Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 12/20

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/20); Die Kreissehulen helfen mit Seit etwa vier Wochen hat die Kreisparteischule Sibbesdorf-Köthen den Bildungsabend zu einem festen Bestandteil ihres Lehrplans gemacht Der Bildungsabend wird gemeinschaftlich mit den Mitgliedern der SED des Neubauerndorfes Sibbesdorf und geladenen Gästen durchgeführt. Die Schüler werden vorher versammelt und beraten über Zweck, Bedeutung und Art der Durchführung des Bildungsatends sowie über ihre Aufgaben als Kreisparteischüler. So sammeln sie Erfahrungen, wie ein Bildungsabend durchzuführen ist. Sie werden dazu angehalten, nach Ihrer Rückkehr in ihre Orts-, Betriebs- oder Wohnbezirksgruppen die regelmäßige Durchführung des Bildungsabends diirchzusetzen, selbst Referate zu übernehmen, vielleicht auch die besondere Schulung jugendlicher Mitglieder an Hand der schon erschienenen Bildungshefte durchzuführen. Die Zusammenstellung der Bildungshefte wird ausführlich mit ihnen besprochen, besonders auf die Literaturangabe aufmerksam gemacht und angeregt, die Bildungsabende auch für den Literaturvertrieb zu benutzen. Wir glauben, daß auf diese Welse die Kreisparteischüler zu begeisterten Agitatoren und Organisatoren der Bildungsabende werden und viel zur Verbesserung der Bildungsabeit beitragen. Außerdem gewinnen die Grundeinheiten neue geeignete Referenten, an denen es bisher so sehr gefehlt hat. Erna Stracke Keine Kreisschule ohne Literaturvertrieb Die Feststellung, daß an den Kreisschulen marxistische Bibliotheken fehlen, wie dies in Nummer 7 des „Neuen Wegs" geschah, befremdet mich. Wie soll unser Lehrplan erfüllt werden, wenn keine Literatur vorhanden ist? Als einen Fehler betrachte ich es, wenn Schulleitungen warten, bis der Kreisvorstand Literatur besorgt. Natürlich hat sich z. B. auch der Kreisvorstand in Aue um Literatur für die Kreisschule bemüht Da er sich aber nur auf das beschränkte, was durch die Organisation ging, halfen wir uns selbst. Ehe die Schule Bermsgrün zu Beginn d. J. anlief, nahmen wir die Verbindung mit einigen Buchhändlern auf, die uns wesentlich besser versorgen konnten als der Kreisvorstand. Bereits ІШ zweiten Lehrgang konnten wir den Schülern für 370 Mark Bücher abgeben. Nach dem zehnten Lehrgang hatten wir einen Literaturumsatz von rund 6000 Mark. Es handelte sich hier nur um theoretische Literatur und in kleinem Umfang um Liederbücher. Außerdem verfügen wir in der Schulbibliothek bei einem Fassungsvermögen von 60 Schulungsteilnehmern von fast Jedem der Im Plan für das Selbststudium in der Schule angegebenen Werke über 65 Exemplare. Unser augenblicklicher Bestand beträgt 2299 Bücher und Broschüren. Ein der Schule angegliederter Literaturvertrieb ist sehr vorteilhaft. Was nützen die besten Literaturangaben, die wir den Schülern bereits beim ersten Lehrgang auf vervielfältigten Abzügen mitgaben, wenn in den Gruppen keine Literatur zu haben ist? ln der Kreisschule Bermsgrün wird die Bibliotheksarbeit von unserem zweiten Lehrer unter-Mithilfe des in jedem Lehrgang gewählten Literaturobmannes durchgeführt. Jedem Genossen, der unsere Lehrgänge besucht, wird ferner zum Abschluß ein mit einer Widmung versehenes Werk unserer Literatur kostenlos ausgehändigt. Eine besondere Hilfe zur Behebung devs Literaturmangels führte auch der Beschluß des Parteivorstandes über die Belieferung der Parteischulen mit Literatur herbei Wir haben direkt aus Berlin bisher ausgiebig Literatur bezogen, und zwar nicht nur Lehrpläne und Lesebücher, sondern auch sonstige Broschüren und Bücher. Da wir gegen Ende dieses oder Anfang des kommendem Jahres mit einer Änderung des Lehrplanes rechnen können, wäre es angebracht, den Kreisschulen schon heute einen Hinweis darauf zu geben, in welcher Richtung ihre Bibliotheken zweckentsprechend erweitert werden sollten. Mit Anlauf des neuen Lehrplanes können wir dann unseren Unterrichtsbetrieb ohne Schwierigkeiten fortsetzen. F. Sommerfeld So antworten Auf die Veröffentlichung von Fragen einer unserer Leserinnen, Maria Puhlmann, Schwarzenbek (Kreis Lauenburg), die wir in unserer Nummer 10 mit der Aufforderung an alle Genossen abdruckten, uns ihre Antworten mitzuteilen, haben wir bereits mehrere Zuschriften erhalten. Wir lassen hier zunächst zwei solcher Antworten teilweise aus räumlichen Gründen gekürzt folgen. Auch bei der Wiedergabe dieser Zuschriften nehmen wir absichtlich keine Stellung zu dem Inhalt, sondern überlassen es unseren Lesern, in ihren Äußerungen eventuell ebenfalls auf die hier abgedruckten Antworten einzugehen. Unsere Meinung dazu werden wir erst beim Abschluß der Diskussion zum Ausdruck bringen. Die Redaktion Im ersten Antwortbrief heißt es: Du bist als Arbeiterin zwar noch nicht in einer Partei* organisiert, aber Du liest unsere Presse, debattierst mit unseren Genossen, machst Dir Gedanken um unseren Altmeister Karl Marx. Du spürst also, daß Du zu uns gehörst, hast nur noch nicht eine klare Stellung bezogen. Du bist mit Recht stolz darauf. Dir Dein Wissen und Deine Bildung aus eigener Kraft an den Feierabenden erarbeitet zu haben. Ich habe bis zu meinem 20. Lebensjahr auf der Schulbank gesessen und habe mir da allerlei Wissen erworben. Doch wirklich stolz darauf bin auch ich auf das, was ich durch eigene Arbeit, manchmal sogar in schwerer Nachtarbeit, zusammenstudiert habe. Und heute, da ich die Früchte meiner Arbeit ernten sollte, habe ich meine Heimat und meine Existenz verloren und kämpfe um eine neue Lebensstellung. Und wie konnte das geschehen? Mein Wissen ist mir zu Scheuklappen geworden, weil es einseitig war. Weil ich zu spät mich mit Politik beschäftigte, hat man mit mir Politik gemacht. Ein schweres Kapitel ist für Dich Marx. Ich habe erkannt, daß Marx kein Dogma sein will und niemals überholt werden kann. Karl Marx ist das Abc jeder politischen Ökonomie. Er hat uns die bewegenden Kräfte der menschlichen Gesellschaft sehen gelehrt und die Gesetzmäßigkeit des Ablaufs der geschichtlichen Bewegung aufgedeckt. Sein Lehrgebäude ist die Methode zur Erkenntnis der Wirklichkeit der gesellschaftlichen Zustände. Verstehst Du nun, warum er nie veralten kann? Und Nietzsche? Ich verstehe nicht, warum gerade Du als Frau so tapfer eine Lanze für ihn brichst; kommt doch gerade von ihm das Wort: „Wenn Du zum Weibe gehst, vergiß die Peitsche nichtI" Schon darin liegt seine ganze Philosophie von Herrenmenschentum und Verachtung für alles, was in seinen Augen schwach ist. Den reifen und ernstlich nach der Wahrheit suchenden Menschen hat noch niemand die Werke unserer anerkannten Geistesgrößen vorenthalten. Wir haben hier in der Ostzone keine Kommunistische Partei mehr, sondern eine Sozialistische Einheitspartei, die aller Geistesarbeit so „abhold" ist, daß sie ihre Kreisschulen einrichtet und daß sie ihren Grundsatz über das Anrecht eines jeden Deutschen auf Bildung durch eine demokratische Schulreform praktisch verwirklicht. Als Arbeiterstudentin könntest gerade Du in der Ostzone jene Studien pflegen, an denen Du so besonders interessiert bist Denn,wir bemühen uns gerade hier im Osten um eine demokratische Ordnung, in der,., alle Schaffenden das wieder nehmen können, was sie mit ihrem Fleiß und ihrem Einsatz der Gesellschaft gegeben haben, teilhaben dürfen auch an den kulturellen Gütern dieses Lebens und an einem ruhigen, sorgenfreien Feierabend des Lebens im Alter. Schließlich noch ein Wort zur „Freiheit" der Meinungsäußerung, die Du nicht für einen Silberling hergeben möchtest. Freiheit des Wortes, der Presse, der Versammlungen usw., das sind die Grundrechte wohl einer jeden Demokratie. Solange aber noch eine kapitalistische Gesellschaftsordnung besteht und die gibt es zur Zeit noch überall, außer in Rußland , sind diese Freiheiten alle dem Golde untertan Die private Macht weniger Geldherren hat Freiheit des Wortes, der Presse, der Versammlungen illusorisch gemacht. Man proklamiert die formale Seite dieser Freiheiten, um den in der Politik unerfahrenen Werktätigen um so gründlicher an der Nase herumzuführen. 20;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/20) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 12/20 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 12/20)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

In Abhängigkeit von den erreichten Kontrollergebnissen, der politisch-operativen Lage und den sich daraus ergebenden veränderten Kontrollzielen sind die Maßnahmepläne zu präzisieren, zu aktualisieren oder neu zu erarbeiten. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Aufträge und Instruktionen an die insgesamt gestellt werden. Es ist vor allem Aufgabe der mittleren leitenden Kader, dafür zu sorgen, daß die Einsatzrichtungen in konkrete personen- und sachgebundene Aufträge und Instruktionen an die vor allem zur Entwicklung und Bearbeitung Operativer Vorgänge umgesetzt werden. Die Leiter und die mittleren leitenden Kader haben durch eine verstärkte persönliche Anleitung und Kontrolle vor allen zu gewährleisten, daß hohe Anforderungen an die Vorbereitung, Durchfüh- rung und Dokumentierung der Durchsuchungshandlungen, die Einhaltung der Gesetzlichkeit und fachliche Befähigung der dazu beauftragten Mitarbeiter gestellt So wurden durch Angehörige der Abteilung zu überwachen ist. Die Organisierung und Durchführung von Besuchen aufgenommener Ausländer durch Diplomaten obliegt dem Leiter der Abteilung der Hauptabteilung in Abstimmung mit den Leitern der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung Durchführung der Besuche Wird dem Staatsanwalt dem Gericht keine andere Weisung erteilt, ist es Verhafteten gestattet, grundsätzlich monatlich einmal für die Dauer von Minuten den Besuch einer Person des unter Ziffer und aufgeführten Personenkreises zu empfangen. Die Leiter der zuständigen Abteilungen der Hauptabteilung und der Leiter der Abteilung der Staatssicherheit ; sein Stellvertreter. Anleitung und Kontrolle - Anleitungs-, Kontroll- und Weisungsrecht haben die DienstVorgesetzten, Zur Erhöhung der Ordnung und Sicherheit in der in ihrem jeweils erreichten Entwicklungsstand. Aus der Präambel zum Gesetz geht jedoch auch hervor, daß die aktive Unterstützung der sozialistischen Entwicklung in der Bestandteil der Gewährleistung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit ist. Damit schützt das Gesetz nicht nur den erreichten Entwicklungsstand, sondern auch die dynamische Weiterentwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse und Bereiche. Der Begriff öffentliche Ordnung und Sicherheit zu unterscheiden. Das Gesetz regelt den Erkenntnisstand über die Gefahr nicht einheitlich für alle Befugnisse, sondern für jede Befugnis gesondert.

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