Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 10/27

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/27 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/27); г % Auch die sozialdemokratischen Arbeiter, die in der Sozialdemokratischen Partei organisiert sind, streben in ihrer Mehrzahl eine sozialistische Politik an, wollen den Sozialismus. Sie werden früher oder später die Schädlichkeit einer solchen Aufgabenstellung der sozialdemokratischen Betriebsgruppen, wie sie in den hier behandelten Richtlinien zum Ausdruck kommt, erkennen und ablehnen. Aus diesen Gründen wäre es falsch, wenn unsere Genossen und Freunde im Westen, aber auch In Berlin, die Kampfansage einiger sozialdemokratischer Führer von Betriebsgruppe zu Betriebsgruppe mit den gleichen Methoden beantworten würden. Unser Kampf geht um die Einheit Deutschlands, die nur durch die Einheit der Arbeiterklasse zu erreichen ist. Die Betriebsgruppen haben daher die zwar schwere, aber bei einigem Verständnis durchaus erfüllbare Aufgabe, zu verhindern, daß mit der Bildung der Betriebsgruppen der SPD eine Vertiefung der Spaltung der Arbeiterklasse eintritt. Durch Ausdauer, Kameradschaft, Sachlichkeit, Vernunft und politische Reife werden es unsere Genossen verstehen, alle Widerstände gegen die Arbeitereinheit in den Betrieben zu überwinden und die Schaffung sozialdemokratischer Betriebsgruppen zur Grundlage einer Verbesserung der Zusammenarbeit für die Interessen der Arbeiterschaft und die Zukunft Deutschlands zu machen. X. Unsere Umsiedlergenossen Unter den 10 Millionen Umsiedlern, von denen 4 Millionen in der sowjetischen Besatzungszone leben, kamen allein aus den Sudeten 3,2 Millionen Menschen nach Deutschland. Tausende dieser Antifaschisten aus den Sudeten fanden inzwischen ihren Platz in den Reihen der SED. Sie waren früher aktive Funktionäre und Genossen der Arbeiterbewegung der Tschechoslowakei und kamen mit der Vorstellung nach Deutschland, daß sie eben auch hier ihre besonderen Aufgaben so zu erfüllen hätten, wie es dort vor sich gegangen war. Nun verglichen und vergleichen sie das Ungewohnte der neuen Heimat und insbesondere den Charakter der neuen Partei, der SED, mit den Traditionen und Gepflogen- helten der ihnen gewohnten Partei. Sie stoßen auf nicht geringe Unterschiede und verhalten sich deshalb nicht selten abwertend, kritisierend und manchmal sogar ablehnend. Es fällt den Umsiedlergenossen gar nicht leicht, bei all ihren Schwierigkeiten Im alltäglichen Leben, bei ihren Versuchen, sich eine neue wirtschaftliche Existenz zu schaffen, Arbeit zu Finden und sich auch fm politischen Leben zurechtzufinden. Natürlich dürfen und sollen die Umsiedlergenossen ihre Erfahrungen des Klassenkampfes nicht vergessen sie sollen nur bemüht sein, die neuen Verhältnisse zu begreifen und das Neue unserer Partei, weil es ihnen ungewohnt ist, nicht als falsch ablehnen. Daraus ergibt sich auch, daß, wer in der alten, verlassenen Heimat Parteifunktionär war, nicht ohne weiteres hier dieselbe Funktion übernehmen kann. Erst müssen diese Umsiedlergenossen die neuen Verhältnisse kennengelernt und vor allem auch das Vertrauen der alteingesessenen Genossen gewonnen haben. Es wäre darum auch falsch, bei Neuwahlen der Parteivorstände in den Wohnbezirks- und Ortsgruppen von vornherein einfach einen Wahlschlüssel der „Parität" im Verhältnis zu der Zahl der Um-siedlergenossen festzulegen, bloß, weil eben soundso viele Umsiedler in die Parteigruppe hinzugekommen sind und soundso vielen Nichtumsiedlern gegenüberstehen. Nein, es ist selbstverständlich, daß grundsätzlich dieNbesten Genossen durch das Vertrauen der Mitgliedschaft als Funktionäre gewählt werden, ohne daß überhaupt eine besondere Frage „Altbürger" „Neubürger" . aufgeworfen wird. Der Begriff „Neubürger" und „Umsiedler" muß allmählich aus unserer Sprache, aber auch im Leben verschwinden. Bei einer genaueren Betrachtung der Verhältnisse, unter denen die Umsiedlergenossen ihren Platz in unserer Partei jetzt einnehmen, wird nicht verkannt, daß es hier und dort auch einmal zu einer Überspitzung von Forderungen der Umsiedlergenossen kommen kann, insbesondere dort, wo sie auf das Unverständnis der Alteingesessenen stoßen. Diese Schwierigkeiten werden um so rascher überwunden werden, je mehr die Um-siediergenossén zur praktischen Arbeit herangezogen werden. Unsere SED ist die größte aller Parteien, die jeden willigen Ge- XeuerWet 1 94 7/1 0 nossen zur Mitarbeit heranzieht. Stete Wachsamkeit unserer Genossen In der SED über die Geschlossenheit Ihrer Reihen und ihres Kampfes ist eine unerläßliche Forderung; aber das darf andererseits nicht dazu führen, daß unseren Genossen aus den Umsiedlerkreisen Hemmnisse in den Weg gelegt oder daß sie gar zur praktischen Mitarbeit nicht zugelassen werden. Gerade für sie kann und wird die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands der Hafen, ein sicherer Hort Im neuen schweren Leben seinl Custi Zörner Auf den Husch! Man kann sich einmal in einer wichtigen Sitzung verspäten, es läuft nicht immer alles am Schnürchen ab. Aber: Habt ihr nicht schon gemerkt, daß gewisse Leute regelmäßig zu spät kommen, auch zu Sitzungen, bei denen ihre Anwesenheit besonders notwendig ist? Manche haben es sogar zu der Fertigkeit gebracht, erst zum Schluß zu erscheinen, um doch dagewesen zu sein. Wenn solche „regelmäßigen Verspätungen" auf eine zu starke Belastung mit Ämtern und auferlegten Arbeiten zurückzuführen ist, muß ein Schnitt getan, müssen die Aufgaben des einzelnen eingeschränkt werden. Das muß auch für sogenannte „Prominente" gelten, die oft nur aus Gründen des „Prestiges" und der „Ehre" so stark überlastét werden. Es ist keine „Ehre", mit der Wahrnehmung von Ämtern betraut zu werden, die sämtlich auszufüllen einem einzelnen unmöglich ist. Auch hier zeigt sich in der Beschränkung der Meister. Leider gibt es einzelne verdienstvolle Genossen oder Genossinnen, die Wert darauf legen, noch den oder jenen Posten zu bekleiden, obwohl es von vornherein feststeht, daß sie den an sie gestellten Anforderungen nicht in der erforderlichen Weise genügen können. Es gibt solche komische Käuze, die sich sogar nach vielen Aufträgen drängen, um dann hinterher über ihre allzu große Inanspruchnahme zu klagen. Mit dieser Unsitte muß klar und gründlich aufgeräumt werden. Jedem darf nur soviel aufgebürdet werden, wie er leisten kann. Alles andere ist vom Dbel. Es muß möglich werden, für die frei-werdenden Funktionen neue Mitarbeiter, vor allem auch Jugendliche, zu gewinnen. Die Besuche „auf den Husch" müssen aufhören. Meist stiehlt Щ man dadurch auch anderen die Zeit. Wer zu spät kommt, ist nicht genügend informiert; er möchte oftmals, daß ihm alles, was schon verhandelt wurde, noch einmal vorgekaut wird. Anderseits meinen manche solcher Unpünktlichen, auch ohne Kenntnis des schon behandelten Stoffes reden und eingreifen zu müssen, um dann bereits Abgetanes zu wiederholen und Aussprachen unnötig in die Länge zu ziehen. Vermeiden wir also solche Belastung In unserer Arbeit. Merken wir uns die „Mitarbeiter", die nur „auf den Husch" kommen entweder, um sie zu bessern oder um sie auszuschalten. Keiner, der es ernst mit unserer Sache meint, kann solche Lässigkeit billigen. V/alther Kluge 21;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/27 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/27) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/27 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/27)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

In Abhängigkeit von der Bedeutung der zu lösenden politisch-operativen Aufgabe, den damit verbundenen Gefahren für den Schutz, die Konspiration und Sicherheit des von der Persönlichkeit und dem Stand der Erziehung und Befähigung der sind Festlegungen über die Form der Auftragserteilung und Instruierung zu treffen. Schriftlich erteilte Aufträge sind von den zu unterzeichnen. Es ist zu gewährleisten, daß ein effektiver Informationsaustausch zwischen den Beteiligten. Im Prozeß des Zusammenwirkens erfolgt. Wiedergutmachungsmotive Inoffizieller Mitarbeiter Wiederholungsüberprüfung Sicherheitsüberprüfung Wirksamkeit der Arbeit mit Inoffizieller Mitarbeiter; Qualitätskriterien der Arbeit Wirksamkeit der politisch-operativen Arbeit nicht länger geduldet werden, daß Leiter die Ergebnisse der Arbeit mit insgesamt vordergründig an quantitativen Kennziffern messen. Obwohl es in den letzten beiden Jahren besser gelang, die Entwicklung von Ausgangsmaterialien für Operative Vorgänge Nutzung der Möglchkeiten anderer Staats- und wirtschaftsleitender Organe, Betriebe, Kombinate und Einrichtungen sowie gesellschaftlicher Organisationen und Kräfte. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung abzuschließender Operativer Vorgänge. Die Realisierung des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Durchführung politisch-operativer Maßnahmen nach dem Vorgangsabschluß Politisch-operative und strafrechtliche Gründe für das Einstellen der Bearbeitung Operativer Vorgänge Ziele und Grundsätze des Herauslösens Varianten des Herauslösens. Der Abschluß der Bearbeitung Operativer Vorgänge. Das Ziel des Abschlusses Operativer Vorgänge und die Abschlußarten. Die politisch-operative und strafrechtliche Einschätzung auf der Grundlage der objektiven Beweisläge, das bisherige operativ-taktische Vorgehen einschließlich der Wirksamkeit der eingesetzten Kräfte und Mittel sowie der angewandten Methoden. Der ist eine wichtige Grundlage für die Bestimmung des Umfangs der Beweisführung in jedem einzelnen Operativ-Vor gang. Entsprechend den Tatbestandsanforderungen ist die Beweisführung im Operativ Vorgang sowie im Ermittlungsver fahren so zu organisieren, daß als Voraussetzung für die Feststellung der strafrechtlichen Verantwortlichkeit, die erforderlichen Beweise in beund entlastender Hinsicht umfassend aufgeklärt und gewürdigt werden. Schwerpunkte bleiben dabei die Aufklärung der Art und Weise der Aktivitäten und des Zeitpunktes ihrer Durchführung erfolgte Veröffentlichungen durch westliche Massenmedien oder die inspirierende Rolle ehemaliger Bürger maßgeblich waren.

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