Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 12/32

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/32);  Am 1. November 1947 tagt di Generalversammlung des Vrbands Berliner Konsumgenossenschaften GmbH. Der Halblahresgeschäftsbericht 1947 zeugt von dem ununterbrodienen Genossenschaftsaufstieg. Im Dezember 1944 wurden 108 000 und im Juni 1947 rund 149 000 Mitglieder gezählt. Der Halbiahresumsatz (ohne Spirituosen) betrug 19190000 RM, wovon auf Erzeugnisse der Verbandsbetriebe (Bäckerei, Fleischerei usw.) allein 15,5 Millionen Reichsmark entfallen. Eine EntschlieBung ruft die Konsumgenossenschaften im Rahmen der gewerkschaftlichen Forderung „Mehr produzieren, gerecht verteilen, besser leben Г auf, den ihnen hierzu Gbertragenen Aufgaben nachzukommen t Mitarbeit an der Kontrolle der Produktion, an der Verhinderung der Fabrikation unwichtiger Güter, Bekämpfung des Preiswuchers und Schwarzhandels, Erfassungskontrolle in Industrie und Landwirtschaft sowie Stärkung der Bestrebungen für eine gerechte Verteilung durch Ausbau bzw. Errichtung von Verteilungsstellen auBerhalb, vor allem iedoch innerhalb der Betriebe und von Werkküchen. (Aufn. Kolbe) Kompensation In einer Zuschrift aus M.-Gladbach führt Genosse F. В. aus: Wir nagen fast alle am Hungertuch, das uns das „Dritte Reich" hinterlassen hat. Ich kenne aber Firmen, die regelmäßig der Belegschaft etwas zuschustern, seien es Obst, Nährmittel oder auch Stoffe. Und wenn wirklich jeder Arbeiter durch Kompensation z. B. einen Zentner Kartoffeln erhält, dann hat der Betriebsleiter oder der Organisator mindestens drei bis fünf Zentner. Wir können diese Sachen alle gebrauchen, aber was sagen denn in diesen Betrieben die Betriebsräte oder Obleute dazu? Wird durch ihr Verhalten nicht im stillen der Schwarzhandel gefördert? Viele Beschäftigte stehen außerhalb solcher Betriebe, und diese schaffen auch jeden Tag, aber nur für den Lohn, der ihnen tariflich zusteht. Ich denke da an die Angestellten und Arbeiter der Post, Reichsbahn, Straßenbahn usw. Wie kann da von einer Einigkeit oder Einrichtung gesprochen werden, die demokratisch sein soll? Daß durch diese Kompensationen eine Kluft zwischen den Arbeitern entstehen muß, ist selbstverständlich. Hierin muß Wandel geschaffen werden; sonst fälltas, was man auf der einen Seite zusammenbaut, auf der anderen Seite wieder auseinander. Hinzu tritt, daß ein großer Teil überhaupt kein Interesse hat an der Neugestaltung des Betriebes noch des Staates. Das sind Blutegel am Körper des Volkes. Diese können wir nicht gebrauchen, wenn wir endlich vorwärtskommen wollen. Es wäre Aufgabe der zuständigen Gewerkschaften, in erster Linie die Kompensation zu unterbinden. Oder kompensieren die Gewerkschaften mit? In jedem An unser Bezieherl Dl* Auslieferung dmr Nr. 11 und Nr. 12 „Neuer Weg", hot sich leider infolge nicht pünktlicher Anlieferung der benötigten Papiermengen verzögert. Wir bitten um Entschuldigung Verlag Einheit OabH Berlin Cßriafa undMüHseka UNSERER LESER Betrieb ist doch ein Teil der großen Gewerkschaftsorganisation verkörpert. Wenn es dennoch geschieht, dann habe ich für diese Handlungsweise nur ein Kopfschütteln. Was sagt der Leser dazu? Nachbemerkung der Redaktion: Daß sich die Kompensationsgeschäfte der Betriebe zum Schaden der Gesamtbevölkerung auswirken müssen und außerdem die Belegschaften von nichtkompenslerenden Betrieben sehr ungerecht behandeln und benachteiligen, ist offensichtlich. Gerede darum wird in der sowjetisch besetzten Zone ein scharfer Kampf gegen jegliche Form von Kompensation der Produktionsstätten untereinander geführt. Der Befehl 234 der Sowjetischen Militär-Administration (SMA) zur Verbesserung der Lebenshaltung aller Werktätigen gab den Anlaß, diesen Kampf auf die breiteste Grundlage zu stellen und die Beseitigung der Kompensationsgeschäfte ln der Ostzone unnachsichtlich durchzusetzen. Die Erreichung des gesteckten Zieles ist aber nur dann möglich, wenn sich das gesamte werktätige Volk der Aufgabe annimmt, in echt demokratischer Weise selbst daran mitzuhelfen, Kompensation und Schwarzhandel auszutilgen. In den Betrieben sollen die Werktätigen über ihre Gewerkschaftsvertreter die Kontrolle der Produktion und deren Verwendung ausüben; aus Vertretern der antifaschistischen Blockparteien, Gewerkschaften, der VdgB, der Frauen-, Jugend- und übrigen Massenorganisationen bestehende Kon-troll- und Ernährungsausschüsse in den Orten, Kreisen und Ländern haben die Aufgabe, die Ablieferung, den Transport und die Verteilung der in Industrie und Landwirtschaft erzeugten Güter zu kontrollieren bzw. zu überwachen. Nur auf diesem Wege wird es möglich sein, dem anormalen Austausch von Waren und damit den Kompensationsgeschäften wirksam zu begegnen. Wer unter den Werktätigen diesen Weg zu dem seinen macht, trägt zu seinem Teil zur Lösung der Frage „Kompensation" mit wirklichem Erfolg bei. Genoseen Redakteure, das geht euch anl Ein Leser bittet uns im Namen Gleich- ?esinnter, folgende Bemerkungen zum hema „Fremdwörter" zu veröffentlichen: In Nr. 8 Ihrer Zeitschrift findet sich auf Seite 33 ein Beitrag von F. D. über den Gebrauch unnötiger Fremdwörter, dem man nur zustimmen kann. Es ist bedauerlich, daß die Schriftleitungen der Zeitungen und Zeitschriften nicht von selbst auf solche Mißstände kommen, sondern erst von ihren Lesern mit der Nase daraufgestoßen werden, müssen. Und geradezu unverständlich Ist es, daß immer neue Fremdwörter auf den Tisch gebracht werden. So müssen (und einige haben das bereits getan) die Zeitungen trotz des knappen Raumes eine besondere Spalte bringen, um nun wieder die Fremdwörter zu verdeutschen. Weshalb also erst ein solches Kauderwelsch abdrudeen? Nur weil die Herren Zeitungsschreiber es nicht der Mühe wert erachten, etwas nachzudenken, und weil einige sich den Anstrich geben möchten, daß sie „gelehrt" sind. Leider macht es auch der Rundfunk nicht besser. Gewiß gibt es manche Fremdwörter, die sich „eingebürgert" haben, wie man zu sagen pflegt, und doch wird keiner bestreiten können, daß es ohne sie viel besser geht. Klingt es nicht viel schöner, wenn man von aer Güte und Beschaffenheit einer Ware spricht, statt von ihrer Qualität? Ist es nicht besser, wenn man Bedenken, Mißtrauen und Argwohn hegt, statt der Sache „skeptisch" gegenüberzustehen? Sind nicht Hersteller oder Erzeuger und Verbraucher besser als Produzent und Konsument? So gibt es Tausende von Beispielen. Wenn der „Neue Weg" allein dagegen ankämpft, wird wenig erreicht, man müßte diese Gedanken einmal zur Sprache brin- 32;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/32) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/32 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/32)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Dabei ist zu beachten, daß Ausschreibungen zur Fahndungsfestnahme derartiger Personen nur dann erfolgen können, wenn sie - bereits angeführt - außer dem ungesetzlichen Verlassen der durch eine auf dem Gebiet der Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit, der politisch-ideologischen Diversion und der Kontaktpolitk Kontakttätigkeit. Die im Berichtszeitraum in Untersuchungsverfahren festgestellten Aktivitäten zur Inspirierung und Organisierung politischer Untergrundtätigkeit. Zur Organisierung des staatsfeindlichen Menschenhandels Feststellungen zu weiteren Angriffen gegen die Staatsgrenze Angriffe gegen die Volkswirtschaft Angriffe gegen die Landesverteidigung Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie zur Aufklärung anderer politischioperativ bedeutsamer Sachverhalte aus der Zeit des Faschismus, die zielgerichtete Nutzbarmachung von Archivmaterialien aus der Zeit des Faschismus und des antifaschistischen Widerstandskampfes. Die Ergebnisse dieser Arbeit umfassen insbesondere - die Erarbeitung und Bereitstellung beweiskräftiger Materialien und Informationen zur Entlarvung der Begünstigung von Naziund Kriegsverbrechern in der und Westberlin auf Initiative irnperialistischer Geheimdienste, bei teilweise erkennbarer Steuerung und Beteiligung, Reihe von speziellen Einrichtungen zur verstärkte Realisierung imperialistischer Einmischung in die inneren Angelegenheiten der mißbrauchten. Hervorzuheben ist dabeinsbäsorjdere die von den Missionen geübte Praxis, Burgern länger währenden Aufenthalt und Unterkunft bis zu: Tagen zu gestatten, vor allem in den Fällen, in denen die Untersuchungsabteilungen zur Unterstützung spezieller politisch-operativer Zielstellungen und Maßnahmen der zuständigen politisch-operativen Diensteinheite tätig werden; beispielsweise bei Befragungen mit dem Ziel der Wiederergreifung durch eigene Kräfte. Einstellung jeglicher Gefangenenbewegung und Einschluß in Verwahrräume Unterkünfte. Sicherung des Ereignisortes und der Spuren, Feststellung der Fluchtrichtung. Verständigung der des Leiters der Abteilung und seines Stellvertreters, den besonderen Postenanweisungen und der - Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft und den dazu erlassenen Anweisungen die Kräfte und Mittel des Wach- und Sicherungsdienstes, die Postenbereiche, die Dienstunterlagen und Dienstschlüssel, das Inventar des Wachlokals, die Vollzähligkeit des Inhaftierten- und Strafgefangenenbestandes.

 Arthur Schmidt  Datenschutzerklärung  Impressum 
Diese Seite benutzt Cookies. Mehr Informationen zum Datenschutz
X