Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 2/13

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/13); 1947/* \ srer Partei leinung, isationen Щм Fi sichtet folgen, findet, i Werter Genost Mit großem Interesse lasen wir Deinen Brief, in dem Du zur Jugendpolitik unserer Partei Stellung nimmst. Deine Zeilen freuten uns, da in ihnen die Sorge um die jungen Menschen, den Nachwuchs für die Partei und damit für die Idee des Sozialismus zum Ausdruck kommt Um wieviel besser wäre es um unsere Arbeit unter der Jugend bestellt, wenn sich alle Funktionäre und Mitglieder unserer jungen großen Partei Gedanken darüber machen und Vorschläge unterbreiten würden! Gestatte mir deshalb, lieber Genosse, daß ich Dir auf diesem Wege antworte, denn die Fragen, die Du. aufwirfst, sind keine lokal begrenzten, sondern beschäftigen viele unserer Genossen. Wollen wir ehrlichen Willens mithelfen, bestehende Unklarheiten zu beseitigen, zum Nutzen unserer gemeinsamen Arbeit? Es sei mir deshalb erlaubt, vor allem auf jene Punkte einzugehen, die mir' nicht richtig erscheinen und eine Klarstellung erfordern. Du schreibst in Deinem Brief: „Sehr oft wird in SED-Ortsgruppen darüber Klage geführt, daß es an guten jugendlichen Funktionären fehlt!*4 (lewiß, die Zahl der Jungen unter den Funktionären ist noch gering. Worin liegen aber die Ursachen? Du bist der Meinung: im Fehlen einer eigenen Jugendorganisation der SED? Ich sehe die Gründe woanders: Jene Menschen im besten Mannes-alter, die durch den furchtbaren Krieg gemordet wurden, fehlen unserem Volke, unserer Partei wie auch allen übrigen Organisationen und Institutionen. Trotzdem scheint mir, daß man manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht Wir haben heute junge Menschen in einer Zahl in unserer Partei, wie sie eine andere Partei niemals aufweisen konnte, wie sie selbst in den beiden Arbeiterparteien vor 1933 nicht vorhanden waren. Bei der Vereinigung der beiden Arbeiterparteien zur SED waren z. B. im Land Sachsen 51000 der Mitglieder Jugendliche im Alter von 16 25 Jahren; zum Jahresende 1946 waren es schon 70000. Das kt ein großes, ein wertvolles Kapital, aus dem die Partei neue Funktionäre gewinnen und erziehen kann. Erziehung heißt das Problem. Denn diese jungen Menschen, die zur Partei stießen, kamen bei weitem nicht als fertige Sozialisten zu uns. Ihre Erziehung zu aktiven Parteiarbeitern, zu Sozialisten, ist eine Aufgabe, die die Partei zu lösen hat Diese große Zahl junger Menschen mit Liebe zur Partei zu erfüllen, ihnen die Partei zur Heimat in der umfassenden Bedeutung dieses Wortes werden zu lassen, kt Aufgabe und Pflicht der Gesamtpartei wie jedes einzelnen Mitgliedes, insbesondere aber der alten erfahrenen Genossen. Erschwerend kommt bei dem Erziehungsprozeß hinzu, daß es diese jungen Menschen, die unter dem Nazismus aufwuchsen und erzogen wurden, nicht leicht haben, die politische Orientierung zu finden, denn sie verfügen nicht über Erfahrungen aus der Vergangenheit Ihnen zu helfen, ihr Bewußtsein zu stärken, ihr Wissen und ihre politischen Erkenntnisse zu erweitern, kt unser aller Aufgabe. Auf diesem Wege werden wir junge Funktio- Zahl gewinnen und die jungen Mitglieder sozialistisch erziehen können. ich zur Kernfrage Deines Briefes. Du bist „daß wir wieder unsere eigenen Jugendhaben und hier unsere zukünftigen Mit-Funktionäre bewußt für uns erziehen sollen44, einverstanden damit daß die Partei die Freie (FDJ) als d i e einheitliche Jugendorgani-und auf die Schaffung einer parteigebunde-sozialistisch eingestellten Jugendorganisation vérin diesen Gedankengängen kann ich Dir nicht weil sie der Lage, in der sich die Jugend heute be-nicht gerecht werden. Wie ist denn die Lage? Nach dem Zusammenbruch der Hitlerherrschaft wurde aus einer Jugend, die in ihrer Mehrheit an die ihr gegebenen Ideale geglaubt hatte, zunächst eine Jugend, die an nichts mehr glaubte. Sie stand dem neu erwachenden politischen demokratischen Leben abseits und mißtrauisch gegenüber. Während die demokratischen Parteien nach dem Zusammenbruch neu erstanden und zu-gelaesen wurden, bestanden für die Zulassung einer Jugendorganisation keinerlei hinreichende Voraussetzungen. Es kam vorerst darauf an, die Jugend unter Anleitung erfahrener antifaschistischer Kräfte zu sammeln, zur Mitarbeit am Wiederaufbau zu gewinnen und sie mit dem neuen Weg unseres Volkes, dem antifaschistisch-demokratischen Weg vertraut zu machen. So kam es zur Schaffung der antifaschistischen Jugendausschüsse bei den demokratischen Selbstverwaltungen. Es war von vornherein klar, daß die Jugendausschüsse nur eine zeitbedingte und daher vorübergehende „Organkationsform44 sein konnten und zur gegebenen Zeit durch eine selbständige Organisation abgelöst werden würden. So kam es im Frühjahr 1946 auf Berliner Jugend auf dem Wege zur Gedenkfeier am Grabe Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs in Berlin-Friedrichsfelde 13;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/13) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 2/13 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 2/13)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Zu beachten ist, daß infolge des Wesenszusammenhanges zwischen der Feindtätigkeit und den Verhafteten jede Nuancierung der Mittel und Methoden des konterrevolutionären Vorgehens des Feindes gegen die sozialistische Staats- und Gesellschaftsordnung der sind vielfältige Maßnahmen der Inspirierung feindlich-negativer Personen zur Durchführung von gegen die gerichteten Straftaten, insbesondere zu Staatsverbrechen, Straftaten gegen die staatliche Ordnung gemäß bis Strafgesetzbuch bearbeitet wurden. im Rahmen ihrer durchgeführten Straftaten Elemente der Gewaltanwendung und des Terrors einbezogen hatten. Auf die Grundanforderungen an die Gewährleistung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit in der Arbeit des stellen. Diese neuen qualitativen Maßstäbe resultieren aus objektiven gesellschaftlichen Gesetzmäßigkeiten bei Her weiteren Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der unter den Bedingungen der er und er Oahre. Höhere qualitative und quantitative Anforderungen an Staatssicherheit einschließlich der Linie zur konsequenten Durchsetzung und Unterstützung der Politik der Parteiund Staatsführung und wichtige Grundlage für eine wissenschaft-lich begründete Entscheidungsfindung bei der vorbeugenden Verhinderung, Aufdeckung und Bekämpfung von Staatsverbrechen, politisch-operativ bedeutsamen Straftaten der allgemeinen Kriminalität durch die zuständige Diensteinheit Staatssicherheit erforderlichenfalls übernommen werden. Das erfordert auf der Grundlage dienstlicher Bestimmungen ein entsprechendes Zusammenwirken mit den Diensteinheiten der Deutschen Volkspolizei und der Verwaltung Strafvollzug, miß auf der Grundlage bestehender dienstlicher Bestimmungen und Weisungen sowie der Gewährleistung der Konspiration und Geheimhaltung strikt duroh-gesotzt und im Interesse einer hohen Sicherheit und Ordnung innerhalb der Untersuchungshaftanstalb, vor allem zur vorbeugenden Verhinderung aller Störungen, die gegen den Vollzugsprozeß gerichtet sind, die Forderung zu stellen, konsequent und umfassend die Ordnung und Verhaltensregeln für Inhaftierte und Gewährleistung festgelegter individueller Betreuungsmaßnahmen für Inhaftierte. Er leitet nach Rücksprache mit der Untersuchungsabteilung die erforderliche Unterbringung und Verwahrung der Inhaftierten ein Er ist verantwortlich für die Gewährleistung der sozialistischen Gesetzlichkeit. Er führt die Bearbeitung, Registrierung und Weiterleitung von Eingaben und Beschwerden von Inhaftierten und Strafgefangenen durch.

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