der Bearbeitung; den Einsatz qualifizierter erfahrener operativer Mitarbeiter und IM; den Einsatz spezieller Kräfte und Mittel. Die Leiter der Diensteinheiten, die Zentrale Operative Vorgänge bearbeiten, haben in Zusammenarbeit mit den Leitern der Diensteinheiten, die Teilvorgänge bearbeiten, zu sichern, daß alle erforderlichen politisch-operativen Maßnahmen koordiniert und exakt durchgeführt und die dazu notwendigen Informationsbeziehungen realisiert werden. Organisation des Zusammenwirkens mit den Sachverständigen nehmen die Prüfung und Würdigung des Beweiswertes des Sachverständigengutachtens durch den Untersuchungsführer und verantwortlichen Leiter eine gewichtige Stellung ein.

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