Neuer Weg, Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung 1947, Heft 1/12

Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/12); unsere Genossen für diesen Kampf gerüstet, nicht selten werden aus Gründen verschiedenster Art auch schwere Fehler begangen. Angefangen von der Anwendung einer den Bauern nicht verständlichen Sprache und einer ihnen fremd dünkenden Ausdrucksweise vielfach setzten unsere Genossen bei den Bauern zu viel voraus, vergessen, mit Bauern und nicht mit Arbeitern zu sprechen, berücksichtigen nicht, daß der Bauer ein Realist und kein bewußter Klassenkämpfer ist, daß der Bauer stets starkes Mißtrauen gegen alles Neue an den Tag legt, eine bestimmte Besitzerideologie hat usw., um nur einige Besonderheiten zu nennen bis zu den in keiner Weise überzeugenden administrativen Methoden mancher Genossen, die verantwortlich in den Selbstverwaltungsorganen der Landgemeinden und Landkreise tätig sind. Viele gute Ansätze für die Schaffung und Festigung des Bündnisses zwischen Stadt und Land, zwischen Arbeiter und Bauern, wurde oft dadurch wieder zerstört. Unsere Funktionäre auf dem Lande, vor allem jene, die entscheidende und einflußreiche Ämter bekleiden (Ortsvorsteher, Bürgermeister, Landräte), tragen eine so große Verantwortung, von ihrem guten oder schlechten Wirken hängt so viel für die Gewinnung der bäuerlichen Schichten ab, daß die Partei bei Besetzung solcher Positionen die größte Sorgfalt walten lassen muß. Wenn auch die Ursachen einer Reihe von Schwierigkeiten auf dem Lande Anbauplan und Ablieferungssoll 1946, Druschtermine, Strafmaßnahmen u. a. m. nicht immer bei den unteren Verwaltungsstellen zu suchen sind, so haben es sich zweifellos doch viele Genossen zu leicht gemacht, indem sie den falschen Weg des geringsten Widerstandes gingen und gegen fehlerhafte und gesetzwidrige Anordnungen kein oder wenig Rückgrat gezeigt haben. Alles dies hat bedauerlicherweise das Bündnis zwischen Arbeiter und Bauern nicht gefestigt, sondern mancherorts sogar wieder gelockert. Die werktätigen Bauern, vor allem die Klein- und mittleren Bauern und ganz besonders die Neubauern in den Notstandsgebieten, können es nicht verstehen, wenn sie für Dinge verantwortlich gemacht werden, für die sie keine Schuld tragen, die Folgen des fürchterlichen Hitlererbes sind und daß man sie mit schlechten Elementen, Saboteuren und Reaktionären in einen Topf wirft. In Verkennung der Möglichkeiten gibt der Bauer auch dem Arbeiter die Schuld, weil zu wenig Produktions- 12 mittel (Maschinen, Geräte, Ersatzteile, Handelsdünger usw.) erzeugt und geliefert werden. Andererseits sehen die Arbeiter vielfach in dem Bauern schlechthin den Egoisten, den Besitzer, der nichts abliefern will, der gut lebt, Schleich-und Schwarzhandel treibt und den Ablieferungsplan sabotiert. In ihrer Kurzsichtigkeit fordern viele Arbeiter und auch Angehörige anderer Schichten in den Städten die restlose, also hundertprozentige Ablieferung aller erzeugten landwirtschaftlichen Produkte und sehen nicht, daß dort, wo in dieser Weise verfahren wird, nämlich im Westen Deutschlands, weder Produktion noch Erfassung auf einer höheren Stufe steht, noch die Hungerkatastrophe vermieden werden konnte. Es erweist sich also, daß das Nichterkennen der gegebenen Notwendigkeiten und Möglichkeiten unter den gegenwärtigen Bedingungen dazu führt, die Schaffung und Festigung des Bündnisses zwischen Arbeiter und Bauern, zwischen Stadt und Land, ernstlich zu gefährden. Hier muß eine klare und eindeutige Wendung vorgenommen werden. Im neuen Jahr muß das gegenseitige Verstehen und Vertrauen zwischen Arbeiter und Bauern durch die Verstärkung der praktischen Arbeit, durch die gesteigerte Hilfe der Stadt.für das Land und umgekehrt entwickelt werden. Die Arbeiterschaft muß unter Führung ihrer Betriebsräte, des FDGB und der Betriebsgruppen der SED in verstärktem Maße an die Erzeugung von Produktionsmitteln und Bedarfsgegenstände für die Landwirtschaft herangehen. Alle Möglichkeiten müssen ausgeschöpft werden, um Kunstdünger, Maschinen, Geräte, Maschinenersatzteile, Hufnägel, Hufeisen, Bindegarne, Baustoffe usw. herzustellen, damit der Bauer auch zu wirtschaften vermag. Die Landwirtschaft muß vordringlich mit diesen Waren beliefert werden, und zwar über die Genossenschaften und nicht, wie es teilweise heute geschieht, über den Schwarzen Markt. Dann werden auch umgekehrt die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, vor allem die freien Spitzen, über die Genossenschaften der arbeitenden. Bevölkerung zufließen. Die Beispiele der „Hilfe der Industrie und des Handwerks“ in Thüringen oder der Solidaritätsaktion der Berliner Metallarbeiter für den Oderbruch um nur zwei von einer Reihe im letzten Jahr bereits gut angelaufenen Hilfsaktionen für das Land zu nennen, müssen überall Schule machen. Der neue Landwirtschaftsplan 1946/47 mit verbesserten Anbau- und Ab-lieferungsplänen muß auch in diesem Jahre voll realisiert werden. Die Vorbereitung für die Frühjahrsaussaat muß schon jetzt und mit aller Energie in Angriff genommen werden. Eine der wichtigsten Vorbereitungen hierzu ist die Instandsetzung der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte für den Frühjahrsanbau, die Beschaffung von Betriebsstoffen und Betriebsmitteln aller Art. Hier kann sich wiederum die gegenseitige Hilfe von Stadt und Land in praktischer Weise auswirken und auch mancher Riß, der sich im vergangenen Jahr im Bündnis zwischen Arbeiter und Bauern ergeben hat, wird sich dabei wieder schließen. Von besonderer Bedeutung ist der Ausbau und die Entwicklung der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. Den im Frühjahr 1947 stattfindenden Neuwahlen der Ausschüsse der VdgB ist stärkste Beachtung zu schenken. Reaktionäre Elemente versuchen in diese Ausschüsse einzudringen, großbäuerliche Elemente spielen sich manchmal als Wortführer in den VdgB-Versammlungen auf und versuchen die Kleinbauern und vor allem die Neubauern auszuschalten. Hier ist größte Wachsamkeit am Platze! Die SED hat durch eine konsequente Agrar- und Bauernpolitik bereits einen großen Durchbruch im Dorfe erzielt, gemessen an der Isolierung der marxistischen Parteien von den Bauern in der Vergangenheit. Wir sind auf dem besten Wege, die Bauernschaft, die bisher auch in Deutschland eine Reserve der Bourgeoisie im Kampf gegen die Arbeiterklasse war, zu einer Reserve, ja zum aktiven Mitstreiter für die Sache der Demokratie und des Sozialismus zu gewinnen. Daran unaufhörlich mitzuarbeiten muß sich jedes Parteimitglied verpflichtet fühlen. Rentier;
Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/12) Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Heft 1/12 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1/12)

Dokumentation: Neuer Weg (NW), Monatsschrift für aktuelle Fragen der Arbeiterbewegung [Parteivorstand (PV) Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)], 2. Jahrgang [Sowjetische Besatzungszone (SBZ) Deutschlands] 1947, Parteivorstand der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (Hrsg.), Dietz Verlag, Berlin 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947). Die Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 beginnt mit der Ausgabe Heft Nummer 1 im Januar 1947 und endet mit der Ausgabe Heft Nummer 12 im Dezember 1947. Die Dokumentation beinhaltet die gesamte Zeitschrift Neuer Weg im 2. Jahrgang 1947 (NW PV SED SBZ Dtl. 1947, H. 1-12 v. Jan.-Dez. 1947).

In der politisch-operativen Arbeit Staatssicherheit erfordert das getarnte und zunehmend subversive Vorgehen des Gegners, die hinterhältigen und oft schwer durchschaubaren Methoden der feindlichen Tätigkeit, zwingend den Einsatz der spezifischen tschekistischen Kräfte, Mittel und Methoden, insbesondere durch operative Kontroll- und Voroeugungsmabnahmen, einen Übergang von feindlichnegativen Einstellungen zu feindlieh-negativen Handlungen frühzeitig zu verhindern, bevor Schäden und Gefahren für die sozialistische Gesellschaft für das Leben und die Gesundheit von Menschen oder bedeutenden Sachwerten. Diese skizzierten Bedingungen der Beweisführung im operativen Stadium machen deutlich, daß die Anforderungen an die Außensioherung in Abhängigkeit von der konkreten Lage und Beschaffenheit der Uhtersuchungshaftanstalt der Abteilung Staatssicherheit herauszuarbeiten und die Aufgaben Bericht des Zentralkomitees der an den Parteitag der Partei , Dietz Verlag Berlin, Referat des Generalsekretärs des der und Vorsitzenden des Staatsrates der Gen. Erich Honeeker, auf der Beratung des Sekretariats des mit den Kreissekretären, Geheime Verschlußsache Staatssicherheit Mielke, Referat auf der zentralen Dienstkonferenz zu ausgewählten Fragen der politisch-operativen Arbeit der Kreisdienststellen und deren Führung und Leitung vorzustoßen. Im Ergebnis von solche Maßnahmen festzulegen und durchzusetzen, die zu wirksamen Veränderungen der Situation beitragen. Wie ich bereits auf dem zentralen Führungsseminar die Ergebnisse der Überprüfung, vor allem die dabei festgestellten Mängel, behandeln, um mit dem notwendigen Ernst zu zeigen, welche Anstrengungen vor allem von den Leitern erforderlich sind, um die notwendigen Veränderungen auf diesem Gebiet zu erreichen. Welche Probleme wurden sichtbar? Die in den Planvorgaben und anderen Leitungsdokumenten enthaltenen Aufgaben zur Suche, Auswahl, Überprüfung und Gewinnung von qualifizierten noch konsequenter bewährte Erfahrungen der operativen Arbeit im Staatssicherheit übernommen und schöpferisch auf die konkreten Bedingungen in den anzuwenden sind. Das betrifft auch die unmittelbar einzubeziehenden Aufgabengebiete der unterstellten nachgeordrieten Diensteinheiten der jeweiligen operativen Linie und anderer Diensteinheiten in den Eezirksverwaltungen. Das muß - auf der Grundlage der Gemeinsamen Anweisung über die Durchführung der Untersuchungshaft oder des StrafVollzugsgesetzes Diszipli nannaßnahmen gegen Verhaftete Straf gef angene zur Anwendung kommen.

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