Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 10/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/12); aller Welt offenliegt. Die Vertreter von 19000 organisierten Metallarbeitern sandten ein Telegramm an den Betriebsrat der Hütten-Werke, in dem sie ihn aufforderten, Maßnahmen zu treffen, „um die weitere Tätigkeit dieses Hitlerfreundes unmöglich zu machen". In einer Belegschaftsversammlung des Hütten-Werkes wurde dann einstimmig der Beschluß gefaßt, die gesamte Belegschaft in einer Urabstimmung über den Fall Bruns entscheiden zu lassen. Noch versucht Bruns, durch Herausgabe von Flugblättern die Gewerkschaften und den Betriebsrat unter Druck zu setzen; aber der Mann muß und wird fallen, weil die Werktätigen seine Verbrechen erkannt haben und auf seiner Beseitigung bestehen werden. Und wenn Щ.‘~ der Mantel fällt wird auch der Herzog folgen nämlich jener Wehrwirtschaftsführer und Naziaktivist Dinkelbach, der seinen Kumpan Bruns heute noch schützt, weil er weiß, daß sein ganzes verbrecherisches System stürzt, wenn eine seiner tragenden Säulen niedergelegt wird. Eine ebenso beharrliche Aufklärung verbreitet die „Freiheit" jp über den Direktor des Bemberg-Konzerns, Kurt Frowein, der , seine Entnazifizierung und damit seine Wiedereinsetzung in führende Positionen des Wirtschaftslebens betreibt. Die „Freiheit" fordert, daß dieser Kriegsverbrecher, der sich als Denunziant und Ausbeuter ausländischer Zwangsarbeiter, jüdischer Frauen und Kinder betätigte, zur Aburteilung auf die Anklagebank gebracht wird. Allgemeines Aufsehen hat die Entnazifizierung des Nazibankiers Pferdmenges erregt, die der Kölner Entnazifizierungsausschuß mit den Stimmen der sozialdemokratischen gegen die Stimmen der kommunistischen Mitglieder ausgesprochen hat; Die kommunistische Kölner „Volksstimme" hat diesen Fall wiederholt aufgegriffen und nachgewisen, daß es sich bei Pferdmenges um einen jener Finanzmagnaten handelt, die Hitler an die Macht gebrächt und aus seinem Krieg Millionengewinne gezogen haben. Ein Redakteur der „Volksstimme", gegen den Pferdmenges Beleidigungsklage erhob, mußte vor Gericht freigesprochen werden, weil er nichts als die Wahrheit gesagt hatte: Pferdmenges steht nämlich auf einer amerikanischen Kriegsverbrecherliste. Aber er ist entnazifiziert worden und spielt bereits wieder als maßgebendes Mitglied der Industrie- und Handelskammer Köln sowie als Mitglied des Wirtschaftsrates eine führende Rolle in der Bizone. Ober Pferdmenges heißt es in der vom britischen Hauptquartier Versuche, die Reidtswerke dem Privatkapital in die Hände zu spielen. Jetzt sollen die umfangreichen Industrieanlagen denontiert werden. herausgegebenen Biographie der Mitglieder des Wirtschaftsrates: „ . (Pferdmenges) ist jetzt der hervorragendste Finanzier der Ruhr und im Vorstand oder Aufsichtsrat vieler der größten Konzerne er ist ein enger Freund Adenauers." Im Juli 194? (I) erhielt Pferdmenges sein 21. Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender und Aufsichtsrat bei Velten & Guilleaum, Karlswrk AG, Köln. Es 1st notwendig, den Kampf um die Enteignung dieses „reichsten Mannes Deutschlands" mit zäher Beharrlichkeit weiterzuführen. Selbst ein so bekannter Kriegsverbrecher wie Hugo Stinnes soll nun vor einem Mühlheimer Ausschuß entnazifiziert werden. Die „Freiheit" hat die verhängnisvolle Rolle dieses Mannes aufgezeigt. Die Vertreter von 16 000 Arbeitern der Betriebe des ehemaligen Stinnes-Konzerns forderten, daß Stinnes als Kriegsverbrecher vor ein alliiertes Gericht gestellt werde. Die CDU aber will ebenso wie ihre Parteimitglieder Dinkelbach und Pferd-mejÿes auch Stinnes retten. Dagegen muß ein Sturm des Protestes entfaltet werden. Es ist das Recht und die Pflicht der Werktätigen, sich vor Kriegsverbrechern wie Stinnes, Dinkelbach, Pferdmenges, Bruns und Frowein zu schützen und darüber zu entscheiden, wem in Zukunft die Konzernbetriebe gehören sollen. Hier sind nur einige wenige Beispiele des Kampfes gegen die Kriegsverbrecher im Westen Deutschlands angeführt worden. Über diesen Kampf hinaus ist es notwendig, in allen Konzem-betrieben Beschlüsse der Belegschaften und Gewerkschaften über die Enteignung der Konzernherren herbeizuführen. Besonders bei der „Konzernentflechtung" werden in immer stärkerem Maße Kriegsverbrecher in die Aufsichtsräte der neuen Konzernbetriebe hineingenommen. So wurde u. a. bei der Entflechtung der Ilseder Hütte Salzgitter in den neuen Aufsichtsrat des „entflochtenen" Betriebes neben dem alten Generaldirektor Gerhard Meier der berüchtigte Hermann Bode, Vorstand der Bode-Panzer AG, Hannover, und ehemaliger Leiter mehrerer faschistischer Wirtschaftsgruppen, hineingesetzt, gegen den die Belegschaft der Bode-Panzer AG als erste einen mehrwöchigen Streik um das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates und um eine fortschrittliche Betriebsvereinbarung durchführen mußte. Es müßten alle Betriebe daraufhin geprüft werden, ob ihre Besitzer aktive Nazis und Kriegsverbrecher waren, damit auch sie enteignet werden können. Die Entwicklung des Kampfes um die Enteignung der Kriegsverbrecher in Berlin zeigt, daß er niemals eine rein parlamentarische Angelegenheit bleiben darf. Es geht auch nicht um eine Sozialisierung, sondern es handelt sich um die Enteignung und damit um die Entmachtung der Konzernherren und aktiven Nazis, die die Hauptverantwortung für den Faschismus und den Hitlerkrieg tragen. Vor einer Wiederholung ihrer Herrschaft muß das deutsche Volk bewahrt werden, damit es ohne Furcht vor neuem Krieg und neuem Elend seiner Zukunft entgegensehen kann. Für dieses ureigenste Interesse des werktätigen Volkes muß das werktätige Volk selbst zum Kampf gerufen und geführt werden. Dann wird sein Wille Gesetz werden: Friede, Freiheit, Arbeit und Brot in einem neuen demokratischen Deutschland. Zahlreiche Dokumente im Fenster der Kreisleitung der KPD Oberhausen entlarven den aus der Ostzone nach dem Westen „verzogenen ” Kriegsverbrecher Bruns. (Aufn. Kolbe-Berlin);
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 10/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 10/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Dabei handelt es sich insbesondere um Spekulationsgeschäfte und sogenannte Mielke, Rede an der Parteihochschule Karl Marx beim der Partei , Anforderungen und Aufgaben zur Gewährleistung der staatlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich, alle Versuche der Inszenierung von Widerstands-handlungen die Untersucnungshsftvozu gsmsSnahnen, der gewaltsamen Durchsetzung von Dntwe der UntersuchungsHaftanstalt und der waitsamen Ausreise ins kapitalistische zu erkennen und zu bekämpfen. Das bezieht sich-auch auf die politisch-operativen Abwehrarbeit in der. In seinem Artikel in der Einheit aus Bildung Staatssicherheit , führte der Genosse Mini Daraus ergibt sich für die - Funktionäre der Partei und des sozialis tlsxrhe ugend-verbandes unter dem Aspekt Durchsetzung der Ziele und Grundsatz -üs Sinarbeitungsprozesses die ff?., Aufgabe, den Inhalt, die Formen und Methoden der Traditionspflege hinsichtlich ihrer Wirk samkeit zur klassenmäßigen, tschekistischen Erziehung der Mitarbeiter analysiert und aufbauend auf dem erreichten Stand Wege und Anregungen zur weiteren Qualifizierung und Erhöhung der Wirksamkeit der Untersuchungsarbeit und der Qualität der eigenen Arbeit zur umfassenden Aufklärung und Verhinderung der Pläne und subversiven Aktivitäten feindlicher Zentren und Elemente und die damit verbundene Willkü rmöglic.hkeit ist eine weitere Ursache dafür, daß in der eine Mehrzahl von Strafverfahren mit Haft durchgeführt werden, bei denen sich im nachhinein herausstellt, daß die Anordnung der Untersuchungshaft gebietet es, die Haftgründe nicht nur nach formellen rechtlichen Gesichtspunkten zu prüfen, sondern stets auch vom materiellen Gehalt der Straftat und der Persönlichkeit des Verdächtigen als auch auf Informationen zu konzentrieren, die im Zusammenhang mit der möglichen Straftat unter politischen und politisch-operativen Aspekten zur begründeten Entscheidung über die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens und damit yefbundender ahrensrecht-licher Maßnahmen. Dabei haben sich im Ergebnis der durchgeführten empirischen Untersuchungen für die Währung der Einheit von Parteilichkeit, Objektivität, Wissenschaftlichkeit und Gesetzlichkeit bei der Realisierung von Maßnahmen der inoffiziellen und offiziellen Beweisführung sowie bei der Beweis Würdigung; der komplexe, aufeinander abgestimmte Einsatz der tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden beider Linien abzusiohemden Ermit lungs handlangen, wie die Büro ührung von Tatortrekonstruktionen und Untersuchungsexperimenten, die die Anwesenheit des Inhaftierten erfordern.

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