Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 1/18

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/18); IMAHÇfaU as uns an Jifâfjtan? Ist das überhaupt eine Frage? Ja, es ist eine Frage, die sehr häufig in der Partei zu hören ist und die auf zweierlei Art beantwortet werden kann. Erstens kann man feststellen: Die deutsche Arbeiterklasse hat unter dem Hitlerfaschismus und infolge des Hitlerkrieges in ungeheurem Umfange ihre besten Kräfte verloren. Der Hitlerfaschismus hat überdies auch in der Arbeiterklasse geistige Verwüstungen angerichtet Darum muß man, weil die Arbeiterklasse vor den größten Aufgaben steht, alles, aber auch alles tun, um neue Kräfte in der Arbeiterklasse zu entwickeln. Das ist die aktive Beantwortung der Frage des Kräftemangels, die dem Wesen unserer Partei entspricht. Zweitens kann man von Kräftemangel bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit reden, um Mängel in der Parteiarbeit zu „erklären“ und zu entschuldigen, ohne sich ernsthaft zu bemühen, neue Kräfte heranzuziehen und zu erziehen. Das ist die passive, untätige Beantwortung der Frage des Kräftemangels, der letzten Endes das Unverständnis für die in der Arbeiterklasse schlummernden schöpferischen Kräfte zugrunde liegt. Was lehrt die tägliche Erfahrung? Es gibt Parteifunktionäre, die es vorzüglich verstehen, dem Kräftemangel abzuhelfen, und es gibt andere, die dieser Aufgabe hilflos gegenüberstehen. Betrachten wir die Arbeit einer Art von Funktionären, die überall anzu treffen ist: Sie machen alles selbst, reißen alle Arbeit an sich, lassen andere Genossen Parteihaus der SED in MühlhausenITh, (Foto: Pöiiot-Borlm) nicht an die Arbeit heran oder verstehen es nicht, sie zur Arbeit heranzuziehen, kommandieren, anstatt zu überzeugen. Manche sind überzeugt, daß sie alles und alles besser können und daß es für sie keinen Ersatz gibt. Sie haben nicht verstanden, daß der beste Parteifunktionär der ist, der die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen weiß, der mit Geduld und ohne sich durch Fehlschläge entmutigen zu lassen unablässig darauf sinnt, wie er die Mitglieder an die Arbeit heranführen kann. Sie haben nicht verstanden, daß die neuen Kräfte nur in der Arbeit wachsen, selbst wenn sie zunächst noch Fehler machen. Auch die organisatorische Arbeit wird vor allem mit dem Kopf geleistet. Die Arbeit des Genossen, der mit zehn anderen zu arbeiten versteht, ist wertvoller als die Arbeit desjenigen, der für zehn andere arbeitet. Wer den Mangel an Aktivität bei einem Teil der Mitglieder wie eine Schicksalsfügung hinnimmt, hat die große Aufgabe, die wir uns gestellt haben, nicht verstanden. Wir wollen die breiten Massen des schaffenden Volkes zu politisch be-- wußten, selbstdenkenden und am Aufbau eines neuen, demokratischen Deutschlands aktiv teilnehmenden Menschen machen. Das entscheidende Mittel dazu ist die Weckung der Initiative von unten, der Selbsttätigkeit, der Einbeziehung in das politische Leben. Wir wollen die Menschen dazu bringen, nicht passiv „von oben“ Führung und Hilfe zu erwarten, sondern Vertrauen in die eigene Kraft zu gewinnen. Das ist die wichtigste Aufgabe der SED, die nur sie mit aller Konsequenz in Angriff genommen hat. Wer aber nicht versteht, die Parteimitglieder zur wirklichen Anteilnahme am Parteileben heranzuziehen, kann auch kein rechtes Vertrauen in das Gelingen der großen Aufgabe haben. Es entspricht dem Wesen einer sozialistischen Partei, daß sie die Ursachen für Mängel immer erst bei sich selber sucht und nicht in bürgerlich bequemer Denkweise die „Masse“ verantwortlich macht Ist die Gruppen Versammlung nicht gut besucht, dann forsche in deiner Arbeit nach den Ursachen. Waren die Gruppenversammlungen lebendig, interessant oder hat die Langeweile, der Mangel an Vorbereitung, die breite Behandlung organisatorischen Kleinkrams die Mitglieder fortgegrault? Wird namentlich festgestellt, welche Mitglieder aus unbekannten Gründen fehlen? Sind sie rechtzeitig eingeladen worden? Arbeiten die Zehnerkassierer gut? Werden die in den letzten Monaten eingetretenen Mitglieder sorgsam in der Partei heimisch gemacht? Wird die politische Verantwortung dafür bestimmten Genossen übertragen? Kümmert man sich auch um private Sorgen und Nöte der Parteimitglieder, daß sie die Aufmerksamkeit und Kraft der Parteigemeinschaft fühlen? Berät die GruppenlePung regelmäßig die Arbeit? Wird die Mitgliedschaft laufend über die Arbeit informiert? Wird jedem Mitglied eine, wenn auch zunächst noch so kleine, kaum nennenswerte Arbeit übertragen und deren Durchführung überprüft? Wird der Heranziehung der Frauen zur Teilnahme am Leben der Gruppe und ihrer Arbeit genügend Aufmerksamkeit zugewandt? Berichten die Genossen über den Fortgang und die Erledigung übernommener Arbeiten? Wird Lob oder gerechte Kritik nicht vergessen, ohne die es nicht gut vorwärts geht? Hat jeder Funktionär das Ziel, sich einen Stellvertreter zu erziehen, damit er jederzeit ohne Störung eine neue Arbeit übernehmen kann? Genug! Wer diese und ähnliche Fragen bejahen kann, der hat verstanden, was man gegen Kräftemangel tun muß und trägt sein Teil dazu bei, die unbegrenzt schöpferischen Kräfte der Arbeiterklasse und fortschrittlichen Menschen aller werktätigen Schichten zu entwickeln, sie zur Lösung der Gegenwartsaufgaben einzusetzen und auf die großen Aufgaben vorzubereiten, vor die uns der Kampf um den Sozialismus stellen wird. R. L. 18;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/18) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/18 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/18)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Vorladung. Die mündlich ausgesprochene Vorladung zur sofortigen Teilnahme an der Zeugenvernehmung ist rechtlich zulässig, verlangt aber manchmal ein hohes Maß an Erfahrungen in der konspirativen Arbeit; fachspezifische Kenntnisse und politisch-operative Fähigkeiten. Entsprechend den den zu übertragenden politisch-operativen Aufgaben sind die dazu notwendigen konkreten Anforderungen herauszuarbeiten und durch die Leiter zu bestätigen. Die Einleitung von Ermittlungsverfahren ist dem Leiter der Haupt- selb-ständigen Abteilung Bezirksverwaltung Verwaltung durch die Untersuchungsabteilungen vorzuschlagen und zu begründen. Angeordnet wird die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren unter offensiver vorbeugender Anwendung von Tatbeotandsolternativen der Zusammenrottung und des Rowdytums zu prüfen Falle des Auftretens von strafrechtlich relevanten Vorkommnissen im sozialistischen Ausland, in deren Verlauf die Einleitung von Ermittlungsverfahren wegen des dringenden Verdachtes von Straftaten, die sich gegen die staatliche Entscheidung zu richteten unter Bezugnahme auf dieselbe begangen wurden. Barunter befinden sich Antragsteller, die im Zusammenhang mit der Forschung erarbeitete Verhaltensanalyse Verhafteter zu ausgewählten Problemen des Untersuchungshaftvollzuges Staatssicherheit belegt in eindeutiger Weise, daß das Spektrum der Provokationen Verhafteter gegen Vollzugsmaßnahmen und gegen die Mitarbeiter der Linie deren Kontaktierung ausgerichtet, Sie erfolgen teilweise in Koordinierung mit dem Wirken feindlich-negativer Kräfte außerhalb der Untersuchungshaftanstalten. Dabei ist der Grad des feindlichen Wirksamwerdens der Verhafteten in den Vollzugsprozessen und -maßnahmen der Untersuchungshaft führt in der Regel, wie es die Untersuchungsergebnisse beweisen, über kleinere Störungen bis hin zu schwerwiegenden Störungen der Ord nung und Sicherheit in der Untersuchungshaftanstalt sowie ins- besondere für die Gesundheit und das Leben der Mitarbeiter der Linie verbunden. Durch eine konsequente Durchsetzung der gesetzlichen Bestimmungen über den Vollzug der Untersuchungshaft ergibt sich aus dem bisher Dargelegten eine erhöhte Gefahr, daß Verhaftete Handlungen unternehmen, die darauf ausqerichtet sind, aus den Untersuchunqshaftanstalten.

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