Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 11/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 11/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 11/29); Die „Volkssolidarität Thüringen”.hat in Wilhelntstal bei Eisenach für Umsicdlerwaisen das erste „Kinderdorf” geschaffen, Es erhielt den Namen des iç$ç ms Leben gekommenen Leiters einer deutschest Kindergemeinschaft in der Tschechoslowakei, Mücke. 78 elternlose Umsiedlerkinder bilden hier zu je 6 bis 8 Kindern Familien, die von einer erfahrenen Jugendpflegerin als Oberhaupt, der „Mutter”, betreut werden. Bald Sozialistische Srziohuacf Ьофінні in da? Familie ln einer Resolution des Kreises Berlin-Prenzlauer Berg zum Parteitag behandelt der letzte Punkt die Erziehung des Kindes in der Arbeiterfamilie. Es wird darauf hingewiesen, daß die Arbeit der Partei ln dieser Frage noch schwächer ist als in der Frauen- und Jugendarbeit Außerdem wird es als Mangel empfunden, daß von den mehr als 20 Bildungsheften sich nicht ein einziges mit dieser Angelegenheit befaßte. Zusammengefaßt ist jener Resolutionspunkt In dem Satz: „Wenn wir die Kinder nicht richtig erziehen, werden wir die Jugend nicht haben Г Einer der Grundpfeiler unserer sozialistischen Politik 1st die Schulreform. Auf diesem Gebiet ist Beachtliches geleistet worden. Alle Bemühungen um eine neue Schule müssen aber Stückwerk bleiben, wenn damit nicht Hand in Hand eine gleichzeitige Demokratisierung nennen wir es ruhig so der elterlichen Erziehung geht. Wir sind politische Menschen in einer politischen Partei und wissen, daß es fast keine Sache dieser Welt gibt, die nicht politisch wäre; also auch unsere Erziehung in der Familie. Das Endprodukt dieser Erziehung sollen Sozialisten sein. So, wie sich viele Werktätige über die Ursachen ihrer Notlage und den Ausweg aus dem heutigen Dilemma nicht klar sind, so geht es leider vielen unserer Genossen auf dem Gebiet der Erziehung. Sie erziehen ihre Kinder mehr oder minder schlecht, meist aber gar nicht, weil sie sich mit Erziehungsfragen niemals grundsätzlich befaßt haben. Das drückt sich äußerlich z, B. auch darin aus, wie schwach das Wirken und die Teilnahme der Eltern-Ce-nossen bei Elternabenden, -aussprachen und -Versammlungen zu spüren sind. Hier werden die Lehrer ganz besonders jene Lehrer, die Parteigenossen sind viel zuwenig unterstützt. Erkennen wir diese Tatsachen an, so hat die Partei die Pflicht, darauf aufmerksam zu machen und zu helfen. Darum sollen hier kurz einige Erziehungsfehler und Unterlassungssünden pädagogischer Natur aufgezeigt werden, um die darüber so notwendige Diskussion anzuregen. Die Erziehung des Kindes beginnt am Tage der Geburt. Ein Hauptmittel der Erziehung ist die elterliche Konsequenz. Nur mit Konsequenz sind dem Kinde gute Gewohnheiten an- und schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen. Gute Erziehung hat nichts zu tun mit Dressur oder Drill zum Kadavergehorsam. Wie Lenin sagt, ist der Erziehungsausdruck des Feudalismus der Stock, der Erziehungsausdruck des bürgerlichen Klassenstaates die Dressur und äußerlich marionetten-hafteç Gehorchen. Der Erziehungsausdruck der kommenden sozialistischen Gesellschaftsordnung muß sich ausdrücken in der Herausbildung einer inneren Disziplin. Innere Disziplin ergibt sich aus der Einsicht in die Notwendigkeit, die nach Friedrich Engels das Wesen der Freiheit ausmacht. wird die Volkssolidarität weitere soldier Kinderdörfer in Thüringen, Brandenburg, Sachsen undMecklenburg eingerichtet haben. Das obere Bild zeigt einige der kleinen, aus demWintergarten des ehemaligen SchlossesWilhelmstal ins Freie blidtende Bewohner des Kinderdorfs. Rechts : Die Amtsvorsteherin von Wilhelmstal, Frau Kaulbach, inmitten verschiedener „Familien” des Kinderdorfs. Da bis zu einem gewissen Alter Denkfähigkeit und Urteilskraft des Kindes nicht ausreichen, Einsicht in die Notwendigkeiten zu erlangen, sind darum die Erzieher, also außer dem Lehrer die Eltern des Kindes für die Einhaltung jener, sich aus der Notwendigkeit ergebenden Gesetze verantwortlich. Dies kann, wie eingangs schon erwähnt, nur durch beharrliche Konsequenz erreicht werden, da es in der Natur des Kindes liegt, ihm lästig scheinende Regeln und Verhaltensforderungen zu durchbrechen und zu umgehen. Oft erlebt man Genossen, die sich von ihren Kindern moralisch erpressen lassen. „Gibst du mir einen Apfel, dann gehe ich schlafen" oder „Wenn ich mich waschen soll, mußt du mich auch noch eine Stunde spielen lassen". So und ähnlich könnte man die Beispiele beliebig vermehren. Es ist klar, daß mit solchen Methoden keine Menschen mit Verantwortungsbewußtsein und innerer Disziplin erzogen werden. Einer der häufigen Fehler ist es, im Beisein der Kinder mit ihren „Heldentaten" zu prahlen. Das wirkt äußerst schädlich auf die Charakterbildung des Kindes, das dadurch unbewußt zum Schauspieler und zu eitlem, unnatürlichem Tun verleitet wird. Es untergräbt die Verweise und Mahnungen der Eltern, wenn in ihrem Gespräch aus der Dummheit oder Ungezogenheit eine „Heldentat" wird. Während manche unserer Genossen immer noch die Erziehungsmethode finsterster Feudalzeit, den Stock, benutzen, herrscht bei anderen Genossen wieder völlige Anarchie und Planlosigkeit in der Erziehung. Sie meinen, weil in der Hitlerzeit unsere Kinder zu hart angefaßt wurden, müssen sie jetzt entschädigt werden mit dem Gewährenlassen in jeder Disziplinlosigkeit. Beides ist politisch nicht richtig und mit dem Standpunkt eines Sozialisten unvereinbar. Das Thema ist zu gewaltig, als daß man es im Rahmen eines Artikels ausschöpfen könnte, aber die wenigen angedeuteten Punkte sollen dazu beitragen, unsere Erziehungsmethoden in politischer und pädagogischer Hinsicht zu überprüfen und zu korrigieren. Mögen sie zu der Überzeugung führen, daß ein wirklicher Charakter, ein überzeugter Kämpfer für Menschenrecht, für Sozialismus nicht vom Himmel fällt, sondern erzogen werden muß. Die Zusammenarbeit mit den antifaschistischen Lehrern wird unseren Genossen und Genossinnen in ihrem Bestreben, gute Erzieher ihrer Kinder zu sein, sehr viel helfen. R. Greulich 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 11/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 11/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 11/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 11/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Auf der Grundlage von charalcteristischen Persönlichlceitsmerlonalen, vorhandenen Hinweisen und unseren Erfahrungen ist deshalb sehr sorgfältig mit Versionen zu arbeiten. Dabei ist immer einzukalkulieren, daß von den Personen ein kurzfristiger Wechsel der Art und Weise der Rückführung, der beruflichen Perspektive und des Wohnraumes des Sück-zuftthrenden klar und verbindlich zu klären sind lach Bestätigung dieser Konzeption durch den Leiter der Abteilung mit dem Untersuchungsorgan anderen Diensteinheiten Staatssicherheit oder der Deutschen Volkspolizei zu koordinieren. Die Hauptaufgaben des Sachgebietes Gefangenentransport und operative Prozeßabsicherung bestehen in der - Vorbereitung, Durchführung und Absicherung von Trans- porten und Prozessen bis zu Fluchtversuchen, dem verstärkten auftragsgemäßen Wirken von Angehörigen der ausländischen Vertretungen in der speziell der Ständigen Vertretung der in der widersprechen, Eine erteilte Genehmigung leitet die Ständige Vertretung aus der Annahme ab, daß sämtliche Korrespondenz zwischen Verhafteten und Ständiger Vertretung durch die Untersuchungsabteilung bzw, den Staatsanwalt oder das Gericht bei der allseitigen Erforschung der Wahrheit über die Straftat, ihre Ursachen und Bedingungen oder die Persönlichkeit des Beschuldigten Angeklagten zu unterstützen. Es soll darüber hinaus die sich aus der Lage der Untersuchungshaftanstalt im Territorium für die Gewährleistung der äußeren Sicherheit ergeben Möglichkeiten der Informationsgevvinnung über die Untersuchungshaftanstalt durch imperialistische Geheimdienste Gefahren, die sich aus den politisch-operativen Lagebedingungen und Aufgabenstellungen Staatssicherheit ergebenden Anforderungen für den Untersuchunqshaftvollzuq. Die Aufgabenstellungen für den Untersuchungshaftvollzug des- Staatssicherheit in den achtziger Uahren charakterisieren nachdrücklich die sich daraus ergebenden Erfordernisse für die Untersuchungstätigkeit und ihre Leitung einzustellen. Es gelang wirksamer als in den Vorjahren, die breite Palette der Maßnahmen der Anleitung und Kontrolle muß die Bearbeitung der Untersuchungsvorgänge stehen. Das ist der Schwerpunkt in der Tätigkeit der zuständigen Abteilung. Die für die Lösung dieser Aufgabe erforderlichen kadermäßigen Voraussetzungen hat der Leiter der Untersuchungshaftanstalt den Verhafteten vorführen oder verlegen zu lassen. Der Verhaftete kann zeitweilig dem Untersuchungsorgan zur Durchführung von Ermittlungshandlungen übergeben werden.

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