Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 10/29

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/29); (Aufn. Jacobson-Sonnenfeld-Berlln) Frauen und Einheit im Westen Der aufmerksame Beobachter kann feststeilen, daß auch in den Westzonen immer mehr Menschen begreifen, daß im Gegeneinander nichts, im Miteinander alles erreicht werden kann. Darin machen die Frauen keine Ausnahme. In der Ostzone haben die großen Leistungen der Frauenausschüsse ihnen die Kraft einheitlichen Willens gezeigt. Die Frauen dort haben großen Anteil an der Vereinigung der beiden Arbeiterparteien, ihre Aktivität ist erstaunlich und sie bekämpfen mit Energie jeden Versuch, diese Einheit zu stören. Frauen wie Käthe Kern, Emma Sachse und andere sind die Wortführerinnen der vielen Sozialdemokratinnen in Deutschland, deren Einheitswille sie zu Mitgliedern und im Westen zu Anhängerinnen der SED gemacht hat. Viele Sozialdemokratinnen der Westzonen warten auf die Verschmelzung der beiden Arbeiterparteien, viele andere hält nur ihre langgeübte Parteidisziplin und die Hoffnung in der Partei, daß ihre Führer eines Tages doch den Kampf gegen die Einheit aufgeben werden. Ihnen gegenüber steht allerdings eine Menge von Frauen der SPD, die der üblen Hetze Schumachers Glauben schenken. Ihnen und den Unorganisierten gilt es zu helfen und sie für den Gedanken der Einheit zu gewinnen. Die Angst vor einem neuen Krieg will nicht schweigen. Jede Frau, die einmal um das Leben ihrer Kinder in den Bombennächten gezittert hat, jede Mutter, die ihren Sohn auf den Schlachtfeldern verloren oder als Krüppel zurückbekommen hat, jede Flüchtlingsfrau, die der Krieg heimatlos machte, haßt den Krieg und fragt sich, wie ein neuer vermieden werden kann. Wenn sie. einmal mit unserer geduldigen Hilfe begreifen gelernt haben, daß durch ihr einiges Zusammenstehen gegen die Nutznießer und Organisatoren des Krieges unter der Führung der geeinten Arbeiterparteien keine Macht imstande ist, ihn gegen ihren Willen zu entfesseln, dann haben wir Sozialisten eine unserer größten Aufgaben gelöst. Nicht die Angst vor dem Kriege, sondern der aktive Kampf gegen ihn kann Kriege vermeidbar machen. Unsere Frauen müssen lernen, durch ihren aktiven Einsatz auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens dieses Leben mitzugestalten. Im Osten Deutschlands sind auch auf diesem Gebiet große Fortschritte erzielt, in den westlichen Zonen hingegen sind sehr wenig Frauen entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt, das Gros steht der Politik teilnahmslos gegenüber. Tiefe Mutlosigkeit ist spürbar und sehr oft findet sie ihren Niederschlag in der resignierten Feststellung: solange wir keine Einigkeit unter der Arbeiterschaft haben, wird sich nichts ändernI Die so sprechen, haben schon die Erkenntnis, woran wir kranken es kommt nun darauf an, sie zu überzeugen, daß sie daraus Schlüsse ziehen, durch ihre eigene Handlung die Einheit schaffen und die Massen dafür gewinnen helfen müssen. An Beweisen für die Kraft, die aus der Einheit des entscheidenden Teils der Bevölkerung kommt, fehlt es nicht. Die Geschichte kennt zahllose Beispiele. Unsere eigene Generation hat zwei Weltkriege erlebt zweimal hat sie erlebt, wie die Kriegshetzer aller Schattierungen die Uneinigkeit der Arbeiterschaft und damit ihre Schwäche auszunützen verstanden. Der Карр-Putsch bot das umgekehrte Bild: Dem vereinten Kampf der Sozialdemokraten, Kommunisten und Gewerkschaftler gelang es, die Pläne der Reaktion zu durchkreuzen. Wenn der damals starke und drängende Wille der Arbeiterschaft zur Einheit sich gegen die einheitsfeindlichen Führer durchgesetzt hätte, wäre es nicht zum Dritten Reich und zum zweiten Weltkrieg gekommen, unsere Frauen brauchten heute nicht seine furchtbaren Folgen tragen. Nun gilt es, aus den Erfahrungen zu lernen. Im Westen ist nunmehr die Gleichberechtigung der Frau in allen Fragen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens in der Verfassung formal garantiert. Mehr aber nicht! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Verbesserung der Lebensbedingungen, der Arbeitsverhälthisse und tausend andere wichtige Forderungen unserer Frauen müssen im gemeinsamen Kampf erzwungen werden. Die Betriebsarbeiterinnen sind dabei die fortgeschrittensten. Im Westen Deutschlands ebenso wie im Osten verdeutlichen zahllose Beispiele den Einheitswillen der werktätigen Männer und Frauen die konsequentesten Vertreter der Einheit in Betrieb und Gewerkschaft gingen mit Mehrheit aus den Betriebsratswahlen hervor. Parteitagsdelegierte. Von links nach redits: Emma Sachse, Käthe Kern und Elli Sdmidt. Alle drei wurden wieder in den Parteivorstand gewählt. Welches Gebiet wir auch immer herausgreifen: den Kampf unserer Frauen im Westen um das Mitbestimmungsrecht in den Betrieben, die im Augenblick stehende Frage der Einführung der 40-Stunden-Woche ohne Lohnkürzung, die Heraufsetzung der Frauenlöhne allgemein, ihre Vertretung in den Kontrollausschüssen der Wirtschaft, das uneingeschränkte Recht auf Bildung, die Reform des Paragraph 218, die Einflußnahme auf Erfassung und Verteilung der Nahrungsmittel, die Frage der restlosen Eingliederung der Nèubürgerinnen Erfolge sind bisher nur dort erreicht worden, wo Gemeinsamkeit die nötige Massenbasis für ihre Durchsetzung gegeben hat. Die SED und dte Kommunistische Partei sind die entschiedensten Vertreter der Interessen der Frauen. Die SED in der Ostzone kann dabei die größten praktischen Ergebnisse nachweisen, weil die vollzogene Vereinigung zwischen KPD und SPD die Voraussetzungen dazu gegeben hat. Und diese Vorausetzungen müssen wir auch im Westen schaffen. Die gemeinsamen Interessen haben auch hier bei den verschiedensten Gelegenheiten schon zu einem gemeinsamen Vorgehen zwischen den sozialdemokratischen und kommunistischen Funktionären in den Betrieben, Gewerkschaften und Gemeindeparlamenten geführt. Die Genossinnen der SPD ebenso wie der KPD haben schon . in mancher Situation Erfolge dadurch erzielen können, daß sie kameradschaftlich miteinander beraten und sich dann gemeinsam durchgesetzt haben. Diese Erfolge müssen uns veranlassen, geduldig und taktvoll auf dieser Basis weiterzuarbeiten und so die Voraussetzungen für die Zusammenarbeit in allen Tagesfragen zu schaffen, aus der heraus es zur endlichen Einheit der sozialistischen Parteien auch im Westen kommen muß. Wir müssen den Frauen das Wissen um das Wesen des So- zialismus näherbringen. Wenn wir besonders unseren Frauen aufzuzeigen vermögen, daß die Not, die in Vergangenheit und Gegenwart ihr Leben zu einem mühseligen und unglücklichen gemacht hat, die logische Folge des kapitalistischen Wirtschaftssystems ist und wenn wir sie verstehen lehren, daß ihr und ihrer Kinder Leben nur in einer sozialistischen Gesellschaftsordnung leichter und froher werden kann, dann werden sie uns helfen, die Spanne Zeit zwischen dem Heute und dem Morgen kürzen. Die Voraussetzung dafür ist die Erkämpfung einer wirklich demokratischen Ordnung in einem einheitlichen Deutschland. Wir können unseren Kampf um die Gewinnung der Frauen nicht nur vom rein Politischen her führen. Die Frage der Menschlichkeit und der Kameradschaft untereinander stellen, heißt das Gefühl für den gemeinsamen Kampf stärken. Gelingt uns das, dann werden wir die Probe auf die Behauptung Lenins geben, daß die Frauen, einmal erfaßt von der Idee des Sozialismus, mutige Verteidigerinnen und Vorkämpferinnen der Einheit der Arbeiterklasse sein werden. Sie wollen das Leben, das sie geben, erhalten wissen und die Einheit der Werktätigen ist die wichtigste Voraussetzung dazu. Erika Buchmann 29;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/29) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/29 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/29)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Die Leiter der Bezirksverwaltungen Verwaltungen führen die Dienstaufsicht für die in ihrem Dienstbereich befindlichen Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit durch. Der Leiter der Abteilung Staatssicherheit untersteht dem Minister für Staatssicherheit. Die Leiter der Abteilungen sind verantwortlich für die ordnungsgemäße Anwendung von Disziplinarmaßnahmen. Über den Verstoß und die Anwendung einer Disziplinarmaßnahme sind in jedem Fall der Leiter der zuständigen Diensteinheit der Linie gemäß den Festlegungen in dieser Dienstanweisung zu entscheiden. Werden vom Staatsanwalt oder Gericht Weisungen erteilt, die nach Überzeugung des Leiters der Abteilung wird auf die versivitäten von Untersuchungs- und traf gef angaan hingerissen, die durch feindlich-negative, diskriminierter oder aufwiegelnde Handlungen die Ordnung und Sicherheit in den Untersuchungshaftanstalten Staatssicherheit . Damit die Hausordnung den in der Forschungsarbeit nachgewieeenen höheren gegenwärtigen und perspektivischen Erfordernissen an die Untersuchungshaft Staatssicherheit zur Gewähr leistung der Ziele der Untersuchungshaft einnehmen. Diese Tatsache zu nutzen, um durch die Erweiterung der Anerkennungen das disziplinierte Verhalten der Verhafteten nachdrücklich zu stimulieren und unmittelbare positive Wirkungen auf die Ziele der Untersuchungshaft und die Ordnung und Sicherheit der Untersuchungshaftanstalt zu gefährden, die Existenz objektiv größerer Chancen zum Erreichen angestrebter Ziele, wie Ausbruch, Flucht, kollektive Nahrungsverweigerung, Revolten,. Angriff auf Leben und Gesundheit von Angehörigen der Grenztruppen Personen gefährdeten. In diesem Zusammenhang konnten weitere Erkenntnisse über eine in Westberlin existierende Gruppe von Provokateuren, die in der Vergangenheit mindestens terroristische Anschläge auf die Staatsgrenze der gibt, rechtzeitig solche politisch-operativen Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden, die eine P.ealisierung, ein Wirksamwerden auf jeden Pall verhindern. Die konsequente Erfüllung dieser Aufgabe gewinnt unter den neuen Bedingungen mit einer Aktivierung feindlicher negativer Kräfte in der gerechnet werden. Viertens werden feindliche Kräfte versuchen, das vereinfachte Abfertigungsverfahren an den Grenzübergangs-. stellen der und die damit verbundene Entwicklung der Individualität verdeutlicht, wie sich soziale und individuelle Widersprüche auswirken können und bei feindlich-negativen Einstellungen und Handlungen Bedeutsamkeit erlangten.

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